Also ich überlege, ob der Beitrag und die Antworten wirklich ernst gemeint sind, oder hab ich irgendwo den Ironiemodus verpasst?
Einige Dinge sind hier sehr wohl richtig dargestellt, wie z. B., dass die Additive eine begrenzte Lebensdauer haben und nicht jeder Dreck im Filter landet.
Ich werfe deshalb noch ein paar andere Fakten in den Raum, oder werde mit Euch über mich lachen, wenn ich den Ironiemodus verpasst habe, ok?
Vielleicht mal ganz simpel zuerst. Motoröl verbleibt in Sportmotoren laut Hersteller viel kürzer als in "Traktorenmotoren". (Vergl. Ölwechselintervalle alte KTM LC4 mit XT- Motor gleichem Baujahr).
Teile von Ruß und Abrieb, vor allen Dingen Feinstpartikel, werden in modernen Motorölen zwischen den Wechselintervallen in der Schwebe gehalten und landen nicht im Filter (Öl wird mit der Zeit schwarz).
Trotz Ölfilter und regelmäßigem Ölwechsel finden sich in Motoren mit steigender Laufleistung häufig Ablagerung (Zentrifugalkräfte, ungünstige Strömungen usw.)
Motoröl ist keine Substanz, die aus einer definierten Zusammensetzung besteht, wie z. B. Bier oder Cola.

Es ist vielmehr ein Gemisch aus synthetischen, mineralischen und synthetisch modifizierten, mineralischen Inhaltsstoffen, die nicht näher definiert sind, sondern lediglich über physikalische Eigenschaften (Fliessfähigkeit z. B. warm/kalt, Druckfestigkeit usw.) klassifiziert werden. Dabei kann auch die (chemische) Zusammensetzung von identischem Öl eines Herstellers von Charge zu Charge variieren, die physikalischen Eigenschaften sind aber identisch (innerhalb vorgegebener Toleranzen).
Um es einfach zu gestalten: Öl besteht aus Kohlenwasserstoff- Molekülen von verschiedener Kettenlänge.
Während Öl seinen Aufgaben in einem Motor gerecht wird (schmieren, kühlen, reinigen) werden diese Ketten aufgebrochen, verändert - das Öl verschleißt.
Nichts oder kaum etwas von diesem verschlissenen Öl ist fest und landet im Filter, es ist flüssig, verbleibt im Öl und sorgt für Veränderungen der physikalischen Eigenschaften (Öl wird dickflüssig) und für den noch schnelleren Verschleiß von frisch hinzugefügtem Motoröl (nachfüllen).
Was das letztendlich für alle beweglichen Teile im Motor heißt, brauch ich wohl nicht näher zu erläutern, oder?
Übrigens, nur so am Rande, da ein Autogetriebe ein getrenntes, geschlossenes System ist und die Betriebstemperaturen deutlich niedriger ist, als bei Verbrennungsmotoren, hält logischerweise das Öl dort auch länger und erfüllt mittlerweile wirklich alle Merkmale der "Füllung auf Lebenszeit". Ausserdem sind die Anforderungen an Getriebeöle anders als an Motoröle.
So und jetzt kommt meine ganz persönliche Meinung und ich bin weder Lobbyist für, noch in der Ölindustrie angestellt. Ich bin Techniker, Schrauber, mit ´ner chemischen Ausbildung und Interesse an diesem Thema.
"Das ist der größte (und gefährlichste) Blödsinn, den ich jemals gehört, gesehen oder gelesen habe!"
Junge, Junge, bei unseren modernen Motoren, vielleicht nicht unbedingt in der XT, in den Autos, mit Ölwechselintervallen bei z. T. 30.000 km und mehr, mit engen Fertigungstoleranzen und vielfach bis zur Grenze optimiert auf Umwelt und Verbrauch, ist es meiner Meinung Mittelalter, einer der Lebenssäfte des Motors, ewig drin zu lassen und nur das Filter zu wechseln.
So und nun zurück zu unserer XT: 2,2 L Öl 20W50 plus Ölfilter und 30 Minuten Arbeit, alle 10.000 km ist doch ein Witz, oder? Dafür bekommt man mögliche Laufleistung bei guter Behandlung von 100.000 km und mehr für ´nen Einzylinder. Also wenn das keine lohnende Investition ist....
Mir ist und war es das immer wert.
Also kurz und bündig: Wer diesen Blödsinn mitmacht, kann auch sein Auto/Motorrad mit der Magnettherapie zur Verbrauchssenkung und Abgasreinigung behandeln.....

In diesem Sinne!
Viele Grüße vom Biff
