Bauanleitung selbstgebauter Kettenöler!

Räder, Federung, Höher- und Tieferlegung, Übersetzung, Kette, Ritzel
Xthuringian
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Registriert: Mi 11. Mai 2005, 15:52

Bauanleitung selbstgebauter Kettenöler!

Beitrag von Xthuringian »

Hallo zusammen,

vor einiger Zeit brandete hier mal wieder das Thema Kettenöler auf und ich entschloss mich damals das auch mal in Angriff zu nehmen.

Wie versprochen stelle ich hier nun meinen Selbstbau vor:


Prinzip:

Öltank mit Schmieröl welches bei Einschalten des Lichts über ein Magnetventil freigegeben wird. Drossel zum Regulieren der Schmierölmenge und Applikator für das Kettenrad.


Im Einzelnen:

In der Komplettansicht ist zu erkennen, dass fast nichts zu erkennen ist, außer der Drossel und einem Teil der Schlauchführung.




Der Schlauch wird von zwei Halteclips, die mit Kabelbindern an der Schwinge befestigt sind, gehalten.




Der Applikator wird zusammen mit dem Kettenschutz an der Halterung an der Schwinge angeschraubt.




Ansicht von der Innenseite mit angeschraubtem Kettenschutz.




Der Vorratsbehälter besteht aus 1,5mm Edelstahblech, Lasergeschnitten und geschweißt und fasst etwa 300ml. Das Bordwerkzeug, an das man nur mit Werkzeug herankommt, musste dem Tank weichen. Praktischerweise konnte ich den Spanngummi und die Haltelasche aus Metall zur Montage benutzen. Er hat einen Einfüllstutzen mit Belüftung, am tiefsten Punkt ist ein Auslass (Pneumatikwinkelverschraubung) eingestzt. Nach vorne zeigend sind zwei Haltelaschen für die Füllstandsanzeige angeschweißt, welche oben mit einem Pneumatikschalldämpfer gegen eindringenden Schmutz geschützt ist. Auf dem Bild ist ebenfalls das parallel am Rücklicht angeschlossene Versorgungskabel für das Magnetventil zu erkennen.




Hier ist nun das mit einer 12V= Spule versehene Pneumatikmagnetventil zu sehen. Der Stecker ist wasserdicht verschraubt. Der Platz neben der Batterie eignet sich ideal um das Ventil aufzunehmen.




Hier noch einmal das Ventil von der Seite. Von dort aus geht es weiter zu der auf einem Blech montierten Pneumatikfeindrossel. Es sollte wirklich eine Feindrossel sein, da selbst bei der schon eine viertel Umdrehung erhebliche Auswirkung auf den Durchsatz hat.




Hier mal eine Gesamtansicht der Konstruktion. Finde das ist ganz gut gelungen.




Der Applikator besteht aus einer Sandwichkonstruktion aus Edelstahblechen, auch Lasergeschnitten und geschweißt.




Der Montagewinkel ist an die Haltenasen des Kettenschutzes angepasst und bildet mit dem Applikator eine Einheit.




Hier der Zustand der Kette nach ~500km Probefahrten. Die Kette ist Ölfeucht und der Felge blank. Zumindest für die derzeitigen Temperaturen habe ich eine gute Einstellung gefunden.




Das ist eine 3D-Detailansicht des Applikators. Er besteht aus unterschiedlichen Blechen und trägt die eigentlichen Öldüsen (rot, letzes Bild nochmal einzeln zu sehen).




Das ist das einzige Verschleißteil. Ein 4mm Kunststoff-T-Stück aus dem Baumarkt, auf das 4mm Pneumatikschlauch aufgeschoben wird. Er wird in den Applikator eingelegt und kann leicht gewechselt werden.




Kosten:

Magnetventil mit 12V= Spule: ~35?
Feindrossel: ~8?
4 und 6mm Pneumatikschlauch: ~2?
alle Pneumatikanschlüsse und Kleinteile zusammen: ~12?
Laserschneid und Schweißarbeiten: Vitamin B

Zusammen hat mich das System round about 60 Euro gekostet.


Noch Fragen? Immer her damit....


Gruß, Dirk



Hubraum statt Spoiler ;-)

rote_zora
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RE: Bauanleitung selbstgebauter Kettenöler!

Beitrag von rote_zora »

Klar hab ich ne Frage!


Wohin soll ich Dir die 60 Euro überweisen, dass Du mir den Bausatz schickst?


[link:www.xt-foren.de/cgi-bin/dbman/db.cgi?db ... he+Starten |Anja]

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Xthuringian
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RE: Bauanleitung selbstgebauter Kettenöler!

Beitrag von Xthuringian »

Puh, hab fast mit sowas gerechnet, aber leider noch keine Serienproduktion aufgelegt ;-)

Die Bauteile habe ich hier in der Stadt (Jena) beim lokalen Pneumatikdealer bekommen. Der war echt nett und sehr hilfreich beim Durchwühlen der Kataloge. Die Teile die er nicht hatte waren schnell bestellt und geliefert. Anstelle meines Vorratsbehälters eignet sich sicher auch was anderes. Von Modellbausprittanks hab ich oft gelesen. Die Elektrikfrickelei ist auch nicht schwierig, einfach die Spule parallel ans Rücklicht hängen. Bleibt der Applikator, und hier wirds ein bischen schwierig. Ich hab am Anfang mit einem gebogenen und gelöteten Messingröhrchen aus dem Baumarkt rumexperimentiert, welches ich auf einen zurechtgefeiletn Stahlwinkel geschraubt hab. Hier ein Bild:



Vielleicht kann man auch günstig was in der Ersatzteilkiste von bekannten Herstellern finden...dazu muss sich die Scottoilerfraktion mal äußern.

Gruß, Dirk

Hubraum statt Spoiler ;-)

XT999
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RE: Bauanleitung selbstgebauter Kettenöler!

Beitrag von XT999 »

Hallo,

erstmal meine Hochachtung vor der Schrauberleistung. Klasse.

Kannst Du mir sagen, welches BJ Deine XT ist?

Danke,


XT999


XT 600 E, 3TB / 3UW, Bj. 1993 http://www.xt600.de/xt_bilder/thumbnails.php?album=59

Xthuringian
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RE: Bauanleitung selbstgebauter Kettenöler!

Beitrag von Xthuringian »

Hallo XT999,

das ist eine Dj02 Bj'01.

Gruß, Dirk


Hubraum statt Spoiler ;-)

guest
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RE: Bauanleitung selbstgebauter Kettenöler!

Beitrag von guest »

Danke, XT999

guest
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RE: Bauanleitung selbstgebauter Kettenöler!

Beitrag von guest »

Auch nich schlecht.
Habe auch schon viele andere selbstbauten gesehen!

Siehe... http://www.fun-biker-forum.de/thread.ph ... c54d35d30e

guest
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RE: Bauanleitung selbstgebauter Kettenöler!

Beitrag von guest »


dazu muss sich die
>Scottoilerfraktion mal äußern.
>
Hallo Dirk,
das hast du KLASSE gemacht. Sieht gut aus - Glückwunsch.
Du bist ein sehr guter Bastler.
Ich bin Doppellinkshänder und habe mit dem Scottoiler meinen Kettenschmiertraum erfüllt.
Funktioniert einwandfrei. Einzig mit der Abspritzerei (*Rotwerd*) hab ich noch ein kleines Problem. Einige feine Tröpfchen kommen noch immer auf die Felge (superleicht zu entfernen...) - hast du dieses tatsächlich eliminiert?
Wo spritzt dann dann dein Öl und Dreck hin?
Übrigens gibts alle Teile vom Scottoiler auch einzeln zu kaufen, zum >Beispiel über die Homepage oder auch motorradteile-preiswert-kaufen.de.
Teuer halt.




Freundliche Grüße, Michael.
DJ02:-)



Xthuringian
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RE: Bauanleitung selbstgebauter Kettenöler!

Beitrag von Xthuringian »

Hallo d_aktiv,

nein, auch ich habe das Problem nicht in den Griff bekommen. Gerade bei den momentanen Temperaturen ölt er etwas zu stark. Zweiter Wehrmutstropfen ist das Magnetventil. Beim Schließen drückt es scheinbar manchmal noch eine kleine Menge Öl in den Schlauch. Dieser Tropfen sickert dann zwar brav in die Kette, aber was zuviel ist ist zuviel. Wenn ich z.B. auf 'ner Tour oft anhalte versifft die Felge schneller. Aber wie du schon sagst, lässt sich leicht wieder abwischen...und der Kette tut das Teil richtig gut, immer sauber und ölfeucht!

Gruß, Dirk

Hubraum statt Spoiler ;-)

Rehburger
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Registriert: Di 26. Jul 2005, 19:07

RE: Bauanleitung selbstgebauter Kettenöler!

Beitrag von Rehburger »

Hallo
nach dem mein System anständig läuft geht um die Feinheiten.
War von deinen Applikator begeistert und habe mir auch mal so ein Teil zusammen gelötet.

Du schreibst ja das es bei dir nach tropft, nun bei mir tropft es nicht nach dafür dosiert es sehr schlecht.



Ich meine das Nachtropf bzw. das Dosierproblem liegt daran, das das Schwerkraftprinzip nur bis zum T-Stück funktioniert.

Wenn kein Öl mehr nach läuft (Magnetventil geschlossen), dann wird über eine der beiden Austrittsöffnungen Luft angesaugt und das Rest Öl hinter dem T-Stück tritt aus der anderen Öffnung aus.

Bei mein System wo ja immer nur ein Tropfen frei gegeben wird, wirkt sich das so aus das dieser Tropfen immer auf einer Seite austritt während über die andere Seite Luft gesaugt wird.

[link:www.xt-foren.de/cgi-bin/dbman/db.cgi?db ... ten|Profil]

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