Windschutzscheibe Rahmen vorbereiten

[stritzi]

Nachdem ich hier schon einige Tips zu Rostschutz etc. bekommen habe, frag ich gleich weiter:
Beim Volvo 240, Bj. 1979 wird demnächst auch die gerissene Frontscheibe ersetzt.
Von anderer Seite wurde mir schon prophezeit: "du wirst Rost finden"...
Dazu kommt, daß der Vorbesitzer die letzte Scheibe mit Sanitärsilikon verklebt hat.
Ein "Glück", daß dieses transparent ist und man für's erste mal nichts ärgeres durchscheinen sieht.
Allerdings ist links und rechts unten, knapp neben den Scheibenwischerarmen, ein leichter, ockerfarbener Schein, ein paar cm lang jeweils, der vermuten lässt, daß drunter zumindest etwas Rost zu finden sein wird.
Wenn ich dann erst mal das ganze Silikon rausgepfriemelt haben werde, wie bereite ich den eventuell rostigen Scheibenrahmen dann auf, damit ich die neue Scheibe zuverlässig einkleben kann?
Gibt's Silikonentferner, die den intakten Lack des Rahmens nicht angreifen, das alte Silikon aber wegbekommen, damit ich nicht zuviel schaben/kratzen muß?
Gibt's für den Bereich des Scheibenrahmens spezielle Rostentferner/Grundierungen/Lacke die sicherstellen, daß die Scheibe danach gut hält und sich drunter nicht gleich wieder Rost bildet?
Welcher Scheibenkleber?
Da soll's welche geben, die angeblich ein rosten drunter aktiv verhindern.
Danke für Tips.

[stritzi]

Ok, hier mal ein paar Bilder.
Die Ursache für den Rost war wohl der Umstand, daß die Guten nach dem einkleben der Scheibe die Gummi-Distanzhalter (grüne Pfeile) nach dem Trocknen des Klebers nicht wieder weggeben haben und damit die Ablauflöcher von einer Seite blockiert waren.
Genau da ist der Rost drunter (rote Pfeile), sonst nirgends.
Der Wagen wurde dann ja noch jahrelang gefahren und stand draußen, danach war er 30 Jahre in der Garage und das unvermeidliche Kondenswasser konnte auch nicht ablaufen.
Beifahrerseitig ist der Rost nur außen, fahrerseitig nur innen, zumindest was ich bis jetzt erkenne.

[stritzi]

Die Stellen sind überschaubar, trotzdem hätte ich gern Ruhe für eine lange Zeit.
Jetzt gibts online verschiedene foren, die mal hysterisch werden, wenns nicht zu 100% vom Lack Profi gemacht wird, zum anderen von Provisorien schwärmen, die ohne viel Aufwand seit Jahren halten.
Mal wird von Owatrol abgeraten, mal Brantho Korrux verflucht, dann doch wieder gehypt...man kennt sich nicht mehr aus.
Angeblich darf der Kleber "nur aufs blanke Metall", dann haftet der Lack angeblich zu wenig für die Verklebung usw.
Die Scheibe war ab Werk am Lack verklebt und ohne den Unfall wäre es noch immer dieselbe 44 Jahre alte, wahrscheinlich wär nicht mal Rost drunter.
Ich hab keine Bedenken, daß die Scheibe am restlichen Rahmen nicht genug Halt findet, selbst wenn ich diese rostigen 10cm mit Olivenöl einstreiche und sie nicht mehr zur Klebekraft beitragen können.
Ich will da schlicht Ruhe haben, das muss auch nicht profimäßig aussehen, man sieht es ja nicht. Der Kleber ist schwarz und verdeckt die Klebestelle, die Gummilippe deckt die Rinne rundum ab.
Wie gehe ich vor?
Rost wegschleifen und dann welche Mittel in welcher Reihenfolge?
Owatrol in mehreren Durchgängen mit ausreichend Trocknungszeit und dann ein weißes Brantho Korrux?
Der Rest des Rahmens bleibt wie er ist, da mach ich nur das Silikon weg.
Thx

[christian78]

Das ist durchgerostet.
Wenn du eine lange zeit Ruhe haben willst, bist du beim Lackprofi falsch. Du brauchst zuerst einen Karosseriespengler.

Es gibt keine rostfreien Autos. Wenn du Rost suchst, wirst du Rost finden.

[stritzi]

Danke, und was kannst du mir ganz konkret an Mittelchen raten, die zur Konservierung geeignet sind?
Solange ich den Steg nicht abbrechen kann, wirds entrostet und konserviert.
Irgendeine Vorgehensweise, die auf eigener (guter!!) Erfahrung beruht?
Und ich mache es nach Möglichkeit selber.

[christian78]

Ne Flex und ein Schweißgerät...
Der "Steg", das sind ja zwei Bleche übereinander. Wenn du das äussere Blech auspunktest, hast du rundherum ne braune Fläche. Typisch für Falzkonstruktionen.


Der Rahmen rostet mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch innen.
Man ahnt, wie das unter der Karosseriedichtmasse aussieht - Bild 4.
Auch wenn das nicht das ist, was du hören willst - zum konservieren ist das zu spät.

Ne Schnelle Lösung, die ein oder zwei Jahre hält, bevor der Rost wieder in den Sichtbereich kommt:
Rahmen fürs Auge blank schleifen, die Löcher ignorieren, oder schweißen, mit ner guten 2K EP Grundierung grundieren und nen guten 2K Klarlack drüber. Oder Brantho.
Dann die Scheibe einkleben. Und dann von innen mit Fluidfilm fluten, bis das Zeug als der hinterletzten Ritze gekrochen kommt.

Erst lackieren und kleben, dann Fluidfilm.
Und nimm bitte keine "Rostumwandler" das Zeug ist komplett unbrauchbar.

Owatrolöl ist gut, nur möchte ich das nicht ausgerechnet an nem Scheibenrahmen einer geklebten Scheibe anwenden.

[stritzi]

Ich wollts mir ersparen zu schweißen, aber es gab noch Karrosseriebleche von Volvo für diese beiden Stellen, inkl. der Biegung zur A-Säule hinauf.
Scheint wohl öfter zu passieren.
Die hab ich vorsorglich gekauft.
Trotzdem gibt's mit Owatrol allein wohl "rustikale" Lösungen, die, als Provisorium gedacht, dann seit mittlerweile 10 Jahren halten und keine Veränderung zeigen...
Greift angeblich Gummi und Kleber nicht an?
Rostumwandler sowieso nicht.

[christian78]

Scheibe raus, abschleifen und dann was überlegen.

Ja der Scheibenrahmen ist ein Klassiker und eigentlich bei jedem alten Auto ein Thema. Besonders auch bei gesteckten Scheiben, wenn Wasser unterm Gummi ist.
Hatte mal nen E28, da war der Scheibenrahmen auch total morsch.
Hab dann auch nur ne neue Scheibe eingebaut und es verdrängt. Rost ist jedes Mal ne große Baustelle - wer hat da schon Lust drauf...
Wenn du ein Auto erwischt, das sein Leben Lang in der Garage war, haste vielleicht ne Chance. Und selbst das rostet und wenns nur die Luftfeuchtigkeit ist,

Aktuell habe ich nen E46, der auf den ersten Blick rostfrei ist. Auf den zweiten eben auch nicht.
Es ist immer die gleiche Sch.... diese Elefantenhaut Karosseriedichtmasse und drunter ist das Blech weggefault

[stritzi]

Also, wie es aussieht, sind, zumindest auf lange Sicht, diese Dichtlippen/Dichtgummileisten, die man von innen zwischen Scheibe und Armaturenbrett klemmt, wohl eher kontraproduktiv?
Das soll ja verhindern, daß das Kondenswasser direkt in den Falz läuft, aber dadurch trocknet es auch nie vollständig auf und über 40 Jahre gammelt es dann halt...
Das läßt man wohl besser weg, dann sieht man zumindest, was da vorgeht. Und wenn der Falz voll Fett oder Wachs ist, läuft eh nix mehr rein.
Außen war bei mir seit 30 Jahren keine Dichtlippe mehr dran, vielleicht doch eine Folge des Kondenswassers innen?
Ich fürchte, daß beim Scheibentausch damals mit der insgesamt rustikalen Instandsetzung wohl auch ein paar Blessuren am Lack dazu kamen bzw keiner dran dachte, das für längere Zeit zu konservieren.
Da hab ich jetzt auch Bedenken beim Scheibenrahmen des 86er Volvo meiner Freundin.
Bis zum Scheibentausch vor 3 Jahren gabs da keine Probleme, der Rahmen und Lack waren jungfräulich an der Stelle, der Scheibenmeister ganz angetan, weil noch nie sowas gesehen bei einem so alten Auto.
Seitdem ist die Scheibe aber an irgendeiner Stelle undicht und es läuft Wasser rein, nur tropfenweise, aber sicher genug, damit es in den Falz kriecht.
Wir haben 2x reklamiert, aber das hinterspritzen mit Dichtmasse auf Kulanz hat nix gebracht.
Wahrscheinlich hilft da eh nur die andere rustikale Methode: alles hinter der Dichtlippe mit Owatrol durchtränken bzw das mit Spritze dahinter rein drücken...

[derMoe]

Ich hab damals bei meiner "Renovierung" meines Golf 1 BJ 79 das auch gehabt...
Hab mit dem Drahtaufsatz für die Bohrmaschine alles so gut wie möglich sauber gemacht und den losen Rost entfernt...
Danach alles mit Fertan gepinselt und langsam trocknen lassen.
Danach Grundiert.. mit Rostschutzgrundierung.. diese glatt geschliffen.. und danach lackiert...
Hält bis heute..

lg