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neue Schwingenlager
Verfasst: Mo 14. Feb 2011, 11:44
von philipp_600_K
Servus Leute,
hab mal wieder eine Frage. Hab gestern mal meine Schwinge (3TB) ausgebaut und ich glaub ich bin der erste der das je gemacht hat

ist zwar alles noch schön fettig, also innen wie außen aber ich glaub nach 60t kilometern kann man das schon mal alles in frage stellen.
So, nach dem ich nicht wirklich weiß wie man alles genau kontrolliert hab ich mir gedacht,
ich bestell einfach die lager und den staubschutz... alles neu. Gibts da einen komplettsatz oder muss ich bei [link:
www.kedo.de?f_support=www.xt600.de|KEDO] oder bei meinem Yamaha-Schorschi alles einzeln bestellen.
Oder wisst ihr was man eh immer tauschen muss wenn man die schwinge ausbaut?!
Danke schonmal.
Grüße,
Philipp
RE: neue Schwingenlager
Verfasst: Di 15. Feb 2011, 02:10
von Steffen
Das ist ein bischen heikel.
Die Schwingenlagerung besteht aus zwei langen Buchsen - Preis etwa 40 Euro das Stück - zwei Nadellagern und zwei Gleitlagern. Die Teile bei Yamaha selbst, die Buchsen und die Nadellager (ich glaube 16 Euro das Stück) gehen im Set auf über 100 Euro als ich nachgefragt hatte.
Die langen Buchsen musst du nur tauschen, wenn sie spürbare RIEFEN haben. Verfärbungen und Laufspuren kannst du vernachlässigen, das ist normal.
Meines Erachtens macht es Sinn, die zwei Gleitlager auch durch Nadellager zu ersetzen, in der gleichen Grösse wie die 2 Nadellager, die an der Schwinge schon verbaut sind. Die Lager bekommst du entweder über Yamaha für sehr teures Geld oder du musst im Netz suchen. Die Grösse ist etwas ewxotisch und schwer in Deutschland zu finden. Abmessungen waren - bitte nochmals nachprüfen! - 22-28-20.
Die Dichtringe sind ebenfalls Normteile und entfallen bzw. können wiederverwendet werden bei schon abgedichteten Lagerkäfigen.
Möglich wäre auch anstelle eines Lagers mehrere Lager in geringerer Breite zu benutzen, beispielsweise 22-28-13 2x nebeneinander. Allerdings werden bei der Aktion die Schmiernippel verschlossen. Wenn du diese so wie so nicht benutzt - dann ist es egal und du kannst sie auch, wie ich, mit M6er Schrauben schliessen und zum Schmieren einmal jährlich die Schwinge ausbauen.
Der Komplettsatz von KED0 ist etwas enttäuschend, weil der eben nicht komplett ist.
Neulich habe ich bei Ebay einen "Komplettsatz" gesehen, der war etwas teurer und kam aus Holland. Du solltest den Verkäufer anschreiben und fragen, was genau dabei ist und dir evtl. ein Foto senden lassen. Möglicherweise beinhaltet der mehr als der KED0-Satz.
Sag bescheid, wenn du eine Lösung insbesondere eine Quelle für die Lager gefunden hast.
Steffen
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RE: neue Schwingenlager
Verfasst: Di 15. Feb 2011, 09:00
von philipp_600_K
Hey Steffen,
danke für die ausführliche Antwort. Die Hilft mir schon mal sehr geholfen.
Ich mach mich in den nächsten Tagen mal an die Arbeit. Schmiernippel wollt ich eigentlich schon noch benutzen aber mal sehen, deine art ist auch nicht verkehrt. Einmal im jahr ist ja ok.
Sobald ich was hab geb ichs weiter.
Danke!
Philipp
RE: neue Schwingenlager
Verfasst: Di 15. Feb 2011, 11:05
von Gogo
Warum willst Du auf Verdacht den ganzen Kram wechseln? Wenn kein Spiel fühlbar ist, sehe ich keine Grund die Lager zu wechseln.
Mal auseinander bauen und nachschauen kann aber sicher nicht schaden.
Gruß GOGO
RE: neue Schwingenlager
Verfasst: Di 15. Feb 2011, 11:40
von Steffen
Die Schmiernippel kannst du dantürlich auch weiter verwenden. Schau mal, was [link:
www.xt-foren.de/dcforum/dcboard.php?az= ... rch|Ölfuss hier dazu schreibt].
Was das einmal im Jahr angeht: das ist jetzt eine recht persönliche Einschätzung. Meiner Schwinge reicht es bei meiner KM-Leistung aus, und ich fahre zwar Gelände aber kein Cross und auch kein Matsch und demnach auch keine groben Verschmutzungen. Crossfahrer haben in der Regel viel kürzere Verschleiss- und Schmierintervalle als normal-XT-Treiber.
Steffen
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RE: neue Schwingenlager
Verfasst: Di 15. Feb 2011, 21:49
von enrico320i
Grundsätzlich bin ich auch deiner Meinung, aber in anbetracht des Gesamtpreises alles Lager und Buchsen und sonst klein Zeug, würde ich nicht einfach Pauschal über 100 Euro Investieren nur das es mal gewechselt ist.
Außerdem seh es mal so.
Angenommen du Prüfst die Lager mal (hinten an der Schwinge Wackeln glaub max 1mm spiel seitlich, siehe Werkstattbuch)und sie haben wie warscheinlich zu erwarten wenn du nix gemerkt hast beim fahren kein Spiel. Ist das doch ein Super Zeichen für die gute Qualität der Originalteile, ich würde die dann nicht Pauschal gegen Zulieferteile tauschen, weil die Qualli kann sich sicher nicht mit der Originalen messen, ganz von dem Fall abgesehen das Beim Einbau was Schief geht oder so...
Pauschal würde ich zb. den Kettensatz tauschen, oder einen Dichtungs und Düsen Satz im Vergaser, die Reifen o.ä...
RE: neue Schwingenlager
Verfasst: Di 15. Feb 2011, 22:25
von Steffen
@Enrico das sehe ich fast umgekehrt:
>>weil die Qualli kann sich sicher nicht mit der Originalen messen
Die Japanlager z.B. im Hinterrad waren lange Zeit, also auch zu Zeiten unserer XTs qualitativ wirklich beschi$$en im Vergleich zu SKF. Da kaufst du ein Lager, OEM, völlig überteuert zum dreifachen Preis, wartest 2 Wochen drauf und nach einer Saison ist es wieder in mors. Da würde ich pauschal SKF 2RS empfehlen, dann hats Ruhe.
Und pauschal würde ich keinen Kettensatz noch Reifen wechseln. Sieht man doch wie alt und wie abgenutzt die sind. Sowas wechselt man dann, wenn es verschlissen ist.
Beim Fahrwerk ists halt so, dass ich mich als Fahrer oft mit etwas abfinde oder mit dem Verschleiss zusammen alt werde und den Unterschied gar nicht merke. Setzt du dich dann auf eine neue Maschine oder sogar auf eine baugleiche alte Maschine mit gutem Fahrwerk gehen dir plötzlich die Augen auf. Zuvor hast du es an der eigenen Maschine aber nie bemerkt, weil der langsam fortschreitende Verfall immer stückchenweise geschieht und du dich jedesmal stückchenweise daran gewöhnst. Is' wie mit der Kupplung: der Einkuppel-Punkt kommt immer später, dir fällt es aber nicht auf, weil du die ganzen Veränderungen miterlebst. Weisst du, was ich meine?
Steffen
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RE: neue Schwingenlager
Verfasst: Di 15. Feb 2011, 23:20
von enrico320i
Ja ich verstehe durchaus was du meinst. Dennoch sehe ich es so sollten die Lager nach 60 TKM kein spürbares Spiel haben können sie nicht von so schlechter Qualli gewesen sein , das Tauscht man dann doch nicht Pauschal? Reinschauen und Abfetten OK das mach ich auch aber Wechseln wenn I.O.?
SKF würde ich nicht als guten Lager Hersteller empfehlen, näher möchte ich es hier nicht sagen.
HNS ist zb. gängig und auch nicht Teurer. (Dafür die Quallität gleichbleibend)
Und mit dem Kettensatz und Reifen war das eher so gemeint wenn mir alter und Herkunft bzw. Pflegezustand nicht bekannt sind, kann man da schon mal Pauschal wechseln, ich glaube du weist was ich meine.
RE: neue Schwingenlager
Verfasst: Di 15. Feb 2011, 23:54
von TheBlackOne
>SKF würde ich nicht als guten Lager Hersteller empfehlen,
>näher möchte ich es hier nicht sagen.
Huh? Bisher kannte ich SKF eigentlich nur als die Qualitätsmarke bei Lagern. Da würde mich etwas mehr allerdings brennend interessieren, gerne auch per PM.
RE: neue Schwingenlager
Verfasst: Mi 16. Feb 2011, 00:20
von Steffen
>>Und mit dem Kettensatz und Reifen war das eher so gemeint wenn mir alter und Herkunft bzw. Pflegezustand nicht bekannt sind, kann man da schon mal Pauschal wechseln, ich glaube du weist was ich meine.
Jap.
>>Huh? Bisher kannte ich SKF eigentlich nur als die Qualitätsmarke bei Lagern. Da würde mich etwas mehr allerdings brennend interessieren, gerne auch per PM.
Möglicherweise spielt Enrico auf die mittlerweile ins europäische Ausland verlegte Produktion von SKF-Lagern an.
Eine andere Möglichkeit: es gibt jede Menge Plagiate auf diesem Sektor. Wer sowas erwischt und verbaut - Ebay sei dank - wird natürlich nicht gut über SKF reden. Und das wurde anscheinend im grossen Stil aufgezogen, sodass SKF-Lager kaufen recht gefährlich sein kann - siehe Skandal im Karlsruher Rheinhafen, als für ein Kraftwerk ein wirklich grosses Lager benötigt wurde. Das wurde dann - Sparsamkeit sei dank - so billig wie möglich eingekauft, noch unter dem EK vom normalen SKF-Händler in Karlsruhe. Nach 2 Wochen war es defekt. Untersuchungen durch den Lagerhersteller (nicht den Lagerverkäufer) zeigten, dass es sich um ein gebrauchtes Lager handelte. Echt rentabel, da ein Ausfall im Kraftwerk sehr teuer wird. Da zählt jede Stunde fünf- oder gar sechsstellig.
Steffen
P.S.: FAG ist auch OK
edit 2: falls es noch was neues oder altes über die Lager von SKF zu bemängeln gibt, bitte mich auch informieren, da interessiert
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