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Re: Welche XT für die große Reise?

Verfasst: Mi 16. Sep 2020, 10:26
von bursch
Die Steuerkette mache ich wahrscheinlich sowieso neu. Ist dafür was sie neu kostet ja schon ein ziemlich wichtiges Bauteil und wenn er eh offen ist..

Re: Welche XT für die große Reise?

Verfasst: Mi 16. Sep 2020, 15:33
von Doigg
Servus,
ich würde mal frisches Öl einfüllen und dann einmal eine Runde fahren und auf Geräusche achten.
Bei der Laufleistung halte ich es für wahrscheinlich dass eine Revision fällig ist. Eines sollte klar sein, wenn du den Motor öffnest dann bekommst du den ohne Geld nicht vernünftig zu. Nur dass du mal eine Hausnummer hast:
5.ter Gang 200 €
Ölpumpe 200 €
Dichtsatz 70 €
Motorsimmerringe 40 €
Steuerkette 50 €
Motorlager 100 €
Zylinder hohnen ca. 100 €
Kolben 120 - 250 €
Ölventil 10 €
Ansaugstutzen 50 €
Bier 100 € ;)
Das ist meiner Meinung nach das mindeste was auf dich zukommt. :?
Gruß Doigg

Re: Welche XT für die große Reise?

Verfasst: Do 17. Sep 2020, 01:36
von christian78
- Zylinderkopf überarbeiten
- Polradabzieher
- Motoröl
- Ölfilter
- Dichtmasse
- Kekse

Re: Welche XT für die große Reise?

Verfasst: Do 17. Sep 2020, 10:12
von pete007
nun mal langsam...
ich kenne jemanden mit einer 3AJ (88) und 125.000 km auf der Uhr, ohne dass der Motor aufgemacht werden musste bisher...
die sind robust

Re: Welche XT für die große Reise?

Verfasst: Do 17. Sep 2020, 22:45
von kayu
Doigg hat geschrieben:
Mi 16. Sep 2020, 15:33
Servus,
ich würde mal frisches Öl einfüllen und dann einmal eine Runde fahren und auf Geräusche achten.
Bei der Laufleistung halte ich es für wahrscheinlich dass eine Revision fällig ist. Eines sollte klar sein, wenn du den Motor öffnest dann bekommst du den ohne Geld nicht vernünftig zu. Nur dass du mal eine Hausnummer hast:
5.ter Gang 200 €
Ölpumpe 200 €
Dichtsatz 70 €
Motorsimmerringe 40 €
Steuerkette 50 €
Motorlager 100 €
Zylinder hohnen ca. 100 €
Kolben 120 - 250 €
Ölventil 10 €
Ansaugstutzen 50 €
Bier 100 € ;)
Das ist meiner Meinung nach das mindeste was auf dich zukommt. :?
Gruß Doigg
Hach so ein Quatsch, einfach eine Tankfüllung mit Engine Flush, eine mit Carb Cleaner und einmal mit Unicorn Jizz das vollsynthetische Öl dauerhaltbar machen und die Kiste macht wieder 20.000 Meilen!

Re: Welche XT für die große Reise?

Verfasst: Sa 19. Sep 2020, 02:42
von christian78
Ich kenne jemanden mit 80000km und dem dritten 5. Gang :|

Re: Welche XT für die große Reise?

Verfasst: So 20. Sep 2020, 10:01
von XTsucher
Kein Kommentar :mrgreen:

Re: Welche XT für die große Reise?

Verfasst: Di 6. Okt 2020, 10:21
von ursbeo
christian78 hat geschrieben:
Do 10. Sep 2020, 13:04
3aj ist keine schlechte Wahl. Nimm aber die mit der feinverzahnten Antriebswelle, graues Motorgehäuse.
Pass auf den 5. Gang auf.

Über die 660 kann ich nichts sagen. Die ist halt neuer.
Die 3aj ist halt alt und hat die typischen Mängel, Kabelbaum,... du kannst die besser reparieren, du musst aber auch reparieren. Und wenn du eine überholte kaufst, weist du nicht, wie du dran bist.
Du musst erst mal ne Saison fahren, damit du die Macken kennst.
Das mit dem grauen Motor stimmt, sind die letzten der 3AJ Reihe, aber da mit der fein verzahnten Antriebswelle stimmt so nicht.
Alle 3 AJ Modelle haben die feinverzahnte Welle/Ritzel wie die 2KF auch.
Einzig bei den Übersetzungen vom Getriebe gibts Unterschiede.
Die 3AJ (bei uns in der Schweiz 3DS) ist allgemein sehr robust und immer noch gut für grössere Reisen wenn richtig gewartet.
Man möge mich korrigieren wenn das nicht stimmt.

Grüsse-Urs

Re: Welche XT für die große Reise?

Verfasst: Mi 3. Feb 2021, 12:33
von christian78
Gab 3aj und 2kf auch mit der grob verzahnten. Meistens ist das Getriebe dann schwarz, Wir hatten hier aber auch Fälle wo das anders war.
88er 2kf hat noch eine grob verzahnte.

Re: Welche XT für die große Reise?

Verfasst: Do 11. Feb 2021, 16:35
von Henning34L
Hallo zusammen,

ich möchte meine Erfahrungen aus 35 Jahren XT fahren und schrauben und mehreren Fernreisen teilen. Fernreisen sind für mich Pamir Highway und Sibirien, alles auf Achse, bis auf 2014. Der Artikel zu der Reise 2014 ist im Motorradabenteuer erschienen. Zu der Frage: Welche XT für die Fernreise?
Jede XT bzw. Ténéré ist geeignet (auch 1VJ!), aber es kommt auf die VORBEREITUNG und die DURCHFÜHRUNG (Motorradbehandlung unterwegs) an.

Vorbereitung:
1.) Zustand des Motors: er sollte max. 30.000 km gelaufen sein, weil es kommen noch einige Km auf der Reise drauf (für 34L-Motor, die späteren sind haltbarer).
Ich mache vor jeder Tour den Motor komplett auf, d.h. alles, was nicht ganz sicher ist, dass es hält, wird neu bzw. überholt. Das ist in der Regel das Getriebe und die Verbrennungseinheit = Zylinder und Kopf, by the way: das kann man vermessen und dann ableiten, ob es hält, wenn man nicht neu machen will/kann. Die KW ist in der Regel noch gut. Lager, Simmerringe, Dichtungen etc. logischerweise auch neu.
Dann wird der Motor ca. 2.000 km eingefahren, wenn der Zylinder und der Kolben neu ist. Sonst, etwas weniger. Danach Ölwechsel.
2.) Das Motorrad muss in Bezug auf den Rest (außer Motor) gut bis sehr gut sein, d.h. einmal „Durchreparieren“. Was ist wie oben, alles ersetzen, was nicht für die geplanten Kilometer halten kann und wird. Dies ist nicht viel Umfang, es ist normale Wartung: Kettensatz nur das Beste (DID ZVM-X), Bremsen neu. Federbein, naja, sollte nicht zu alt sein, aber die Zubehördinger werden in den Formen von Unwissenden hochgejubelt, das originale geht auch. Räder = Speichen und Korrosion innen checken, Reifen natürlich neu, Empfehlung Heidenau K60 Scout. Gute Sitzbank wegen dem A…., oder kurz, alles muss funktionieren und nicht an der Verschleissgrenze sein.
3.) Packliste: Ich nehme immer viel Elektrik mit, aber wenig Mechanik. Wenn die Mechanik gut ist, geht das nicht kaputt. Bei der Elektrik ist es auch so, aber die Komponenten sind in der Regel 30 Jahre alt. Man kann prophylaktisch die Lima neu machen lassen.

Durchführung:
1.) Fahren, wie zu Hause auch, warm fahren und nicht untertourig, aber auch kein Dauervollgas, was sowieso nicht geht. Eine gute Rollgeschwindigkeit ist 90 – 110 km/h.
2.) Wartung: Kette schmieren, logisch. Ölwechsel nach ca. 6.000 km, das ist kritisch, weil man unterwegs in der Regel kein passendes Öl bekommt. Wir haben auf einer Reise zu dritt alle 3 vorher guten Getriebe gekillt, weil wir in Russland Autoöl (5W-irgendwas) reingekippt haben, weil es nichts anderes gab. Aber dieses dünne Zeug hat das Getriebe schlecht geschmiert. Vorsorge: Ich habe nun Spezialöl, welches viele druckstabile Additive hat und somit das Getriebe sozusagen „schützt“. Davon hatte ich beim letzten Trip mit insgesamt knapp 20.000 km 9 Liter dabei, und 3-mal Ölwechsel gemacht. Übrigens: Bei dem schlechten Sprit in Russland und vor allem in Usbekistan ist so viel Sch…. drin, da altert das Öl viel schneller, Aussage eines „Öl-Ingenieurs“.

Mit dieser Methode habe ich auf meinen Fernreisen (in Summe ca. 80.000 km) mit der XT 600 55W sehr sehr wenig geschraubt. Macht auch nicht wirklich Spaß an den dann sehr dreckigen Mopeds zu schrauben. Mehr ist nicht zu tun. Man muss nur noch losfahren!

Ich empfehle obige Vorgehensweise. Wer etwas mehr Abenteuer will, der fährt mit einer Schrottkiste los, das geht auch. Aber wenn man selbst nicht schrauben kann, die Werkstätten unterwegs haben seltenst ein Motorrad gesehen, aber sie können verbal alles (= alles kaputt machen!). Warum das so ist? Woher sollen die eine Ausbildung als Mechaniker haben und Erfahrung mit Motorrädern haben? Denkt mal nach und Ihr kommt auf die Erkenntnis keinen unbekannten selbsternannten Spezialisten an euer Moped zu lassen. Aber man kann auch Glück haben, das weiss man aber vorher nicht. Also das gesuchte Abenteuer!

Gruß Henning