Abschiedsbrief an die Kette
Verfasst: Sa 17. Jan 2004, 15:43
Liebe Antriebkette,
von Anfang an warst Du mir wichtig. Deine Lebensdauer, dein äusseres Erscheinungsbild sollten die Beziehung der DJ02 und mir wiederspiegeln. Nicht pedantisch, sondern sorgsam und regelmäßig habe ich Dich geschmiert und gelegentlich rereinigt.
Wir haben ja im wahrsten Sinne bei 0 (km) begonnen. Bei 20.000km habe ich öhlinsunterstützt noch meine Sozia aufgeladen und viele rumänische Bodenwellen haben mir dann erstmals den Verdacht aufkeimen lassen, daß Pflege auch keine Garantie für ein langes Kettenleben ist wenn beim Einfedern die Kette gespannt wird. Die Dehnung dürfte Dir mehr zusetzen als der Abrieb auf den Zähnen.
Zwei Wochen Marokko Tour mit einigen (beladenen) Tagen durch die Wüste und über den Atlas im leichten und mittelschweren Gelände haben dann unsere Beziehung nachhaltig gestört. Der Kettenspanner war eh schon auf 9 und Du bist trotzdem immer wieder während der Fahrt vom Ritzel gehüpft. Vor der Fahrt hast Du mir auf der 6-er Markierung bei 3-4cm Durchhanng (natürlich im belandenen Zustand) Verläßlichkeit für die geplanten 2500km vorgegaukelt!
Ich hatte keine Wahl. Der Dorfschmied von Zagora (Marokko, Sahara-Grenzort) hat Dich dann mit dem Nietentreiber um die zwei Glieder gekürzt. Natürlich hatte ich ein komisches Gefühl im Bauch. Bei der Rückfahrt - 40km vor der Fähre in Gibraltar - mußte dann ich wegen Dir eine Schnellstraße blockierten weil Du zum Abschied sogar das Antriebsritzel blockiert hast. Anderes komisches Gefühl im Bauch. Sehr nett.
Ich weiß noch nicht welche Kette die nächste wird. Zum Schwingenausbau für eine Endloskette kann ich mich noch nicht so richtig überwinden - obwohl interessieren würd es mich schon. Aber Kettenschloßkette wäre irgendwie leichter montiert und vom Pflegekult bin ich jetzt auch geheilt.
Also dann,
Tschüß,
Wolfgang
von Anfang an warst Du mir wichtig. Deine Lebensdauer, dein äusseres Erscheinungsbild sollten die Beziehung der DJ02 und mir wiederspiegeln. Nicht pedantisch, sondern sorgsam und regelmäßig habe ich Dich geschmiert und gelegentlich rereinigt.
Wir haben ja im wahrsten Sinne bei 0 (km) begonnen. Bei 20.000km habe ich öhlinsunterstützt noch meine Sozia aufgeladen und viele rumänische Bodenwellen haben mir dann erstmals den Verdacht aufkeimen lassen, daß Pflege auch keine Garantie für ein langes Kettenleben ist wenn beim Einfedern die Kette gespannt wird. Die Dehnung dürfte Dir mehr zusetzen als der Abrieb auf den Zähnen.
Zwei Wochen Marokko Tour mit einigen (beladenen) Tagen durch die Wüste und über den Atlas im leichten und mittelschweren Gelände haben dann unsere Beziehung nachhaltig gestört. Der Kettenspanner war eh schon auf 9 und Du bist trotzdem immer wieder während der Fahrt vom Ritzel gehüpft. Vor der Fahrt hast Du mir auf der 6-er Markierung bei 3-4cm Durchhanng (natürlich im belandenen Zustand) Verläßlichkeit für die geplanten 2500km vorgegaukelt!
Ich hatte keine Wahl. Der Dorfschmied von Zagora (Marokko, Sahara-Grenzort) hat Dich dann mit dem Nietentreiber um die zwei Glieder gekürzt. Natürlich hatte ich ein komisches Gefühl im Bauch. Bei der Rückfahrt - 40km vor der Fähre in Gibraltar - mußte dann ich wegen Dir eine Schnellstraße blockierten weil Du zum Abschied sogar das Antriebsritzel blockiert hast. Anderes komisches Gefühl im Bauch. Sehr nett.
Ich weiß noch nicht welche Kette die nächste wird. Zum Schwingenausbau für eine Endloskette kann ich mich noch nicht so richtig überwinden - obwohl interessieren würd es mich schon. Aber Kettenschloßkette wäre irgendwie leichter montiert und vom Pflegekult bin ich jetzt auch geheilt.
Also dann,
Tschüß,
Wolfgang