Reifenfreigaben möglicherweise nicht mehr gültig

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Moderator: displex

Rennleiter
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Reifenfreigaben möglicherweise nicht mehr gültig

Beitrag von Rennleiter »

Die großen Prüforganisationen (TÜV, DEKRA, usw...) haben sich - unter dem Deckmäntelchen der Verkehrssicherheit - mal wieder zu Wort gemeldet.
Sie wittern scheinbar eine neue Einnahmequelle oder sind sauer, dass ihnen in den letzten Jahren eine Geldader versagt blieb.

Wer eine Reifengröße fuhr, die nicht ursprünglich in die Fzg-Papiere eingetragen war, der konnte in den letzten Jahren unbesorgt sein, wenn eine entsprechende Freigabe des Reifenherstellers vorlag.
Fuhr man bspw. auf einer 3TB / 3 UW anstatt des üblichen 120/90ers einen 130/80er oder hatte man von alten Zollgrößen auf metrische Größen umgerüstet, so gab es damit bei der HU keine Probleme, wenn der Reifen eben diese Freigabebescheinigung des Herstellers hatte. Papiere brauchten dann nicht geändert zu werden.
Alles lief für den Motorradhalter kostenneutral.

Nun aber droht hier scheinbar Ungemach.

https://www.motorradonline.de/news/reif ... heinigung/

Denn weil das so gut klappte mit den Freigaben der Reifenhersteller, verdiente die örtliche Prüfstelle ja nichts mehr daran.
Zwar gabs da noch niemals sicherheitstechnische Probleme, aber TÜV und DEKRA
maßen sich scheinbar mal wieder an alles besser zu wissen und zu
können. Und wollen sich mal wieder unter dem Deckmäntelchen der
Verkehrssicherheit die Taschen vollstopfen.

Klar, die Testfahrer, Techniker und Ingenieure der Reifenhersteller, die wohl nicht zu
Unrecht im Verdacht stehen ihr Handwerk zu können, mögen die
weitreichenden Folgen für die Verkehrssicherheit nicht zu beurteilen.
Immerhin lagen den Freigaben Fahrversuche mit mehreren Tausend Kilometern zugrunde, die auch unter Extrembedingungen durchgeführt wurden.
Und das betrifft ja nicht nur Reifen für unsere XTs, die mit Ach und Krach gerade mal 150 - 160 km/h schaffen, sondern vor allem für ultraschnelle Boliden wie Suzuki Hayabusa, BMW K 1300 S oder Kawasakis ZX 12 R und ZZR 1400.

Aber das kann Erwin Kollakowski von der Provinz-TÜV-Prüfstelle ja viel besser.
Der macht dann nämlich nichts anderes, als dass er anhand der Freigabe des
Reifenherstellers die abgeänderte Reifengröße einträgt. Auf Kosten des Fahrzeughalters, versteht sich...

Als ausreichender Fahrversuch dafür reicht dann wohl eine Runde um das Gebäude der Prüfstelle.....
XT 600 K (93); 4x XT 600 E (90,92,93); CB 1000 R (14), CBR 900 RR (93); 2x KTM 690 SM (10); FZS 1000 Fazer (03), GSXR 1000 (03)

lowrider82
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Re: Reifenfreigaben möglicherweise nicht mehr gültig

Beitrag von lowrider82 »

Geldschneiderei sonst nichts. Wenn es bereits eine Freigabe gibt, ist diese doch rechtlich zulässig, da nach technischen und gesetzlichen Regeln erstellt wurde.

freewheel
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Registriert: Di 26. Okt 2010, 14:51

Re: Reifenfreigaben möglicherweise nicht mehr gültig

Beitrag von freewheel »

:evil: :evil: :evil: . DAMIT IST NICHT NUR ZU SCHERZEN - WICHTIG INFORMIERT EUCH UND ANDERE . :evil: :evil: :evil:


herzlichen Dank @Rennleiter für diese Info. War mir komplett neu.

Der eigentliche Skandal liegt meines Erachtens darin, dass unsere "Volksvertreter" offensichtlich nur noch auf raffgierige nimmersatte Unternehmen (TÜV, DEKRA & Co) hören und nicht mehr das Wohl des einzelnen Bürgers schätzen und schützen (wollen).
Weil nämlich: Sonst würden die DEKRAS dieser Welt einfach stumpf auflaufen mit ihren "innovativen Abkassier-Ideen".

Und dann die Nummer quasi klammheimlich durchziehen, in Abwesenheit von größerer Öffentlichkeit, dem Desinteresse unserer größeren Medien sei Dank. (Test: Wer in Eurem Umfeld wusste bereits von dieser Sache?)

Der Bürger als Melkvieh scheint in freudiger Übereinkunft von Politik und Wirtschaft von vorrangigem Interesse zu sein.

Ich lese das hier vom 13.05.2019 in 2020 gerade alles zum ersten Mal und kanns kaum glauben, wie wieder einmal mit uns von seiten unserer "Vertreter" umgesprungen wird, bzw. wie letztlich entschieden wird. Gehts eigentlich noch? Merken die noch irgendwas?
Von Seiten von gewinnorientierten Unternehmen ist man ja nichts anderes mehr gewohnt, aber dass die mit jedem noch so abstrusen Gebühren-Scheiß durchkommen? (Merke: Sag immer brav Gebühren, niemals nicht Abzocke oder gar Betrug)
Ich bin alt genug um auch noch ältere "innovative" und neuartige Einnahmequellen aus dem "Verkehrssektor" noch zu kennen und auch nicht vergessen zu haben (Schadensklassen-Erfindung statt PS-Stärke für Versicherungen war DER DEAL für die einkommensschwächere MASSE, die Champagnerkorken knallen noch heute, noch immer ungebremst..., Führerscheinbestimmungen für Fahrschulen, Rückdatierung und ASU-Nepp für TÜF & Co. etc. etc. - vielleicht sollte ein Qualitätsmedium mal eine vollständige Übersicht recherchieren...)

Bei dieser ganzen Scheiße, wo sich private Wirtschaftsunternehmen Ihre eigenen Einnahmequellen basteln, die dann zum Zwang gemacht werden - mit Willigen und Gesetzen - um NOCH MEHR abkassieren zu können, UND DANN (!) unsere gewählten Volks"vertreter" diese neu erdachte Einkommensquelle im Anschluss "legalisieren" kommts mir nur noch hoch. Abkassiert wird lieber vom Einzelnen ! - Nicht etwa von Herstellerfirmen, denn da gäb´s viel mehr Zunder...und viel, viel weniger Euros...)

Wie doof sind wir eigentlich, dass wir immer wieder wiederaufbereitete Scheiße fressen und uns melken lassen wie die Kühe im Stall eines Bauers? Nutzvieh, sagt das Lexikon zu Kühen.

Das manche Spacken mit Ihren feisten "Diäten" nicht mehr sozial denken können wird fast täglich deutlicher. Denen fehlt offenbar auf ganz natürliche Weise einfach das Empfinden, wie man bei den heutigen Mieten mit 1,5 oder weniger im Monat überhaupt klarkommt. Klar, so Einer, der auf solch spartanischer Diät ist (so etwa ab 6 mille aufwärts...), kratzen ein paar Euros mehr nicht die Bohne, es ist ja schließlich auch nach ein paar Gebühren noch immer MEHR ALS GENUG im (eigenen) Säckle...
Übrigens: Ich hab überhaupt nix gegen fette Diäten WENN denn auch im Sinne der Allgemeinheit gehandelt und entschieden wird und nicht etwa für eine private Gruppierung Weniger oder das eigene Schmiergeldkonto im Disneyland.

Wer noch ein funktionierendes Gehirn hat, mit natürlicher Waschresistenz ausgestattet, sozial eingestellt und heute noch nicht gekotzt hat, ließt noch mal nach:
Zitat aus oben schon verlinkten Artikel und die Methodik wie wir dann alle in unserem seichten Tiefschlaf weiterhypnotisiert werden:

„Wir sind dabei, einen für alle Seiten machbaren Weg zu finden.“ Ein denkbarer Kompromiss wäre laut Gatzweiler, in solchen Fällen künftig eine einmalige Anbauabnahme für die zusätzliche Reifengröße seitens der Prüforganisationen vorzunehmen und dann mit der Bescheinigung beim nächsten Besuch der Zulassungsstelle zur An-/Ab- oder Ummeldung eben auch die Zulassungspapiere gleich mit anpassen zu lassen. Gatzweiler: „Diese Änderungsabnahme kostet einmalig rund 50 Euro, und damit hätte man dann dauerhaft Rechtssicherheit.“

Ja genau, auch der Weg wird erfunden. Rechtssicherheit? Auf diese Art von Rechtssicherheit kann ich als Kuh auch getrost scheißen. Ich weiß ja, dass wenn keine Milch mehr aus mir kommt, der Schlachtermann mich zumindest noch in die Pfanne hauen will.
Was machen die eigentlich wenn wir als einzelner Bürger einfach keine Steuern mehr zahlen würden wollen? Mann sollte ja schließlich nicht vergessen Wer denn den Hauptteil dieser Diäten überhaupt bezahlt! Wer ist hier also der Chef? Oder nur noch ein Viertel, als ein für alle Seiten wirklich ganz hervorragender Kompromiss?
So ähnlich wie manche fetten Konzerne mit ihren diversen "Steuersparmodellen" auch nix mehr für die Allgemeinheit abdrücken müssen? Das wär doch ein für alle Seiten machbarer Weg, nicht wahr?

Die bisherigen fahrzeugspezifischen Tests der Reifenhersteller und Fahrzeughersteller sollen also plötzlich nichts mehr bedeuten?
Stattdessen soll eine zigtausendfache, natürlich jedesmal für einen Einzelnen kostenpflichtige "Überprüfung" des (Fahrzeug- und Reifenspezifsch) immer gleichen Vorgangs gestellt werden? Draufkucken, evtl Herstellerpapiere in die Hand nehmen, Rad drehen, kucken und hören ob´s schleift, fertig. Macht nen Fuffi extra. Boah ey, wie Cool ist das denn, jetzt hab ich echte Rechtssicherheit gekauft. So BILLIG kriegste Dein RECHT mit SICHERHEIT nie wieder, Alter.

Willkommen in Absurdistan! Das ist wohl der Ort, den die Kühe des Bauers mit Stall bezeichnen würden.

Ich hör jetzt auf, mein Eimer läuft bereits über...



Liebe Biker, informiert Euer Umfeld über diese neuartige Abzocke. Betrifft ja ggfls. auch Autofahrer.


Weitere links:
motorradonline.de vom 18.02.20 - es ist soweit wie bereits vor ´nem halben Jahr vorsichtig angekündigt:
https://www.motorradonline.de/ratgeber/ ... sreichend/

Bundesferkehrsministerium:
https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Artik ... aeder.html


Hier kann gegen die Nummer protestiert werden. Die Petition läuft nur noch --- bis Ende März 2020 --- !
Bisher sind gerade mal etwa 7.600 von 50.000 notwendigen Unterzeichnungen (ca. 15%) eingegangen, möglicherweise auch aufgrund der Unbekanntheit dieser neuen Abzocke.
https://www.openpetition.de/petition/on ... eintragung



Ich möchte gerne mal wissen, wie viele Hanseln genau daran beteiligt waren, diese Abzocke soweit zu erdenken und dann weiter durchzuziehen.
Ich schätze mal, dass selbst wenn man die Namen und Adressen mit aufschreibt eine DIN-A4 Seite dafür locker ausreicht.
Und jetzt sollen 50.000 (!) Unterzeichner dafür nötig sein, damit die Nummer noch mal "überdacht" wird.
Boah Leute, ich brauch nen neuen Eimer...

.

justwest
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Re: Reifenfreigaben möglicherweise nicht mehr gültig

Beitrag von justwest »

Heute, anscheinend ganz unbedarft, neue TKC 80 für meine XT bestellt. Dann angefangen zu wundern, während ich die Rechts-Texte in den "Service-Informationen" von Continental las. Und durch google auf diesen Beitrag gestoßen.
Das darf doch nicht wahr sein. Auf meiner XT ist hinten der 4.60 Metzeler und diese Größe ist auch im Fahrzeugschein eingetragen. Ob ich nun K60 Scout oder TKC 80 kaufe, beide gehen nur bis 4.00.
Also muss ich nu zum TÜV laufen, Geld blechen und noch hoffen, dass ich durchkomm'?!

Hiha
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Re: Reifenfreigaben möglicherweise nicht mehr gültig

Beitrag von Hiha »

4.60 ist ein Niederquerschnittsreifen, er dürfte sogar schmäler als ein 4.00er sein. Trotzdem blöd.
Gruß
Hans

justwest
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Registriert: Mo 16. Mär 2020, 22:08

Re: Reifenfreigaben möglicherweise nicht mehr gültig

Beitrag von justwest »

Aber 4.60 gibt's gar nicht mehr zu kaufen oder? Habe weder den Scout, den Sahara noch den TKC in 4.60 gefunden. Wird der TÜV mir den TKC 4.00 denn wohl problemlos abnehmen? Und was wird der Spaß kosten? Jemand Erfahrung?

justwest
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Re: Reifenfreigaben möglicherweise nicht mehr gültig

Beitrag von justwest »

UPDATE: Ich habe auf Facebook einen alten Fahrzeugbrief einer XT600 2KF gefunden (nicht meiner!). Dort sind auch 4.00 hinten eingetragen. Hilft mir das?
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Maybach
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Re: Reifenfreigaben möglicherweise nicht mehr gültig

Beitrag von Maybach »

Probieren würde ich das ...

Maybach

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ude
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Re: Reifenfreigaben möglicherweise nicht mehr gültig

Beitrag von ude »

Stell doch mal aufmetrische Größen um. 4.60 entspricht 130, den gibt es auch beim Scout.
Ich bin dann mal nebenan.

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Steffen
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Registriert: Di 18. Mär 2008, 18:08

Re: Reifenfreigaben möglicherweise nicht mehr gültig

Beitrag von Steffen »

Ich habe bei meiner 2KF/2NF metrisch und Zoll eingetragen, also

Ziffer 15.1: 3.00-21 WW. 90/90-21
15.2: 4.60-18 WW. 130/80-18
22: [...] ZU. 15.2: 4.00-18 64R WW.120/80-18 62Q

Wem es als Argumentationsstütze bei der Eintragung hilft, dem sende ich gerne eine Kopie.

Stef

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