XT 34L geht aus wenn warm

Motor - zieht nicht mehr, ruckelt, springt nicht an, geht gleich wieder aus, hat nicht mehr die volle Leistung usw.Tipp !! >> Troubleshooting/unerklärliche Phänomene auf http://www.xt600.de
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XT 34L geht aus wenn warm

Beitrag von guest »

Tach zusammen! Meine 34 L zieht ab 120km/h nicht mehr. Ich kann es im unteren Geschwindigkeitsbereich nicht an der Drehzahl festmachen. Der Leistungsverlust kommt nur bei hoher Geschwindigkeit vor. Auch Ruckeln bei 120km/h etc.als hätte man vergessen den Benzinhan aufzudrehen. Schneller fährt sie auch nicht. Mein Vor-Vorbesitzer hatte diverses Grobtuning vorgenommen, das ich eigentlich auf Null setzen wollte. Habe letztens noch eine Fünfmarkstück-große Bohrung im Luftfilterkasten entdeckt und abgeklebt. Die Düsen habe ich wieder original und einen Luftfilter hat die kleine jetzt auch wieder :) . Ich rätzel gerade darüber, ob die Nadel im Sek. vielleicht höher muß? Mir kommt es auch so vor, als würde Ihr der Spritt ausgehen wenn ich den Hahn voll aufdrehe. Hat jemand eine Idee?
Gruß Jörg

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RE: XT 34L geht aus wenn warm

Beitrag von guest »

Ach ja und sie ging jetzt zwei mal aus. Jeweils nachts :-( . Während der Fahrt. Einmal beim Beschleunigen, Fehlzündung, aus. Und einmal bei ca 120 km/h bei normaler Geradeausfahrt. Geht nach 10 - 15 min dann wieder an. Einmal fuhr sie dann aber nur weitere 500 meter und ging dann wieder aus. Aber dann waren es nur noch 500 m bis zur Haustür. Habe dann geschoben und die Nachbarn dachten, dass ich ein r%

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RE: XT 34L geht aus wenn warm

Beitrag von guest »

Hi, fahre auch ne 34L und habe ähnliche Probleme.
Mögliche Ursachen:
1. Vergaser
Ist das Sieb über dem Schwimmernadel sauber? Ich hab?s bei mir ganz weggelassen.
Entlüftungsventil des Tankdeckels ok?
Hängende Schwimmernadel? Verschlissen? Überlauf Schwimmerkammer verstopft? Benzinfilter des Sprithahns (im Tank) sauber?
Hängender Unterdruckkolben des Sekundärvergasers?
Benzinhöhe muss! in der Schwimmerkammer etwa 5mm unter Oberkante stehen, evtl. Blechnase am Schwimmer entsprechend biegen. Ansaugstutzen dicht?
Ich fahre gemischmäßig am besten mit 125er Düsen in PV+SV. Düsennadeln in Mittelstellung. LG 3 Umdrehungen. raus. Luftfilter-Originalpackung. Damit läuft meine Tenere locker 160 Sachen.
Mit anderen Düsengrößen, bzw. Nadelstellungen habe ich weniger gute Ergebnisse erzielt.
Hab übrigens meinen Vergaser mal ein paar Tage in Essigessenz eingelegt und dann mit Pressluft durchgepustet. War dann auch sauber. Wenn man Zeit hat, ist das vielleicht eine preiswerte Alternative zum Ultraschallbad. Nachdem ich zum Xten Male den Vergaser ausgebaut, eingestellt, gereinigt, getestet hatte und keine Verbesserungen feststellte, was das Ruckeln betraf, konnte nur die Elektrik der Verursacher sein.
Tip nebenbei: Die Steuerkette kann an der 34L/43F ohne Kopfabnahme und ohne Motor nach vorn zu kippen, getauscht werden. Man muß nur die Vergaser mit den Ansaugstutzen vom Zylinder trennen und herausnehmen. Dann kann man den Ventildeckel nach hinten über die Nockenwelle wegziehen. Das ganze dauert keine halbe Stunde. Dann noch schnell das Polrad ab und die Kette drauf. Position der Einstellmarken bei gespannter Steuerkette überprüfen.
2.Elektrik
Keine Power im 5. Gang und bis ca.4500rpm (etwa 120km/h) lässt auf fehlende Frühzündung schließen. Kontrolliere die Pickups auch auf Spannung, nicht nur den Widerstand. Die 2 Sensoren produzieren Wechselstrom. Benutze kein digitales, sondern ein analoges Messgerät. Sie sind wegen ihrer Trägheit besser abzulesen. Grünes Kabel ist der Gemeinsame. Beim Kicken sollte der Wert bis +/-2V gehen. Bei niedrigen Drehzahlen bis +/-10V und bei hohen Drehzahlen bis +/-20V. Bei mir waren die Widerstände der Statorspule und der Pickups entsprechend den vorgeschriebenen Werten, aber die Spannung des Zündimpulses für die Frühzündung (36Grad Sensor) baute lediglich +/-0,15 V auf, während der 12Grad Sensor fast +/-2V brachte. Vielleicht liege ich hier falsch, aber ich denke, dass man den 12Grad Sensor eigentlich nur zum Ankicken benötigt und man allein mit dem 36Grad Sensor fahren kann, vielleicht könnte man einfach mal den 12Grad-Kontakt auf den 36Grad-Kontakt auflegen und ohne Spätzündung fahren. Somit könnte man schnell mal prüfen, welcher Sensor den Geist aufgegeben hat. Hab ich aber so auch noch nicht selbst gemacht, sondern Teile getauscht. Soviel Erfahrung habe ich nicht, um mir da sicher zu sein. Vielleicht weiß ein anderer Leser mehr dazu.
Stator ok? Analoges Messgerät an rotes und braunes Kabel der Statorwicklung anschließen und die Spannung beim Ankicken messen. Sie sollte mindestens 50V betragen, vorzugsweise annähernd 100V.
Zündspule ok? Primärwiderstand 0,27-0,33 Ohm; Sekundärwiderstand 3.44-5,16 KOhm.
In mehreren Threads konnte ich nachlesen, dass diese Ruckel-Probleme vor allen Dingen bei 34L-/43F-Mopeds vorkommen, welche längere Zeit gestanden haben. Möglicherweise tragen Additive und Ablagerungen in alten Motorölen dazu bei, dass sich die Isolierungen der Wicklungen verhärten oder beschädigen. Bei Erwärmung dehnen sich die Drähte aus und können an den beschädigten Stellen dann untereinander oder dem Metallträger Kontakt herstellen. Daher messen, wenn das Moped gut warm ist, sonst findet man womöglich nix und denkt alles ist prima. Ein Grund mehr, regelmäßig Ölwechsel zu machen, oder bei Stilllegung das Öl abzulassen. Bei mir traten die Probleme (starkes Ruckeln, wie bei Zündaussetzern, bis fast zum Absterben) umso heftiger auf, je heißer das Moped war.
Die CDI kann man mit einem Oszilloskop prüfen, aber der einfachste und schnellste Weg ist der Tausch. Oft sind auch die Werkstätten mit dem Prüfen einer CDI überfordert, oder nicht ausgerüstet. Vielleicht kennst Du auch jemand in Deiner Nähe, der Dir eine zum Probieren leiht. Die Dinger sind neu ja sündhaft teuer.
Killschalter am Lenker ok? Kontakte gut? Vielleicht hat auch das Zündschloss einen Wackelkontakt oder ne kalte Lötstelle?
Beim Stöbern im Forum, hab ich einen Hinweis auf eine sehr gute Seite gefunden. Dort kann man sich über die Funktion, als auch der Anleitung zum Selbstbau einer CDI für XT600/XT660 schlau machen. http://www.transmic.net/gbindex.htm
Ich hoffe, dass ich Dir ein bisschen weiter helfen konnte. Sollen noch lange fahren, die guten Eisenhaufen.
Viele Grüße
Mike


tombulli

gut und umfangreich beschreiben, aber...

Beitrag von tombulli »

...ne kleiner "verbesserung":
ein 34L-gaser hat kein schwimmerkammersieb!!

gruss tombulli
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RE: gut und umfangreich beschreiben, aber...

Beitrag von guest »

Hallo Tombulli,
hast recht. Kann mich jetzt wieder erinnern. Im Original-Ersatzteilpäckchen von Yamaha liegt das Siebchen mit bei. Hab mich damals beim Austausch des Schwimmerventils gewundert, wo denn das alte Sieb abgeblieben ist. Hatte so meine Zweifel wegen des Einbaus. Spritfilter im Tank, vorm Vergaser und nochmals vor dem Schwimmer schien mir dann doch des Guten zuviel, und habe es daraufhin weggelassen. Wird nur schmutzig, das Ding.
Gruß
Mike

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RE: XT 34L geht aus wenn warm

Beitrag von guest »

>Hab übrigens meinen Vergaser mal ein
>paar Tage in Essigessenz eingelegt
>und dann mit Pressluft durchgepustet.
>War dann auch sauber. Wenn
>man Zeit hat, ist das
>vielleicht eine preiswerte Alternative zum
>Ultraschallbad.

Ich habe gute Erfahrung mit Backpulver gemacht. In Wasser aufgelöst reinigt es schnell der Vergaser.

XT600K, 3TB, `92, 19.500 km

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RE: XT 34L geht aus wenn warm

Beitrag von guest »

Hi Scrapmaster, Tombulli, Ingo, Wallace,

danke für die umfangreichen Tips. Hoffe die Jungs in der Werkstatt sind genau so fit wie Ihr. Ein Sieb hat der Vergaser in der Tat nicht und aus der Spritleitung läuft es munter raus. Ich habe das Glück, dass wir auf der Arbeit über ein Ultraschallgerät verfügen. Daher war es für mich für lau. Kleiner Tip, Ultraschall nicht zu heiß machen, sonst läuft das Alu an.

Was echt ärgerlich ist, dass es lange dauert den Unterschied zwischen einer falschen Vergasereinstellung und Problemen in der Zündung zu entdecken.
Fühlt sich ja irgendwie gleich an. Habe noch die Hoffnung, dass der Gleichrichter defekt ist. Aber im Fall CDI Box... was heist denn teuer (Preis)? Kedo bietet eine Reparatur der Lima für 150? an. Hat das schon jemand gemacht? Der ADAC Typ sagte, dass es für die LIMA gefährlich ist, wenn das Plus-Kabel nicht korrekt an der Batterie sitzt (so in meinem Fall). Bei Spannungsabfall wird dan die Leistung über den Strom geholt, was zur Überhitzung der Lima führt.
Konnte Scrapmaster leider nicht immer folgen. Von welchen Sensoren sprichst Du? Sind die an der Lima? und was messen die?
Tja die Werkstatt wird mir nicht vor Freitag bescheid geben können. Habe schon überlegt die Maschine wieder abzuholen und es selbst zu machen. Habe aber keinen Anhänger/-kupplung. :-(

Gruß

Jörg

tombulli

kurz zur erklärung

Beitrag von tombulli »

die alten XTs haben eine 2-kreis-lima, d.h. sie bringen den strom für die verbraucher (auch batterie) über die ladespule und den strom für die zündung (CDI) über die statorspule. deshalb funzt die XT auch ohne batterie und mit defekter ladespule ganz normal, nur eben deine batt würde nicht mehr geladen!
ist nun die statorspule kaputt, wird kein (oder nicht mehr ausreichend) strom für die CDI erzeugt, d.h. die karre läuft nimma.
meißt ist dies aber so, dass gar nix mehr geht!

deshalb tippe ich auf die CDI, weil die thermische abhängigkeit, ob ein zündfunken vorhanden oder nicht, bei den alten XTs, die die CDI im rahmendreick haben, öfter festzustellen war.
eine neue CDI kostete früher so um die 700.- DM.
bevor du eine solche investition tätigst, solltest dir natürlich sicher sein, dass es wirklich die CDI ist. das geht eigentlich nur, wenn du jemanden findest (hier im forum?), der aus deiner nähe ist und eine 34L, 55W oder 43F fährt. dann könntet ihr mal tauschen. wenn´s dann funzt, weisst du bescheid.

gruss tombulli
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RE: kurz zur erklärung

Beitrag von guest »

Wird die CDI Einheit dann heiß und bliebe kalt wenn sie OK wäre? Kann es eigentlich auch ein Feuchtigkeitsproblem sein? Wie ich schon mal mit leichtem Sarkasmus sagte zickt meine nur im Dunkeln so richtig. Unterscheiden tut sich Tag von Nacht auf den ersten Blick nur durch die Lichtverhältnisse. Wenn man dann aber vier Stunden in der Dunkelheit rumschraubt fällt einem auf, dass alles feucht wird. Am Tag ruckelt es nur, Nachts geht sie aus, die blöde Kuh.

Gruß Jörg

tombulli

RE: kurz zur erklärung

Beitrag von tombulli »

nein, die wird nicht heiss. angeblich entstehen die fehler in der CDI vorwiegend durch kalte lötstellen und/oder kabelbrüche. da das teil vergossen ist, kommt man als "otto-normal-verbraucher" da kaum ran.

aber das auftreten der probleme (kalt, nachts, etc...) ist schon etxrem seltsam und kann - zumindest nicht ausschließlich - was mit der CDI zu tun haben.

gruss tombulli
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