Land der Federn

Auch Berichte von Treffen können hier rein.
Pastrana
Beiträge: 428
meble kuchenne Ruda Śląska Rybnik Tychy
Registriert: Sa 20. Aug 2005, 21:10

RE: Land der Federn

Beitrag von Pastrana »

Eine Woche unterwegs und schon herrscht am Zielort Zeter und Mordio.
FRIEDEL KEHR UM!
Naja, bis er da ist, hat sich der Ärger vielleicht schon wieder gelegt.

frankie
Beiträge: 575
Registriert: Mi 9. Jul 2003, 21:47

RE: Land der Federn

Beitrag von frankie »

>Eine Woche unterwegs und schon herrscht am Zielort Zeter und
>Mordio.
>FRIEDEL KEHR UM!
>Naja, bis er da ist, hat sich der Ärger vielleicht schon
>wieder gelegt.

nicht wirklich - heute schon zeitung gelesen?
FRIEDEL, KOMM ZRÜCK!!!!!
gruß frankie

Krebsi_EN
Beiträge: 71
Registriert: Fr 13. Mai 2005, 08:17

RE: Land der Federn

Beitrag von Krebsi_EN »

hallo miteinander,

für alle die es wissen wollen:
friedel gehts gut, er sei 5 km von abchasien entfernt und am meer.
in den bereich um tiflis herum, käme er nicht, so der dortmunder per sms.

gruß bernd

kawapit_8
Beiträge: 579
Registriert: Do 15. Jul 2004, 10:27

RE: Land der Federn

Beitrag von kawapit_8 »

Alter Schwede , ein Drahtseilakt.
Na , ich versorge ihn jedenfalls morgens immer per sms mit dem , was ich aus der Zeitung erfahre und hoffe , dass er intuitiv das Richtige tut.
Hoffe nur , die sms erreichen ihn überhaupt.

lippe
Beiträge: 2441
Registriert: Di 29. Nov 2005, 21:24

RE: Land der Federn

Beitrag von lippe »

Wie gehts Friedel und wo ist er????

Krebsi_EN
Beiträge: 71
Registriert: Fr 13. Mai 2005, 08:17

RE: Land der Federn

Beitrag von Krebsi_EN »

hier ne epostmeldung von heute,

"Hallo Freunde,
ich bin nun in Rostov.
Morgen geht es jedenfalls weiter und ich werde die Grenze zur Ukraine passieren."


es scheint alles bestens zu sein,
gruß krebsi

lippe
Beiträge: 2441
Registriert: Di 29. Nov 2005, 21:24

RE: Land der Federn

Beitrag von lippe »

DANKE für die Info. :)

Friedel
Beiträge: 851
Registriert: Sa 30. Aug 2003, 10:42

RE: Land der Federn

Beitrag von Friedel »

Liebe Leute,

endlich hab ich mal einen Internetzugang gefunden bei dem ich auch meine Bilder konvertieren und verkleinern konnte.

Erstmal ein paar Bilder, dann die Berichte die ich als Mail verschickt habe.
Verzeiht Schreib- oder grammatische Fehler. Ich war immer in Eile.

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Bericht vom 10. August:

bis Anapa bin ich mit meiner Mitgewinnerin und ihren Freunden mitgefahren. Nun geht es alleine weiter, weil ich nicht durch Russland rasen will, sondern mich in diese Umgebung einfuehlen will.
Wieso Gewinnen? Nun...gestern habe ich einen riesigen Pokal wegen der 2. weitesten Anreise gewonnen. Der passt gerade so eben in meinen Koffer.

Ansonsten erreichen mich hier Horrormeldung wegen dem Krieg in Abchasien und Sued-Ossetien.
Gestern auf dem Bikefestival haben mich meine neu gewonnenen Freunde ueber das Wichtigste informiert. Angeblich wuerde auch Sochi von den Georgiern bombadiert. Ich kann jedoch nicht darueber herausfinden. Falls ihr was mitbekommt, bitte eine kurze SMS.
Jedenfalls ist der Krieg bisher nirgends ein Thema. Allerdings bin ich auch noch 300 km weit weg.

Ansonsten ist alles OK. Bis auf die Tatsache dass mein Startrelais schon in Oesterreich aufgegeben hat und Klaus aus Wien mir freundlicherweise seins geborgt hat.
Ich wuerde Euch gerne etwas von meinen bisherigen Erlebnissen berichten. Blos ich hab wenig Zeit. Internet ist hier sauteuer (urlaubsgebiet) und mir war erstmal wichtig mich ueber die aktuelle Lage zu informieren. Auf alle Faelle bin ich noch heile, obwohl ich mir beinahe haette ein Bein brechen koennen bei der Suche nach einem geeigneten platz zum campen in der Ukraine. Man soll eben nicht nachts offroad fahren und umkippen. Wenn dann der Koffer in 30 grad schraeglage auf den stiefel drueck und man das bein nicht wegbekommt wird ide twin verdammt (!!!!!!!!!!!!!!) schwer.
Leider waren meine mitfahrer schin 200 meter entfernt und konnten meinen hilferuf und das hupen nicht hoeren. Wie auch immer....milimeterweise hab ich dann doch den fuss wegziehen koennen.

So, ich werde mal schliessen. Wir haben nun 16 Uhr und ich muss mir einen camp suchen etwas weiter suedlich.



Bericht vom 15. August:

Da steht er nun voller Stolz in der Ferne. Der Elbrus.
Der hoechste Berg Europas.

Nach einer recht heftigen Offroad-Strecke von den Chegem-Wasserfaellen quer ueber die Berge zur Strasse die zum Elbrus fuehrt.
Ich war froh mich durchgesetzt zu haben, denn mein Mitfahrer Peter aus Moskau mit seiner Sozia wollten noch ein Stueck von Chegem aus in die Berge fahren.
Als wir wieder am Asphalt ankamen war die Daemmerung schon angebrochen.

Was mal wieder das Thema Fahren in der Dunkelheit betrifft. Es sollte eigentlich oberstes Gebot sein, in diesen Laendern hier NICHT im Dunklen zu fahren. Und trotzdem ist es mehrfach passiert.
Erst vorgestern. Als ich Peter auf dem Weg nach Dombay traf.
Es war schon recht spaet und er lud mich zu dem Camp seiner Freunde des Paragliding Club Russia ein. Beim Kaffee sagte er mir dass es den Berg hinauf zum Camp 2 km Offroad gaebe.
Nun, ich verdraengte den GEdanken daran, auch weil ich viel zu beschaeftigt war diese 100 km Bergstrasse, die bis auf 2000 Meter ging halbwegs sicher hinter mich zu bringen.
Diese Strasse war anfangs noch gut, dann gab es mehrere Baustellen. Worunter etwas anderes zu verstehen ist als in Deutschland. Von einer Absicherung kaum eine Spur. Die Strasse voller Geroell. Dann ein Abbruch, den ich nicht sehen moechte, 1 Meter dran vorbei.
Immer wieder ein lauter Knall vom Vorderrad. Die Loecher sind nicht zu sehen.

Nach zweistuendiger Fahrt sind wir in Yutsa wo das Camp liegt. Peter biegt links ab. Offroad!
Verdammt...der Weg aehnelt eher dem Mond als einer Piste. Nur langsam Fahren ist moeglich. Aber auch nicht zu langsam, weil dann ein Fall nicht zu verhindern waere. Zumal es ziemlich steil hinauf ging. Dies ist eine verdammt gute Uebung zur Blickfuehrung.

Die Landschaft hier im Kaukasus, oder Kavkas wie die Russen sagen ist einfach gigantisch. Die Berge recken sich links und rechts gruenbedeckt hoch empor. Manchmal glatte runde Formen, manchmal zwischen drin zerklueftete Felsen. Das Auge kann sich kaum satt sehen. Doch die Fotostops sind kurz. Dawei! - dawei! - go! go! - Weiter!Weiter! hoere ich nur immer wieder.

Deshalb bleibe ich 2 Naechte hier direkt am ELbrus. Die Seele baumeln lassen, das Erlebte verarbeiten.
Mit der Seilbahn war ich schon auf 3500 Meter. Leider hat Nebel die Sicht auf diesen schoenen Berg versperrt.

Apropos Seilbahn. Eine alte klapperige Kiste ist das. Ich haette auch die neue, modern nehmen koennen. Aber wenn schon Abenteuer, dann richtig.

Bis die Tage

Bericht vom 18.August:

Hallo Freunde,

ich bin nun in Rostov.
Es ist kaum auszuhalten vor Hitze. Wir haben in etwa so 35 Grad. Sehr schwuel.
Meine Gastgeberin Serashun, die gebuertig aus Armenien kommt, nimmt jeden Wasserschlauch mit dem ein Gaertner die vorzueglichen Parkanlagen pflegt zum Anlass sich abzukuehlen.

Gestern habe ich einer Gastantija uebernachten. Naja, ist nicht sonderlich empfehlenswert. So eine uebernachtungsmoeglichkeit ist doch eher fuer LKW Fahrer gedacht und liegt auf einem riesigen Bazargelaende wo es ausser Autozubehoer auch alles andere an Gedoens fuers taegliche Leben gibt.
Dafuer ein Aufpasser in Armylook der nicht eine Sekunde das Bike aus den Augen gelassen hat. Das hab ich mehrfach beim rausgucken aus dem Fenster beobachten koennen.

Apropos Army.
In Nord.Ossetien habe ich 2 Panzer auf der Strasse fahren gesehen die wohl auf dem weg zur Kaserne waren. Jedenfalls nicht Richtung SUED-Ossetien. Ansonsten ein paar wenige LKW-Kolonnen mit Hilfsgueter wie man mir sagte. Auch Fluechtlinge waren bis Vladikavkas nicht zu entdecken.

Ich muss schluss machen. Olga die mir ihren Laptop geliehen hat will auch ran.

Morgen geht es jedenfalls weiter und ich werde die Grenze zur Ukraine passieren.


Bericht vom 23.August:

So manch einer stellt sich die Frage: Ist Motorradfahren in Russland gefaehrlich?
Man kann es eindeutig beantworten mit: jein.

Es gibt zwar Verkehrsvorschriften und Geschwindigkeitsbegrenzungen, nur niemand haelt sich daran.
Und man tut gut daran es den Russen gleich zu tun, denn ansonsten kommt man nicht Vorwaerts.

Man stelle sich folgende Situation vor:

Ein schwerer, dicke Russschwaden ausstossender Kamaz-LKW faehrt vor einem. Sagen wir mal mit 40-60 km/h. Hintendran ich und zig PKW. Entgegen kommen auch massenhaft Fahrzeige.
Man tut das einzige Richtige. Man ueberholt.
Sicher, es kommen einem Fahrzeuge direkt entgegen. Sie werden schon Platz machen.
Als Motorradfahrer hat man den Vorteil, schmaler zu sein.
Bleibt nur zu Hoffen das auf der entgegenkommende Seite nicht auch jemand Ueberholt. Dann kann es eng werden. Besonders Nachts ist es aufregend anhand der Lichter erkennen zu wollen auf welcher Strassenseite denn das Fahrzeug faehrt.

Nun ist auf den Strassen auch mit Allem zu rechnen. Mit Schlagloechern, die an Dimensionen und Haeufigkeit mit der Groesse des Landes einhergehen. Dann, besonders auf der rechten Fahrbahnseite, Asphaltvertiefungen die die ganze Federung brauchen. Meist gibt es auch tiefe Spurrinnen. D.h. eigentlich sind es spitze Bergkaemme die der Strasse folgen. Wie es Berge ansich haben, gibt es Hoehen und Tiefen. Oft sind sie mit dem blossen Auge schwer erkennbar, zumal man ja auch noch auf den Verkehr achten muss. Also faehrt man mit angemessener (so ca. 80 -120) Geschwindigkeit darueber. Dann spuert man sie auch weniger.
Nicht alle Schlagloecher wird man frueh genug sehen koennen. Daher rummst es oftmals gewaltig im Fahrwerk.
Apropos Fahrwerk. Man tut gut daran ein Gutes zu besitzen.
Auch findet man tote, wie lebendige Tiere auf den Strassen. Ob es ueberfahrende Hunde sind, oder Kuehe die auf der Strasse 'grasen'. Da frag ich mich immer was da so schoen dran sein soll.
Jedenfalls ist auf die Kuehe verlass. Sie bleiben wie angewurzelt stehen und kauen vergnuegt vor sich hin. Fehlt nur noch dass sie einem ihre Zunge entgegen strecken.
Verlorene Ladung oder Menschen findet man natuerlich auch auf den Strassen.

Dann kommt, meist wenn man ein Gebiet (Oblast) verlaesst, eine Polizeistation (DPS). Wenn ich das richtig verstanden habe, ist das eine Art Zollpolizei. So alle 50km findet man eine.
Manchmal wird man angehalten, aber meistens nicht.
Nun wird man sehen was man verbrochen hat. Im allgemeinen wird es zu schnelles Fahren sein, das aber eigentlich nur in den Strassendoerfern zu Beginn oder in der Mitte kontrolliert wird. Hier ist 60 angesagt. Nur die wenigsten halten sich daran. Meist wird zwischen 80 -100 gefahren. Hier moechte ich mein Kind nicht leben haben.

Der schwarz-weisse Stab wird geschwenkt...
Man haelt an, tut unwissend.
'Papiere bitte!', kommt dann meist aus den Muendern der Polizisten.
Man steigt erstmal theatralisch ab. Nimmt laaaaaaaaaangsam Helm ab, zieht die Handschuhe aus.
Dem Polizisten nur nicht das Gefuehl geben er haette die Kontrolle ueber das Geschehen.
Dann wuehlt man in seiner Jacke nach den Papieren, uebergibt sie ihn.

Es kommen zunaechst die ueblichen Fragen nach dem woher und wohin. Als 'Niemietzki' hat man durchaus Pluspunkte. Genau wie als Motorradfahrer.
Dann kommt die erschreckende Gewissheit. Auf der Radarpistole steht '79'.
Nun, niemand muss sich jetzt im Knast sehen.
Zur Defensive tut man gut daran zu Laecheln, dann schelmisch zu Lachen...'Radar kaputt!!! njet Problem'.
Falls nun doch sein Gegenueber nach Geld verlangt, holt an sein Telefon raus. Sucht die Nummer 'Vitali Moskau FSB' und haelt sie dem Polizisten unter die Nase. Laesst er sich dadurch noch nicht EInschuechtern, waehlt man gut sichbar die Nummer.
Dann erhaelt man die Papiere wieder mit guten Wuenschen zur Weiterfahrt.

Im Uebrigen: In den Staedten ist es noch viel Schlimmer als oben beschriebenes. Man kann durchaus fehlende Gullideckel finden. Nicht nur am Rand!!! Hat man Glueck, steckt ein Ast zur Wahrnung darin.



Endlich habe ich ein Internetcafe gefunden, welches die Moeglichkeit bietet Bilder von RAW in jpeg zu konvertieren um sie euch schicken zu koennen.
Auf den letzten 1500 km war kein Internet zu finden.
Ich bin jetzt auf der Ostseite der Slovakei und werde morgen in die Tatra fahren, noch ein bischen durch Tschechien und dann langsam heimwaerts duesen.

Wir sehen uns beim MRT!

Friedel
Beiträge: 851
Registriert: Sa 30. Aug 2003, 10:42

RE: Land der Federn

Beitrag von Friedel »

>Alter Schwede , ein Drahtseilakt.
>Na , ich versorge ihn jedenfalls morgens immer per sms mit dem
>, was ich aus der Zeitung erfahre und hoffe , dass er intuitiv
>das Richtige tut.
>Hoffe nur , die sms erreichen ihn überhaupt.


Und wieso haste das nicht gemacht? ;-)
Ich war aber immer informiert was los war.
Dank unter anderem auch an Mathias!!

lippe
Beiträge: 2441
Registriert: Di 29. Nov 2005, 21:24

RE: Land der Federn

Beitrag von lippe »

oodchen characho ;-) ;-)

Weiterhin gute Fahrt!!

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