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Re: Blick in die Glaskugel

Verfasst: So 7. Mai 2023, 20:34
von IronChris
Der Geburtstag

Re: Blick in die Glaskugel

Verfasst: Mo 8. Mai 2023, 06:46
von lowrider82
Weiterhin alles Gute euch beiden! Daß es noch viele Kilometer, Bilder und schöne Erinnerungen werden!

Re: Blick in die Glaskugel

Verfasst: Mo 8. Mai 2023, 18:24
von Steinhahn
Happy Birthday, XT! Ride on!

Re: Blick in die Glaskugel

Verfasst: Sa 27. Mai 2023, 20:02
von IronChris
Nachdem ich das Transitvisum für Russland am Ende nicht bekomme, muss ich mir was anderes überlegen.
Ich gebe in Tbilisi einem wildfremden Typen namens Slava (ktm-georgia) meine TÉNÉRÉ, 1200€ in cash, die Schlüssel, den Fahrzeugschein und eine Vollmacht auf der steht, dass das Motorrad über jede Grenze gebracht werden darf... Vertrag gibt es keinen (schau dich um junge, das ist Asien... Hier gibt es keine Verträge...). Sie soll nach Kazakhstan und ich auch.
Nach ein paar sehr schönen Tagen in Georgiens Hauptstadt und vielleicht ein bisschen zu viel Feierei steig ich in den Flieger nach Aktau. Im Hafen Kuryk soll meine Maschine dann ankommen.
Der Hafen und das Hotel darin ist das langweiligste, was ich jemals erlebt habe. Zum Glück gibt es bei den Truckern Bier, sonst ist alles ekelhaft.
Mit Hilfe von Жанат, einem Hotelangestellten der voll für mich da ist, bekomme ich sie dann wieder aus der Fähre "Professor Gul", beim Papierkram um zwei Uhr nachts werde ich wenn überhaupt nur ein bisschen übers Ohr gehauen ("Oooh, der Computer ist so langsam... Kennst du dich mit Computern aus?" - "nein aber macht nichts, wir haben ja Zeit")
Und jetzt bin ich hier... Es ist Sau heiß, staubig, und die Leere ist beinahe einschüchternd. Dafür sind wir hier, oder...?
Kamele und Pferde ringsum, die Steppe riecht angenehm nach Fenchel.

Jetzt habe ich mir vorgenommen die 2000km bis Duschanbe in wenigen Tagen abzureißen, um meine werten Herren Kampfjetpiloten zu treffen um mit denen den Pamir zu erleben. Es wird hart, und alles andere kann erstmal warten.

Ich bin hier, in Zentralasien! Jetzt geht es los...

Re: Blick in die Glaskugel

Verfasst: Sa 27. Mai 2023, 20:06
von IronChris
(die Chronologie müsst ihr euch leider wieder selbst zusammenreimen... :). )

Re: Blick in die Glaskugel

Verfasst: So 28. Mai 2023, 08:17
von lowrider82
Kann es denn noch spannender werden? Freue mich immer wieder über ein Update! Für mich als geografisches Nudelaug immer wieder faszinierend, was es für interessante Gegenden gibt.

Re: Blick in die Glaskugel

Verfasst: So 28. Mai 2023, 10:43
von Cyrus
Ich kann mich lowrider82 nur anschliessen, auch wenn ich nicht weiß, was ein Nudelaug ist.

Re: Blick in die Glaskugel

Verfasst: So 28. Mai 2023, 11:33
von lowrider82
Einfachste Umschreibung

Nudelaug = Dummkopf

Geografisches Nackerpatzerl könnte man auch noch zu mir sagen.

Re: Blick in die Glaskugel

Verfasst: Di 30. Mai 2023, 21:26
von Steinhahn
Freue mich auch immer wieder auf deine Berichte! Es bleibt spannend! :)

Re: Blick in die Glaskugel

Verfasst: So 4. Jun 2023, 19:46
von IronChris
Mal lieber etwas Piano
lowrider82 hat geschrieben:
So 28. Mai 2023, 08:17
Kann es denn noch spannender werden?
Lowrider, manchmal denk ich mir: hoffentlich nicht :geek:
Ich hatte meinen Plan in wenigen Tagen die 2200 km nach Duschanbe zu düsen um meine Freunde zu treffen, um mit denen den Pamir anzugehen.
Auf dem Weg nach Beyneu (eine lange, schnurgerade Straße mitten durchs nichts, bei unvorstellbarer Helligkeit und stetem Wind von vorn), hat die Ténéré keine Lust mehr. Ich meine das Problem isoliert zu haben und wechsle das Zündkerzenkabel samt Spule, und es geht wieder. Fein, wieder ein Problem, das sich in 14 min am Straßenrand regeln lässt. Für etwa 300 m, dann geht wieder nichts mehr. Kontakte gereinigt, und der gleiche Schmarrn wieder... Bis ich entscheide jemanden heranzuwinken und mich abschleppen zu lassen nach Beyneu, zu einem Mechaniker/Restaurant/Hostel.
Nach bissl Diagnose stellt sich heraus, Treibstoffmangel ist das Problem... Dinge, die man ungern zugibt. Der steife Wind von vorn war wohl die Ursache für die geringe Reichweite, und Dreck im Tank sorgt vielleicht für eine Reserve von nur 10 km. Seit dem hab ich acht Liter Sprit dabei - Tankstellen sind hier wirklich weit entfernt von einander, und wenn man eine findet, gibt es vielleicht nur Methan.
Wie auch immer, der Tag wurde lang, ich nehme den Zwischenfall als ein Zeichen und nach kurzer Einkehr treffe ich die schwere Entscheidung nicht zu meinen Freunden durch zu peitschen.
Über den Motorradschieber lerne ich Stuart kennen, er hat zwei Tage nach mir seine Ténéré verschiffen lassen. Wir treffen uns, schlafen in einer Moschee und besuchen den Ustjurt Nationalpark.
Auch gut, jetzt bin ich mit dem unterwegs.
Alleine reisen ist wundervoll - aber immer wieder ein paar Tage mit jemandem teilen, ebenfalls.
Wir kommen mit einander aus und fahren gemeinsam nach Usbekistan...