Bremsflüssigkeitsbehälter - Großes Problem mit kleiner Schraube

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Moderator: displex

Rennleiter
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Bremsflüssigkeitsbehälter - Großes Problem mit kleiner Schraube

Beitrag von Rennleiter »

Vor einer Woche hab ich meiner alten XT 600 K von 1993 mal was Gutes gegönnt.
Ein paar neue Bremsleitungen von Melvin vorne und hinten und natürlich auch der dabei obligatorische Wechsel der Bremsflüssigkeit.

Als ich dann hinten wie vorne mit der Arbeit fertig war und sich ein stolzes Gefühl wei "So, das wäre geschafft" einstellen sollte, schaute ich auf meinen Werkzeugwagen und sah dort etwas herumliegen, was ich zuvor einfach vergessen hatte wieder einzubauen.
Im vorderen Bremsflüssigkeitsbehälter steckt ja so eine Art "Prallblech", welches ich zum einfachen Befüllen und Entlüften vorher herausgenommen hatte.

Na ja, kein Problem dachte ich. Schraubste den Behälter vorn einfach wieder auf, legst das Ding da rein und fertig.

Nur hatte ich die Rechnung ohne die winzig kleinen Inbusschrauben dort gemacht.
Die haben mittlerweile wohl die Festigkeit von Götterspeise erreicht und während ich die erste davon noch lösen konnte, zeigte sich beim zweiten Exemplar, daß mein Inbusschlüssel aus härterem Material bestand.

Der Schrauben-GAU. Inbus abgedreht. Schraube sitzt bombenfest. Bremsflüssigkeitsbehälter läßt sich nicht mehr öffnen.

So, nun meine Frage an die Experten im Forum:

- Braucht es dieses "Prallblech" im Behälter überhaupt?
Wozu ist das eigentlich gut?
Und gehts auch ohne?

- Passen Bremspumpen anderer Yamaha-Modelle an eine 93er XT 600?
XT 600 K (93); 4x XT 600 E (90,92,93); CB 1000 R (14), CBR 900 RR (93); 2x KTM 690 SM (10); FZS 1000 Fazer (03), GSXR 1000 (03)

napi
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Re: Bremsflüssigkeitsbehälter - Großes Problem mit kleiner Schraube

Beitrag von napi »

Hallo Rennleiter,
kleiner Trick rundgedrehte imbusschrauben kann man mit einem Torxeinsatz öffnen.
einen etwas größeren Torx vorsichtig mit einem Hammer reinklopfen und mit Gefühl rausdehen.
vieleicht noch beim drehen leicht hinten drauf klopfen ( Schlagschrauber pinzip).
Viel Glück
napi

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Optime98
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Re: Bremsflüssigkeitsbehälter - Großes Problem mit kleiner Schraube

Beitrag von Optime98 »

Hatte ich auch schon (siehe bilder)

habe die Schrauben dann angebohrt und mit nem Linksausdreher rausbekommen.
Bevor du dir ne neue Bremspumpe kaufst wäre es ein versuch Wert, würde es aber vorher auch mit dem einschlagen von nem Torx oder Vielzahn Bit versuchen.

Viel Glück und Grüße
Tom
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lowrider82
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Re: Bremsflüssigkeitsbehälter - Großes Problem mit kleiner Schraube

Beitrag von lowrider82 »

Torx und Schläge lösen da Problem. Wie fest hast du die denn angezogen, daß die noch, vermutlich, am selben Tag sich nicht mehr lösen lassen? Oder baust du abgenudelte Schrauben ein? Und raus müssens sowieso spätestens beim nächsten Flüssigkeitswechsel. Und da wird mit den ausgenudelten Schrauben noch schwerer, denn lockerer werden die nicht.

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motorang
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Re: Bremsflüssigkeitsbehälter - Großes Problem mit kleiner Schraube

Beitrag von motorang »

Wenn mans garnicht aufkriegt kann man den Schraubenkopf wegbohren (Bohrer in guter Qualität, für M4 mit 3,5 mm zentrisch bohren, bin mir aber gerade nicht sicher mit der Gewindegröße). Meistens klemmt der Konus des Schraubenkopfes und NICHT das Gewinde. Wenn der Kopf weg ist, ist der Reststumpf spannungsfrei und lässt sich mit einer Zange rausdrehen (nach entfernen der anderen Schraube und Abnehmen des Deckels).
Neue Schraube: da geht auch eine aus dem Baumarkt. Senkkopf kurz mit passendem Gewindedurchmesser, das ist ein Standardgewinde. Und dann AUCH den Schraubenkopf unten einfetten und nicht extra fest anziehen. Dann gibt es keine probleme mehr. Ich nehm an der Stelle auch durchaus ne Schlitz- oder Kreuzschraube.

Richten solltest Du das jedenfalls JETZT, weil irgendwann MUSS da wer rein, Bremsflüssigkeitswechsel etc.

Eine andere Möglichkeit: wenn man einen Feinbohrschleifer (Dremel etc) und eine KLEINE (möglichst schon benützte) Trennscheibe hat, kann man dem Schraubenkopf ohne große Kollateralschäden einen Schlitz verpassen und sein Glück mit einem Schraubendreher versuchen.

Gryße!
Andreas, der motorang

Rennleiter
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Re: Bremsflüssigkeitsbehälter - Großes Problem mit kleiner Schraube

Beitrag von Rennleiter »

Zunächst mal vielen Dank für Eure Antworten.

Mit dem Torx im ausgenudelten Inbus habe ich bereits - ohne Erfolg - versucht.

Es wäre besser gewesen, ich hätte neue Schrauben benutzt. Die kleinen Inbus-Dinger kamen mir gleich so merkwürdig vor.
Ich hab insgesamt 3 XTs dieser Baureihe in der Garage und eigenartigerweise hat jede davon unterschiedliche Schrauben am Deckel des Bremsflüssigkeitsbehälters.

Ich werde mal den Tip von "motorang" befolgen und versuchen mit dem Dremel eine Schlitzschraube draus zu machen.
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stritzi
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Re: Bremsflüssigkeitsbehälter - Großes Problem mit kleiner Schraube

Beitrag von stritzi »

...kauf dir lieber um 5 euro dieses links-Ausdreh-set...gibts überall im Netz oder bei Baumärkten...habe damit noch jedesmal die festgefressenen Schrauben am Ausgleichsbehälter aufbekommen..der Bohrer frißt sich fest und dreht dann raus, geht bei den Löchern, die du schon hast, super...zudem hab ich mir dann die inbus-schrauben vom kedo genommen, die gehen problemlos auf...der Tip mit der Paste/Fett am Konus ist aber trotzdem hilfreich.
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Rennleiter
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Re: Bremsflüssigkeitsbehälter - Großes Problem mit kleiner Schraube

Beitrag von Rennleiter »

Ein paar neue Zeilen zu diesem Thema.

Ausbohren der Schraube mit einem Bohrer im Dremel hat auch nicht funktioniert.
Das Merkwürdige an der Schraube ist, daß sie oben am Kopf butterweich ist, weiter unten aber dafür umso härter, so daß der Bohrer sein kurzes und schweres Leben dort beendete.

Als nächste mögliche Lösung werde ich es wohl mal mit dem Linksausdreher versuchen. Hoffentlich klappt das.

Wobei ich immer noch nicht weiß, wofür denn dieses (ich nenne es mal so) "Prallblech" im Flüssigkeitsbehälter gut sein soll....
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Biohazard
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Re: Bremsflüssigkeitsbehälter - Großes Problem mit kleiner Schraube

Beitrag von Biohazard »

Ich nehme an, es ist zu spät um nen Körner tangential zum Schraubenkopf anzusetzen und die Schraube aufzuklopfen?

Bohrer im Dremel?
Ist doch allein schon von der Handhabung bescheiden.
Damit würde ich auch keine Schraube aufbohren..

Dass die Schrauben am Kopf weich werden liegt wohl an den Umwelteinflüssen.
Ich hatte anfangs brünierte Schrauben drin, welche ich rund gedreht hatte beim Bremsflüssigkeitswechsel.
(Dann eben aufgekörnt)
Bei den neuen Schrauben habe ich dann vernickelte genommen.
Hält bis jetzt ganz gut.
Gruß, Kevin

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Tenere_1985
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Re: Bremsflüssigkeitsbehälter - Großes Problem mit kleiner Schraube

Beitrag von Tenere_1985 »

Hallo
probiers mal mit "Rost SHOCK", gibt es im Motorrad Fachhandel - auch wenn kein Rost im Spiel ist, wird die Schraube extrem abgekühlt - sie schrumpft - und schon dringt in den Spalt Kriechöl ein. Ich habe bei der Vergaser Ablassschraube die ins Alu eingefressene Schraube so leicht gelöst - und alle anderen auch!
Sollte man so oder so im Haus haben...
Liebe Grüße aus Wien oder aus dem Weinviertel, oder von wo ich sonst gerade schreibe...

Josef

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