Das Übersetzungsdilemma

Allgemeine Fragen zur XT, die nicht in die unten stehenden Kategorien passen
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Stuecki
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Re: Das Übersetzungsdilemma

Beitrag von Stuecki »

Und unterwegs ? Hast du da das 1,5m Rohr mit (nicht ganz ernst gemeint :P ) ? :mrgreen:
Grüße, Stücki :!:
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lowrider82
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Re: Das Übersetzungsdilemma

Beitrag von lowrider82 »

Also meine Technik war immer: auf der rechten Seite stehend die Hinterradbremse betätigen und über den Sattel liegend mit Drehmomentschlüssel (wegen Hebel) die Mutter lösen. Das blockierte Rad und mein Gewicht am Motorrad bzw. auf Zug lösend reichten aus.
Und mit eingelegtem Gang die Mutter (vorallem mit Schlagschrauber) NICHT lösen. Das geht (angeblich) auf die Zahnräder bzw. Lagerung.

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Stuecki
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Re: Das Übersetzungsdilemma

Beitrag von Stuecki »

lowrider82 hat geschrieben:
Mi 17. Aug 2022, 17:52
Und mit eingelegtem Gang die Mutter (vorallem mit Schlagschrauber) NICHT lösen. Das geht (angeblich) auf die Zahnräder bzw. Lagerung.
Deshalb mach ich das mit dem Schlagschrauber nur mit Getriebe auf Neutral, dafür mit voll gezogener Hinterradbremse (Spanngurt).
Die Schläge gehen dann hauptsächlich in die Elastizität der Kette
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lowrider82
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Re: Das Übersetzungsdilemma

Beitrag von lowrider82 »

Hoppla, da hat sich ein NICHT verflüchtigt.

kayu
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Re: Das Übersetzungsdilemma

Beitrag von kayu »

Ich fahre dauerhaft mit 15/41, was für mich ein super Kompromiss ist:
Langstrecke auf der Autobahn kann ich noch 100-110 bei akzeptabler Drehzahl fahren und im schwierigeren Gelände bin ich damit auch noch gut unterwegs.
Die Übersetzung passt auch mit der original Kettenlänge.
Zu den hier genannten Übersetzungen eine kurze Tabelle:
übersetzung.JPG
übersetzung.JPG (19.22 KiB) 1853 mal betrachtet
_____________________________________
the wrencher formerly known as nicoh :ugeek:

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Steffen
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Re: Das Übersetzungsdilemma

Beitrag von Steffen »

Hallo zusammen

Ich mache das ähnlich wie nicoh. Ich fahre auf der XT 600 2KF mit feinverzahnter Welle eine Sekundärübersetzung von 14-40. Wechseln wollte ich das unterwegs nicht. Nicht wegen dem Mehrgewicht und der Problematikl, wie man die Mutter am Kettenrad löst, sondern eher, weil ich mich am Getriebe nicht ständig umgewöhnen möchte. Mich irritiert eine Übersetzungsänderung.

Viel mehr sollte man sich mit dem Gedanken anfreunden, dass die XT kein ausgesprochener Langhuber ist und Drehzahlen an die 7000 U/min sehr gut abkann.

Bei einer Übersetzung von 14-40 (mit der Originalkettenlänge) bin ich im fünften Gang bei etwa
3000 U/min = 68 km/h
4000 U/min = 90 km/h
5000 U/min = 113 km/h
5500 U/min = 124 km/h
6000 U/min = 135 km/h
6500 U/min = 147 km/h
7200 U/min = 165 km/h
Geardata aktuell.jpg
Ein bisschen niedriger wird die Drehzahl bei 14-39, was dem Originalkettenrad entspricht (Kettenräder sind einfach teurer, daher arrangiert man sich vielleicht nur mit einem günstigen kleineren Ritzel für um die 10 Euro)

3000 U/min = 69 km/h
4000 U/min = 93 km/h
5000 U/min = 116 km/h
5500 U/min = 127 km/h
6000 U/min = 139 km/h
6500 U/min = 150 km/h
7200 U/min = 167 km/h
Geardata aktuell 2.jpg
Die XT ist kein Auto, das man am besten unter 4000 Umdrehungen bewegt. Sie hält "hohe" Drehzahlen (7000 U/min ist nicht wirklich eine hohe Drehzahl) trotz Luftzkühlung, Kipphebeln und grossem Einzelhubraum hervorragend dauerhaft aus. Vollgasbeschleunigungen aus dem Drehzahlkeller ("Traktorfahrstil") hingegen ruinieren das Getriebe. Das fürht zu Pitting und zerstört langfristig die Zahnräder. Leider ist das ein häufiger Irrtum der Fahrer.

Stef

RD03joe
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Re: Das Übersetzungsdilemma

Beitrag von RD03joe »

wenn man beim Lösen einen hohen Gang einlegt und die Hinterradbremse betätigt geht das besser als im 1. Gang.

Drehmomentschlüssel soll man eigentlich nicht zum lösen von sehr fest sitzenden Muttern verwenden, sie sind ein relativ empfindliches Montagewerkzeug. Das geht nur schadenfrei, wenn der gut über das Drehmoment der festsitzenden Mutter hinausgeht vom Einstellbereich und der Einsatz so gesteckt werden kann, daß man in "Festziehrichtung" arbeitet (bei manchen kann man den Einsatz durchstecken, da auch zwischen 1/2 und 3/4Zoll getauscht werden kann).

lowrider82
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Re: Das Übersetzungsdilemma

Beitrag von lowrider82 »

Es wird KEIN Gang eingelegt! Ich will das nicht mehr lesen!
Und von empfindlichem Montagewerkzeug sprechen wir, sobald versucht wird, mit Rohrverlängerung zu lösen. Außerdem sprach ich von meiner Methode. Ich weiß mit wieviel Drehmoment lt. Skala die Mutter angezogen wurde bzw. wird sie mit dem selben Schlüssel gelöst. Und mein Drehmomentschlüssel ist alles, nur nicht präzise.

Franz Pfaff
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Re: Das Übersetzungsdilemma

Beitrag von Franz Pfaff »

Hallo Steffen,
danke für deine ausführliche Antwort.
Ich hab mich was Drehzahlen angeht immer
am Beitrag von Andi‘s Moppedcafe orientiert. Beim Warmfahren nicht über 4.000 rpm, starkes Hochbeschleunigen nicht unter 2.500-3.000 rpm und keine dauerhaften Drehzahlen über 5.000 rpm. Klar beim beschleunigen gehe ich schon mal an die 6.000 Umdrehungen, aber dauerhaft so hohe Drehzahlen zu fahren macht mir schon irgendwie Bauchschmerzen. Ich meine der Verschleiß erhöht sich doch sicherlich bei so hohen Drehzahlen und die Öltemperatur steigt doch bei so hoher Drehzahl stetig an, wenn ich mich nicht irre. Aus diesem Grund habe ich mir mal eine Öltemperaturanzeige ins Cockpit gelegt.
Mein Ziel ist jetzt auch nicht mit 160 Sachen über die Autobahn zu blasen. 120km/h als angenehme Reisegeschwindigkeit reichen mir völlig aus, da ich den 550ccm Kolben drin hab, bin ich da bei 5.000-5.500 Umdrehungen.

Beste Grüße

Franz
Steffen hat geschrieben:
Fr 19. Aug 2022, 12:11
Hallo zusammen

Ich mache das ähnlich wie nicoh. Ich fahre auf der XT 600 2KF mit feinverzahnter Welle eine Sekundärübersetzung von 14-40. Wechseln wollte ich das unterwegs nicht. Nicht wegen dem Mehrgewicht und der Problematikl, wie man die Mutter am Kettenrad löst, sondern eher, weil ich mich am Getriebe nicht ständig umgewöhnen möchte. Mich irritiert eine Übersetzungsänderung.

Viel mehr sollte man sich mit dem Gedanken anfreunden, dass die XT kein ausgesprochener Langhuber ist und Drehzahlen an die 7000 U/min sehr gut abkann.

Bei einer Übersetzung von 14-40 (mit der Originalkettenlänge) bin ich im fünften Gang bei etwa
3000 U/min = 68 km/h
4000 U/min = 90 km/h
5000 U/min = 113 km/h
5500 U/min = 124 km/h
6000 U/min = 135 km/h
6500 U/min = 147 km/h
7200 U/min = 165 km/h
Geardata aktuell.jpg
Ein bisschen niedriger wird die Drehzahl bei 14-39, was dem Originalkettenrad entspricht (Kettenräder sind einfach teurer, daher arrangiert man sich vielleicht nur mit einem günstigen kleineren Ritzel für um die 10 Euro)

3000 U/min = 69 km/h
4000 U/min = 93 km/h
5000 U/min = 116 km/h
5500 U/min = 127 km/h
6000 U/min = 139 km/h
6500 U/min = 150 km/h
7200 U/min = 167 km/h
Geardata aktuell 2.jpg
Die XT ist kein Auto, das man am besten unter 4000 Umdrehungen bewegt. Sie hält "hohe" Drehzahlen (7000 U/min ist nicht wirklich eine hohe Drehzahl) trotz Luftzkühlung, Kipphebeln und grossem Einzelhubraum hervorragend dauerhaft aus. Vollgasbeschleunigungen aus dem Drehzahlkeller ("Traktorfahrstil") hingegen ruinieren das Getriebe. Das fürht zu Pitting und zerstört langfristig die Zahnräder. Leider ist das ein häufiger Irrtum der Fahrer.

Stef

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Steffen
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Registriert: Di 18. Mär 2008, 18:08

Re: Das Übersetzungsdilemma

Beitrag von Steffen »

Hallo Franz

Klar beim beschleunigen gehe ich schon mal an die 6.000 Umdrehungen, aber dauerhaft so hohe Drehzahlen zu fahren macht mir schon irgendwie Bauchschmerzen.

Natürlich fährst Du nicht dauerhaft bei 7200 U/min. Man schaltet ja hoch. Aber Du kannst die XT regelmässig ausdrehen, wenn Du die Leistung gerade benötigst, weil Du bspw. gerade den Schwarzwald hoch und runter fährst. Das wir in der 30er-Zone nicht im 1. Gang mit 7000 U/min fahren ist glaube ich jedem klar.

Bei einer Reisegeschwindigkeit von 120-140 bist Du dann mit der vorgeschlagenen Übersetzung von 14-39 zwischen 5000 und 6000 U/min. Das kann die XT auch dauerhaft ab.

Luftkühlung bedeutet ja, dass der Fahrtwind - der bei 120 höher ist als bei 30 - den Motor kühlt. Ich hatte bisher ein einziges mal zu heisses Öl. Und das war, als mir an Pfingsten im Gelände der Motor so zugematscht war, das eben nichts mehr gekühlt hat. Auf der Strasse wirst Du das bei flotter Fahrweise nicht schaffen. Das müsste Dir Dein Ölthermomenter auch bestätigen.

Ich habe übrigens weder V-Caps noch einen zusätzlichen Ölkühler. Mein Frontfender ist geschlitzt, mein Tank hat 15 Liter und das Hitzeleitgummmi auf den Zündkerzenschacht ist montiert, ebenso wie die beiden Tankseitenverkledungen. Und die magische Grenze von 7200 U/min ist bei mir erreicht, weil die Leistung dort einbricht bzw. die XT nicht mehr weiter dreht. Ich habe schon XTs insbesondere 3TBs gesehen und gefahren, die nicht so hoch drehten, besonders nicht je höher der Gang war - im vierten oder fünften Gang max. bis 6000 U/min. Das lag aber an den Einstellungen ab 1990 und nicht am Motor an sich.

Stef

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