Blick in die Glaskugel

[IronChris]

Ach, Kölsch haben sie auch in Griechenland?

...zum Glück nicht, die Glasln werden für den Ouzo genommen

[IronChris]

Der beste Mechaniker

Nach Pamukkale fahr ich nach Antalya. Eigentlich meide ich große Städte, aber ich habe im Netz einen Enduro-Freak ausfindig gemacht (ES MOTO, Kemer), und der will mir mit dem Preis der Ölerei helfen. Über ihn komm ich an Seref (Seref Akar, Antalya). Er macht in einer winzigen Werkstatt hauptsächlich GasGas und Husqvarna, stellt sich aber raus, dass er nicht nur beim SeaToSky der Mechaniker von Graham Jarvis ist, sondern am liebsten an alten luftgekühlten Yamaha-Eintöpfen mit 600 ccm arbeitet, er hatte früher selber viele davon. Fragt mich ob ich Kedo kenne
Er kennt also jede Schraube, da man hier an nichts originales kommt, gibt es aber einen O-Ring-Shop mit dem passenden O-Ring und eine Straße weiter einen laden, in dem ausschließlich Papierdichtungen händisch geschnibbelt werden. Er kann kein Wort Englisch und ich kein türkisch, aber irgendwie unterhält man sich mit Hand und Fuß und einem Lächeln doch über das Wesentliche: die wundervollen XTs.
Beste adresse, wenn ihr Mal in der Gegend ein Problem habt

[IronChris]

Sterne

Weiter nach Richtung Kappadokien. Ich bekomme Magenprobleme und liege 13 Stunden im Zelt, dann ist alles wieder gut.
Lerne zwei französische und einen türkischen unmotorisierte kennen und campe mit denen. Erst in Belisirma, wo wir nach etwas hin und her am Ende für lau bei einem Restaurant campieren können - sie geben uns nicht nur eine warme Dusche, es wird auch unser mitgebrachtes Hähnchen für uns gebraten und mit Reis und einer Suppe abgerundet. Wir nehmen das Frühstück und geben etwas Trinkgeld, um die Welt wieder gerade zu rücken. Auch das HOCANIN YERİ RESTAURANT bekommt somit von mir eine top Empfehlung!
Eine Runde um Kappadokien, ein Spaziergängchen in der Steppe. Diese ariden Gegenden haben es mir schon immer am meisten angetan.
Wieder mit den Radfahrenden campiert, am Narlıgöl Kratersee. Ein par viele Biers, Rotwein, etwas Whiskey und viel Schwarztee und tanzen ums Lagerfeuer... Einmalig solche Abende.

[lowrider82]

Danke, daß du uns mitnimmst! Wunderschön!

[XTsucher]

Genau so muss das sein, so stelle ich mir das vor...! Vielen Dank fürs mitnehmen.

[Steinhahn]

Super, ich freue mich immer wieder, deine tollen Berichte zu lesen. Mir taugt das sehr, wie und wo du unterwegs bist!

Eine kleine Frage am Rande: welche Fußrasten hast du da drauf?

Liebe Grüße, Flo

[motorang]

Hell yeah!

[IronChris]

Es freut mich, wenn es euch gefällt

Steinhahn: die Fußrasten habe ich ganz bieder beim motoritz gekauft... Die hab ich bei seinem Lehrling gesehen und mitgenommen. Weiß leider nicht wie die heißen, gab es glaub ich um 70 €. Bin sehr zufrieden damit.

Das Wetter hat Mal wieder umgeschlagen, gestern gab es Bäche auf den Straßen in Ergani, und heut bin ich wieder in einem Hotel in Erzincan geschlüpft...
Die schönen Dinge im Leben: wenn man der Regen aussitzt in den verrauchten kleinen Teehäusern, gibt es immer einen, der zahlt. Ich hab noch keinen einzigen Çay zählen dürfen
Drückt mir die Daumen, dass es bergauf geht. Die Route 915, zwischen Of und Bayburt, soll ganz hübsch sein ohne Schnee und ohne Gatsch.

Guten Abend!

[Maybach]

Ja, auch von mir ein fettes Dankeschön fürs Mitnehmen! A Traum!

Maybach

[IronChris]

Grüß Gott zusammen,

Lang nichts mehr geschrieben - war schön und etwas stressig die letzte Zeit.

In Trabzon, Türkei, lerne ich zwei deutsche Kampfjetpiloten mit dem gleichen Reiseziel kennen, mit denen ich mich seit dem immer wieder mal treffe.
In den Tälern von Kaçkar schlafe ich bei einem lieben Bauern im Garten, die Kids sind begeistert vom Motorrad und vom Zelt.
In Vale kreuze ich nach Georgien. Der Grenzübergang wird als Hintertür ins Land beschrieben, es ist auch wenig los und die Leute können mit einem Pass der Bundesrepublik Österreich nichts anfangen... No, no Australia - Austria! Da muss man etwas mithelfen
In Georgien gibt es auf einen Schlag auch überall wieder Alkohol, Alkohol ist hier ein zentraler Bestandteil des Lebens, so kommt es mir vor.
Beim Versuch eine georgische Simkarte zu installieren versagt mein Telefon und muss auf Werkszustand zurückgesetzt werden. Alles weg. Ein Hoch auf die Clouds, aber grad komm ich an die Bilder nicht mehr dran. Extrem nervig, und seltsam wie stark man doch auf die Dinger angewiesen ist wenn man sie erstmal nutzt... Günstige Hotels, Navigation, Kommunikation..
In Tbilisi beantrage ich ein russisches Visum, aber die Wahrscheinlichkeit eins zu bekommen ist minimal. Also warte ich zehn Werktage auf eine vermutliche Absage. Und bis dahin?
In Mestia und Ushguli ist jedes Haus eine Festung. Wundervolle Straßen in katastrophalem Zustand, ein Traum.

Ach, und gestern hatte meine liebe TÉNÉRÉ runden Geburtstag! Am Straßenrand bekommt sie einen Schluck Lafroaig und dann treffe ich mich wieder mit den beiden Deutschen, Lukas und Paul. Und die beiden haben eine kleine Party samt Feuerwerk organisiert! Ein Wahnsinn! Wohin mich diese Maschine, meine Rih, alles gebracht hat... Wundervoll.
So läuft es und ich möchte mich nicht von der Politik nerven lassen, sondern genieße die wilden Berge und Täler des Landes.

Liebe Grüße!