Optimierung...

Tuning, Optimierung im technischen Bereich. Für Optische Veränderungen haben wir ein entsprechendes Unterforum.
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Steffen
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meble kuchenne Ruda Śląska Rybnik Tychy
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RE: Optimierung...

Beitrag von Steffen »


iceman2468
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RE: Optimierung...

Beitrag von iceman2468 »

Hey Leute,

Ick würde ja gerne noch mal weger der Massenreduktion debatieren.
Da Übermäßiges oder überhaupt schon Tuning ja in fast jedem fall die haltbarkeit mindert, wäre es ja "klüger"(oder wie man es auch immer nennen mag) die rotierenden massen zu verringern auf ein gesundes maß. jetzt mag der eine oder andere sagen : die Entwickler werden sich dabei was gedacht haben die teile so auszulegen, aber ein bissel muss doch gehen. Wenn man nun vom Motor aus bis an die Räder überall nen wenig masse abnimmt könnte es doch auch schon relativ viel bringen ohne die Haltbarkeit des Motors herabzusetzen.

MFG

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Henner
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RE: Optimierung...

Beitrag von Henner »

Hehe, erinner tmich an einen Freund... Mach Heckbürzel und sonstiges aus Carbon um 30g zu sparen... Wiegt aber dann über 140 Kilo... Hie rist mein Tip: Körpermasse abnehmen, dann wird der Bock auch so schneller.

Mal schauen, wann XTManiac (Eddie) was dazu sagt.... (Zum tunen, nicht zum abnehmen) :D
Grüße, Henner

Admin XT600.de und XT-FOREN.DE

Ex: 3TB 4PTY EZ 98 - 4x 1VJ unterschiedlicher Baujahre - Umgestiegen auf nen V8 mit 5.7L

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Steffen
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RE: Optimierung...

Beitrag von Steffen »

>>Wenn man nun vom Motor aus bis an die Räder überall nen wenig masse abnimmt könnte es doch auch schon relativ viel bringen ohne die Haltbarkeit des Motors herabzusetzen

Wenn du da in den Satz oben die Worte "nen wenig" und "relativ viel" durch Konkretes ersetzen möchtest, wirst du bald sehen, dass das in viel Arbeit, da testen (= teuer) ausartet und teuer wird. Ich mein, ein etwas zu "leichtes" Pleuel bricht dann eben, dann ist erstmal der Motor so richtig hinüber. Du brauchst da definitiv Erfahrungswerte, die du eben nur durch Versuchen bekommst. Aber auch andere Massen sind mit Vorsicht zu reduzieren. Rationalisiere doch als erstes die blöden Stahlfelgen weg und kauf dir welche aus Alu. Die Beifahrerrasten weg und ne kurze ein-Mann-Sitzbank, Plastiktank...
Naja, das würde ich dann mit ner 600er CBR machen. Neulich gab es ein Angebot bei Quoka.de, eine 620er oder 640er KTM Supermoto in Villingen-Schwenningen mit ca 120 Kilo Gewicht - das wird die leichteste XT/TT nie erreichen...

Aber prinzipiell hast du natürlich recht. Wovon ich noch abschliessend abraten möchte: belasse sie Ausgleichswelle an der dafür vorgesehenen Stelle! Es läuft zwar ohne, aber du wirst sie vermissen, da die Vibrationen wirklich stark sind. Nur was für reinen Gelände-Einsatz.

Steffen

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iceman2468
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RE: Optimierung...

Beitrag von iceman2468 »

Ich würde wenn vonn allem nur ein bissel und nicht gleich alles raus.
Hab ja schon bei [link:www.kedo.de?f_support=www.xt600.de|KEDO] nachgeschaut, aber die Leute schreiben nichts zum gewicht und ich möchte eig. meine noch jungen Naben/Lager ect.
nicht zud [link:www.kedo.de?f_support=www.xt600.de|KEDO] geben, ob die auch nur die Felgenringe wechseln?
Vom Polrad kann man doch ne ganze menge weg nehmen oder ?

Erleichtern
Motor:

- KW
- AGW Gewicht
- Kolben (Wechsel)
- Wellen Hohlbohren
- Polrad (Abdrehen)

Räder:

- Felgenringe aus Alu

MFG

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Steffen
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RE: Optimierung...

Beitrag von Steffen »

Ich geb mal meine AUSDRÜCKLICH THEORETISCHEN Senf dazu, denn de selben Gedanken habe ich mir auch gemacht und diesbezüglich schon selbst Antworten eingeholt :

- BigBore auf ~680 bringt richtig viel. Aber teuer: neuer Kolben, neue Buchse, Aufbohren des Zylinders, Aufspindeln des Gehäuses, spezielle Kopfdichtung und der weniger Material am Motor (= thermisch nicht so sehr belastbar). Kosten pi*schätz 500 Euro (nachzulesen bei KED0) Material plus "Sonderarbeiten"
Dazu sollte der Motor offen und das Gehäuse getrennt sein. Ich schätze, das Standartpleuel macht das mit, wie es mit der Lagerung des Kolbenbolzen ausschaut, weiss ich nicht.
Wenn der motor thermisch nicht mehr so gut die Wärme abführt, sollte die Verdichtung nicht erhöht werden. Die Verdichtung steht zwar in direktem (/nicht linearem) Zusammenhang zur Leistung, aber:
Der Energiegewinn besteht zu etwa 75% aus Wärme und nur zu 20-25% an Leistung! Also wirds eng mit der Wärmeabfuhr beim Luftgekühlten Einzylinder, da hilft auch kein Ölkühler mehr. Höchstens Direktöl-Kühlung mit Düsen auf den Kolbenboden, aber das wir umständlich

- neuer, leichter Kolben (Originalgewicht ca. 400 Gramm, leichte Kolben vielleicht 350 Gramm) mit max. Hubraum ohne Buchsenwechsel des Zylinders und Gewichtsersparnis des Kolbens. Zeitgleich Erhöhung der Verdichtung (Original 8,5:1) auf etwa 10:1. Das sollte der Motor abkönnen. Wer aber oft mit seiner XT im dreck fährt und den Zylinder mit Schlamm bedeckt, hat schon bei der Originalverdichtung Hitzeprobleme.
Kolbenkit von JE ca. 180 Euro, Aufbohren auf 625ccm und Hohnen geschätzte 100 Euro. Dazu Kopfüberarbeitung, Ventilsitze und Ein- /Auslasskanäle optimieren (selbst machen). Kurbelwelle wuchten, AGW evtl. erleichtern (Ausbau der AGW geht nicht, da Funktion als gehäuseentlüftung, Abdrehen des Gewichts auf 0 nicht empfohlen, es schüttelt wirklich zu arg)

Easy-Methoden:
- veränderte scharfe Nocke (~180 Euro plus brauchbare Original-Nocke)
- VA-Krümmer und Auspuff (bringt auf jedenfall besseres Gewicht, da der Origialpott sehr schwer ist)
- Flachschiebervergaser, KED0 600 Euro. Ist nicht jedermanns Sache. Ich hatte schon mehrere Motorräder mit Flachschiebern und weiss, dass ich damit umgehen kann
- Gewicht der rotierenden Masse: mit Vorsicht zu geniessen. Bei richtig viel Gewichtsersparniss wird es brenzlig mit Sollbruchstellen. Schätze mal, dass Yamaha auch ein wenig Toleranzen betreffend der Materialstärke (+Festigkeit) vorgenommen hat. Aber: um zu wissen, wo genau du wieviel abnehmen kannst, musst du schon verdammt gut überlegen.
- Wellen hohl bohren: wäre noch zu überlegen. Muss ja auch gut überlegt sein. Besser wäre der Wechsel auf Titanventile, aber sehr teuer. Alternativ vielleicht noch einiges mit Temperflon (www.Kexel.de) beschichten, ich weiss nicht wirklich, ob es etwas bringt (Nocke, Kolben, Ventile), aber es ist nicht zu teuer und wenns nichts bringt, geht wenigstens nichts kaputt

So, Aufsatz Ende.

Steffen

Edit: eine Baghira eignet sich etwas besser zum tunen (und Gewichtsreduzieren, bei 180 Kilo!), die hat den wassergekühlten 660er Fünfventiler der XTZ 660. Und die hat von vorn herein eine bessere Fahrwerks- und Bremsenbasis. Richtig flott wird die aber auch nie. Tuning geht halt auch oft nur zum Preis von Haltbarkeit und Alltagstauglichkeit. Deswegen stehen die KTMs so oft in der Werkstatt, sind aber vom Leistungsgewicht mit einer XT niemals zu erreichen. Vom Verbrauch möchte ich jetzt gar nicht reden.


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TenereRonin
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RE: Optimierung...

Beitrag von TenereRonin »

@ Steffen

Kannste nem Laien mal den Unterschied Flachschieber zu unserem Normalo-Gaser verständlich machen?

Hiha
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RE: Optimierung...

Beitrag von Hiha »

>
>Erleichtern
>Motor:
>
>- KW
>- AGW Gewicht
>- Kolben (Wechsel)
>- Wellen Hohlbohren
>- Polrad (Abdrehen)
>
Das Problem ist, dass Du damit zwar Gewicht sparst, aber dafür einen Sack voll Probleme einkaufst. Sicher ist es günstig, die oszillierenden Massen zu reduzieren (Kolben), aber wenn Du die Kurbelwelle erleichterst, wird sie auch bruchgefährdeter. Da muss einer schon sehr genau wissen was er tut. Gleiches gilt fürs LiMa-Abdrehen. Es ist vernünftiger, auf eine kleinere, leichtere LiMa eines anderen Mopeds umzusteigen. Schwierig könnte werden, eine Passende zu finden, am Ehesten noch in der Cross-Ecke.
Ich würd mir das nicht antun. Leistungsmäßig bringts nix, und die paar cm Vorsprung beim Ampelrennen sinds nicht wert.

Gruß
Hans

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Steffen
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RE: Optimierung...

Beitrag von Steffen »

Wo am ´Motorrad selbst noch Potential fürs Gewicht steckt:
- Endtopf
- Gepäckträger
- Blinker
- 45er Stahlkettenrad - die 2KF - selig hab sie der Herr - hat 15/49 als originalübersetzung. Wenn duein 45er und 40er kettenrad mal wiegst, sind das auch ein Pfund unterschied, je nach Hersteller und Fräsung.
- Alu-Kettenräder für die 4-Loch-Aufnahme gibt es nur in diesem 2-Komponenten-Look, 45 Euro Stahl-Alu.
- die leichtere Lima: da könnte amn doch bei der XT 125 mal nachsehen. Aber 50-60 Watt ist ja echt nichts, also sollte die Lima schon erhalten bleben. Interessant wäre, zu sehen ob die Lima der alten Modelle leichter/schwerer ist, als die der 3TB.
- Anlasser und schwere Batterie ausbauen, Batterie kann auch durch einen Kondensator getauscht werden (ich hätte hier noch einen abzugeben)
- die Stahlschwinge gab es mal in Alu, allerdings nur für Trommelbremse, es fehlt also die Abstützung der Scheibe, Umbau notwendig
- Acerbis baut auch 13-Liter tanks aus kunststoff
- der Öltank der alten nicht-Rahmenöler könnte man aus Kunststoff machen
- Alulenker sind auch nicht wirklich viel leichter
- der Tausch sämtlicher von aussen zugängiger Schrauben gegen ALU-Schrauben - am Beispiel einer FZR 1000 - bringt 400 Gramm. Das lohnt den Aufwand und das viele Geld nicht. Aber wer auf eloxiert steht - nur zu
- einige Überlaufschläuche entfernen. Ich schmeiss die immer weg, weniger wegen dem gewicht, als eher deswegen, dass es sonst wie eine Gas-Wasser-Sch...-Installation aussieht
- ein-Mann-Sitzbrötchen ohne Polster und aus GFK. Sieht bestimmt nur auf einer Rennsennel nach was aus
- eine grosse 320er Bremsscheibe. Bringt zwar mehr Masse, bremst aber besser
- Die "Rennkette" ohne O-Ringe soll weniger reibung haben und weniger wiegen. Macht aber für "normal" nur bei Dauerschmierung per Rehoiler Sinn
- ein abgespeckter Kabelbaum
- Renn-Luftfilter und Verzicht auf den Luftfilterkasten. Achtung: wenn der Lufikasten weg ist, wird es schwer mit TüV. Und das Ansauggeräusch wird brutal laut. Ausserdem fällt der Resonanzeffekt im Ansaugtrack weg bzw. wird verändert, vermutlich schlechteres Drehmoment
- Heck kürzen und durch Aluheck ersetzen. Ist aber auch wieder TüV-Problematisch

Wie gesagt, es gibt Motorräder, die haben das fast alles serienmässig, dazu noch mehr Leistung, weniger gewicht als du mit der XT erreichen wirst (es sei denn, du baust den Motor aus, dann kommst du in die Richtung) und haben dazu noch ein anständiges Fahrwerk und gute bremsen. Das wirst du bei der XT im Gesamtpaket niemals erreichen, und auf halbem Weg wirst du so viel Geld ausgegeben haben, dass du dir davon auch ein Zweitmotorrad aus KürbisMotorTuning-Land, sprich KTM inklusive Wartung und Urlaub hättest leisten können.
Für mich kommt daher Tuning dort in Frage, wo es preislich noch vertretbar ist oder so wie so gerade etwas kaputt ist. Wenns an die Lebensdauer oder Alltagstauglichkeit geht (zb. hoch verdichten oder Schüttel-Killer-Vibrationen) ist Schluss, das ist auch nicht mehr XT-like, denn die XT bleibt ein gutes Alltagsfahrzeug. Ein verbrauch von 8 Litern inkl. Vibrationen bei 110km/h, die die Bilder vor den Augen vervielfältigen und dann alle 5-10.000 km eine Motorüberholung wegen durchgebranntem kolben kann ich nicht gebrauchen.

A propos durchgebrannte Kolben: bis vor 10 Jahren war die RD 350 LC eine prima Leichtbau-Tuning-Basis. Günstig und mit viel Potential. Wenn du so etwas (evtl auch aus dem Cross-Sektor) in Aktuell findest, wäre das doch etwas zum Tunen.

Steffen

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Steffen
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