exzentrischer Langhub-Zapfen sinnvoll?

Tuning, Optimierung im technischen Bereich. Für Optische Veränderungen haben wir ein entsprechendes Unterforum.
guest
Beiträge: 19394
meble kuchenne Ruda Śląska Rybnik Tychy
Registriert: Mo 8. Nov 2010, 22:58

RE: exzentrischer Langhub-Zapfen sinnvoll?

Beitrag von guest »

Hi Torn,
weiß granicht, ob man diesen tollen Zapfen umdrehen kann um weniger Hub zu machen. Das würde ja auch weniger Kompression bedeuten... Außerdem sollte man auch darauf achten, daß die Kurbelwelle ausgewuchtet ist, etc... Die Frage ist auch was man will, nicht? Mehr Spitzenleistung, oder mehr Drehmoment. Also einen Reisbrenner Marke Aprilia RS125, wo man ab 8000 Touren merkt, daß der Motor an ist oder einen Lanz Bulldozzer (oder wie diese Fahrzeuge heißen, die sich im Prinzip allein durch Gewichtsverlagerung des Kolbens fortbewegen könnten).
Meine XT550 hat ein Verhältnis Bohrung/Hub von 92/84 (wenn ich nicht irre) => ein Verhältnis von 1,0952 (bzw. 0,913 als Kehrwert). Wenn ich dann diesen aufgeborten getunten Motor haben sollte, dann hab ich ein Verhältnis von 95/88 (ausgehend davon, daß original 600ccm, also 95mm Bohrung und 2mm Exzentrizität des Zapfens vorhanden ist) => 1,08 (bzw. 0,926 als Kehrwert). Ist alles weit ab vom Wert 0,8. Also weniger leistungsoptimiert; eher auf Drehmoment. Logo bei ner Enduro...
Muss halt mal sehen, was da genau verbaut ist. Denke der Motor ist in beiden Richtungen größer gemacht worden und das Verhältnis bleib ungefähr gleich.
"Gesund" ist diese Art von Tuning bestimmt nicht. Gerade bei der XT600 gibts ja oft Verschleißerscheiungen im Bereich des oberen Pleullagers, und der Kurbelwellenlager im Motorgehäuse, die sich aufweiten. Beides würde mehr belastet werden...
Wie gesagt wäre das ein Motor zum ausprobieren, weniger ein Beispiel an Zuverlässigkeit.
Das Buch hab ich son einmal in der Hand gehabt. Ich kann ja mal reinschauen...
Gruß René

guest
Beiträge: 19394
Registriert: Mo 8. Nov 2010, 22:58

RE: exzentrischer Langhub-Zapfen sinnvoll?

Beitrag von guest »

Hallo Rene,

so ernst hab ich das auch nicht gemeint. Fragwürdig finde ich nur, dass ich keine Mopped mit mehr als 84mm Hub
kenne (evtl. Chopper?!) - Yamaha ist selbst bei den 660ern
bei 84mm geblieben. Den Hubzapfen müsste man theoretisch umdrehen können, da er eingeschrumpft ist.
Natürlich muss die KW neu gewuchtete werden, wobei sich die Frage stellt, ob durch den Mehrhub noch eine sinnige
Auswuchtung möglich ist/war.
Ebenso muss die Kompression mindestens gleich bleiben. Insgesamt alles sehr aufwendig. Zum probieren aber gewiss sehr interessant. Falls du den Motor tatsächlich mit
mehr Hub aufbaust und testest, bin ich sehr an deinen
Erfahrungen interessiert - hoffentlich postest du sie hier.
Mit sämtlichen Zahlenwerten würde ich eh vorsichtig sein,
oft sind gerade unkonventionelle Wege der Schlüssel zum Erfolg . Ob das Hub/Bohrungsverhältnis nun genau bei
0,8 liegt oder nicht ist bestimmt Banane, wenn das Gesamtkonzept halbwegs stimmt. Akademiker haben oft das Problem für nix neues offen zu sein, da sie sich zu schlau gelernt haben und die Experimentierfreunde dadurch verlorengeht. (Sorry, ist aber meine Meinung!)
Ich wünsche dir viel Glück beim Aufbau des Langhubers
und hoffe, er hält auch nen paar Tage.

MfG,

Torn :D

Hiha
Beiträge: 3214
Registriert: Di 1. Jul 2003, 09:15

RE: exzentrischer Langhub-Zapfen sinnvoll?

Beitrag von Hiha »

Umdrehen ist nicht so einfach möglich, (obwohl der Zapfen nicht eingeschrumpft, sondern mit ca 0,1mm übermass nur eingepresst ist,) da die Ölbohrungen sonst nicht stimmen. Es gibt aber auch Kurzhubzapfen zu kaufen, oder man bringt die Ölbohrungen an der richtigen Stelle an. (erodieren, HM-Bohrer) Die Kurbelwelle braucht dazu auch nicht neu gewuchtet werden,
sie sind meist eh überhaupt nicht gewuchtet, sondern nur irgendwie hingeschmiedet. Es gibt riesige Streuungen zwischen den einzelnen Wellen, die alle Hubbereiche abdecken würden... Dynamisches Wuchten ist natürlich sinnvoll und eine feine Sache, aber wie gesagt, unbedingt nötig ist es nicht.
Schwieriger ist es allerdings die Verdichtung zu erhöhen, ein höherer Kolben dürfte da wohl das einfachste sein.
Probleme kann es bei längerem Hub auch durch das sowieso schon extrem kurze Pleuel ergeben. Sinnvoll ist, den Hub um 6mm zu verringern und das Pleuel entprechend (4mm für mehr Verdichtung) zu verlängern. (verlängern geht natürlich nicht, man muss ein längeres z.B. bei Carillo kaufen oder selber machen) Das bringt halt nicht mehr Hubraum :-(
6mm exzenterHubzapfen gibt es übrigens bei einem US-anbieter, ich weiss nur nicht mehr wie der heisst. Da gehört dann auch ein anderes Pleuelfusslager dazu.

Gruss
Hans


guest
Beiträge: 19394
Registriert: Mo 8. Nov 2010, 22:58

RE: exzentrischer Langhub-Zapfen sinnvoll?

Beitrag von guest »

Weil nur durch einen Kurzhuber der Kolbendruck von 17 Bar (ich weiss da scheiden sich die Geister ob 17,18,19 Bar )gehalten werden kann. Die einzigen Langhuber gibts bei HD.






Wer schneller fährt ist schneller fertig!

guest
Beiträge: 19394
Registriert: Mo 8. Nov 2010, 22:58

RE: exzentrischer Langhub-Zapfen sinnvoll?

Beitrag von guest »

Warum das?

guest
Beiträge: 19394
Registriert: Mo 8. Nov 2010, 22:58

RE: exzentrischer Langhub-Zapfen sinnvoll?

Beitrag von guest »

Hallo Torn,
die alte Suzuki DR600 hatte 85mm Hub, die DR BIG sogar noch mehr.
Aber ansonsten haben praktisch alle Enduromotoren weniger Hub.
Gruß
Sven

guest
Beiträge: 19394
Registriert: Mo 8. Nov 2010, 22:58

RE: exzentrischer Langhub-Zapfen sinnvoll?

Beitrag von guest »

Genau, das würd mich auch interessieren! Was hat das mit dem Hub zu tun?

:-) , Christian

guest
Beiträge: 19394
Registriert: Mo 8. Nov 2010, 22:58

RE: exzentrischer Langhub-Zapfen sinnvoll?

Beitrag von guest »

Wenn er jetzt geschrieben hätte: "Weil nur bei einem Kurzhuber die Kolbengeschwindigkeit von 17, 18, 19 m/s eingehalten werden kann...", aber den unmittelbaren Zusammenhang zwischen Kolbenhub und Druck seh' ich jetzt nicht...

guest
Beiträge: 19394
Registriert: Mo 8. Nov 2010, 22:58

RE: exzentrischer Langhub-Zapfen sinnvoll?

Beitrag von guest »

Jaja ihr habt ja Recht sollte m/s heissen
war nicht so bei der Sache

Asche über mein Haupt!







Wer schneller fährt ist schneller fertig!

guest
Beiträge: 19394
Registriert: Mo 8. Nov 2010, 22:58

RE: exzentrischer Langhub-Zapfen sinnvoll?

Beitrag von guest »

Übrigens Sven,
hatten hier im Forum doch mal ne Diskussion über die Auswirkung verringerter Schwungmassen auf die Leistung!?
Ich war damals jedenfalls der Meinung, dass eine Verringerung einen Leistungszuwachs am Hinterrad bewirkt, da das Drehmoment(oder die Kraft), das sonst zur Beschleunigung aufgebracht hätte werden müssen, sozusagen frei wird.
Obwohl mir das ein Prof. an der FH bestätigt hatte, war ein Leichtbau-Prof:D ., verhält sich die Sache doch ganz anders und simpel. Trotz grösserer Beschleunigung hat man nicht mehr Leistung am Hinterrad, weil:

Drehmoment = Trägheitsmoment x Winkelbeschleunigung

Kurz: Da das Drehmoment konstant bleibt, sich das Trägheitsmoment aber verringert, muss die Winkelbeschleunigung und somit die effektive Beschleunigung zunehmen. Auch wenn`s im Fall des XT-Motors vielleicht nicht gross spürbar ist, müsste es sich durch Messsung bestimmt nachweisen lassen.

Also, falls es Dich interessiert hat.





Antworten