Federbeine vorne unterschiedliche Länge

Räder, Federung, Höher- und Tieferlegung, Übersetzung, Kette, Ritzel
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christian78
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meble kuchenne Ruda Śląska Rybnik Tychy
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Re: Federbeine vorne unterschiedliche Länge

Beitrag von christian78 »

Stecke das Ding zusammen, das Vorderrad rein und drehe ein Standrohr und beobachte das Vorderrad.
Oder zerlege alles und rolle das Standrohr über eine ebene Fläche.
Ich wohn zwar nicht am Arsch der Welt, aber man kann ihn von hier aus hervorragend sehen!

lowrider82
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Re: Federbeine vorne unterschiedliche Länge

Beitrag von lowrider82 »

Klassischer Fall von Verspannung.

Du sollst bitte die Gabelholme in die Aufnahmen stecken (Aufnahmen UND Lagerung gelockert) und dann fixieren. Zuerst obere oder untere Aufnahmen, dann Lagerung einstellen. Anschließend die restlichen zwei Aufnahmen. Die Achse bleibt draußen. Wenn die Aufnahmen fest und die Lagerung spielfrei ist, muß es am unteren Ende bei der Achsaufnahme fluchten.

Denkfehler meinerseits: Gabellagerung nicht fest machen. Danach würden sich ja die Gabelbrücken nicht mehr ausrichten.

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boba catt
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Re: Federbeine vorne unterschiedliche Länge

Beitrag von boba catt »

Ok, wenn ich das richtig verstanden habe, ist es exakt so wie ich es probiert habe.

Ich habe beide Gabelbrücken draußen und auch die Schrauben sind gelockert.
Dann stecke ich die unter Gabelbrücke in die Aufnahme, schraube von oben die Kontermutter nur soweit, dass die Brücke nicht runter fällt.dann von oben die zweite Brücke draufstecken.
Als nächstes schiebe ich die Holme links und rechts durch die Brücke.
Ich richte die dann an der oberen Brücke aus und ziehe lediglich die oberste Schraube der oberen Brücke leicht an das die holme nicht wieder raus fallen.

Und ab da sieht man schon, dass obere und untere Brücke nicht mehr parallel zueinander sind.

Ich habe das jetzt etliche male probiert und auch so schon alles wieder zusammen gebaut.
Aber lenker ist danach immer noch schief.

lowrider82
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Re: Federbeine vorne unterschiedliche Länge

Beitrag von lowrider82 »

Wieviel Spiel hast du dabei in der Lagerung gehabt?

Hast du die Holme schon abgerollt?

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christian78
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Re: Federbeine vorne unterschiedliche Länge

Beitrag von christian78 »

Da ist was schief, ja.
Standrohre abrollen wenn ok, beide Gabelbrücken. Wenn nicht ok neue Standrohre und probieren.
Die Standrohre verbiegen sich gerne weiter unten im Bereich oberhalb des oberen Gleitmetalls.
Ich wohn zwar nicht am Arsch der Welt, aber man kann ihn von hier aus hervorragend sehen!

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boba catt
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Re: Federbeine vorne unterschiedliche Länge

Beitrag von boba catt »

Das ist auch meine Vermutung.
Ich werde dann einfach morgen nochmal die Standrohre ausbauen und die abrollen.
Kann ja eigentlich nur das Standrohr oder einer der Gabelbrücken sein.
Aber wie wahrscheinlich ist das, dass sich die Gabelbrücken verziehen? Die sind ja aus Guss. Ich könnte mir vorstellen, dass die eher brechen als sich zu verziehen!?

Obwohl, mir fällt gerade ein, ich hab die Gabelbrücke im ausgebauten Zustand einmal komplett über die ganze Länge der Standrohre geschoben und das sah immer gleich schief aus. Dann müsste ja das Standrohr in der Aufnahme schief sitzen!?
Zuletzt geändert von boba catt am So 24. Apr 2022, 20:49, insgesamt 1-mal geändert.

lowrider82
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Re: Federbeine vorne unterschiedliche Länge

Beitrag von lowrider82 »

Die Klemmungen kanns dir aber "ausnudeln" aufgrund der geringen Auflagefläche und des langen Hebels.

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Steffen
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Re: Federbeine vorne unterschiedliche Länge

Beitrag von Steffen »

Hi Boba Catt

Mal langsam, dauernd irgendwelchge wilden Vermutungen in drei verschiedene Riochtungen bringen dich nicht weiter, höchstens in den Wahnsinn.

Also lass den Lenker mal aussen vor, der spielt erstmal nicht mit. Gerade, krum, ist egal.

Du kannst die ausgebaute untere Gabelbrücke natürlich auf eine ebene Fläche stellen und per Sichtprüfung oder mit einem grossen L-Winkel schauen, ob der Lenkholm senkrecht steht.

1) Du lässt die untere Gabelbrücke samt der Lagerung bitte im Rahmen. Dann stellst Du das Lager mit der unteren Nutenmuttern wieder ein, so das es nicht wackelt und verkonterst es dann mit der oberen Nutenmutter

2) Dann steckst Du die obere Gabelbrücke wieder auf das Lenkrohr auf und setzt die Mutter über der Gabelbrücke handfest an. Jetzt lassen sich die beiden Gabelbrücken um die Lenkachse zueinander verdrehen.

3) die komplett montierten Gabelholme kannst Du über einer Spiegelfläche oder einem Glas ausrollen, um zu prüfen, ob sich die Standrohre verbogen haben. Die "Standrohre" sind die oberen Rohre, die beim Einbau in die Gabelbrücken geklemmt werden.
Es genügt aber auch, wenn Du die beiden Rohre mit der Hand abfährst oder ein Metall-Lineal oder Aluprofil anlegst. Sind die Rohre verbogen, spürt man das normalerweise sehr deutlich beim Entlangfahren an den Rohren mit der Hand. Zudem sieht man an den Knickstellen die abgeplatzte Chromschicht. Und in Längsachse an dem ausgebauten Gabelrohr entlang schauen hilft auch.
Die unteren Tauchrohre (diese Gussteile) verbiegen sich erfahrungsgemäß nicht. Die musst Du nicht oder nur per Sicht prüfen.

4) das selbe machst Du mit dem anderen Gabelholm. Sind sie beide gerade, gehts weiter zu 5)

5) Dann baust Du den ersten kompletten Gabelholm ein, indem Du ihn samt Faltenbalg erst durch die untere und dann durch die obere Gabelbrücke schiebst. Die Klemmschraube der oberen Brücke und die der unteren Brücke sind dabei offen. Jetzt hast du dadurch bereits die obere und untere Gabelbrücken im Winkel um die Drehachse zueinander ausgerichtet. Stecke das Standrohr so weit von unten in die obere Gabelbrücke rein, dass die Standrohrkante mit der Brücke bündig abschliesst und Du das selbe auf der anderen Seite exakt reproduzieren kannst. Dann schraubst du das Standrohr an der unteren (ja der unteren) Gabelbrücke fest. Oben lässt Du es lose.
An der Stelle kannst Du auch die Gabelstopfen, die die Feder halten festziehen, da der Gabelholm ja unten festgehalten wird.

6) Das selbe machst du mit dem anderen Gabelholm.

Wenn Deine obere oder Deine untere Gabelbrücke oder der Lenkholm an der unteren Brücke verbogen ist, merkst Du es genau an dieser Stelle. Die Holme lassen sich in diesem Fall nicht durchstecken.

7) Wenn das nicht der Fall ist, dann verschraube jetzt die beiden Gabelholme an den Klemmungen beider Brücken, oben wie unten. Dann prüfst du nochmals das Spiel im Lenkkopflager und stellst es ggf. nach. Dann schraubst Du die obere Gabelbrücke am Lenkdorn fest. Jetzt musst Du evtl. nochmal die Gabelholme lösen und beide gleich tief verschrauben, da sich vielleicht die obere Gabelbrücke durchs Anschrauben gesetzt hat.

8) sind die beiden Gabelholme montiert, kannst Du mit einem Aluprofil prüfen, ob sie parallel stehen. Dazu legst Du das Profil von vor dem Motorrad stehend betrachtet waagerecht über beide Standrohre, un zwar knapp über dem Tauchrohr. Wie eine dritte Gabelbrücke oder ein Gabelstabilisator sozusagen, nur ohne Klemmung. Das Profil muss kippfrei aufliegen, dann ist alles gerade.

9) Wenn oben alles festgezogen ist, drehst du die Tauchrohre passend und baust das Vorderrad ein. Erst die Achse festziehen, dann die Achse klemmen!

10) jetzt das Motorrad nochmal auf Lenkspiel checken. Einmal aufgebockt mit unbelastetem Vorderrad und einmal im Stand über die Handbremse. Das Vorderrad sollte leichtgängig frei beweglich sein und am Lenkdorn oben wie unten an der Lagerschale am Rahmen sollte kein Spiel spürbar sein, wenn Du das Motorrad leicht schiebst und dann die Vorderbremse betätigst.

11) Wenn das alles passt, kannst Du den Rest anbauen.

12) den Lenker legst Du zum Prüfen "nackt" einfach auf eine glatte Fläche, Holzplatte, Zimmerboden etc. Wenn er verzogen ist, dann liegt der Lenker in der Mitte und auf einer Seite auf, auf der anderen steht er ab. Oft sind auch die Lenker-Enden auf der Sturzseite verballert.

Sollte eines der Standrohre defekt sein oder die Gabelbrücke, dann besorg Dir gebraucht Ersatz. Standrohre müsste ich noch haben, Gabelbrücken nur der alten Modelle ohne das integrierte Lenkschloss, die passen ab der Modellreihe 3TB/ ab 1990 nicht mehr

Gutes Gelingen

Stef

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Steffen
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Registriert: Di 18. Mär 2008, 18:08

Re: Federbeine vorne unterschiedliche Länge

Beitrag von Steffen »

Kann ja eigentlich nur das Standrohr oder einer der Gabelbrücken sein.
genau. Oder der Lenkholm auf der unteren Gabelbrücke.
Aber wie wahrscheinlich ist das, dass sich die Gabelbrücken verziehen? Die sind ja aus Guss. Ich könnte mir vorstellen, dass die eher brechen als sich zu verziehen!?
Die können sich tatsächlich verziehen

Stef

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boba catt
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Registriert: Mi 21. Jul 2021, 19:53

Re: Federbeine vorne unterschiedliche Länge

Beitrag von boba catt »

Das werde ich morgen genau so mal probieren. Aber ich hätte da noch ein paar Fragen:

zu 1: Was meinst du mit untere Nutenmutter? Bei Der unteren Gabelbrücke ist doch nur eine Mutter und zwar die obere!?

zu 5: Du meinst das ich danach die Gabelstopfen wieder festziehen kann. Meinst du damit, dass ich vorher den Stopfen vom Tauchrohr abschrauben sollte bevor ich das probiere einzubauen?


Die von dir beschriebenen Schritte hab ich heute nachmittag eigentlich schön des öfteren probiert, aber bin bei Punkt 5 gescheitert. Wenn ich das eine Tauchrohr durchgeschoben habe, hat die andere Seite nicht mehr gepasst. Eben nur mit rein zwängen.

Die Tauchrohre habe ich zwar nicht gerollt, aber es sind auf jeden Fall keine sichtbaren Schäden oder Kratzer vorhanden.

Ich vermute aber, dass es an dem Rohr der untern Brücke liegt, weil es leicht schief aussieht. Aber das teste ich morgen mal.

Dann wieder mal vielen Dank!

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