Vorstellung und natürlich auch Fragen

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E.T.
Beiträge: 21
meble kuchenne Ruda Śląska Rybnik Tychy
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Vorstellung und natürlich auch Fragen

Beitrag von E.T. »

Moin zusammen,

ich versuche es kurz zu halten, es wird mir aber nicht gelingen. Wer es also bis zum Ende schafft, darf mir gerne gute und wertvolle Hinweise geben.

Als ich vor ein paar Monaten angefangen habe, mit meinem Sohn die alte XS 400 SE, die seit über 20 Jahren ungefahren in der Garage stand, zu restaurieren, gab es natürlich auch "echtes Benzingeschwätz" und ich erzählte etwas von früher. So berichtete ich ihm, dass ich auf einer XT 500 das Fahren gelernt hatte, bei einem Freund und Motorradveteran (er war auch im Januar beim Elefantentreffen u.s.w.) auf einer Wiese rund um dessen Fischteiche. Dabei ist mir dann irgendwann der Bolzen des Bremshebels abgebrochen und ich lag auf der Fresse. Er hat mich dann erstens genötigt, die Maschine zu reparieren und zweitens, danach noch einmal zu fahren. Das war gut, sonst wäre ich nie wieder gefahren.

Ich habe dann den Führerschein gemacht und, da mir etwas mit Stollen gut gefiel und ich ja (damals) nur 34 PS fahren durfte eine XT 600 E gekauft. War zu Studentenzeiten nicht nur Spaßgerät sondern auch Fortbewegungsmittel bei jedem Wetter. Ich hatte das Mopped schon mehrfach auseinander und verstehe etwas von der Schrauberei (bin aber kein Mechaniker). Dann wollte auch meine Frau Motorrad fahren und da sie etwas kleiner ist, fiel die Entscheidung damals auf die XS 400 SE mit Kickstarter und E-Starter. Aber so ganz kam sie damit nicht zurecht, und so wurde das gute Stück in der Garage geparkt uns sie schaffte sich eine F650 an.

Es kam, wie es in jungen Jahren eben kommen musste: erst kam Kind 1, dann der Hausbau, Kind 2 und 3. Bei Kind 1 haben wir beide aufgehört, Motorrad zu fahren und alle Maschinen beim Umzug mitgenommen, in die Garage stellet, abgedeckt und gut war. Nun hatte der Große seinen Lappen und ein Motorrad musste her. Die XS bot sich an und da sind wir am Beginn meiner kurzen Geschichte. Wir haben uns damals viele Tipps und Diskussionen aus dem XS-Forum, welches ich sehr empfehle, geholt und ich hoffe, hier ebenso gut aufgehoben zu sein.

Aber was hat das mit einer XT 600 zu tun werden sich jetzt einige fragen. Vorige Woche kam mein Sohn nach Hause mit etwas ziemlich lautem. Und es war nicht die XS (obwohl auch laut ist der Ton doch bedeutend anders). Als ich dann vor die Türe trat, präsentierte er voller Stolt eine XT 500. Tolles Teil. Steht schön da. TÜV neu. Er hat sie mehr oder weniger als Bastelobjekt gekauft und bei einem Schulfreund selber heimlich in vielen vielen Stunden aufgearbeitet. Warum das alles: ich bekam sie geschenkt. Ich war mehr als plattgebügelt, das fünftbeste Geschenk meines Lebens.

Zwischenzeitlich war auch die BMW wieder fahrtüchtig und wir konnten eine erste kurze Ausfahrt zusammen machen, er auf der BMW und ich auf meiner XT 500. Ist schon ein martialisches Gerät, Oldschool und naja, alt eben (Bj. 1980). Für einen Fahranfänger nicht zu empfehlen. Naja, eigentlich bin ich das aber und vor der ersten Fahrt sagte ich zu ihm "entweder nur bis zur Kreuzung und ich schiebe zurück, oder aber das wird ein Spaß" (bin ja auch über 20 Jahre nicht mehr gefahren). Es war Spaß.

So, nun komme ich endlich zur XT 600, die steht ja auch noch rum und bedarf mehr als ser viel Pflege (es muss eigentlich alles neu und wird wohl ein Megaprojekt).

Und hier habe ich schon die ersten Fragen, die ich mal hier reinstelle.

Das ertse "Problem ist die Vorderreadbremszange. Als ich vor ca 25 Jahren mal die Beläge gewechselt hatte, wunderte ich mich damals schon, dass bei meiner XT, (Tag der Erstzulassung: 02.11.1990, Typ 3UW, B blau) nur eine Einkolbenzange montiert war. Nun war ich nicht sicher, ob Yamaha damals einfach nur ein paar "Resteposten" alter Zangen montiert hat, oder der Vorbesitzer was gemacht hat. Egal, ich habe halt die Beläge für die Einkolbenzange montiert und bin so auch die ganze Zeit gefahren. Nun aber, bei der großen Restauration steht die Überlegung an die alte Zange weiter zu nutzen oder aber auf dem Gebrauchtmarkt die Zweikolbenzange zu besorgen (wobei ich ja nicht weiß, was ich da bekomme und diese auch restaurieren müsste).

Die zweite Frage betrifft die Ansaugstutzen auf der Einlassseite. Das Gummi ist offenkunig noch gut und nicht porös. Lediglich an einer Schraubenstelle ist es gerissen. Meine Überlegungen sind nun. alles gründlich zu reinigen und die Gummis mit Petec wieder auf die Gusstele zu kleben. Ferner stellt sich die Frage, ob zwischen Gussteil und Motorblock eine Dichtung gehört. Irgendwas ist da jedenfalls mal gewesen.

Und da aller guten Dinge drei sind nun noch der Vegaser. Den habe ich komplett demontiert und gereinigt. Einige Teile müssen wohl neu (Schwimmerventil und Sitz sowie die Schwimmerkammerdichtung). Weiß jemand, was das für ein Loch ist?

So, wer also alles brav gelesen hat, darf nun gerne viele Ratschläge erteilen.

Besten Dank,

Thomas
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Ansaugstutzen.JPG
Schwimmerkammerdeckel2.JPG

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Steffen
Beiträge: 4561
Registriert: Di 18. Mär 2008, 18:08

Re: Vorstellung und natürlich auch Fragen

Beitrag von Steffen »

Hallo Thomas, nette Geschichte.

Zu Deinen Fragen:

Kauf' Dir die Ansaugfstutzen anch so vielen Jahren neu. Und zwar die teuren, sonst kaufst Du sie in zwei Jahren wieder. Bei Kedo, um die 50 Euro herum, die funktionieren und halten auch wieder zehn Jahre.

Zur Bremse: wenn Du an der XT 600 E eine Einkolbenzange hast, dann hat Dir möglicherweise jemand die Gabel von der 2KF eingebaut. Die hat längere Federwege. Nun kannst Du dir die Gabel der 3TB einbauen - kürzere Wege, teifergelegt, keine Luftunterstützung, aber die Doppelzange passt - oder nur das Tauchrohr der 3TB einbauen, dann hast Du lange Federwege und die Doppelzange - oder die 2KF-Zange dran lassen. Bremstechnisch sieht die neurer Zange zwar besser aus, bremst aber genauso gut oder schlecht wie die mit einem Kolben. Die Flächen sind auch in etwa gleich, nur anders verteilt. Besser bremsen tut die Doippelzange definitiv nicht.
Wenn Du tatsächlich eine bessere Bremse vorne brauchst, dann musst Du Dir eine 300mm oder 320mm-Scheibe und einen Bremszangenadapter kaufen (HE Motorradtechnik, kosten etwa um die 200 Euro) und hast dann immernoch schmale Enduroreifen, die eben nicht so gut bremsen wie "Supermotoreifen" - also Reifen wie auf einer GS 500 E. Dazu müsstest Du dann eben 17" oder 18" Sumofelgen aufziehen. Stahlflexleitungen würde ich zumindest dran amchen, das macht eienn deutlichen Unterschied bei dem Alter.

Wenn Du ein Bild der Gabel machst, sieht man auch, aus welcher XT die stammt (Zange sollte sichtbar sein und oben die Stopfen).

Das Loch im Schwimmerkammerdeckel: pust halt mal rein und schau, ob es irgendwo anders herausblässt ;-)
Ne, im Ernst, das Loch gehört da hin. Es ist verbunden mit dem Loch obendrüber, das auf der Dichtfläche endet und in dem das kleine Röhrchen vom Vergaser sitzt, wenn zusammen gebaut.

Einen Dichtsatz für den Vergaser hätte ich übrigens noch, Bremsbeläge für die 2KF-Zange auch.
Und wenn Deine XS400 eine 34PS-Nocke braucht, wäre ich auch überglücklich, einen Abnehmer zu finden ;-)

Na, sag Bescheid, wenn Du was von meinen Teilen gebrauchen kannst. Ansonsten viel Erfolg beim Basteln und mach am Besten so nach und nach auch die Flüssigkeiten (Öle, Bremsflüssigkeiten, Reifen) und wichtigen Gummiteile an Deinen lange eingemotteten Maschinene - also Reifen und wichtige Dichtungen, Bremsleitungen etc. Nach so langer Standzeit kann das sonst zu bösen Überraschungen unterwegs sorgen.

Stef

E.T.
Beiträge: 21
Registriert: Di 6. Jul 2021, 21:24

Re: Vorstellung und natürlich auch Fragen

Beitrag von E.T. »

Hallo Steffen,

danke für die schnelle Antwort. Es ist mir schon klar, dass so ziemlich alles neu muss, also auch die Flüssigkeiten. Aber erst mal muss der Motor starten, damit ich weiß, ob ich investieren soll. Drehen (händisch) tut er ja, aber er muss auch erst mal mit Sprit laufen. Von daher kommt erst mal nur das Nötigste in Betracht, also der Vergaser.

Der Motor hat übridings schon den ersten Übermaßkolben, damals gab es ja noch Wunderlich. Nun ist es offensichtlich Kedo.

Alles andere, was du aufgezählt hast, habe ich natürlich auf dem Schirm und meiner scheibar endlosen "muss-ich-auch-noch-neu-haben-Liste"

Das mit der Gabel ist interessant, da hat der Vorbesitzer wohl dran rumgebastelt. Es scheint tatsächlich eine 2KF zu sein, sie hat nämliche eine Luftbrücke (gehabt). Bild hänge ich mak dran, allerdings ohne Zange, die ist schon in Einzelteile zerlegt.

Ja, das Loch muss dahin, schon klar. Ich hatte auch die Vermutung, dass die Verbindung genau diese ist, wie von dir beschrieben. Nur leider kommt da nicht wirklich viel Luftumsatz raus (Ich habe für die Werkstatt auch so einen kleinen Kompressor von PariBoy). Also, Durchgang ja, aber eben nicht die Menge.

Interesse an den Teilen hätte ich schon, da ich aber auch noch Schwimmerkammerventil und Sitz mit Sieb bestellen muss, wird das wohl ein paar Tage dauern. Außerdem habe ich die nächsten zwei Wochen kaum Zeit, mich um den Hobel zu kümmern. Aber wir können ja in Kontakt bleiben, würde mich freuen.

Und wieso hast du eine Nockenwelle für 'ne XS einfach so rumfliegen? Und ist sie für die 4G5 (XS 400 SE Spezial Edition) oder die 2A2?

Danke soweit,

Thomas
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Gabel.JPG

Hiha
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Registriert: Di 1. Jul 2003, 09:15

Re: Vorstellung und natürlich auch Fragen

Beitrag von Hiha »

E.T. hat geschrieben:
Mi 7. Jul 2021, 10:37

Und wieso hast du eine Nockenwelle für 'ne XS einfach so rumfliegen? Und ist sie für die 4G5 (XS 400 SE Spezial Edition) oder die 2A2?
Die 34PS-Welle war ziemlich selten, vor 30 jahren schon. Schlag zu!
Gruß
Hans

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Steffen
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Registriert: Di 18. Mär 2008, 18:08

Re: Vorstellung und natürlich auch Fragen

Beitrag von Steffen »

Hallo Thomas

Das Schwimmernadelventil, Dichtung, Sieb und Sitz sind bei meinem Dichtsatz mit bei.

Das aus kleinen Bohrungen nur wenig Luft raus kommt, ist normal. Schau dir mal die Luftdüsen und die Nebendüsen an, die sind genauso filigran. Das passt schon. Ansonsten schickst Du mir Deinen Vergaser noch bis August, denn ich hab gerade mein Ultraschallbad am laufen. Ich würde zwar dafür Geld nehmen, aber nicht so viel wie die gewerblichen Anbieter.

Die XS-Nockenwelle passt an die normalen 2Ventil-XS-Modelle 360 und 400, stammt aus einer XS360 von einem Freund aus Portugal, der sich hier einen höheren Preis für die Nockenwelle verspricht als dort unten. Es ist definitiv eine 34PS-Nocke, was auch mit der Nockenwellen-Ident.-Liste im XS-Forum passt.

Die Gabel sieht nach den Deckeln wirklich aus, wie die der 2KF. Gratuliere, die ist genau richtig für eine XT - besser als die Federelemente der abgespeckten 3TB. Wenn Du noch einen Luftverbinder findest. dann pumpe die Gabelholme mit der Handpumpe gerade doweit auf, dass die XT im Stand keinen Negativfederweg mehr hat - ca. 1,2 Bar. Die Dichtungen halten mehr aus, keine Sorge. Wenn Du dann drauf sitzt, taucht sie wieder ein wenig ein. Es ist so (für mich) ein sehr angenehmes Fahrgefühl.
Hinten ist dann vermutlich auch ein 2KF-Federbein drinnen, damit kommt die 3TB dann etwas höher und hat mehr Einstellmöglichkeiten. Hatte ich bei meiner 3TB auch drinnen, weil das dortige Federbein nach angezeigten 35tkm total ausgeleiert war. Eine echte Schande.

Wenn Du magst, schau ich auch mal nach der Bremszange für eine 300mm-Scheibe. Die Scheibe habe ich nicht, aber die war passend von diversen Yamaha-Modellen udn gibts gebraucht bei Ebay oder den Motorradteilehändlern - ich kanns Dir heraus suchen. Den Adapter und eine passende Brembo-Bremszange dazu habe ich noch irgendwo. Den Hauptbremszylinder brauchst Du dann nicht zu wechseln, Beläge sind auch dabei. Ich muss nur nochmal nach dem Lochabstand schauen - bei meinem Glück dann passend für die 3TB-Gabel *lach
Bremszange vorne 300mm Brembo.jpg
Stef

E.T.
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Re: Vorstellung und natürlich auch Fragen

Beitrag von E.T. »

Hallo Steffen,

das mit dem Dichtsatz hört sich gut an. Im Ultraschallbad war das Teil schon, den Rest hat der Dremel erledigt. Und die ganz feinen Feinheiten kommen dann später. Ich bin in den nächsten Tagen mit den Kids und dem WoMo im Urlaub, wir gehen Geocachen auch in der Nähe von Karlsruhe. Ich könnte also quasi vorbeikommen, wir müssen nur einen Termin und Ort finden (mit meinem Stinker darf ich aber nicht in Umwelzonen).

Das mit der Nockenwelle muss ich mir ernsthaft überlegen und mal mit meinem Großen (der ist aber gerade in Schweden) und natürlich meiner Regierung besprechen.

Wegen der Bremsen: da brauchst du dir vorerst keine Mühe machen. Ich will ja erst mal sehen, ob der Motor (vernünftig) läuft. Alles andere kommt dann später.

Thomas

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Steffen
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Re: Vorstellung und natürlich auch Fragen

Beitrag von Steffen »

Cool, klar, ruf einfach an wenn Du in der Nähe bist. Die Hofeinfahrt ist die mit dem Womo davor und den vielen Motorrädern dahinter ;-)

Die Adresse und Nummer schicke ich Dir per Mail. Wir wohnn ausserhalb der Umweltzone in Neureut, nördlich von Karlsruhe.

Steffen

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Lindi
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Re: Vorstellung und natürlich auch Fragen

Beitrag von Lindi »

Servus Thomas,

Nette Vorstellung, viel Spaß hier.

Übrigens: sich wiederholende Geschichten. :)
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Dirk

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E.T.
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Re: Vorstellung und natürlich auch Fragen

Beitrag von E.T. »

Lindi hat geschrieben:
Mi 7. Jul 2021, 17:48
Servus Thomas,

Nette Vorstellung, viel Spaß hier.

Übrigens: sich wiederholende Geschichten. :)

Danke für die Blumen. Aber ich bin neugierig: welcher Teil meiner Geschichte hat sich denn bei dir wiederholt?

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Lindi
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Re: Vorstellung und natürlich auch Fragen

Beitrag von Lindi »

Na, das mit längerer Pause, Hausbau, Kinder, Benzingespräche und gemeinsames Schrauben und so. Inzwischen sind sie aus dem Haus, und deren SRs sind zunächst hiergeblieben. Ist halt alles immer im Fluss, und das ist ok so.
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