Seite 1 von 1

Polizei engagiert sich für uns - wer macht mit?

Verfasst: Di 17. Aug 2004, 23:20
von Zaphod
Im Landkreis Marburg-Biedenkopf hat es im Jahr 2004 bis August bereits 8! tote Motorradfahrer gegeben.
Die Marburger Verkehrspolizei sucht den Kontakt und die Anregungen interessierter MotorradfahrerInnen, um zusätzliche Möglichkeiten zur Vorbeugung (Eben NICHT Streckensperrungen oder irgendwelche Restriktionen), zu erhalten. Bei genügend Unterstützung für dieses Thema, wird vielleicht sogar eine Veranstaltung (Sperrung nur für AUTOS!), im nächsten Jahr auf einem problematischen Streckenabschnitt stattfinden! Dies soll allen Beteiligten (Insb. MotorradfahrerInnen UND Anwohnern) Gelegenheit geben um eine gegenseitige Akzeptanz zu fördern.
Wenn Ihr Anregungen zum Thema Unfallvermeidung im weitesten Sinn, Ideen für die o.g. Veranstaltung oder irgendeinen Tipp habt - schreibt Eure Gedanken der netten Claudia Meyer (Fährt selbst begeistert Motorrad - noch keine XT, aber das kann ja noch werden ;-) ) eine E-Mail. Claudia.Meyer@polizei.hessen.de
Sie koordiniert diese Initiative und ist auf euer Input angewiesen, um gezielter wirken zu können.

Ich finde es klasse, wenn mal 'was für uns getan wird, will es etwas unterstützen, deshalb mein Threat.

Den aktuellen Flyer - gerne zur weiteren Verteilung - des regionalen Verkehrsdienstes findet Ihr hier: http://www.xtmania.de/download/flyer.pdf
als PDF-Datei (70 KB)

Ich mach' mir jetzt über die Rückmeldung zu diesem Thema keine übertriebenen Hoffnungen - aber dieses Forum hebt sich einfach positiv von einem Haufen anderer ab und ihr habt bestimmt Tipps, die ihr der "Rennleitung" mal einfach und unkompliziert mitteilen wollt?

Danke!

Gruss
Wolfgang http://www.xtmania.de
89'er 3AJ / 99'er TTR / 01'er Baghira 17"

Fotos vom Yamaha-Offroad-Treffen 2004 in Beuern: http://www.xtmania.de/offroad/offroad.html

RE: Polizei engagiert sich für uns - wer macht mit?

Verfasst: Do 19. Aug 2004, 20:29
von guest
Hi @ all,
unangenehmes Thema, ich versuche mal es unstrukturiert etwas zu vertiefen.

Sicherheit für Motorradfahrer kann passiv sein (Schutzkleidung, Protektoren für Leitplanken etc.) indem Unfallfolgen gemildert werden oder aktiv indem Unfälle vermieden werden.

Wenn man sich auf aktive Sicherheit konzentriert fallen einem als erstes vermutlich der technische Zustand der Maschine ein sowie die Ausbildung und Erfahrung des Fahrers und daraus resultierend die Fähigkeit Risiken einzuschätzen und kritische Situationen zu verhindern oder zumindest das beste daraus zu machen.

Wenn es um Aus- und Weiterbildung zum Motorradfahren geht denkt man irgendwann auch mal an Fahrlehrer; Bei denen gibt es ja auch engagierte Biker die wahrscheinlich mehr zu sagen haben als im Rahmen der normalen Fahrschulstunden möglich ist.

Neben dem statistischen Risiko gibt es wohl auch ein individuelles Risiko, wobei sich das zweite eher schlecht objektivieren lässt.

Die Wahrnehmung des persönlichen Risikos korreliert häufig nicht mit dem statistischen Risiko; Es gibt z.B. eine Statistik nach der sich ältere Menschen stärker als junge durch Verbrechen gefährdet sehen, statistisch aber seltener Opfer werden als die Jungen.
Auf´s Motorradfahren bezogen: warum sollte jemand vorsichtig sein der sich nicht gefährdet fühlt?

Jetzt mal zur Polizei des Kreis Marburg-Biedenkopf
Durchaus charmant finde ich die Aktion zum sicheren Transport von Kindern im Auto:? intensivste Aufklärungsgespräche mit den Autofahrern und Fahrerinnen? http://www.region-35.de/rn_27448.html (ganz runterscrollen)
oder http://www.marburgnews.de/2003/mn-wis08.php?tag=25

Und schließlich auch der Hintergrund für den Thread:
?Im gesamten Jahr 2003 hatten ebenfalls sieben Menschen ihr Leben bei Unfällen auf Motorrädern verloren.? http://www.marburgnews.de/2004/mn-akt08.php?tag=4
(erschreckend aber lesenswert)


8 getötete Motorradfahrer bis August würden also eine Steigerung gegenüber dem gesamten Vorjahr bedeuten; das bei einem verregnetem Sommeranfang und noch andauernder Saison zeigt das das Engagement von Claudia nicht reiner Aktionismus ist sondern die Konsequenz aus begründeter Sorge um das was noch kommen mag.

Ebenso unerfreulich die Situation im Nachbar-Kreis Waldeck-Frankenberg
?2004-05-14 Hauptsächlich wurden Zweiräder überprüft, da sich allein im Jahr 2003 fünf tödliche Motorradunfälle im Landkreis ereignet hatten.? http://www.ederdrom.de/modules.php?name ... le&sid=218


Warum so ein langer Text bei Sachverhalten die eigentlich allen bewusst sind und nix Neues bringen?
Weil sich da die Polizei (personifiziert als Claudia) ernsthaft mit der Thematik beschäftigt und nach anderen Wegen sucht- zumindest mir war das bisher nicht bewusst und ist für mich etwas Neues und auf jeden Fall Wert darüber nachzudenken.

Vielleicht kommen hier im Forum doch einige Ideen zusammen (ich denke deshalb hat Wolfgang den Thread ja eröffnet)

Grüße, Markus


RE: Polizei engagiert sich für uns - wer macht mit?

Verfasst: Do 19. Aug 2004, 22:19
von Zaphod
Hi,

es fällt fast schwer, die Themen Sicherheit, Unfallgefahr, Verkehrsverhalten usw. aufzugreifen. Irgendwie alles durchgekaut. Aber nicht wirklich, weil tiefere Gedankengänge hierüber dürften sich die wenigsten machen. Ich auch nicht. Die Themen kommen i.d.R. immer nur von einer ?mahnenden Seite?.
Anders sieht es in den Momenten aus, wenn jemand aus dem Bekannten- oder Freundeskreis mit dem Motorrad (aber natürlich auch mit jedem anderen Fahrzeug) schwer verunglückt oder ums Leben gekommen ist. Dann ist die Realität plötzlich ganz nah und man ist verwirrt, daß das Unheil so nah sein kann.
Motorradfahren dient heute überwiegend dem Zeitvertreib. Motorräder gibt?s massenhaft, die Verkehrsdichte ist teilweise enorm. Manchmal nervt es sogar den Einen oder Andern, überhaupt schon Rücksicht auf Andere nehmen zu müssen, wenn man bloß schon von A nach B unterwegs ist. Ich selbst fahre meistens schon außerhalb der üblichen ?Freizeiten?, um mehr Straße zu sehen ;-)
Schnitt. Heute abend bin ich auf der ?Spezialstrecke? unterwegs gewesen. Da, wo auch die Polizei jetzt häufig Präsenz zeigt. In der Show-Kurve stand Publikum. Am Anfang und Ende des Kurvenmenüs peilten jeweils mehrere Motorradfahrer die Lücken im PKW-Verkehr, um dann mehr oder minder hirnrissig die paar Kurven enervierend und wiederholend hoch- und runter zu rutschen. Offensichtlich genervt von normal - aber natürlich zu langsam - fahrenden PKWs, schwenken die rollenden Neandertaler Richtung Gegenverkehr, um nur ja die nächste Kurve für sich zu haben. Sowas ist für mich krank. Man kann sich gut vorstellen, was lärmmäßig los ist, wenn eine Litermaschine mit offenem Topf zwischen 6- und 10000 Touren am Berg aufgezogen wird. Sich vorzustellen, daß Leute, die Motorradfahren einfach nicht interessiert - aber längst nichtmal per se etwas dagegen haben - in der Nähe dieser Strecke genervt sind, dazu gehört nicht viel IQ. Gut, die Autofahrer dürfte solche Verhaltensweise ?nur? erschrecken (bis auf die, die doch mal das Lenkrad verreißen, weil sie eine vermeintliche oder echte Kollisionsgefahr vermeiden wollen...) Für einen entgegenkommenden Motorradfahrer stellt sich die gleiche Arroganz eines Tieffliegers schon leicht anders dar... Ganz zu schweigen von den Radfahrern, die natürlich das gleiche Recht haben, ihrem Hobby auf der Straße nachzugehen. Ich fahre selbst ne Menge Rad, bin nicht gerade zimperlich, aber kriege eine Sauwut, wenn so ein Arschloch mit halbem Meter ?Abstand? und 120 km/h an mir vorbeirauscht. Muß sowas sein? Wer gibt diesem Vollidioten das Recht mit dem Leben Anderer zu spielen?
Es geht überhaupt nicht darum, daß auf dieser oder irgend einer anderen Strecke jemand schnell unterwegs ist. Zügig seine Tour zu nähen, flott durch Kurven rauschen, Spaß mit dem Töff, das soll jeder haben. Seinen Spaß aber auf Kosten Anderer organisieren, andere Leute mit einer Scheißegalhaltung überziehen, das ist schlicht asozial.

Dennoch, es gibt jede Menge Unfälle die nichts mit einem überzogenen Fehlverhalten zutun haben. Davon sind in diesem Jahr viele passiert. Ich finde es gut und wichtig, wenn Motorradfahrer so eine angebotene ?Keimzelle?/?Polizei?-Aktion nutzen und sich daraus vielleicht etwas ergibt, wovon alle etwas haben und hoffentlich sogar weniger Unfälle passieren.
Markus?s Gedanken werden bestimmt aufgegriffen. Vielleicht kommt ja noch mehr zusammen?

So, genug getextet - sorry, aber das mußte ich mal loswerden!
;-)

Achso ja, Ihr könnt natürlich auch hier posten - sogar die Polizei hat Internetzugang ;-)



Gruss
Wolfgang http://www.xtmania.de
89'er 3AJ / 99'er TTR / 01'er Baghira 17"

Fotos vom Yamaha-Offroad-Treffen 2004 in Beuern: http://www.xtmania.de/offroad/offroad.html

RE: Polizei engagiert sich für uns - wer macht mit?

Verfasst: Fr 20. Aug 2004, 13:35
von BlackDevil
So, da mach ich auch mal mit!

Ich kann mich nur sehr schwer überwinden, in irgendeiner Form mit der Polizei zusammen zu arbeiten. Das hat einfach den Grund, dass ich neulich fast den Lappen abgeben durfte, obwohl ich vernünftig fahre. Das heisst nicht langsam, aber angemessen und bedacht. Und das allein ist der Grund dafür, dass ich nach 7 Mopped-Jahren (mit 3 Wintern) unfall-/ und sturzfrei bin. Wenn allerdings ein Besoffski von der Disco kommend nachts um 3 Uhr 2 Frauen tot fährt, dann wird da eine fette Landstrasse plötzlich zur 50 Zone. Ich seh die Schilder nicht, wegen dem warnenden Gegenverkehr und fahr mit 90 km/h ganz easy da lang. Dann kommt n Bulle aus dem Gebüsch und zockt mir 100 EUR ab, weil ich 40 km/h zu schnell war. Auf einer grünen Landstrasse ohne Anwohner. Klasse.
Dann fahre ich ma mit dem Twingo meiner Perle auf der A9 über 35km konstant die erlaubten 130km/h bei schönem Wetter. Eine einzige Abfahrt dort ist 100. Ohne ersichtlichen Grund, wie Fahrbahndecke oder verkürzte Beschleunigungsstreifen. Zack - geblitzt mit 130 - nochmal 100 Eurr, 3 Punkte und 1 Monat Fahrverbot. Der Richter sagt mir allen Ernstes ins Gesicht, dass dort hundert wäre, weil bei Regen Wasser über die Strasse läuft. Und weil man ja nich wüsste wann es regnet, hat man da ne 100 Zone gemacht....

Dass überall anders, wo man sich nicht so dreckig mit dem Blitzer in die Ecke stellen kann, ein "bei Nässe" Schild unter dem 100-Schild hängt, durfte ich dem nicht sagen, weil sonst wär der Lappen echt weg gewesen.

Und fährt man dann durch Deutschland, kommt man nicht umhin zu bemerken, dass jeder Landesvater seine Beschilderung so macht wie ihm die Nase gewachsen ist.

DAS SOLL ICH DANN FÜR VOLL NEHMEN???!! ABKASSIEREN IST DAS!

Fuck!

Die Verkehrsregelungen sollten so gestellt sein, dass Gefahren vermindert werden und man sich da auch drauf verlassen kann.

Dazu kommt, dass wir uns generell zu einer rücksichtlosen Gesellschaft entwicklen. Der Konsumscheiss klaut die Moral, die Kultur und das Interesse für andere Menschen. Unser Sozialsystem nimmt den Menschen jedes Selbstwertgefühl, weil die Grundversorgung so oder so da ist und man weiter keinen Sinn für sich sieht. Oder warum schlitzen 16-jährige irgendwelche Leute auf. Warum fährt die BMW/Benz-Fraktion private Rennen auf der Autobahn ohne Rücksicht auf Verluste. Da brauch man nicht beim Biker suchen. Dass fängt im Kindergarten an!

Würde man vielleicht sagen, okay wir betrachten die Situation so wie sie ist und Räumen Toleranzen ein. D.h. einfach das tatsächliche Gegebenheiten berücksichtigt werden, dann würde man vielleich auch hinter der Zweckmässigkeit der Verkehrsordnung stehen können und diese einhalten. Schliesslich ist es Schwachsinn, dass ein LKW genauso schnell in die Kurve darf wie ein Mopped. Ist doch klar, dass sich da keiner dran hält.

So hat die StVo für mich keinen Nutzen. Und der Kindergarten-flyer ist ein Witz. Wäre schön, wenn das so einfach wär.

GoodGrip
Mario

RE: Polizei engagiert sich für uns - wer macht mit?

Verfasst: Fr 20. Aug 2004, 14:17
von Zaphod
Hi Mario,

zunächst: Mit der sozialen Rückentwicklung gebe ich Dir voll Recht.

Im dem Ansatz zur Unfallvorbeugung geht es aber NICHT in erster Linie um Geschwindigkeitsüberschreitungen! Es geht zunächst rein um die heftige Zunahme schwererer und tödlicher Unfälle! Es geht nicht um's moralisieren oder das Einhalten - vielleicht kleinlicher - Konventionen. Ich muß das wohl nochmal klar sagen. Die Anfrage der Polizei gilt im weitesten Sinne, um etwas für die Sicherheit der Motorradfahrer zutun. Je mehr von unserer Seite an Ideen und Gedanken kommt, umso wahrscheinlicher ist deren Umsetzung. Da ist doch grade mal ein kleines Fenster geöffnet worden. Schau' 'mal, wie weit die Bitumendiskussion gekommen ist! Wer sich da längst eingeklinkt hat! Es taugt nichts, wenn ständig irgendeine Seite von der andern verlangt, was zutun. "Die" Polizei könnte sich auf das einfache Kontrollieren in Sachen StVO beschränken und fertig. Zur Zeit erzeugt aber die Unfallstatistik einen gewissen Druck, der Ressourcen in den Verkehrsabteilungen freisetzt. Wenn von dort aus eine Offerte mit einer gewissen Kreativität kommt, hat das eine andere Qualität, als sich nur mit der Laserpistole in die Büsche zu schlagen :-) Oder? Den Versuch zur gegenseitigen Kontaktaufnahme ist es allemal wert! ...und es kann sehr interessant sein, mal die "andere" Seite zu hören. Mal zu erfahren, das nicht nur "wir" wegen irgendwelcher Kontrollen genervt sind, sondern mit welchem Volk sich die "Grün-Weißen" so rumschlagen müssen und daß genau diese - aus meiner Sicht - Minderheit dazu führt, daß andere Moppedfahrer vom Motorrad-Uninteressierten Volk in einen Topf geworfen werden.
Es gibt Motorrad-IGs die Behinderte auf's Mopped packen und für verblüffte Gesichter sorgen. Es gibt Gruppen, die an neuralgischen Stellen für die Anbringung von Pollern sorgen. Bitumenkiste sowieso. Was wenn, die georderten Spannergruppen in Showkurven von anderen Motorradfahrern "weggenervt" werden würden, wenn "Autofahrer" (sind 99% aller Motorradfahrer im übrigen auch) sich - bei vielleicht eben von der Polizei unterstützten Aktionen - von Motorradfahrern mal was über's Zweiradfeeling erzählen lassen, wenn überhaupt nur ein bißchen "Come Together" forciert werden würde? (Ich wette, daß jeder Nur-Autofahrer, wenn er von Motorradfahrern freundlich angesprochen wird und der sich nur auf ein bißchen Gespräch einläßt, sich mal ein paar Töffs zeigen läßt, in Zukunft aus etwas anderem Blickwinkel auf Kräder guckt) Muß ja nichts übertriebenes ein, einfach nur ein bißchen Klimaverbesserung? Grade in einer Zeit mit dem Verfall von gesellschaftlichen Qualitäten. Das letzteres tagtäglich mehr zu spüren ist, da gebe ich Dir Recht.


Gruss
Wolfgang http://www.xtmania.de
89'er 3AJ / 99'er TTR / 01'er Baghira 17"

Fotos vom Yamaha-Offroad-Treffen 2004 in Beuern: http://www.xtmania.de/offroad/offroad.html

RE: Polizei engagiert sich für uns - wer macht mit?

Verfasst: Fr 20. Aug 2004, 18:15
von guest
Hi Mario,
das mit dem geblitzt werden habe ich auch schon erlebt, für mich sieht die Logik von Radarfallen so aus :
Geblitzt wird dort wo viele Leute die Geschwindigkeitsbeschränkung übertreten; viele Leute übertreten Geschwindigkeitsbeschränkungen dort wo man problemlos schneller fahren kann...
Aber: die Polizei macht dabei auch nur ihren Job, die Gelder (Abzocke) sind meißt schon im Haushalt der Gemeinden verplant.
Hinter Auspuff-Kontrollen stehen auch politische Gründe, der Polizist macht auch hier nur seinen Job.
Nebenbei gibt es ja auch sinnvolle Bemühungen durch bauliche Maßnahmen Unfallschwerpunkte zu entschärfen.

Hier ist mal eine Polizistin die nach anderen Wegen sucht, wäre toll wenn das zumindest anerkannt würde.
Der Flyer ist peinlich, aber allein seine Existenz halte ich für eine kleine Sensation.

Grüße, Markus


RE: Polizei engagiert sich für uns - wer macht mit?

Verfasst: Mo 23. Aug 2004, 12:35
von BlackDevil
Heyho!

Ich muss Euch ja zustimmen. So ganz hab ich des nit kapiert, was die da von einem wollen. Is ja auch so: siehste Blaulicht, biste weg oder guckst net hin - normalerweise. Gut, dann möchte man sich also tatsächlich für uns engagieren. Aber Ihr habt ne Vorstellung, wie usselig ich die Bullen finde und das is der Hintergrund, weswegen man bei mir so wenig Kooperationsbereitschaft findet. Und da isses mir auch scheissegal, ob da nur n Gründer seinen Job macht oder nit. Die Soldaten bei der S...naja - tun mer ma locker...nee, die Jungens halten sich doch auch nicht dran. Neulich hab ich so 2 COOLE Bullen gesehen (ich war redlich verliebt), zu schnell mit Sonnenbrille und Eishörnchen inne Hand durch die Stadt am Fegen.
Und nach der Mittagspause werden dann Handys einkassiert.

Okay - ich schweife ab. Im Endeffekt gibts für beide Seiten leider keinen gemeinsamen Nenner. Das ist das Problem. Rücksichtnahme oder einfach nur Respekt vor dem Leben und dem Handeln anderer sollte wieder anerzogen werden, dann brauchen wir uns gar nicht mehr darüber zu unterhalten. Das dauert aber. Also: aktuell gibts für die Grünen nur den Weg der totalen Überwachung. Da geht es hin. Da kannste mit zusammenarbeiten wie Du willst. Alles Laberei.

Hier, liebe Polizisten und Stadtväter, Eure Tipps:

Bitumen weg! Rollsplit weg! Traktoren auf den Feldweg! ORDENTLICHE LEITPLANKEN! Schluss mit dem Schilderwahn (- da kleben doch nur Biker draahn)!
PREISSENKUNGEN für REIFEN!
und LOUD PIPES - SAVE LIVES - hört sich prollig an, aber jeder der täglich auf 2-spurigen Strecken mit halbwachen Autofahrern zur Arbeit fährt weiss: stimmt halt!

GoodGrip
Mario

RE: Polizei engagiert sich für uns - wer macht mit?

Verfasst: Do 26. Aug 2004, 13:15
von ZIP
[font size="1" color="#FF0000"]LETZTE BEARBEITUNG AM 26-Aug-2004 UM 13:52 Uhr (GMT)[/font][p]Hallo Gemeinde,

will hier auch nochmal was zum Besten geben und verweise auf eine Aktion die schon etwas länger zurückliegt. Anpralldämpfer an Leitplanken war in den 90ern mal ein Thema. Seht mal hier was mittlerweile daraus geworden ist.
http://www.motorradfreunde-lohra-ev.de/sicher.htm

Der Artikel ist keinesfalls älter als die Ortsumgehung Erdhausen. Also max. 2-3 Jahre.

Auch hier befürwortet die Polizei Maßnahmen welche von Moppedfahrern initiiert wurden, aber es sind ihnen wohl doch die Hände gebunden.

Ich selbst habe 1987 einen sehr guten Freund auf dieser Straße verloren. Zu diesem Zeitpunkt fuhr er ein XT550. Todesursache war eine Verletzung durch eben diese scharfkantigen Metallträger an denen die Leitplanken befestigt sind und er war noch nicht mal Schuld. Er wollte jemandem ausweichen der auf der Straße stand. Jeder meiner Saisonauftakte mit dem Motorrad beginnen mit der Fahrt zu seinem Grab.

Das Problem ist halt, daß es manchmal mehr und manchmal weiniger Tote gibt. Das klingt hart, aber es ist halt so. Ich denke nicht, daß es etwas bringt, mit Autofahrern die ich irgendwo angehalten habe "Intensivgespräche" zu führen. Wenn ich im Auto für sowas angehalten werden würde und ich hätte keine Zeit/Lust oder sonstwas, würde das wahrscheinlich links rein und rechts raus gehen. Die vorbeugenden Maßnahmen zur Unfallverhütung mit beteiligten Motorradfahren würden nur etwas bringen, wenn man sie zum Bestandteil von Fahrprüfungen/Auffrischungsprüfungen oder sowas macht. Setzt einfach jeden Autofahrer mal für ein paar Stunden auf ein Motorrad. Hmm, kann man wahrscheinlich auch nicht machen. Immer wieder rückt eine neue Generation "Junger Wilder" nach - Auto und Mopedfahrer. Alle sind gefährdet, Jede Generation macht ihre Erfahrungen, mancher bezahlt das mit dem Leben.

Deswegen gibt es für mich immer nur eine Devise. Vorsichtig fahren, jederzeit mit den Fehlern anderer rechnen und bereit sein um des Überlebens willen auf sein gutes Recht zu verzichten. Das kann es einem manchmal vermiesen, stimmt, aber überleben ist wichtiger.

Ich bin der Meinung das es einen Versuch Wert ist. Wenn nur ein einziges Leben, ein einziger schwerer Unfall dadurch vermieden werden konnte, hat es sich gelohnt sich darüber Gedanken zu machen.

Daher mein Vorschlag an die Polizei: Laßt uns das mit den Puffern wieder aufgreifen. Wenn wir schon das hinklatschen wegen beschissener Straßen oder unvorsichtigen anderen Verkehrsteilnehmern nicht verhindern können, dann doch wenigstens den harten Anprall, der nicht nur meine Kinder zu Weisen machen könnte.
http://www.buhj.de



[link:www.xt-foren.de/cgi-bin/dbman/db.cgi?db ... he+Starten |ZIP´s Profil]

In Erinnerung an Jockie. Wir werden Dich nicht vergessen.


Es geht weiter.

Verfasst: Fr 27. Aug 2004, 08:16
von Zaphod
http://www.polizei.hessen.de/internetze ... 1bbcb63046

Die Resonanz scheint tatsächlich allgemein gut zu sein. Nur nochmal zur Klarstellung: Das Ganze ist eine - noch - eher lokale Initiative. Wäre wünschenswert, wenn das Kreise zieht und andere Polizeibereiche ähnliches organisieren würden.
Sicher ist das Ganze kein Allheilmittel und Garantien für Erfolge - sprich weniger Unfälle - gibt es auch nicht, aber die Richtung ist mehr als gut.
Vielleicht probieren sogar Motorradfahrer, die hier mitlesen, ihre zuständigen Stellen mal drauf anzusprechen und zu ermuntern?
Es laufen Vorschläge von Motorradfahrern bei der Ansprechpartnerin ein, die dankenswert aufgenommen werden. S.o. der Link.

Gruss
Wolfgang http://www.xtmania.de
89'er 3AJ / 99'er TTR / 01'er Baghira 17"

Fotos vom Yamaha-Offroad-Treffen 2004 in Beuern: http://www.xtmania.de/offroad/offroad.html

Zollbuche, 10.09.04, Das Treffen :-)

Verfasst: Sa 11. Sep 2004, 12:07
von Zaphod
[font size="1" color="#FF0000"]LETZTE BEARBEITUNG AM 11-Sep-2004 UM 12:17 Uhr (GMT)[/font][p]So, das Geschehen nimmt weiter Formen an. Der Boss der Marburger Verkehrspolizei und Claudia (Beide mit BMWs da - im Grunde sind ja auch DAS Motorräder ;-) ), plus Kollegen waren da. ...und die Presse in mehrfacher Vertretung. Dafür, daß das Meeting nur 2 Tage vorher per E-Mail rund ging, waren ganz schön viele Leute da.

Fotos: http://www.xtmania.de/zollbuche/zollbuche.html

Der Kontakt zu allen Beteiligten soll auch im Winter gepflegt werden, um nahtlos im Frühjahr anzuknüpfen.
Ein Ziel der ganzen Aktion: Ganz schlicht - Motorradfahrer reden mit Motorradfahrern über die spezielle Situation an dieser Strecke ("Zollbuche") Es gibt einige - wenige - die durch hirnrissige Aktionen und heftige Rücksichtslosigkeit diese Strecke in kurzer Zeit so in Verruf gebracht haben, daß das Wort "Streckensperrung" im Wald steht. Zudem kamen die 8 Toten bis jetzt, allein in diesem Jahr...

Übrigens: Durch die ähnliche Problematik in einem ähnlichen, nahegelegenen Eldorado und durch die dann, natürlich, zunehmenden Repressalien der Polizei dort, kam es zu einer "Verschiebung" des "Renngeschehens".
Das zeigt, daß diese Repressalien keine geeignete Lösung darstellen. Deshalb der Gedanke, daß die ""vernünftigen"" Moppedfahrer Initiative zeigen.
Sollte es so positiv weitergehen, ist ein Aktionstag im Jahr 2005 geplant, bei dem die Strecke ZUGUNSTEN der Motorradfahrer gesperrt wird!

Gruss Wolfgang http://www.xtmania.de