Eine Frage des Aufwands - 2kf Motor
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Eine Frage des Aufwands - 2kf Motor
Moin Moin,
mein Name ist Simon und ich bekomme im April Zuwachs in Form einer XT 600 2kf. Sie kommt von einem Bekannten, stand dort lange in der Scheune und ist optisch nicht mehr die Schönste. Klassicher Satz lautete: Lief bis zum Schluß. Ich werde sie wohl ohnehin neu aufbauen (Lager, Bremsen, Fahrwerk, Reifen, Lack, usw), habe ich schon ein paar Mal gemacht und habe auch die Möglichkeiten dazu.
Meine Frage bezieht sich jetzt jedoch auf den Motor: 72.000km.
Jetzt lese ich überall, dass ab 65tkm eine Generalüberholung anstehen sollte. Ich befinde mich gerade in der Planung was Kosten-Nutzen-Faktoren angeht und würde gerne eine Einschätzung hierzu wissen. Steuerkette und Ventilschaftdichtungen würde ich so oder so machen. Lohnt es sich bei der Laufleistung gleich über einen Austausch-Zylinder und Kolben nachzudenken (à la ebay's finest), ohne zu wissen in welchem Zustand die verbauten gerade sind? Und dann direkt auch Lager, Simmerringe und ein neuer 5.Gang?
Ich weiß es ist mühseelig dies zu planen ohne die Maschine vor mir zu haben, aber sie läuft gerade nicht, hat keine Historie, und wenn ich sie eh schon auseinander baue bevor sie überhaupt läuft, kann ich diese Dinge unter umständen gleich miterledigen.
Kaufpreis beläuft sich auf 300 Euro - etwas Budget für neue Teile ist also drin aber auch nicht unbegrenzt.
Vielen Dank für eure Einschätzung und beste Grüße,
Simon
mein Name ist Simon und ich bekomme im April Zuwachs in Form einer XT 600 2kf. Sie kommt von einem Bekannten, stand dort lange in der Scheune und ist optisch nicht mehr die Schönste. Klassicher Satz lautete: Lief bis zum Schluß. Ich werde sie wohl ohnehin neu aufbauen (Lager, Bremsen, Fahrwerk, Reifen, Lack, usw), habe ich schon ein paar Mal gemacht und habe auch die Möglichkeiten dazu.
Meine Frage bezieht sich jetzt jedoch auf den Motor: 72.000km.
Jetzt lese ich überall, dass ab 65tkm eine Generalüberholung anstehen sollte. Ich befinde mich gerade in der Planung was Kosten-Nutzen-Faktoren angeht und würde gerne eine Einschätzung hierzu wissen. Steuerkette und Ventilschaftdichtungen würde ich so oder so machen. Lohnt es sich bei der Laufleistung gleich über einen Austausch-Zylinder und Kolben nachzudenken (à la ebay's finest), ohne zu wissen in welchem Zustand die verbauten gerade sind? Und dann direkt auch Lager, Simmerringe und ein neuer 5.Gang?
Ich weiß es ist mühseelig dies zu planen ohne die Maschine vor mir zu haben, aber sie läuft gerade nicht, hat keine Historie, und wenn ich sie eh schon auseinander baue bevor sie überhaupt läuft, kann ich diese Dinge unter umständen gleich miterledigen.
Kaufpreis beläuft sich auf 300 Euro - etwas Budget für neue Teile ist also drin aber auch nicht unbegrenzt.
Vielen Dank für eure Einschätzung und beste Grüße,
Simon
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- Beiträge: 1687
- Registriert: Di 16. Okt 2007, 11:17
Re: Eine Frage des Aufwands - 2kf Motor
Noch nie gelesen.Jetzt lese ich überall, dass ab 65tkm eine Generalüberholung anstehen sollte.
Geöffnet wird, wenns Probleme gibt. Bring sie mal zum Laufen und dann kann man ev. Baustellen angehen und beseitigen.
Re: Eine Frage des Aufwands - 2kf Motor
Vielen Dank für die rasche Antwort und die rationale Stimme. Macht natürlich Sinn. Ich möchte nur nicht alles fertig restauriert haben um dann bei jedem Geräusch zu denken "ach hätte ich doch gleich..." Aber das Risiko gehe ich wohl erstmal ein und reagiere dann auf eventuelle Probleme.lowrider82 hat geschrieben: ↑Mo 27. Jan 2025, 10:46Noch nie gelesen.Jetzt lese ich überall, dass ab 65tkm eine Generalüberholung anstehen sollte.
Geöffnet wird, wenns Probleme gibt. Bring sie mal zum Laufen und dann kann man ev. Baustellen angehen und beseitigen.
Danke und Grüße,
Simon
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Re: Eine Frage des Aufwands - 2kf Motor
Das kann dir nicht passieren. Denn wenn der Motor erstmal offen ist, dann wird sowieso alles gemacht. Aber ob er überhaupt auf muß, das weiß man erst, wenn der Bock läuft.
Re: Eine Frage des Aufwands - 2kf Motor
Genau,
Bring den erstmal zum laufen (das hängt nicht von den Ventildichtungen oder der Steuerkette ab), und im Nachgang hast du noch kein Geld reingesteckt und kannst immer noch sehen, ob das Getriebe hinüber ist, ein neuer Kolben und ein frisches Hohn-Kleid her muss, etc...
Die Restaurierung des Vergasers wird dann keine verschwendete Zeit gewesen sein.
Meine 3aj hat 130tkm runter - bei 65tkm war sie ruhig und hat keinen Tropfen Öl geschluckt
Willkommen im Forum!
Freue mich über Bilder und Berichte
Bring den erstmal zum laufen (das hängt nicht von den Ventildichtungen oder der Steuerkette ab), und im Nachgang hast du noch kein Geld reingesteckt und kannst immer noch sehen, ob das Getriebe hinüber ist, ein neuer Kolben und ein frisches Hohn-Kleid her muss, etc...
Die Restaurierung des Vergasers wird dann keine verschwendete Zeit gewesen sein.
Meine 3aj hat 130tkm runter - bei 65tkm war sie ruhig und hat keinen Tropfen Öl geschluckt

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Anfang des 21. Jahrhunderts las ich viel und versuchte jede freie Minute Motorrad zu fahren...
Re: Eine Frage des Aufwands - 2kf Motor
Die Sachen merkt man eigentlich beim Fahren oder kann sie von außen feststellen. Ölverbrauch, Geräusche. Die Längung der Steuerkette kann man auch ohne Motoröffnung prüfen.
___
Hübsch aussehen alleine reicht eben nicht - man muss auch Bier trinken können.
Hübsch aussehen alleine reicht eben nicht - man muss auch Bier trinken können.
Re: Eine Frage des Aufwands - 2kf Motor
Erstmal fahren, fahren, fahren... wenn der Motor läuft. Dann merkt man schnell was ggf. gemacht werden muss (oder eben nicht).
Grüße, Frederik - der 1VJ fährt.
Original ist schön und gut - ich fahre lieber
50.523 km
Projekt 2024: FAHREN! FAHREN! FAHREN!
Original ist schön und gut - ich fahre lieber
50.523 km
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Re: Eine Frage des Aufwands - 2kf Motor
Super, vielen Dank für die zahlreichen Rückmeldungen. Mit Vernunft und Geduld an die Sache rangehen wird sicher der beste Weg sein.
Ich werde dann berichten was zu tun ist!
Liebe Grüße,
Simon
Ich werde dann berichten was zu tun ist!
Liebe Grüße,
Simon
- christian78
- Beiträge: 5115
- Registriert: Do 14. Okt 2010, 17:15
Re: Eine Frage des Aufwands - 2kf Motor
Meine 2kf hat knapp 100000 drauf. Allerdings schon zwei revisionen wegen defektem 5. Gang.
bei der zweiten Revision bei 80000 war das dann etwas umfangreicher. Kolben, Zylinderschleifen, Zylinder und Kopf planen (Verzug 0,4mm!!). Alle Lager, Ölpumpe. 5,3,2 Gang neu. 4 war ok.
Steuerkette habe ich tatsächlich für gut befunden und wiederverwendet.
Beim ersten Mal hatte ich bei 50000 quick and dirty nur den 5. gemacht, "Studentenreperatur".
Bei 80000 musste ich den Motor sowieso öffnen und der 5 hatte wieder Abplatzer => neu.
Den 5. kannst du bei abgenommenem Zylinder sehen, schlecht zwar, aber es ist möglich. Beide Seiten der Zähne und jeden zahn angucken!
Der Kolben hatte Durchblasegase aufgrund Verschleiß und die Ölabstreifer waren festgebacken => starker Blaurauch 30 Sekunden nach Kaltstart. Ölverbrauch war aber nicht messbar, hat warm wieder abgedichtet.
Den 5. Gang hat der Teufel gesehen.
Du kannst andere Gangräder verbauen, musst aber den Primärtrieb und den Kupplungskorb ändern.
Du hastd ann mehr Drehzahl, aber weniger Kraft im Getriebe, was günstiger für die Zahnräder ist.
Der 5. Gang ist leider von groß auf klein übersetzt.
Wenn der Gang heult, hast du Stahlbrösel, die sich im Motor dann verteilen und weiteres Unheil anrichten. Die finden auch den Weg am Ölsieb vorbei.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass der 5. Gang bei 90000 noch gut ist.
Ich würde versuchen sie zum Laufen zu bringen und vorab mal eine probefahrt machen, damit du weißt, was du alles machen musst. Oftmals tauchen dann Fehler nach dem Neuaufbau auf.
Und du kannst den Focus auf bestimmte Teile legen, wenn du den Motor dann auf machst. Evtl werden sonst Schäden übersehen und du machst den Motor ein zweites Mal auf.
LG
Chris
bei der zweiten Revision bei 80000 war das dann etwas umfangreicher. Kolben, Zylinderschleifen, Zylinder und Kopf planen (Verzug 0,4mm!!). Alle Lager, Ölpumpe. 5,3,2 Gang neu. 4 war ok.
Steuerkette habe ich tatsächlich für gut befunden und wiederverwendet.
Beim ersten Mal hatte ich bei 50000 quick and dirty nur den 5. gemacht, "Studentenreperatur".
Bei 80000 musste ich den Motor sowieso öffnen und der 5 hatte wieder Abplatzer => neu.
Den 5. kannst du bei abgenommenem Zylinder sehen, schlecht zwar, aber es ist möglich. Beide Seiten der Zähne und jeden zahn angucken!
Der Kolben hatte Durchblasegase aufgrund Verschleiß und die Ölabstreifer waren festgebacken => starker Blaurauch 30 Sekunden nach Kaltstart. Ölverbrauch war aber nicht messbar, hat warm wieder abgedichtet.
Den 5. Gang hat der Teufel gesehen.
Du kannst andere Gangräder verbauen, musst aber den Primärtrieb und den Kupplungskorb ändern.
Du hastd ann mehr Drehzahl, aber weniger Kraft im Getriebe, was günstiger für die Zahnräder ist.
Der 5. Gang ist leider von groß auf klein übersetzt.
Wenn der Gang heult, hast du Stahlbrösel, die sich im Motor dann verteilen und weiteres Unheil anrichten. Die finden auch den Weg am Ölsieb vorbei.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass der 5. Gang bei 90000 noch gut ist.
Ich würde versuchen sie zum Laufen zu bringen und vorab mal eine probefahrt machen, damit du weißt, was du alles machen musst. Oftmals tauchen dann Fehler nach dem Neuaufbau auf.
Und du kannst den Focus auf bestimmte Teile legen, wenn du den Motor dann auf machst. Evtl werden sonst Schäden übersehen und du machst den Motor ein zweites Mal auf.
LG
Chris
Ich wohn zwar nicht am Arsch der Welt, aber man kann ihn von hier aus hervorragend sehen!