39E Namibia
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- Registriert: Fr 11. Jul 2008, 22:21
39E Namibia
Hallo! Seit 2 Tagen bin ich in diesem Forum registriert und habe bereits einige gute Antworten und Tipps auf meine vielen Fragen bekommen. Danke!
Ich bin Besitzer einer Uralt-Ténéré des Typs 39E (siehe Bilder), die wohl ursprünglich mal nach Australien ausgeliefert wurde. So, wie sie aussieht, bin ich schätzungsweise der 20. Besitzer. Papiere habe ich leider keine. Der Vorbesitzer war Mitarbeiter bei der franz. Botschaft in Namibia und hat es irgendwie geschafft, an ein Diplomatenkennzeichen zu kommen.
Ach ja, ich arbeite und lebe seit einem Jahr in Namibia. Genauer gesagt in Rundu, direkt am Okavangofluss, mit Blick rüber nach Angola.
Motorradfahrer gibt es kaum in Namibia. Die Leute gehen zu Fuß oder fahren Taxi. Wer sich's leisten kann, kauft gleich ein Auto. Außerdem hat ganz Namibia, doppelt so groß wie die BRD, nur 2 Mio. Einwohner.
Der Spritpreis wurde bereits 6 Mal erhöht dieses Jahr, liegt aber noch knapp unter 1 Euro/Liter.
Vor Namibia habe ich 5 Jahre in Burkina Faso/Westafrika gearbeitet. Dort hatte ich eine 1993er TT 600, zufälligerweise auch ein AUS- oder USA-Modell. Die hat im Gelände sehr viel Spaß gemacht, mit ihren guten Federelementen und dem Fliegengewicht von 134 kg. Aber sie war so kurz übersetzt, dass ich nicht schneller als 80km/h mit ihr fahren wollte.
Mein ersten drei Motorräder waren praktisch, billig und ich habe sie nicht wegen ihres Aussehens gekauft: 1983 fing es an mit einer MZ TS 250 Bj 1973, mit der ich 70.000km durch ganz Europa gefahren bin. Als nächstes folgte 1986 eine damals schon seltene MZ ETS 250 (Bj. 1971, die mit dem 22l-Büffeltank). Mit der hatte ich viel Ärger, vor allem mit der primitiven und störanfälligen Minimal-Elektrik. Danach folgte 1987 die ungleich kompliziertere, nicht unbedingt schönere, dafür aber viel zuverlässigere Güllepumpe (Honda CX 500, Bj 1979). Mit der bin ich auch kreuz und quer durch Europa, bis Finnland und Portugal gefahren, 80.000km in 4 Jahren. Komfortabel, fast wartungsfrei, sparsam, aber unhandlich.
1991 war familienbedingt erst mal Schluss mit Moppedfahren. Erst 1999 bekam ich wieder Lust und auch Zeit dafür, als ich die neue Kawasaki W 650 sah. Nachdem auch die Probefahrt sehr viel versprechend verlief, kaufte ich mir eine des ersten Jahrgangs. Mein erstes Neumotorrad! Mit ihr legte ich in 8 Jahren 67.000 absolut problemlose km zurück. Sie war sparsam (4,5l/100km), zuverlässig, hatte einen Traum von Motor und war durch den breiten Lenker, den niedrigen Schwerpunkt, das hohe Drehmoment und die hohe Schwungmasse bei niedrigsten Drehzahlen sogar bedingt geländetauglich. Nur die geringe Bodenfreiheit setzte ihr auf der Ligurischen Grenzkammstraße unüberwindbare Hindernisse. Während ich die W 650 von 2002 bis 2005 nur noch in den Sommerferien in Deutschland fahren konnte, hatte ich mir in Burkina Faso die oben erwähnte TT 600 (siehe Bilder)zugelegt, die von einem Münchener mit 45l-Tank von München durch die Sahara gefahren worden war. Ich habe sie dann wieder auf Original umgerüstet, weil der große Tank im Gelände nur hinderlich war. Mit ihrem Verbrauch von nur 4l/100km bei überwiegendem Geländebetrieb, kam ich mit dem 11l Tank 250km weit.
Nachdem das Klappern des Kolbens bei warmem Motor nicht mehr auszuhalten war, ließ ich den Zylinder neu einschleifen und einen Übermaßkolben einbauen. Aber offensichtlich waren die Toleranzen nun zu knapp, dann sobald der Motor richtig heiß wurde, bei Touren in den Busch im Weichsand und oft Schrittgeschwindigkeit, ging der Motor fest und sprang erst nach ein paar Minuten Abkühlung wieder an.
Ja, und nun die gute alte Ténéré, die in den 80er Jahren mein - damals unerreichbares - Traummotorrad war. Sie braucht ne neue Kupplung, andere, sandtaugliche Reifen, einen neuen Sitzbankbezug, neues Gabelöl und so weiter. Der Vorbesitzer hat gar nichts dran gemacht. Aber ich schraub ganz gerne, wenn es nicht zuu kompliziert wird. Der Motor wurde im März überholt und klingt recht gut. Erst wenn er heiß ist, klappert er ein wenig. Aber das ist wohl normal, oder?
Ich freue mich auf einen regen Erfahrungsaustausch mit den Forumsmitgliedern und natürlich auf viele Touren hier durch den Busch!
Sebastian
-- Anhänge --
Anhang #1 (675.jpg)
Anhang #2 (676.jpg)
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Ich bin Besitzer einer Uralt-Ténéré des Typs 39E (siehe Bilder), die wohl ursprünglich mal nach Australien ausgeliefert wurde. So, wie sie aussieht, bin ich schätzungsweise der 20. Besitzer. Papiere habe ich leider keine. Der Vorbesitzer war Mitarbeiter bei der franz. Botschaft in Namibia und hat es irgendwie geschafft, an ein Diplomatenkennzeichen zu kommen.
Ach ja, ich arbeite und lebe seit einem Jahr in Namibia. Genauer gesagt in Rundu, direkt am Okavangofluss, mit Blick rüber nach Angola.
Motorradfahrer gibt es kaum in Namibia. Die Leute gehen zu Fuß oder fahren Taxi. Wer sich's leisten kann, kauft gleich ein Auto. Außerdem hat ganz Namibia, doppelt so groß wie die BRD, nur 2 Mio. Einwohner.
Der Spritpreis wurde bereits 6 Mal erhöht dieses Jahr, liegt aber noch knapp unter 1 Euro/Liter.
Vor Namibia habe ich 5 Jahre in Burkina Faso/Westafrika gearbeitet. Dort hatte ich eine 1993er TT 600, zufälligerweise auch ein AUS- oder USA-Modell. Die hat im Gelände sehr viel Spaß gemacht, mit ihren guten Federelementen und dem Fliegengewicht von 134 kg. Aber sie war so kurz übersetzt, dass ich nicht schneller als 80km/h mit ihr fahren wollte.
Mein ersten drei Motorräder waren praktisch, billig und ich habe sie nicht wegen ihres Aussehens gekauft: 1983 fing es an mit einer MZ TS 250 Bj 1973, mit der ich 70.000km durch ganz Europa gefahren bin. Als nächstes folgte 1986 eine damals schon seltene MZ ETS 250 (Bj. 1971, die mit dem 22l-Büffeltank). Mit der hatte ich viel Ärger, vor allem mit der primitiven und störanfälligen Minimal-Elektrik. Danach folgte 1987 die ungleich kompliziertere, nicht unbedingt schönere, dafür aber viel zuverlässigere Güllepumpe (Honda CX 500, Bj 1979). Mit der bin ich auch kreuz und quer durch Europa, bis Finnland und Portugal gefahren, 80.000km in 4 Jahren. Komfortabel, fast wartungsfrei, sparsam, aber unhandlich.
1991 war familienbedingt erst mal Schluss mit Moppedfahren. Erst 1999 bekam ich wieder Lust und auch Zeit dafür, als ich die neue Kawasaki W 650 sah. Nachdem auch die Probefahrt sehr viel versprechend verlief, kaufte ich mir eine des ersten Jahrgangs. Mein erstes Neumotorrad! Mit ihr legte ich in 8 Jahren 67.000 absolut problemlose km zurück. Sie war sparsam (4,5l/100km), zuverlässig, hatte einen Traum von Motor und war durch den breiten Lenker, den niedrigen Schwerpunkt, das hohe Drehmoment und die hohe Schwungmasse bei niedrigsten Drehzahlen sogar bedingt geländetauglich. Nur die geringe Bodenfreiheit setzte ihr auf der Ligurischen Grenzkammstraße unüberwindbare Hindernisse. Während ich die W 650 von 2002 bis 2005 nur noch in den Sommerferien in Deutschland fahren konnte, hatte ich mir in Burkina Faso die oben erwähnte TT 600 (siehe Bilder)zugelegt, die von einem Münchener mit 45l-Tank von München durch die Sahara gefahren worden war. Ich habe sie dann wieder auf Original umgerüstet, weil der große Tank im Gelände nur hinderlich war. Mit ihrem Verbrauch von nur 4l/100km bei überwiegendem Geländebetrieb, kam ich mit dem 11l Tank 250km weit.
Nachdem das Klappern des Kolbens bei warmem Motor nicht mehr auszuhalten war, ließ ich den Zylinder neu einschleifen und einen Übermaßkolben einbauen. Aber offensichtlich waren die Toleranzen nun zu knapp, dann sobald der Motor richtig heiß wurde, bei Touren in den Busch im Weichsand und oft Schrittgeschwindigkeit, ging der Motor fest und sprang erst nach ein paar Minuten Abkühlung wieder an.
Ja, und nun die gute alte Ténéré, die in den 80er Jahren mein - damals unerreichbares - Traummotorrad war. Sie braucht ne neue Kupplung, andere, sandtaugliche Reifen, einen neuen Sitzbankbezug, neues Gabelöl und so weiter. Der Vorbesitzer hat gar nichts dran gemacht. Aber ich schraub ganz gerne, wenn es nicht zuu kompliziert wird. Der Motor wurde im März überholt und klingt recht gut. Erst wenn er heiß ist, klappert er ein wenig. Aber das ist wohl normal, oder?
Ich freue mich auf einen regen Erfahrungsaustausch mit den Forumsmitgliedern und natürlich auf viele Touren hier durch den Busch!
Sebastian
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RE: 39E Namibia
Hallo Sebastian,
deine Story klingt wie ein Traum ! Klasse, mach weiter so!
Deine Tenere-Fragen werden hier garantiert zur Genüge beantwortet !
Herlich willkommen im XT-Forum !!!
Grusels,
Henner
-3TB EZ 07/98, 26tKM Erstreiter
-Es gibt 2 Möglichkeiten eine Kristallkugel zu benutzen:
a) um damit Spekulationen über ein Problem eines Users zu machen
und b) um sie einem besonders unkooperativen User über den Schädel zu ziehen
deine Story klingt wie ein Traum ! Klasse, mach weiter so!
Deine Tenere-Fragen werden hier garantiert zur Genüge beantwortet !
Herlich willkommen im XT-Forum !!!
Grusels,
Henner
-3TB EZ 07/98, 26tKM Erstreiter
-Es gibt 2 Möglichkeiten eine Kristallkugel zu benutzen:
a) um damit Spekulationen über ein Problem eines Users zu machen
und b) um sie einem besonders unkooperativen User über den Schädel zu ziehen
Grüße, Henner
Admin XT600.de und XT-FOREN.DE
Ex: 3TB 4PTY EZ 98 - 4x 1VJ unterschiedlicher Baujahre - Umgestiegen auf nen V8 mit 5.7L
Admin XT600.de und XT-FOREN.DE
Ex: 3TB 4PTY EZ 98 - 4x 1VJ unterschiedlicher Baujahre - Umgestiegen auf nen V8 mit 5.7L
RE: 39E Namibia
Moin,
was zur Hölle machst Du da auf Bild 2 ???
Und, willkommen !
Gr., Bill
was zur Hölle machst Du da auf Bild 2 ???
Und, willkommen !
Gr., Bill
RE: 39E Namibia
>was zur Hölle machst Du da auf Bild 2 ???
...So werden Reifen in Afrika geflickt:
Erst um das Loch herum mit einer alten Feile aufgerauht,
dann aus einem alten Schlauch einen passenden Flicken ausgeschnitten.
Der wird dann aufs Loch gelegt und mit einer selbstgebastelten Schraubzwinge aufgepresst. Diese besteht aus einem alten Kolben, der mit einer Gewindestange verbunden ist. In dem Kolben wird ein Feuer gemacht oder glühende Kohlen reingelegt, damit zu dem Druck auch noch die nötige Hitze kommt. Nach ca. 5 Minuten ist der Flicken mit dem Reifen vulkanisiert. Die ganze Reparatur kostet 100-200 Francs CFA (0,15 - 0,30 Euro) und die Reifenflicker findet man alle 500 Meter entlang der Straßen.
Am Rande: Das Flicken eines Autoreifens beim "Reifenfachhandel" hat mich 2006 in München 43,00 Euro gekostet und der Reifen musste über Nacht in der Werkstatt bleiben.
RE: 39E Namibia
Abenteuerlich, ich glaube, da punktest du sehr schnell Sympathiepunkte bei allen XT- und Tenere-Fahrern. Klingt wirklich traumhaft, deine Geschichte, mich hat es schon infiziert. Ich komm' dich dann besuchen, wenn ich mich mal in Deine Gegend traue 
Wie machst du das mit den Ersatzteilen dort unten?
Weiterhin gute Fahrt und erfreue uns doch ab und an mit ein paar wilden Geschichten aus Afrika
Steffen

Wie machst du das mit den Ersatzteilen dort unten?
Weiterhin gute Fahrt und erfreue uns doch ab und an mit ein paar wilden Geschichten aus Afrika
Steffen
RE: 39E Namibia
hi sebastian
was machst du den in namibia?
mein sohn ist derzeit auch in namibia, irgendwo in kalkrand und ich werde ihn im januar 09 dort besuchen.
ich wollte erst ein wohnmobiel dort mieten für 2 bis 3 personen.
giebt es den dort auch möglichkeiten eine enduro zu mieten? den meine xt600 für drei wochen rüber zu fliegen würde nicht rentieren.
ach ja die reifen auf diese art z reparieren ist genial, ausserdem würde es mich auch wundernehmen wie du dies mit ersazteilen anstellst dort.
mfg kloni
was machst du den in namibia?
mein sohn ist derzeit auch in namibia, irgendwo in kalkrand und ich werde ihn im januar 09 dort besuchen.
ich wollte erst ein wohnmobiel dort mieten für 2 bis 3 personen.
giebt es den dort auch möglichkeiten eine enduro zu mieten? den meine xt600 für drei wochen rüber zu fliegen würde nicht rentieren.
ach ja die reifen auf diese art z reparieren ist genial, ausserdem würde es mich auch wundernehmen wie du dies mit ersazteilen anstellst dort.
mfg kloni
RE: 39E Namibia
hei 39E!
Wennick dir was besorgen soll - bscheidsagn.
Dein fastnachbahr...
Wennick dir was besorgen soll - bscheidsagn.

Dein fastnachbahr...