Startprobleme Dieselmotor

Hier gehört rein was nicht mit Motorradfahren zu tun hat(Schreibrechte nur für reg. User)
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stritzi
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Startprobleme Dieselmotor

Beitrag von stritzi »

Hab da mal eine Frage zu einem schwer startenden Dieselmotor aus einem Hyundai Matrix Crdi 1,5 mit 82 Ps.
Es handelt sich um den Dreizylindermotor der in der ersten Serie eine kurze Zeit lang verbaut war und dann durch einen Vierzylinder ersetzt wurde.
Der startet schwer, meist muß ich dabei Gas geben...
...woran liegst da eher, am Umstand, daß es ein 3-Zylinder Motor ist oder sind einfach die Vorglühkerzen fällig?

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Maybach
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Re: Startprobleme Dieselmotor

Beitrag von Maybach »

Das Anspringverhalten bei Dieseln ist nicht durch die Zahl der Zylinder beeinflusst. Ergo: mal Glühkerzen nachsehen (lassen).

Maybach

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stritzi
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Re: Startprobleme Dieselmotor

Beitrag von stritzi »

...ja, dachte nur mal dran, weil dem ja quasi immer ein Takt "fehlt"...rauher lauf, deswegen wurde der ja recht schnell gegen einen Vierzylinder ersetzt..dann schau i mal Glühkerzerl nach...

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christian78
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Re: Startprobleme Dieselmotor

Beitrag von christian78 »

Ein Diesel braucht immer auch gute Kompression. Wenn ein Motor irgendwann 300000km drauf hat, wird er scheisse anspringen.
Und dann hängts davon ab, was für ein Verfahren, Vorkammer, Dierekt, Pumpe Düse oder Common Rail.

Bei Common Rail kanns sein, dass ein Injektor undicht ist und der Systemdruck über nacht weg ist => dauert beim Starten ne Zeit, bis Druck aufgebaut ist.

Glühkerzen werden nicht schaden, wenn sie noch raus gehen.
Die müssen fies hell gelb, fast weiß glühen, rot reicht nicht.
Ich wohn zwar nicht am Arsch der Welt, aber man kann ihn von hier aus hervorragend sehen!

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christian78
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Re: Startprobleme Dieselmotor

Beitrag von christian78 »

Achso, was ich vergesen hab zu fragen:

Es betrifft alle Zylinder? Oder kommt erst einer und der Motor humpelt ne Zeit lang?
Ich wohn zwar nicht am Arsch der Welt, aber man kann ihn von hier aus hervorragend sehen!

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stritzi
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Re: Startprobleme Dieselmotor

Beitrag von stritzi »

...ja, das läßt sich schwer sagen, ob einer oder alle drei, weil der sowieso immer so rauh gelaufen ist, aber eigentlich rennt der Motor dann schon auf allen, denk ich...also, so richtig arg Stottern tut er nicht...
Hat ca 130.000km drauf.
wenn glühkerzen, dann sowieso alle...ach ja, das mit dem rausbekommen: beim 4er Golf war das immer so eine Sache...erst richtig heiß fahren und dann am besten sofort rausdrehen, ohne die dinger abzureißen... :mrgreen: :mrgreen:

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christian78
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Re: Startprobleme Dieselmotor

Beitrag von christian78 »

Dieselfilter entwässern, oder erneuern?
Zuleitung auf Marderbiss prüfen.
Raildruck kalt prüfen.

Mehr fällt mir grad nicht ein.
Ich wohn zwar nicht am Arsch der Welt, aber man kann ihn von hier aus hervorragend sehen!

Hiha
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Re: Startprobleme Dieselmotor

Beitrag von Hiha »

stritzi hat geschrieben:...ja, dachte nur mal dran, weil dem ja quasi immer ein Takt "fehlt"......
Da fehlt kein Takt, es ist ja kein abgesägter Vierzylinder. Die Zündfolge ist gleichmäßig alle 120°. Mit einer Ausgleichswelle läuft er vibrationsfreier als es ein Vierzylinder (ohne Ausgleichswelle) je könnte.

Meine Altdieselerfahrungen:
1.)Frisches Motoröl ! falls lange kein Ölwechsel gemacht wurde, steigert die Anlassdrehzahl, die beim Diesel essenziell ist. Wenns geht das dünnste zugelassene Öl einfüllen, besonders im Winter. Die Ausrede "Das brauch ich nie wechseln, ich muss eh dauernd nachfüllen weil er so viel verbraucht" ist ein Trugschluss, denn die Rückstände bleiben drin, und machen die Suppe zäh.
2.)Selbst wenn die Glühkerzen noch gut sind, mangelt es oft an Stromzuführungshygiene. Angegammelte, korrodierte Stromschienen oder die halbdurchgeschmolzene Sicherung, sorgen für Spannungsabfälle. Bereits wenige Milliohm Übergangswiderstand können bei den Strömen mehrere Volt abfallen lassen. Miss mal beim Vorglühen, was jeweils an den Kerzen unter Last noch an Spannung anliegt.
3.)Betagte Dieselfilter oder nie drainierte Wasserabscheider (gibts sowas heut noch? Mein 1978er Passat I hatte das noch ;-) ) saugen nach dem Abstellen des Motors den Sprit aus der Pumpe zurück.

Nachdem ich diese drei Punkte abgearbeitet hatte, machte mein 1,5Liter-50PS-Passat mit 400.000km auf der ersten Maschine selbst bei -28° keinerlei Anspringzicken mehr.

Gruß
Hans

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stritzi
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Re: Startprobleme Dieselmotor

Beitrag von stritzi »

...wußt´ich´s doch...den hiha fragen du mußt...
200_s.gif
200_s.gif (45.14 KiB) 5387 mal betrachtet
aber das eine kapier i net ganz:
der hat doch auch in jedem Zylinder 4 Takte zum "Abarbeiten"...
...also mal zwei, mal einer zündet dann??
...und net "reihum", ansaugen, verdichten, arbeiten, ausstoßen...wo dann "a Loch" beim 3 Zylinder wär???
macht man das überhaupt so (auch beim 4Zylinder?? ) d.h. 2 und 2 machen dasselbe?
...I frag ja nur, meine da ham sonst alle nur einen Zylinder, da fällt sowas unter erweiterte Naturphilosophie... :mrgreen:
I hoff, er hat a Ausgleichswelle...jedenfalls rennt jeder 4-Zylinder Diesel, den ich hab/hatte viel ruhiger...

Hiha
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Re: Startprobleme Dieselmotor

Beitrag von Hiha »

Ein vierzylindriger viertakt Reihenmotor zündet (in der Regel) alle halbe Umdrehung, also 180°. Nach zwei Umdrehungen ist er einmal rum, und hat viermal gearbeitet. die Kurbelwelle ist um 180° gekröpft, es sind also immer z.B. die zwei mittleren Kolben oben, während der Hintere und der vordere Kolben unten ist, was für einen günstigen Massenausgleich sorgt. (aber nur einer der Beiden die grad oben sind, arbeitet auch. Der Andere stößt aus.)

Ein dreizylindriger viertakt Reihenmotor zündet (ebenfalls i.d.R.) alle zweidrittel Umdrehungen, also 240°. Er ist ebenfalls nach zwei Umdrehungen einmal rum, hat bis dahin dreimal gearbeitet. Durch den 120° Hubzapfenversatz geht der z.B. hintere Kolben hinauf, während der Vordere hinunter geht. Das bringt ein Kippmoment quer zur Längsachse mit sich, das sich durch eine Ausgleichswelle sehr gut kompensieren lässt.

Lässt man den Vierzylinder um 25% niedriger drehen, klingt er genauso wie ein Dreizylinder.

Es gibt sowohl bei den Vierzylindern, als auch bei Dreizylindern Ausnahmen von diesen Regeln. Laverda hatte z.B. mal einen Dreizylinder mit 180° Hubzapfenversatz, um sich die Ausgleichwelle zu sparen. Das bringt aber eine ungleichmäßige Zündfolge mit sich, die für einen charakteristischen Sound sorgt, und für komische Vibrationen.
Ähnliches gibts bei Vierzylindern; Yamaha und Honda hatten sowas, aber auch Benelli, da weiß ich aber nicht so viel drüber. Stichworte wie "Big Banger" und Screamer" helfen einem da weiter.

Hans

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