Unfall durch abgesprungene Kette

Räder, Federung, Höher- und Tieferlegung, Übersetzung, Kette, Ritzel
Smarthor
Beiträge: 8
meble kuchenne Ruda Śląska Rybnik Tychy
Registriert: Mo 20. Jun 2011, 11:14

Unfall durch abgesprungene Kette

Beitrag von Smarthor »

Hi Leute,

bin neu hier, bzw. das ist mein erster Beitrag ;)

Fahre jetzt seit knapp 2 Jahren Motorrad und seitdem ausschließlich eine XT 600 E 3TB Bj.1998.

Ich habe die Maschine damals unverbaut, mit ca. 8k km, ergattert. War ziemlich happy, da man nur noch selten an eine ran kommt, die nicht verbastelt ist. Zu dem Zeitpunkt, stand sie, laut Verkäufer, etwa 2 Jahre in der Garage und wurde gar nicht bis kaum gefahren.

Nachdem ich selbst nun 10k km auf der Maschine zurückgelegt habe, und ich keine Probleme mit ihr hatte (bis auf das Anlasserrelais, welches sich zwei Mal verabschiedet hat) hat sie mich pünktlich zum Saisonstart, am 01.03.2013, abgeworfen.

Ich fuhr auf eine Vorfahrtstraße zu. Etwa Tempo 50. Habe kurz gebremst, um ein ankommendes Fahrzeug vorbei zu lassen. Wollte dann nach links auf die Vorfahrtstraße abbiegen und beim beschleunigen aus der Kurve blockierte plötzlich mein Hinterrad und schon lag ich auf dem Asphalt. Ich wusste gar nicht wo oben und unten ist. Ich rutschte ein paar Meter über den Asphalt und kam kurz vor der Leitplanke zum stehen. Es war eine feuchte Spur auf der Straße zu sehen, weshalb ich zunächst dachte, dass dort jemand Öl verloren hatte und ich darauf weggerutscht bin. Aber es war überhaupt nicht rutschig, also konnte ich das schon einmal ausschließen. Meine Kette war abgesprungen und hatte sich zwischen Schwinge und Ritzel verklemmt. Die Mutter des Ritzels drückte die Kette nach unten und blockierte so das Hinterrad.

Ich habe den ADAC gerufen und meine Maschine direkt in die Werkstatt schaffen lassen. Ich möchte sicher gehen, dass der Schaden professionell behoben wird, da ich mir das selbst noch nicht zutraue. Dafür habe ich einfach zu wenig Erfahrung.

Kostenvoranschlag beläuft sich auf 600€. Seitenverkleidung neu, Fußraste neu, Kupplungshebel neu, Lenker neu, neues Kettenkit.

Jetzt meine Frage: der Herr in der Werkstatt sagte, dass es typisch für die XT sei, dass sie bei untertourigem Fahren Gefahr läuft, die Kette abzuwerfen. Stimmt das und muss ich befürchten, dass mir das noch einmal passiert? Wenn ich mir nur vorstelle, dass sie mich in einer Autobahnauffahrt abwirft und ich auf die Autobahn rutsche...

Hab mal drei Fotos vom Unfall hochgeladen, zum veranschaulichen:

https://docs.google.com/folder/d/0B4DIw ... sp=sharing

Viele Grüße,
Smarthor






XTmaniac
Beiträge: 863
Registriert: Sa 13. Dez 2003, 16:16

RE: Unfall durch abgesprungene Kette

Beitrag von XTmaniac »

Hallo,

zuerst mal hoffe ich, dass Dir nicht allzuviel Blessuren zugestossen sind.

Abspringende Ketten kommen nur vor, wenn die Spannung der Kette nicht richtig eingestellt ist. Die Kettenspannung sollte vor jeder Fahrt bzw. bei der Kettenpflege (so alle 300-500km, spätestens wenn die Rollen "glänzen") durchgeführt werden. Ein XT-spezifisches Kettenabspringen ist nicht bekannt.

Für ne Werkstatt sind 600Euronen mit Arbeitszeit durchaus OK.

Wenn Du es selber machst kommste (gebrauchte Seitenverkleidung/Fussraste; Rest neu), mit ca 250Euro hin.

Die Tankverkleidungen für Dein Modell sind selten gebraucht zu bekommen, die ist neu teurer als das Kettenkit.

Vielleicht hilft Dir auch jemand aus dem Forum beim Schrauben. (Dazu sollte natürlich dein Standort bekannt sein).

Viele Grüße


DJ02/99

Benutzeravatar
Henner
(verstorben)
Beiträge: 19110
Registriert: Mi 5. Jul 2006, 21:35
Kontaktdaten:

RE: Unfall durch abgesprungene Kette

Beitrag von Henner »

Hier kann ich Eddi nur zustimmen, falsche Kettenspannung oder Kette extrem verschlissen. Das ist kein XT-typisches Problem.

Die Seitenverkleidung sind nur Zierde, fahre selbst ohne die beiden Lufthutzen am Tank rum, weil die mir einfach zu teuer sind.

Und ob der Lenker wirklich defekt ist... naja, die Werkstatt muss ja irgendwie ihr Geld verdienen.

Laß Dir von einem erfahrenen Schrauber ein wenig helfen, mach die paar Kleinigkeiten selbst und vom gesparten Geld gönnst Du dir noch was.

Aus dem Forum gibt es genug Leute, die gerne helfen, dazu aber wie vom Eddie geschrieben, müßte man Deinen Standort kennen.
Grüße, Henner

Admin XT600.de und XT-FOREN.DE

Ex: 3TB 4PTY EZ 98 - 4x 1VJ unterschiedlicher Baujahre - Umgestiegen auf nen V8 mit 5.7L

Smarthor
Beiträge: 8
Registriert: Mo 20. Jun 2011, 11:14

RE: Unfall durch abgesprungene Kette

Beitrag von Smarthor »

Hey Leute,

wow...hätte nicht erwartet, dass hier so schnell eine Antwort kommt! DANKE :) Ehrlich gesagt habe ich mich die 10k km nicht einmal um die Kettenspannung gekümmert...Ich habe sie zwar geschmiert aber die Kettenspannung nicht überprüft. Schade, dass man manche Dinge auf die harte Art und Weise erfahren muss.

Mir selbst ist nicht viel passiert. Bin mit einem Schock und geprelltem Knie davon gekommen.

Ich habe der Werkstatt leider gestern schon gesagt, dass sie sich um alles kümmern sollen. Gabel und Vorderrad wurden schon überprüft, die haben nichts abbekommen. Die meinten, dass man das überprüfen sollte...Fußraste und Seitenverkleidung bekomm ich selbst hin. Werde dann wohl oder übel auch erstmal ohne Tankverkleidung rumfahren, bzw. versuchen diese wieder zusammenzukleben. Der Tank selbst hat ja leider auch was abbekommen...

Zum Lenker: er war sichtlich verzogen und an der Schweißnaht zum Steg in der Mitte ist sogar ein bisschen Lack abgeplatzt. Denke nicht, dass die mich abzocken wollen. Gehe eigtl. mit allen Angelegenheiten, die ich nicht selbst erledigen kann zu denen und mein Vater ist dort auch schon langjähriger Kunde. Ich vertraue der Werkstatt.

Ich komme übrigens aus Frankfurt am Main und die Werkstatt ist in Kriftel (Motorradservice Speth).

Viele Grüße,
Smarthor

Benutzeravatar
Henner
(verstorben)
Beiträge: 19110
Registriert: Mi 5. Jul 2006, 21:35
Kontaktdaten:

RE: Unfall durch abgesprungene Kette

Beitrag von Henner »

Ok. 10tkm ohne Kettenspannung zu checken... Aber wenigstens wiesst Du jetzt, woran es lag. Schock und Knie heilen wieder.

Solang Du nicht nach Hanau zu den Abzockern (motorrad b-s) gehst, und auch der Apotheke in Höchst (Matheis und Klose) keinen cent spendierst, mag das preislich im Rahmen bleiben.
Leider hat der Laden in der Berger Straße vor Jahren schon wegen Reichtum geschlossen.

Aber es gibt nichts, was man an der XT nicht selbst machen könnte, und somit nen Haufen Geld sparen kann. Was kostet im Moment die Werkstattstunde ?

Grüße in menie ehemalige Heimat.
Grüße, Henner

Admin XT600.de und XT-FOREN.DE

Ex: 3TB 4PTY EZ 98 - 4x 1VJ unterschiedlicher Baujahre - Umgestiegen auf nen V8 mit 5.7L

Smarthor
Beiträge: 8
Registriert: Mo 20. Jun 2011, 11:14

RE: Unfall durch abgesprungene Kette

Beitrag von Smarthor »

Eigentlich bin ich auch jemand, der lieber selbst schraubt...aber in dem Fall wollte ich einfach sicher gehen, dass ich mich ohne Bedenken wieder auf die Maschine setzen kann.

Die wollen für die Kettensatzmontage 50,24€ (zzgl. MwSt.). Für jede Arbeitsstunde verlangen sie 55€ (zzgl. MwSt.) Für die restlichen Arbeiten haben sie mir 2 Arbeitsstunden verrechnet, was ich persönlich ein bisschen viel finde. Ist ja nur die Lenkermontage...vlt rede ich nochmal mit der Werkstatt.

Zu Matheis und Klose gehe ich auch nicht mehr. Zudem sind die dort auch nicht besonders freundlich.

Bevor ich das nächste Mal der Werkstatt den Auftrag gebe, schau ich mal ins Forum. Hier gibt es ja Unmengen an Tipps, wie man es selbst erledigen kann ;)

Viele Grüße,
Smarthor

Benutzeravatar
Henner
(verstorben)
Beiträge: 19110
Registriert: Mi 5. Jul 2006, 21:35
Kontaktdaten:

RE: Unfall durch abgesprungene Kette

Beitrag von Henner »

Wenn ich was selbst gemacht habe, dann bin ICH mir wirklich sicher, daß ICH es richtig gemacht habe. Ich trau keiner Werkstatt mehr.

Ich muss meine Preise überdenken, bei mir kostet ein Schraubernachmittag in der Werkstatt nur ne Kiste Bier :+

Hatte meine 3TB damals dort neu gekauft... und danach nie mehr dort gewesen.

Ja, hier im Forum gibt’s eigentlich kein Thema, was wir noch nicht hatten, und auch neue Probleme bekommen wir ratzfatz hin.

Wenn Du Dir noch das Bucheli besorgst, brauchst Du eigentlich nur noch nen Ratschkasten, 5er Inbus, ein paar Schraubendreher, Drehmomentschlüssel und Multimeter um alles selbst machen zu können.
Grüße, Henner

Admin XT600.de und XT-FOREN.DE

Ex: 3TB 4PTY EZ 98 - 4x 1VJ unterschiedlicher Baujahre - Umgestiegen auf nen V8 mit 5.7L

XTmaniac
Beiträge: 863
Registriert: Sa 13. Dez 2003, 16:16

RE: Unfall durch abgesprungene Kette

Beitrag von XTmaniac »

"Zum Lenker: er war sichtlich verzogen und an der Schweißnaht zum Steg in der Mitte ist sogar ein bisschen Lack abgeplatzt"

Dann ist das schon in Ordnung, daß da ein neuer drankommt.

DJ02/99

Hiha
Beiträge: 3320
Registriert: Di 1. Jul 2003, 09:15

RE: Unfall durch abgesprungene Kette

Beitrag von Hiha »

Ein 50er für Kettensatzwechsel ist (für eine Firma, die davon Steuern abführen, udn noch davon leben muss) nicht übertrieben. Immerhin muss das Hinterrad raus und wieder rein.
Überprüfe auch mal, ob noch die Kettenführung komplett ist. Normalerweise muss eine Kette bei der 600er schon ziemlich halbtot und oberlabberig sein, damit sie raushüpft.

Gruß
Hans

rs7066
Beiträge: 22
Registriert: Do 4. Feb 2010, 23:12

RE: Unfall durch abgesprungene Kette

Beitrag von rs7066 »

Hallo, die Kette ist mir auch mal abgesprungen und hat das Hinterrad blockiert. Ich fuhr damals ca. 400km auf der Autobahn, dann noch 30km Bundesstraße. Einige sec. vorm abspringen noch mit 100 in einer Kurve, in einer sehr engen Kurve ist`s dann passiert. Hatte riesenglück, ich konnte die Maschine ohne Sturz abfangen. Es war eindeutig meine schuld da ich die Kette nicht nachgespannt hatte.
Lg. roland

Antworten