XT600 Ölstand - eine Wissenschaft?

Allgemeine Fragen zur XT, die nicht in die unten stehenden Kategorien passen
yamaha_biker
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XT600 Ölstand - eine Wissenschaft?

Beitrag von yamaha_biker »

Hab beschlossen meine XT 600 wieder zu reaktivieren. Luftfilter raus - Öl im Luftfilterkasten...
Hab dann Öl gewechselt und dann fing die Wissenschaft an.

Kalt eingefüllt auf max. was etwa 3,2 Liter waren, in heissen Zustand war das aber viel zu viel.
Etwas Öl rausgepumpt damit es auch in heissen Zustand nicht über maximum geht.
Bloss beim Ölwechsel ist die Karre kalt damit man sich nicht verbrennt..
Nachher ists wieder zuviel...

Wie soll man vorgehen? Einfüllen kalt auf Minimum und heiss laufen lassen find ich am sinnvollsten und dann wieder prüfen.
Hab mehrfach gelesesn das man direkt nach Motorabstellen prüfen soll bevor das Öl abläuft in den Motor.

Die Bedienungsanleitung besagt aber folgendes:
"Der Ölstand sollte vor Fahrbeginn geprüft werden ... (=Kalt)
Später: "einige Minuten warm laufen lassen.... (da reichen keine einige Minuten am Stand damit sie heiss wird)
Dann abstellen einige Minuten warten bis sich Öl setzt und in lauwarmen Zustand Ölstand prüfen...."

Das passt alles nicht so ganz. In "lau"warmen auf "Max" aufgefüllt bedeutet in heissen Zustand (80-110 Grad) einen viel höheren Pegel über Maximum..
Das Öl einige Minuten setzen lassen, was sind einige Minuten ? 3 oder 5 oder 10? Je nach Temperatur fliessts ja schneller ab..


Ich denke daher das es bei Kalt auf mininum sein sollte denn die aufwendige Prozedur macht ja kein Laie so zwischendurch.

Finde ich nicht gut gelöst und dokumentiert...
Wie macht ihr das?

Lg Hans

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XTsucher
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Re: XT600 Ölstand - eine Wissenschaft?

Beitrag von XTsucher »

Da fällt anfangs jeder drauf rein :mrgreen:

Ich mache es so:
- Öl ablassen - Altölvolumen messen zum checken, ist meist etwas weniger als vorgeschiebene Ölmenge, da einiges im Motor bleibt...
- vorgeschriebene Ölmenge einfüllen
- Yamaha schreibt noch vor zu entlüften, spare ich mir, da ich den neuen Ölfilter über die Entlüftungsbohrung mit einer Spritze flute
- Motor laufen lassen und eine Runde fahren
- direkt (!) nach dem Abstellen Mopped senkrecht stellen (!) - und messen ggf. nachfüllen
Grüße, Frederik - der 1VJ fährt.
Original ist schön und gut - ich fahre lieber
50.523 km
Projekt 2024: FAHREN! FAHREN! FAHREN!

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motorang
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Re: XT600 Ölstand - eine Wissenschaft?

Beitrag von motorang »

Ich lass beim Ölwechsel alles ab und füll dann nur den Öltank auf max auf (steht so in meinem Handbuch für die 1VJ).
Dann fahr ich eine RUnde, so 5-10 Minuten, und fülle dann direkt nach dem Motor abstellen nochmals auf max auf. Fertig.

Weitere Kontrollen immer beim Tanken oder beim Ankommen. Nicht vor dem Wegfahren. Man gewöhnt sich dran. Wenn Du was anderes willst, dann kauf Dir einfach kein Mopped mit Trockensumpfschmierung.

Gryße!
Andreas, der motorang

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christian78
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Re: XT600 Ölstand - eine Wissenschaft?

Beitrag von christian78 »

Das Öl fließt bei der XT nicht ab. Die Ölpumpe bleibt stehen, das Rückschlagventil macht zu und dann bleibt das so.

Du kannst das Öl entweder kalt, oder warm prüfen, ist egal.
Was nicht funktioniert:
Kurz laufen lassen und dann prüfen - dann zegt es zu wenig an, weil das kalte Öl an den Wandungen klebt und vom Ansaugsieb nicht erwischt wird. Hier ist ein deutlicher unterschied am Ölstand sichtbar.

Wenn der Ölstand über Nacht deutlich absinkt, könnte das Ölventil undicht sein.
Es darf nicht abfließen.

Der Ölwechsel ist kein Problem, der Ölbehälter darf nur nicht leer werden.

Mache beim Ölwechsel die Ölschläuche nicht ab, damit tust du der XT keinen gefallen.
Bei der 3tb sollte man einmal in 10 Jahren das Ölsieb vielleicht mal putzen.
Ich wohn zwar nicht am Arsch der Welt, aber man kann ihn von hier aus hervorragend sehen!

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motorang
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Re: XT600 Ölstand - eine Wissenschaft?

Beitrag von motorang »

Das Öl kann aus dem Tank in den Motor abfließen, wenn
  • die Ölpumpe schon nicht mehr so gute Dichtringe hat, oder
  • das Kugelventil im Kupplungsdeckel hängt, rissig ist oder verklebt, oder nicht korrekt eingebaut wurde.
Umso eher, je dünner das verwendete Motoröl ist und umso länger der Motor steht.

Das wird in den ersten paar Minuten Motorlauf rumgepumpt und passt dann wieder.
Wenn der Motor gerade steht. Die Ansaugung ist auf der rechten Motorseite, kann man sich ja ausdenken was passiert wenns Mopped am Seitenständer steht.

Das alles ist seit mindestens der XT500 1976 so, die die gleiche Ölpumpen/Kugelventilkonstellation hat.

Gryße!
Andreas, der motorang

geejay
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Re: XT600 Ölstand - eine Wissenschaft?

Beitrag von geejay »

Gleiches Problem hatte ich letztens auch. Bei kaltem Motor war bei Minimum nichts zu sehen am Stab. Dann vorsichtig nachgegossen, immer noch nichts. Weiter gegossen, nix. Dann die gesamte Flasche reingeschüttet und immer noch nichts am Stab zu sehen.
Dann aus Ermangelung weiterer Optionen Motor gestartet. Danach war zumindest ein bisschen Öl im Tank zusehen. Dann richtig den Motor warmgefahren und senkrecht gemessen. Ölstand am Maximum.
Meine Lehre daraus: Regelmässig messen bei heissem Motor ist super wichtig, um die Entwicklung richtig einschätzen zu können.

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christian78
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Re: XT600 Ölstand - eine Wissenschaft?

Beitrag von christian78 »

Das ist weil bei kaltem Motor das öl an den Motorbauteilen klebt und nicht nach unten läuft. Die Rückförderpumpe kann nur das fördern, was sie erwischt.

Den Ölstand kannst du bei kalter Maschine prüfen, wenn sie am Vortag, oder wann auch immer, warm war. Sofern das Ölventil dicht ist, stimmt der Ölstand noch.

Oder eben bei warmer Maschine.

Kurz laufen lassen und ausmachen => "Wo ist das öl hin" :?:
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chico-de
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Re: XT600 Ölstand - eine Wissenschaft?

Beitrag von chico-de »

Hallo,

ich messe beim Ölwechsel zur Kontrolle immer die abgelassene Menge. Und fülle laut Reparaturanleitung wieder ein. Ich glaube, 2,9 Liter bei Wechsel mit Ölfilter, was man sowieso immer machen sollte.

Ansonsten fahre ich die XT ca. 20 km warm. Mach sie dann aus und messe sitzend/senkrecht sofort ... also ohne Wartezeit, wie manchmal angegeben.

Nach einem frischen Ölwechsel passte das Niveau bisher immer und war dadurch ein guter Anhaltspunkt, dass die Messmethode einigermaßen stimmt.

Ich habe eine XT600E 3TB (4PT) Bj. 1997.

Viele Grüße
Jörg
Yamaha XT600E 4PT5/3TB Bj. 1997 (1. Besitzer), Honda Africa Twin CRF1000L Bj. 2018

Steuerkette
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Re: XT600 Ölstand - eine Wissenschaft?

Beitrag von Steuerkette »

Hallo zusammen,

ich greife mal hier auf, da ich nicht extra einen neuen Fred für meine Frage aufmachen wollte.

Habe einen Ölwechsel an meiner XT 600 E 3tb gemacht (hatte die Ölleitung am Rahmenfrontrohr auf) und wollte jetzt 2,8 L Öl wie im Handbuch beschrieben wieder einfüllen. Bei 2,5 L ist mir der Öltank schon übergelaufen :shock: Ich konnte auch den neu eingesetzten Ölfilter wieder herausnehmen, ohne das Öl kam, also ist mal rein garnichts an Öl im Motor angekommen. Das hatte ich noch nie....

Muss ich gesondert entlüften, wenn ich die Ölleitung runter hatte? Oder gibt sich das, wenn ich kurz laufen lasse?

Danke schon mal

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Svoeen
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Re: XT600 Ölstand - eine Wissenschaft?

Beitrag von Svoeen »

Der Ölfilter sitzt in der Rückleitung zum Tank. Das von dir beschriebene ist ganz normal. Ohne das sie läuft/der Motor dreht, füllt sich der Filter nicht. Das Öl im Tank wird von der ersten Pumpe angesaugt, an die wichtigen Stellen im Motor verteilt, läuft dann im Sumpf zusammen, wird von der zweiten Pumpe durch den Filter zurück in den Tank gepumpt, etwas vom "zweiten" Öl geht auch ins Getriebe.

Du kannst am Filter die kleine Schraube lösen, dann entlüftet sich der Filter schneller. Aber nicht bei laufendem Motor die Schraube öffnen. Das gibt eine Riesen Sauerei. Ich hab es immer so gemacht: Kabel von der Zündspule abziehen und dann mit dem Starter den Motor drehen, dabei die Schraube auf das Loch halten, dann merkst du schnell wann Öl kommt. Dann Starter loslassen und Schraube rein, fertig.

Noch schneller geht es wenn du schon etwas vom neuen Öl über einen Ventildeckel-Deckel hinein kippst. Dann hat die 2. Pumpe schneller etwas zum fördern.
WR 450 F(06er), XT 600E 3UW offen, XTZ 660 3YF, XTZ 850 mit 3VD, XT 750 Scrambler, XV 750 SE Chopper Umbau, R 1100 GS

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