Problem mit Radlager

Hier gehört rein was nicht mit Motorradfahren zu tun hat(Schreibrechte nur für reg. User)
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stritzi
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Problem mit Radlager

Beitrag von stritzi »

Irgendwie reicht's mir schön langsam:
Habe Radlager vorn für meinen 240er bestellt. Zweiteilige Kegelrollenlager, vom Volvo Spezialisten skandix (Lagerschale KL 68111, Laufring KL 68149). Üblicherweise werden die Lagerschalen in die Radnabe eingetrieben, die Laufringe mit Fett eingesetzt, ein Staubschutzring eingeklopft und die ganze Nabe dann wieder auf den Achsschenkel mit Dichtung aufgeschoben. Festziehen und Einstellen, fertig. Hat bisher auch immer so funktioniert. Jetzt hab ich mir "gute" (weil schon verzinkt) gebrauchte Federbeine besorgt, die aufbereitet, die Nabe ebenso und plötzlich krieg ich den Laufring des größeren Lagers nicht mehr drüber! Das kleine gleitet leicht über den Stumpf und sitzt spielfrei, sowie es sein sollte. Es war nie vorgesehen, das andere warm aufzuziehen.
Jetzt hab ich mehrere Lager, auch skf, besogrt und das nochmal probiert: keines passt drüber, auch alte, ausgebaute nicht!! Laut Datenblatt haben die Laufringe einen Innendurchmesser von 34,99mm, der Sitz am Achsschenkel, gemessen, knapp ÜBER 35mm. Bin ratlos, weil das Federbein ja zuvor jahrelang in einem Volvo in Betrieb war. Habe zig YouTube Tutorials geschaut und immer wieder dasselbe gefunden: die Nabe lässt sich ganz leicht aufschieben mit den neuen Radlagern, niemand erwärmt oder klopft da drauf rum. Was tun? Kann's sein, daß es unter der Bezeichnung eine ganze Klasse von Kegelrollenlagern gibt, die sich vielleicht geringfügig unterscheiden?
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Lindi
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Re: Problem mit Radlager

Beitrag von Lindi »

Kann's sein, daß es unter der Bezeichnung eine ganze Klasse von Kegelrollenlagern gibt, die sich vielleicht geringfügig unterscheiden?
Nein! Lager sind Normteile, da kann ich auf exakte Abmessungen vertrauen.

- Lagerring mal auf die Herdplatte ~100°C und testen. Allerdings sitzt er dann erstmal fest...
- Welle mit Lupe und Streiflicht untersuchen. Bei den minimalen Maßen reicht schon eine kleine Delle....
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Dirk

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stritzi
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Re: Problem mit Radlager

Beitrag von stritzi »

Ok, die Lösung war einfacher als gedacht: das Lager nicht gerade aufsetzen, sondern mit einer Drehbewegung, dann gleitet es von selber drüber, wie in den Tutorials, ohne Erwärmen oder Hammerschläge. Schleifen war nicht nötig, ich hab ein ganz neues Lager von skf genommen.
Danke trotzdem für die Tips!
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stritzi
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Re: Problem mit Radlager

Beitrag von stritzi »

Jetzt hab ich doch noch eine Frage:
Wie fest zieht man denn NEUE Radlager an?
Hab irgendwo gelesen, bei Erneuern eines Radlagers dieser Größe, die Kronmutter zu Beginn mit etwa 75 Nm festziehen und dann um ca. 1/4 bis 1/3 Umdrehung wieder lösen, um den Splint einzusetzen.
An anderer Stelle heißt es dagegen, nur mit der Hand grade so fest anziehen, daß die Nabe sich nicht mehr frei dreht und danach entsprechend wieder etwas lockern, um dann den Splint in die Kronmutter zu bekommen.
Ist ein M18 Gewinde.
Was stimmt denn nun?
Das sind doch zwei deutlich unterschiedliche Belastungen.

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Lindi
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Re: Problem mit Radlager

Beitrag von Lindi »

Wie im ersten Absatz beschrieben mache ich das auch. Mit Gefühl allerdings. Was sagt denn das Handbuch zum Drehmoment?
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Lindi
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Re: Problem mit Radlager

Beitrag von Lindi »

Anekdote hierzu: Renault und Volvo waren ja mal verlobt, und in dieser heißen Phase haben meine insgesamt drei verflossenen Renault Safrane PH2 (1996,'98,'99) einen Volvo-Motor vom V40 bekommen (2,0 4Zyl und 2,5 5-Zyl.) ob auch Getriebe und sonstige Teile weiß ich nicht. Jedenfalls hab ich 2x Radlager gewechselt, und das war eine wirkliche Scheixxarbeit. Beim ersten Mal hat es nicht lange gehalten, da hatte ich wohl gepfuscht.
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stritzi
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Re: Problem mit Radlager

Beitrag von stritzi »

Das kommt auf's Handbuch an bucheli/haynes:
Eins schweigt sich dazu gänzlich aus, das andere empfieht die "handfeste" Methode. Die kenne ich wiederum nur vom nachträglichen Lager einstellen.
Neues Fett, ein bißchen an der Nabe drehen, die Kronmutter ein wenig auf oder zu und dann den Splint rein.
Es gibt aber Leute, die meinen, beim ersten mal nach Tausch müssten sich die Lager "setzen", daher das hohe Anzugsmoment.
Dummerweise ist im original Volvo Handbuch kein Drehmoment angegeben.
Der Tausch selber ist relativ einfach, Lagerschalen aus- und neue eintreiben geht easy ohne Spezialwerkzeug und mit dem simplen "Trick" den Laufring beim Aufsetzen leicht zu drehen geht auch der Zusammenbau problemlos.
Möchte halt jetzt nicht die Wälzkörper "beleidigen" mit zu viel Anzugsmoment.

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Lindi
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Re: Problem mit Radlager

Beitrag von Lindi »

Ich habe diese Art Lagerpaarung am Anhänger, den ich (mit Ténéré drauf) gerade erst mit in Meran gehabt habe. Kurz davor erst neue Lager auf die beschriebene Weise montiert. Die Reise war vollkommen unauffällig, was die Lager angeht.
Imho glaube ich, dass zu stramm eingestellt schädlicher ist als etwas zu locker. Das zunächst stärker Anziehen macht man ja, damit sich die Lager erst mal setzen.
Danach stelle ich das so ein, dass es gerade so leicht läuft ohne zu rumpeln (falls möglich mit montiertem Rad) oder gleich wieder abzubremsen.
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lowrider82
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Re: Problem mit Radlager

Beitrag von lowrider82 »

Aus einem Anhängerforum:
Drehmoment ???

Du lieber Gott !!!

Nur einmal festziehen bis die Trommel blockiert, dann ein Stück
zurück bis zur ersten Sicherungmöglichkeit der Kronenmutter
(ca. 1/4 Umdrehung)

Leichtlauf der Trommel trotzdem prüfen !
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stritzi
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Re: Problem mit Radlager

Beitrag von stritzi »

Ja, das eigentliche Einstellen des Lagers mach ich auch so, eher leichtgängig.
Aber dieses erste, starke Festziehen, ist das ok oder bleiben da womöglich unsichtbare Schäden zurück?

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