Wellendichtring Getriebeausgangswelle und Schaltwellendichtring

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Steffen
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Registriert: Di 18. Mär 2008, 18:08

Wellendichtring Getriebeausgangswelle und Schaltwellendichtring

Beitrag von Steffen »

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XT 600 Werkstatt - Wellendichtring Getriebeausgangswelle
Sekundärantrieb Ritzelaufnahme Schaltwellendichtring
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Schalthebelwellen-Dichtring Maße:
12 - 22 - 5 [link:www.kedo.de?f_support=www.xt600.de|KEDO] Bestellnummer 27093 4,95
kann auch bei Yamaha gekauft werden, Preis in der selben Kategorie

Wellendichtring Getriebeausgangswelle Maße:
25 - 40 - 6 [link:www.kedo.de?f_support=www.xt600.de|KEDO] Bestellnummer 27081 7,99
es handelt sich übrigens um ein Yamaha-Originaltel und kostet dort genau so viel (Stand 08/2009)

weiter benötigte Teile:
- mögichwerweise ein neues Ritzelsicherungsblech. Bei [link:www.kedo.de?f_support=www.xt600.de|KEDO] gibt es eines für die fein verzahnte Ausgangswelle (ab XT Bj. ~88). DIESES PASST NICHT! (Stand 8/2009). Bei Yamaha kostet es etwa 3,50 ¤
- Für ganz harte Fälle noch eine neue Ritzelsicherungs-Mutter.
- Austauschschrauben:
Blech zum Schutz des Wellendichtrings:
M6 x 15 2 Stück Innensechskant VA (Kopf ist nicht zu lang)
Schalthebel
M6 x 25 1 Stück Innensechskant VA
Ritzelabdeckung
M6 x 25 2 Stück innensechskant VA


Aus- und Einbau (XT 600 2KF):

- Karton unterlegen, es kann bei warmem Motor ca. 20ml Öl austreten
- wer einen geschlossenen motorschutz besitzt, sollte diesen abnehmen und reinigen. Sonst tropft es nach erfolgreicher Reparatur immer noch nach
- Ritzelabdeckung und Schalthebel entfernen
- Ritzelsicherungsblech mit geeignetem Durchschlag entsichern (Format Schraubendreherklinge)
- Schalthebelwellen-Dichtring mit feinem Schraubendreher aushebeln. Hiwer kommt kaum Öl heraus.
- Sitz des Dichtrings reinigen
- auf Grate an der Schaltwelle achten, zur Sicherheit kann man solche mit Tesafilm abdecken, um den Dichtring nicht beim Aufziehen zu beschädigen.
- neuen Ring vor dem Einsetzen mit Öl benetzen
- Dichtring in seinen Sitz einpressen. Falls geklopft werden muss, alten Dichtring davor setzen und auf diesen schlagen.
- Hinterrad blockieren (Fußbremse), bei "normal" fest angezogener Ritzelmutter genügt es, den ersten Gang einzulegen
- Mutter (SW 32) und Sicherungsblech abnehmen
- falls die Mutter fest zu ist: Hinterrad von einem zweiten Mann blockieren lassen (oder Bremshebel mit Ratschengrut spannen) und Schlagschrauber benutzen (mit Fäustling-Hammer). Geht das nicht, Welle heiss machen und nochmal versuchen. Ansonsten kann man noch in die Fachwerkstatt gehen (Pressluft-Schlagschrauber) oder die Mutter "sprengen".
- Kettenritzel samt Kette abnehmen (geht bei normaler kettenpannung auch ohne öffnen der Hinderradachse)
- Ritzel entnehmen und Kette am Rahmen Richtung Schwingenachse zurückschieben
- Blech über dem Simmerring abschrauben
- schaut euch an, wie tief der verbaute Simmerring sitzt! er sollte später wieder gennau so sitzen.
- hier ist der geeignete Moment zum sauber machen gekommen, da der Eingang zum Getriebe noch verschlossen ist. Wer Kettenspray benutzt, wird etwas länger benötigen. Rentiert sich aber. Öl und Schmutz mit Motorentfetter oder Bremsenreiniger abspülen
- Simmerring mit feinem Uhrmacherschraubendreher oder Elektro-Schraubendreher heraushebeln.

Achtung: Dabei den Sitz (Aussendichtfläche) des Simmerrings nicht beschädigen. Man kann auch einen geeigneten Drahthaken einfädeln. Die Spax-Schrauben-Methode hat bei mir nicht funktioniert (verstärkter Dichtring)
- Sitz des Wellendichtrings reinigen, keinen Dreck ins getriebe pusten
- Sitz auf Unebenheiten prüfen

Wie man deutlich sieht, hat der Sitz zum Getriebe hin (innen) einen Absatz. Es ist also wichtig, den neuen Dichtring gerade einzusetzen und ihn nicht zu tief hinein zu treiben, da er sonst nicht dichtet!

- neuen Wellendichtring leicht mit Öl benetzen und aufschieben.
- mit Hilfe des alten Dichtrings und einem Rohr bzw. der 32er Nuß vom kettenrad den neuen Ring gleichmäßig in seinen Sitz eintreiben. Es kann später zur Korrektur des Sitzes auch ein Stumpfer Rundmeisel genommen werden, aber er sollte nicht zu dünn sein (etwa Breite vom Dichtring-Rand). Ring beim Einbau nicht zu sehr kippen.

Vorsicht! nicht zu tief eintreiben! Der Dichtring sollte gerade in seinem Sitz verschwinden.

- Simmeringschutzblech wieder montieren; an dieser Stelle benutze ich immer Schraubensicherung.
- Ritzel mitsamt Kette aufsetzen
- Ritzelsicherungsblech aufsetzen. Eine Lasche umbiegen genügt übrigens, man kann das Blech mehrfach benutzen. Sollte die Mutter nach dem Anziehen falsch positioniert sein, Mutter nochmal öffnen (muss nicht ganz herunter) und Sicherungsblech so verdrehen, sodass die Lasche an einer Seite der Mutter anliegen kann.
- die Mutter mit eingelegtem ersten Gang mit der Ratsche fest ziehen. Wer hier Schraubensicherung benutzt, bekommt beim nächsten Öffnen Probleme. Die verwendung des Sicherungsblechs ist ausreichend.
- Blech mit Meisel umbiegen und Schraube sichern
- Ritzelabdeckung und Schalthebel montieren

Arbeitsaufwand: unter 2 Stunden, leicht zu bewältigen
Kosten unter 20 Euro

Steffen







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Steffen
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Registriert: Di 18. Mär 2008, 18:08

RE: Wellendichtring Getriebeausgangswelle und Schaltwellendichtring

Beitrag von Steffen »

Nachtrag:

Wie man deutlich sieht, hat der Sitz zum Getriebe hin (innen) einen Absatz. Es ist also wichtig, den neuen Dichtring gerade einzusetzen und ihn nicht zu tief hinein zu treiben, da er sonst nicht dichtet!

Dazu kommt: setzt man den Dichtring zu tief ein, kann er die Bohrung für die Getriebewellenschmierung verschliessen. Also unbedingt die richtige Breite nehmen (6mm) und die Einbautiefe so wählen, dass der Ring mit dem gehäuse fluchtet.

Danke an dieser Stelle an Hiha, Baumafan und Christian78, der das nachgeprüft hat

Steffen

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