Hallo Lackierer,
also abschleifen bis zum Plastik ist Pflicht, wenn der alte Lack schon reißt oder sich ablöst. Sonst haste mit den neuen Schichten Lack keine Freude. Der Kunststoff unserer Möps hält einiges aus, hab ich selbst getestet. Du kannst mal versuchen, mit Lösemittel den alten Schichten ans Leder zu gehen. Setzte aber die Teile nicht zulange dem Lösemittel aus.
Und nun sag ich Dir, wie wir in den 80ern Kunststoff behandelt haben:
Die blanken Kunststoffteile erstmal mit Silikonentferner entfetten. Dann mit Seifenwasser (nicht zuviel, muss nicht schäumen) und 400er Schleifpapier nass schleifen. Darauf achten, dass auch tatsächlich die ganze Oberfäche rauh ist, auch in den Ecken, wo man schwer hinkommt. Das Papier zusammenfalten für die Ecken. Nun ist es wichtig, dass die Teile richtig getrocknet werden. Wir legten die Teile dazu immer die Trockenkabine der Lackiererei, denn auf der nun rauhen Oberfläche hält sich mehr Fäuchtigkeit als man denkt. Nach der Trocknung nochmal mit Silikonentferner abreiben. Hierzu ein Tipp: Mit einem Tuch einreiben, mit einem anderen Tuch nachreiben. Das Silikon in dem einem Tuch löst das Fett, das zweite trockene Tuch saugt das Fett auf.
Und dann gehts an die Lackierung. Hier fragste am besten in einem Lackgeschäft: Es gibt Lacke, die sind zugleich auch Grundierung. Wenn dann brauchtst nur noch die Zutaten wie Härter und Verdünnung und fertig und gut is.
Wir hatten das damals nicht, wir haben noch Kunststoffhaftgrund verarbeitet. Da gibts feine Unterschiede. Nimm ein Teil der XT mit zum Geschäft, und lass Dir den passenden empfehlen. Normalerweise wird Kunststoff nicht gefillert. Fillern heißt ja auffüllen, doch das sollte man mit Kunststoff lassen. Bei manchen Haftgründen verwendeten wir bereits einen s.g. Weichmacher. Diese Schicht wird nach Trocknung mit 600er Schleifpapier nass geschliffen (ohne Seife jetzt). Ich kann mich aber auch an einen transparenten Haftgrund erinnern, der war schon fertig verarbeitbar und musste auch nicht mehr geschliffen werden. Kunststoff ist nicht Metall, darum muss der Lack den Bewegungen des Kunststoffes folgen können, weich gemacht werden, sonst reißt der Lack. Meistens lackierten wir Metallic, kommt halt die Schicht Metallic drauf, nach Trockenzeit der Klarlack. In den Klarlack auch wieder den Weichmacher. Die XT-Teile sind keine weichen Kunststoffteile, da reichen 3% Weichmacher im Verhältnis zum zu verarbeiteten Klarlack.
Habe letztes Jahr meine XT nach dieser Methode lackiert (klick auf nick rechts, da kanste Verarbeitungsfoto der lackiererei sehen). Es geht noch so wie in den 80ern recht gut, wenn auch nicht mehr so schnell

. Von Spraydosen kann ich nur abraten.
Viele Grüße und gutes Gelingen
[link:
www.xt-foren.de/cgi-bin/dbman/db.cgi?db ... he+Starten |Isegr][link:biker.de/profil/Quirliquax/bike/?bk_cmd=anz&bk_id=55481 |im]
Mädchen bleib allein und halt nicht an,
traue keinem fremden Mann.
Geh' nie bis zum bitteren Ende, gib' Dich nicht in fremde Hände.
Deine Schönheit zieht sie an, und ein Wolf ist Jedermann.
Weine um sie keine Träne, Wölfe haben scharfe Zähne!