Rückkehrer
Verfasst: Sa 28. Jun 2008, 17:18
Hallo,
nachdem ich vor 2 Jahren hier im Forum schon rumgenervt habe, dachte ich es wäre eine gute Idee daran wieder anzuknüpfen. 2006 habe ich mir eine 1VJ restauriert, um damit nach Südost-Asien zu fahren. Sie bekam den Motor und die Zündung der 3TB-E (-'95). Kickstarter und Deko-Einheit habe ich vom alten Motor übernommen und ihr ein neues Federwerk von Wilbers gegönnt. Ein Eimer Farbe drauf, alles gut geschmiert und dann völlig überladen losgebraust.
In der südöstlichsten Ecke unseres schönen Nachbarlandes Polen genoss ich unfreiwillig die herrliche Natur beim Wandern, nachdem mir der originale Endtopf geplatzt war und durch unsachgemäße Verschweißerei an dem Rostteil die Tüte völlig verstopft wurde. Schließlich habe ich sie komplett ausgeweidet. Mit der Lautstärke einer frühindustriellen Eisenschmiede donnerte ich durch die Ukraine, auf die Krim und weiter nach Sochi in Russland. Abgesehen davon, dass die Geräuschentwicklung dort niemanden wirklich gestört hätte, im Gegenteil, ich wurde ständig vom grinsenden Publikum aufgefordert mal richtig aufzudrehen, hatte der enorme Schalldruck den lustigen Nebeneffekt, sämtliche Autoalarmanlagen im Umkreis mehrerer hundert Meter in Aufregung zu versetzen. Ein kurzer Gasstoß und das Geheule ging los. Ganz zu schweigen von den allgegenwärtigen Hunden, die gleich mitheulten. Jetzt ist mir vollkommen klar, warum die XT gerne auch Dampfhammer genannt wird.
Im Kaukasus hatte ich eine abenteuerliche Zeit mit wildem Zelten in archaischen Gebirgstälern und viel Kontakt mit immer netten und neugierigen Einheimischen. Verrückte mit großen Motorrädern sind dort selten bis nie gesehen. Leider kann man dort als Ausländer die Grenze nach Georgien oder Aserbaidschan nicht überqueren und so musste ich wieder nach Sochi, um mit einer Fähre in die Türkei überzusetzen. Dort angekommen musste ich erfahren das meine Reisekasse geplatzt war, eine größere Summe die ich erwartete würde definitiv ausbleiben. Ich machte mich also wieder langsam auf die rauchenden Socken Richtung Europa. In Istanbul arbeitete ich noch zwei Monate in einem Hostel.
Auf der Rückfahrt, im späten Winter 2007, ist mir bei Belgrad ein Ölschlauch abgeflogen (Ich weiß bis heute nicht wie das passieren konnte) und in Folge dessen der Kolben abgeraucht. Erst als der Kolben fest ging habe ich mitbekommen, dass wohl etwas nicht so ganz in Ordnung ist. Merke: Wenn Du 1000 Kilometer bei 0-5 Grad Celsius am Stück fahren willst, bedenke dass Du müde und unaufmerksam wirst.
Die Reparatur dort war gut genug um nach Hause fahren zu können, aber leider unvollständig, so dass in der Folge noch das obere Pleuelauge ausgeschlagen ist. Der 5te Gang und der Rotor hatten bei der Überhitzung ebenfalls Schaden genommen.
Jetzt steht das gute Stück endlich in einer Werkstatt und bekommt eine Generalüberholung. Ich musste lange dafür sparen. Wenn sie hoffentlich nächste Woche dann fertig ist, stelle ich mal ein paar Bildchen rein.
Und ich stelle mich mit Frag und Rat auch wieder hier ein.
Joachim Volkenannt
nachdem ich vor 2 Jahren hier im Forum schon rumgenervt habe, dachte ich es wäre eine gute Idee daran wieder anzuknüpfen. 2006 habe ich mir eine 1VJ restauriert, um damit nach Südost-Asien zu fahren. Sie bekam den Motor und die Zündung der 3TB-E (-'95). Kickstarter und Deko-Einheit habe ich vom alten Motor übernommen und ihr ein neues Federwerk von Wilbers gegönnt. Ein Eimer Farbe drauf, alles gut geschmiert und dann völlig überladen losgebraust.
In der südöstlichsten Ecke unseres schönen Nachbarlandes Polen genoss ich unfreiwillig die herrliche Natur beim Wandern, nachdem mir der originale Endtopf geplatzt war und durch unsachgemäße Verschweißerei an dem Rostteil die Tüte völlig verstopft wurde. Schließlich habe ich sie komplett ausgeweidet. Mit der Lautstärke einer frühindustriellen Eisenschmiede donnerte ich durch die Ukraine, auf die Krim und weiter nach Sochi in Russland. Abgesehen davon, dass die Geräuschentwicklung dort niemanden wirklich gestört hätte, im Gegenteil, ich wurde ständig vom grinsenden Publikum aufgefordert mal richtig aufzudrehen, hatte der enorme Schalldruck den lustigen Nebeneffekt, sämtliche Autoalarmanlagen im Umkreis mehrerer hundert Meter in Aufregung zu versetzen. Ein kurzer Gasstoß und das Geheule ging los. Ganz zu schweigen von den allgegenwärtigen Hunden, die gleich mitheulten. Jetzt ist mir vollkommen klar, warum die XT gerne auch Dampfhammer genannt wird.
Im Kaukasus hatte ich eine abenteuerliche Zeit mit wildem Zelten in archaischen Gebirgstälern und viel Kontakt mit immer netten und neugierigen Einheimischen. Verrückte mit großen Motorrädern sind dort selten bis nie gesehen. Leider kann man dort als Ausländer die Grenze nach Georgien oder Aserbaidschan nicht überqueren und so musste ich wieder nach Sochi, um mit einer Fähre in die Türkei überzusetzen. Dort angekommen musste ich erfahren das meine Reisekasse geplatzt war, eine größere Summe die ich erwartete würde definitiv ausbleiben. Ich machte mich also wieder langsam auf die rauchenden Socken Richtung Europa. In Istanbul arbeitete ich noch zwei Monate in einem Hostel.
Auf der Rückfahrt, im späten Winter 2007, ist mir bei Belgrad ein Ölschlauch abgeflogen (Ich weiß bis heute nicht wie das passieren konnte) und in Folge dessen der Kolben abgeraucht. Erst als der Kolben fest ging habe ich mitbekommen, dass wohl etwas nicht so ganz in Ordnung ist. Merke: Wenn Du 1000 Kilometer bei 0-5 Grad Celsius am Stück fahren willst, bedenke dass Du müde und unaufmerksam wirst.
Die Reparatur dort war gut genug um nach Hause fahren zu können, aber leider unvollständig, so dass in der Folge noch das obere Pleuelauge ausgeschlagen ist. Der 5te Gang und der Rotor hatten bei der Überhitzung ebenfalls Schaden genommen.
Jetzt steht das gute Stück endlich in einer Werkstatt und bekommt eine Generalüberholung. Ich musste lange dafür sparen. Wenn sie hoffentlich nächste Woche dann fertig ist, stelle ich mal ein paar Bildchen rein.
Und ich stelle mich mit Frag und Rat auch wieder hier ein.
Joachim Volkenannt