Raid de Himalaya : 27 Jahre alte Ténéré auf dem 3. Gesamtrang

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Mr_Moto
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Raid de Himalaya : 27 Jahre alte Ténéré auf dem 3. Gesamtrang

Beitrag von Mr_Moto »

Hallo Kollegen,

als ich gestern die aktuelle Ausgabe des "Reitwagen" an der Tanke gekauft und gleich mal geschmökert habe, hatts mich fast umgehauen:

Seite 68: "Bei der Raid de Himalaya belegt Stefan Rosner vom Rallye Team Austria auf einer 27 Jahre alten Yamaha XT600 Ténéré den dritten Gesamtrang" !!!

Die Raid de Himalaya fand vom 10. bis 15. Oktober 2010 über eine Distanz von 2200 km statt. Der höchste Punkt war 5600m, es gab 133 Teilnehmer und die Ausfallquote lag bei 50%.

www.raid-de-himalaya.com

http://www.raid-de-himalaya.com/2010/RAIDINDEX.HTM

Ok, zwölf Moppeds im Ziel, ist vielleicht nicht die Dakar, aber ich finds trotzdem geiiiiil.

Gruß

Udo

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Steffen
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RE: Raid de Himalaya : 27 Jahre alte Ténéré auf dem 3. Gesamtrang

Beitrag von Steffen »

Hi Udo

Das hatten wir zwar schon, ist aber trotzdem super. Reife Leistung, und zum zweiten Platz hat auch nicht mehr viel gefehlt. Für mich ein guter Hinweis was die Entwicklungslücke zwischen 1985 und heute ausmacht - klar, sind die neuen Maschinen besser, schneller und standhafter, aber so weit entfernt, dass es allein dadurch zum Rallyevorteil reicht sind sie dann doch nicht.
Meinen ausgesprochenen Respekt an alle Rallyeteilnehmer, die sich dieser Tortour aussetzen.

Und danke für den Hinweis mit dem [link:www.reitwagen.at|"Reitwagen"], schöner Internetauftritt.

Steffen

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Mr_Moto
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RE: Raid de Himalaya : 27 Jahre alte Ténéré auf dem 3. Gesamtrang

Beitrag von Mr_Moto »

Hallo Steffen,

ups, da hätt ich wohl besser vorher mal gründlich suchen sollen... sorry dafür. Die Story im Reitwagen ist ein 10-seitiger Erfahrungsbericht von Stefan Rosner. Da würde ich sozusagen die Intension meines Threads von "Neuigkeit" auf "Hinweis auf Literatur" oder so was ändern :-). Ist auf jeden Fall lesenswert mit sehr vielen Bildern. Da geht man doch gleich viel zufriedener auf die Arbeit, heute morgen.

Gruß

Udo

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Steffen
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RE: Raid de Himalaya : 27 Jahre alte Ténéré auf dem 3. Gesamtrang

Beitrag von Steffen »

edit: wenn ich Yamaha wäre, würde ich das sofort für die Promo der neueren XT 660 Tenere-Generation nutzen. Es gab doch ein Bild oder Video mit der alten und neuen Ténéré, so nach dem Motto: "wenn sie 1985 verhindert waren"




Steffen

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Swp2000
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RE: Raid de Himalaya : 27 Jahre alte Ténéré auf dem 3. Gesamtrang

Beitrag von Swp2000 »

>> klar, sind die neuen
>>Maschinen besser, schneller und standhafter
>>
>>Steffen
>>
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Besser und standhafter? Steffen ich glaube wir mit unseren alten XT's sind was das Material angeht noch besser bedient.
Egal ob du heute die Autos, Motorräder oder sonstwas anschaust, alles fühlt sich billig an. Das Material ist lange nicht mehr das was es einaml war!

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Steffen
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RE: Raid de Himalaya : 27 Jahre alte Ténéré auf dem 3. Gesamtrang

Beitrag von Steffen »

>>Besser und standhafter? Steffen ich glaube wir mit unseren alten XT's sind was das Material angeht noch besser bedient.

Also grundsätzlich ist mehr machbar geworden. Heute wiegen Serienmotorräder mit 1Liter Hubraum soviel wie vor 20 Jahren eine 600er Supersport. Dabei haben sie doppelt so viel Leistung. Die ganzen Rennsport-Modifikationen sind in die Serie eingegangen. Eine GSX 1000 über Materialbearbeitung zu erleichtern oder den Kopf zu bearbeiten wird schwieriger als bei unserem Bauernmotor, denn die hat schon edelste Teile verbaut.

Das andere ist, was man draus macht. 1985 blieben Autos noch wegen Getriebeschäden liegen. Heute bleiben Autos liegen, weil kleine Gremlins in der Steuereinheit Nr. 37 (von 188 vorhandenen) irgend enen Mist fabriziert haben, sodass bei Einschalten des USB-Bluetoothverbindungs-Updater für das GPS und gleichzeitigem Regen von schräg vorne der linke Blinker angeht - oder so ähnlich.

Abgesehen von besserem Material gibt es aber auch ein paar positive und sinnvolle Entwicklungen. Eine Einspritzanlage schlägt heute sowohl was Leistung als auch was Ausfallrate angeht jeden Vergaser. Man kann zwar selbst nicht mehr so viel dran herum drehen - aber man muss es auch nicht. Ich steh immernoch auf Vergaser und alles, was über elektrische Fensterheber hinaus geht, ist überflüssig (mal so pauschal gesagt). Aber nicht alles ist schlecht und bei einer 250 Kilo schweren GS 1200 oder K 1200 hätte ich aber bitteschön auch gerne ein funktionierendes ABS.

Und eine neue KTM hat über 10 PS mehr, ein gescheites Fahrwerk, nen schweren E-Starter, demenstprechende Batterie, bessere Bremsen von Haus aus und wiegt bei vermutlich stabilerem Rahmen - da würde ich es drauf ankommen lassen - genau so viel wie eine 2KF mit 150 Kilo. Und die neuen Getriebe von KTM halten auch besser. Wenn du die luftgekühlte XT auf das Niveu bringen wolltest, wirds ziemlich teuer.

Nicht, dass ich jetzt tauschen wollte, die Dinger sind nur eben technisch 20 Jahre voraus, und das sieht man. Das man mit unseren alten Vehikeln trotzdem noch mithalten kann, sieht man auch - eben oben bei dem rallyebericht oder wenn man mal Dete mit seiner 43F auf dem Harzring beobachtet.

Steffen

edit: nochmal zum Thema: was man draus macht
Man könnte einen Motor schon so konzipieren, dass er wirklich lange hält. Siehe Vergleich von Transportern, die am besten rund um die Uhr laufen müssen contra normalen PKW. Das war früher auch schon so - ist aber eine Geldfrage. Und dann wollen Hersteller eben auch, dass du in 2 Jahren beispielsweise den nächsten Fernseher kaufst. Deshalb halten Röhrenfernseher tendenziell länger als die neuen Flat-TV-Geräte - auch wieder ganz pauschal. Früher waren etwa 12 Jahre für ein Gerät angedacht, heute sind es 4-5

edit 2: ganz Off-Topic: ich habe neulich als Beispiel in einem Refarat eine orthopädischen Schraube aufgeführt, die durch minimale Optimierung der Form bis zu 20 mal länger hält - gemessen an den Lastwechseln. Stell dir vor, so ein Teil steckt zur Stabilisation in deinem Rückgrat und muss bisher nach 2 Jahren heraus, egal, ob Knochen gut verheilt oder nicht, weil sonst Bruchgefahr droht. Mit der optimierten Schraube werden aus den 2 Jahren 40 Jahre, das ist dann wirklich eine Erhöhung der Lebensdauer und ein Fortschritt. Hat sich demnach schon was getan an Möglichkeiten der Konstruktion.

Steffen

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Radagast
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RE: Raid de Himalaya : 27 Jahre alte Ténéré auf dem 3. Gesamtrang

Beitrag von Radagast »

Stimmt schon, was Du schreibst, es gab eine Weiterentwicklung und so.
Dazu fällt mir ein, beim Pinguin-Treffen des [link:www.kuhle-wampe.de|MC Kuhle Wampe] waren 3 XTs dabei: eine Tenere, eine 3TB und eine 43F (Rosinante).
Die Tenere hat über 100000 aufm Buckel, mit ungeöffnetem Motor.
Das war ne 1VJ aus der Katastrophen-Baureihe!

Der Fahrer hat mir erzählt, daß die Standfestigkeit der XTs auf 5-6 Jahre ausgelegt war, und die Yamaha-Leute ziemlich verwundert sind, daß die alten $cheißdinger immer noch laufen.
Hamse sich bissel vertan beim Wegwerf-Geräte bauen.
Obwohl, so ne Yamaha Querflöte hält auch ganz schön lang :+

Im Club der Kuhlen Wampe Esslingen hör ich öfter "deine XT wird sterben!"

Ja, unkt nur. Fährt wieder. Und noch lang. -

Auch wenn es enorme Fortschritte gab was Werkstoff und Konstruktion angeht - das führt nicht dazu, daß Produkte entstehen, die man über Generationen vererben könnte, obwohl das möglich wäre und schon immer möglich war.
Der Fortschritt führt vielmehr zu Optimierungen die eben nicht Langlebigkeit zum Ziel haben.
Das betrifft auch die Fahrer, Thema ABS z.B.
Dieses System ist unbestritten lebensrettend in Grenzsituationen und wird im Normalfall nie gebraucht.
Wenn es im Normalfall doch anspricht, dann fehlt es dem Fahrer an elementarem physikalischen Grundverständnis, das zum Betreiben eines KFZ unerläßlich ist.
Diesen Mangel können die "magischen Artefakte" die immer mehr verbaut werden nicht ausgleichen.

Schau Dir die alten Fachwerkhäuser an mit ihrer überdimensionierten Balkenlage.
Stehen über 500 Jahre rum, tun ihren Dienst und altern anständig.
Von dem heute gebauten Zeugs kann man das nicht behaupten.

Oh, und weil ich mich gerade in Fahrt geredet habe - Stuttgart 21 ist ebenfalls ein Paradebeispiel für falsche Optimierung, bei der die Zeitschiene in allen Aspekten zu wenig beachtet wurde.
Ich hör schon auf... ;-)

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Steffen
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RE: Raid de Himalaya : 27 Jahre alte Ténéré auf dem 3. Gesamtrang

Beitrag von Steffen »

>Der Fahrer hat mir erzählt, daß die Standfestigkeit der XTs
>auf 5-6 Jahre ausgelegt war, und die Yamaha-Leute ziemlich
>verwundert sind, daß die alten $cheißdinger immer noch
>laufen.
>Hamse sich bissel vertan beim Wegwerf-Geräte bauen.
Das halte ich jetzt für "dumms Gschwätz". Nehmen wir mal an, Yamaha hätte ein Verfallsdatum konstriuiert, d.h. alle Teile so ausgelegt, dass nach 5 Jahren die entsprechenden Komponenten kaputt gehen (10% Ausfallrate sind üblich) - dann hätte Yamaha das nicht an die Glocke gehängt. Und wäre es dann nachweisslich heraus gekommen, dann hätte das im Fall der sehr beliebten XT 600 einen Aufruhr erzeugt in der Grössenordnung des Pinto-Skandals in den 70ern (Ford). Wer hätte danach - meinetwegen 1990 - noch XT600 oder Yamaha überhaupt gekauft? Meines Erachtens ist das heisse Luft. F

>Auch wenn es enorme Fortschritte gab was Werkstoff und
>Konstruktion angeht - das führt nicht dazu, daß Produkte
>entstehen, die man über Generationen vererben könnte, obwohl
>das möglich wäre und schon immer möglich war.
Das ist war, das wollte ich mit dem Satz "-...und was man daraus macht" betonen. Es geht in der Konstruktion von Motorrädern leider weniger um Stabilität und langlebigkeit als um Gewicht (und um die grösste "Naturkonstante" - Geld)

Zumindest sollte das bessere Material solche Fehler wie unser defektes Getriebe oder die Ventile im Zweiventilboxer von BMW beheben können. Im Fall BMW hats zumindest irgendwann geklappt. Und auch die heutigen Wankelmotoren halten länger als ihre 40 Jahre älteren Vorgänger - eine Materialfrage.
In jeder Neuauflage von Tabellenbüchern gibt es immer öfter Unterschiede was die Stabilität angeht - meistens verbessert sich die bei einzelnen Materialien oder Konstruktionskomponenten wie Kugellagern.

Der Vergleich mit den Fachwerken mag ich nicht besonders. Was Häuser angeht, gebe ich dir recht, aber solche Vergleiche hinken immer. Überdimensionierung ist meistens eine Fehlkonstruktion in sofern, als dass zu viel Gewicht mit ins Spiel kommt. Zieht man das konsequent durch, hast du eine 45PS-XT mit dem Gewicht einer Goldwing. Wenn du etwas solides suchst, dann nimm eine Enfield Bullet, die läuft immer irgendwie.
Manchmal ist es auch ein Zufall, dass die Dinger so lange halten. Bei der FZ750 wurde das erste mal (?) ein Fünfventiler in Serie gebaut. Dadurch und durch die kleinen Einzelhubräume wurde alles recht filigran, man musste präzise werden. So entstand ein Motor der locker die 100tkm-Marke knackt und dazu noch richtig Leistung hat - für damalige Verhältnisse.

>Der Fortschritt führt vielmehr zu Optimierungen die eben nicht
>Langlebigkeit zum Ziel haben.
Eben. Leichtbau ist modern und wirtschaftlich. Und es geht eben auch leichter kaputt. Dafüpr haben wir jetzt Maschinen mit 200 PS und 200 Kilo. Auch nicht schlecht.

>Das betrifft auch die Fahrer, Thema ABS z.B.
>Dieses System ist unbestritten lebensrettend in
>Grenzsituationen und wird im Normalfall nie gebraucht.
Wenn es zuverlässig ist, spricht nichts gegen ein ABS. Das Bremsen auf dem Motorrad ist nach wie vor heikel, auch wenn es für dich und mich normal ist. Was spricht dagegen, eine Bremse ao auszulegen, dass sie zuverlässig bremst und ein Überbremsen genauso zuverlässig verhindert? ich bin sicher, dir hätte es - genau so wie mir auch - schon so manches erspart. Gerade bei schweren Maschinen finde ich das sehr gut. Und von ausgefallenem ABS habe ich bisher noch nichts gelesen - aber auch nicht danach gesucht.

>Wenn es im Normalfall doch anspricht, dann fehlt es dem Fahrer
>an elementarem physikalischen Grundverständnis, das zum
>Betreiben eines KFZ unerläßlich ist.
Das liegt ja dann am Fahrer, ob er sich darauf verlassen will oder nicht. und da der Grenzbereich, in dem der Grenzfall auftritt viel häufiger beim Motorrad als beim Auto auftritt, ist es doch sinnvoll. Mir wäre es ganz recht, wenn ich weniger Unfälle sehen würde, weil mehr Leute ein funktionierendes ABS im Motorrad haben (soweit ich weiss funktionieren lediglich die Systeme von BMW wriklich gut, alle anderen werden immer wieder bemängelt).

Das es den Fahrern das Denken und Handeln nicht abnehmen soll ist eine Gefahr von aktiven und passiven Sicherheitssystemen, das stimmt schon. Bei den Autos und der Entwicklung von Sicherheitssystemen ist desshalb auch der Schritt zu aktiv eingreifenden Systemen immer wieder unterbunden. BSpw. Fahrspurassistent: es gibt kurze Vibrationen und sogar ein Lenkmoment, das aber so gering ist, dass es auch mit fwei Fingern am Lenkrad aufgenommen werden kann. Autonome, aktive Fahrzeuge sind nicht gewünscht - vermutlich, weil es dann rechtlich ein Problem wird: "Ich habe keinen Unfall gebaut, mein Auto hat selbstständig eingeparkt. Ich bin also nicht Schuld". Das würde Verantwortung auf den hersteller übertragen und Autos irgendwann sehr teuer machen. Genau so wie Samsung nicht für meine verlorenen Daten auf der defekten Festplatte bezahlt sondern mir lediglich die Platte ersetzt. Verantwortung eben.

Der ganze elektronische sensorunterstützte Schnickschnack ist zwar gerade gross modern und alle ziehen sich daran auf, aber dennoch ist das alles relativ neu (und teilweise kurzlebig). HUD-Systeme, GPS, intelligente Fahrassistenz, Regensensor, Fensterheber mit 16 Funktionen, automatisch regulierende irgendwas blablabla etc. pp - die meisten Sachen sind doch erst 5-10 Jahre alt und damit noch im Versuchsstadium - und die Käufer sind die Tester und finden das auch noch gut. Aber Einspritzsysteme gibts schon seit mindestens 70 Jahren und ABS weiss ich nicht, aber bestimmt auch schon seit Mitte der Achtziger. Die Systeme sind schon so alt und ausgereift, dass man sie durchaus verwenden kann. genauso wie der elektrische Fensterheber in seine Grundfunktion, seit vielleicht auch den Achtzigern. Funktioniert. Demnach muss man aber auch ein wenig unterscheiden zwischen sinnigem und Luxus-Schnickschnack und zwischen ausgereift und Spielerei iun der "Testphase".

Das sich die Autohersteller durch individuelle Gimmicks von anderen Marken abheben wollen, erinnert mich irgendwie an [link:www.youtube.com/watch?v=KLWsV1hewYA|das Leben des Bryan:]
Bryan: "Ihr seit alle einzigarztige Individuen"
Alle im Chor: "Genau."
Bryan: "Und ihr seid alle verschieden"
Alle im Chor: "Ja, wir sind alle verschieden"
ein Einzelner: "Ich nicht!"
Aber wie sollen sie sich sonst abheben? Durch Design? Alle Kleinwagen sehen doch mittlerweile aus, wie Fahrradhelme auf Rädern. Dank Designstudie. Wenn alle die selben Parameter und Variablen eingeben, bekommen sie eben auch nahezu das selbe Ergebniss, wen wunderts.
Und Motor und Getriebe sind laut Hersteller nicht mehr zu verbessern (das sehe ich anders), also muss man sich um sie Gimmicks kümmern und dadurch herausragen. Dass dann solche Sachen herauskommen wie LED-Rücklichter beim Audi, die beim Bremsen einer beleuchteten Bordelltür gleichkommen ist Geschmackssache.

Da lob' ich mir sowas wie den Dacia Logan: solide ausgereifte Technik ohne übermässigen Schnickschnack zu einem guten Preis. Danke an die Hersteller, allein deswegen schon ein Traumauto.

Die Leute, die sich ganz auf diesen ganzen Assistenz-Schnickschnack verlassen wollen und denken, dadurch müssen sie eben nichts mehr denken, nur noch wie auf der Carrera-Rennbahn aufs Gas drücken - die gab es schon immer. Die sollten sich besser mit dem Bus fahren lassen.

Ich versuche mich mal, in jemanden hinein zu versetzen, der auf die ganzen neuen Gimmicks attraktiv findet - und ich meine jetzt nicht Ali_wasguckschdu_Audi_ist_crass_man.
"Toll. Wenn ich in einen Stau gerate, warnt mich das XYZ-System via Car-to-Car-Communication, dass dort ein Stau in der Kurve endet. Vielleicht hätte ich den ja übersehen. Und wenn es einen Unfall gab und ich in der Ölspur bremsen muss, hilft mir mein ABS-System. Ja, ich weiss, das sind Extremfälle, aber ist es nicht schön, in dem Glauben zu sein, dass ich in Extremfällen geschützt werde?"

Jetzt der XT660 X/R-Käufer:
"Toll. Ich nehme dazu noch die zwei Alukoffer und den Hecktank. Spielerei? Wieso Spielerei? Wenn ich mal damit in die Wüste fahre ist so ein Hecktank wirklich einsame Spitze. Und der Motorschutz muss auch dran, denn falls ich mal wirklich im gelände aufsetze, dann möchte ich nicht, dass meine Ölwanne aufreisst. - Was, hat gar keine Ölwanne? Ja noch schlimmer, dann geht ja gleich das ganze Motorgehäuise kaputt. Ja, ich weiss, das sind Extremfälle, aber ist es nicht schön, in dem Glauben zu sein, dass ich in Extremfällen geschützt werde?"

So, jetzt sind wir von Kuchen backen auf Pobacken gekommen.

Steffen

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