Ich brauche eine ehrliche Stellungnahme von euch, von allem von denjenigen die schon laenger Erfahrung mit den 600 XTs haben, und die nicht nur ihre Zuckerseiten sehen (wollen)

Ich bin immer konkreter davon ueberzeut meinen Traum wahrmachen zu wollen, mit einem Motorrad von Kanada (oder sogar Alaska) nach Feuerland zu fahren, und dafuer ein Jahr einzuplanen. Natuerlich wird es das nicht von heute auf morgen spielen, man sollte zuerst einmal das Geld fuer so ein Vorhaben haben, aber die Planungsphase beginnt langsam.
Jetzt zu meiner Frage:
Würdet ihr ein XT 600 Derivat fuer so eine Reise nehmen? Ich habe neben der XT(Z) (oder vielleicht auch TT 600) derzeit die Africa Twin im Kopf (und Suzuki DR, Honda XR...), und folgende Eckdaten:
Die Maschine sollte maximal 5000 Euro kosten, das schließt aber schon alle um/ und Anbauten ein, zb. ein Alu Koffersystem, GPS, und einen Zustand von allen Komponenten der sie moeglichst so zuverlaessig macht wie eine Neumaschine. Ich haette aber nichts dagegen wenn es noch billiger gehen wuerde (eine 3 AJ habe ich ja zb. schon). Also ein eher beschraenktes Budget, das zb. die neue 660er Tenere nicht einschießt.
Die Africa Twin (RD 07) hat den Ruf eines der zuverlaessigesten und ausgereiftesten Reisemotorräder überhaupt zu sein, ich bin sie selbst schon einige male gefahren, und sie waere auch meine erste Wahl wenn nicht folgendes fuer eine XT sprechen wuerde:
-Geringerer Preis, vor allem hier in Österreich, wo ich eine gute 3AJ um 1000 bis 1500 Euro bekomme eine RD 07 kaum unter 3000.
-Geringerer Verbrauch - bei meiner 500er Version der 3AJ 4 Liter, und bei der AT 6 Liter bei gleicher Fahrweise, daher auch groeßere Reichweite.
-Teileversorgung- Die AT ist eigentlich überall ausser in Europa ein Exot, Reifen bekommt man in Nord und Suedamerika schwer, in Zentralamerika angeblich fast garnicht, weil dort keiner Offroadreifen dieser Dimensionen braucht, da eine 250er schon zu den größeren Maschinen zählt.
-Gewicht: obwohl die AT auch im Gelaende (man sollte in meinem Fall besser sagen auf verspurten Schotterwegen) durchaus Vorteile hat (Spurstabiliät), ist die XT(Z) um einiges leichter, das gilt fuer die 3 AJ und fuer leichtere XTs erst recht, und das macht immer einen Unterschied.
-Sinnhaftigkeit: nach meiner Erfahrung in Zentralamerika werden dort schon Fahrer großer (über 500ccm) Eintöpfe schräg angesehen, eine Africa Twin würde wohl noch exzentrischer wirken (auch wenn man in Europa der Meinung ist 100Ps und 1000ccm sind das Minimum), und das ist nicht unbedingt was ich erreichen will, da ich auf keinen Fall als "reicher Gringo" auftreten will, sofern sich das vermeiden laesst. Ich wuerde der Maschine daher einen günen Dosenlack verpassen, und sie optisch eher alt und schäbig erscheinen lassen, was eventuell auch Diebe fernhält.
Aber:
-Ist der XT Motor so zuverlaessig, dass ich mich, nach einer gründlichen Revision (oder dem Kauf eines jungen Tauschmotors) fuer diese Strecke mit normaler Wartung drauf verlassen kann?
-Ist der XT Motor wirklich auf Dauer hoch belastbar (hohe Temperatur, viel Gas weil es das Gelände verlangt), oder bin ich da doch mit dem wassergekuehlten V2 doch viel besser bedient weil der mehr Reserven hat.
- Bekommt man die Reifen fuer die XT in SA leichter (18 Zoll hinten dafuer aber nicht so breit).
-Ist die XT auch so ein Exot in SA, oder findet man leichter erfahrene Werkstäetten und Ersatzteile?
PS: ich weiss schon dass die XT schon in allen Teilen der Welt bewegt wurde, und sie dafuer auch gebaut ist, nur ist die Frage ob sie das auch laengere Zeit ohne größere Wartungsarbeiten kann. Ich bin selbst ein mittelmaeßiger Schrauber, und würde soweit es geht lieber fahren als schrauben. Mein Ziel ist es auch nicht möglichst viel Gelände zu fahren, ich bin auch sicher nicht so gut dass ich das mit einer bepackten Reisemaschine genießen könnte. Ich will nur eine Maschine die damit möglichst gut zurechtkommt wenn es doch notwendig sein sollte. Einen braven Packesel der möglichst alles mitmacht.
Natuerlich gibt es noch andere Maschinen die ich im Kopf habe:
DR/XR:
nachteil: die gibt es nicht, wie die Tenere fertig in Langstreckenausfühung.
Kawasaki KLR:
In Amerika am weitesten verbreitet (unter den großen Eintöpfen), aber soweit ich weiss eher straßenorientiert als die XTs, DRs und XRs, und bei uns eher ein Exot.
BMW GS 650 (Einzylinder):
Schöne Maschine (vor allem die Dakar) aber teuer und viel Elektronik, mit 5000 Euro komme ich da nicht weit, und das Diebstahlrisiko steigt auch.
BMW GS 80 oder GS 100
Alte robuste Technik, mit Vor- und Nachteilen, aber Aufgrund des Preises und des Gewichts keine echte Alternative zur Africa Twin, vor allem wenn man das höhere Drehmoment nicht unbedingt braucht.
KTM LC4 Adventure
- teuer und wie man hört technisch nicht unproblematisch, außerdem umbequem wenn man, wie ich, hauptsächlich Strasse fahren will. Die hätte ich am liebsten, aber so zuverlässig und günstig wie eine Japanerin
