Schwingenachse quietscht beim Federn der XT 600 DJ02

Räder, Federung, Höher- und Tieferlegung, Übersetzung, Kette, Ritzel
XT Ritter
Beiträge: 13
meble kuchenne Ruda Śląska Rybnik Tychy
Registriert: So 1. Jun 2008, 10:43

RE: Schwingenachse quietscht beim Federn der XT 600 DJ02Hal

Beitrag von XT Ritter »

Hallo ihr Lieben,

hab nochmal alles ausgebaut und vermessen.

Und habe festgestellt, daß die Schwingenachse einen Schlag hat!

Das heißt, beim Abrollen auf einer ebenen Fläche, wie z.B. einem Glastisch, hat die Achse einen lupfigen Spielraum auf der einen Seite und Schluß zur Ebene auf der Anderen.
Ausserdem rollt sie nicht gerade, sondern eiert.

Kann man in die Tonne kloppen. Werde am Montag ne neue Achse bestellen.

Damit revidiere ich meine vorher geäusserte Meinung, daß von Werk aus schlecht montiert sei. -Ausser vielleicht das fehlende Fett in und um den Lagern-

Die vier Distanzscheiben rechts waren somit wohl O.K., wegen dem einzuhaltenden Spiel zum Rahmen.

In einem Werkstatthandbuch von der Yamaha XT 660 steht, daß unplane Schwingenachsen nicht mehr gerichtet werden können und aus Sicherheitsgründen getauscht werden müssen.

Das Ganze wundert mich trotzdem ein wenig, nach dieser geringen Laufleistung und fast kein Gelände!

Bis denn

Dietmar

Hiha
Beiträge: 3320
Registriert: Di 1. Jul 2003, 09:15

RE: Schwingenachse quietscht beim Federn der XT 600 DJ02Hal

Beitrag von Hiha »

Die verbiegt im Betrieb nicht, auch nicht im Gelände. Allenfalls durch zu wenig Distanzscheiben. Wie weit fehlt es denn in der Mitte, wenn sie vorn und hinten aufliegt? 0,05 tät ich ganz ignorieren, drüber tät ich mal anfangen drüber nach zu denken. Richten ist kein Problem, auch nicht aus Sicherheitsgründen, solang mans richtig macht, z.B. mit Alublechen und Plastikhammer, besser noch mit Presse.

Gruß
Hans

XT Ritter
Beiträge: 13
Registriert: So 1. Jun 2008, 10:43

RE: Schwingenachse quietscht beim Federn der XT 600 DJ02Hal

Beitrag von XT Ritter »

Ja Hans,

du scheinst ja der absolute Spezialist zu sein.

Wieviel die Achse eiert habe ich nicht gemessen.

Sie läuft jedoch leider nicht plan.
Warum? Also doch falsch von Werk montiert?
Oder ein Fabrikationsfehler?

Aber Tatsache ist, daß die Schwinge wenn sie mit Soll-Drehzahl verschraubt wird dermaßen schwergängig ist, daß sie von Hand ( frei schwebend, ohne Federbein) kaum zu bewegen ist. Das muß einen Grund haben.
Durch die Distanzbuchsen hat die Schwinge Auflage am Rahmen und mittig am Motor, wie du es ja selbst richtig erklärtest.


Aber dann wäre es unerklärlich, warum sie bei hohem Anzugsdrehmoment so schwergängig ist, da ja nichts klemmen kann.

Und wieso ist alles im Lot, wenn ich Distanzscheiben weglasse?

Ich habe, übrigens das Spiel zwischen Rahmen und Schwinge, nach Original-Werks-Zusammenbau mit den vorhandenen 4 Distanzscheiben mittels Fühlerlehre gemessen: Es beträgt 0,5 mm.


Ne Presse zum Richten hat leider nicht jeder zur Verfügung.

Da ist es angesagter die Achse auszutauschen, auch wenn mir vor den Kosten gruselt.

Es sei denn, du hast noch ne Idee.

Wenn du mein Nachbar wärst, würde ich mich bezüglich der Reperatur gerne an dich wenden.

Gruss

Dietmar

Hiha
Beiträge: 3320
Registriert: Di 1. Jul 2003, 09:15

RE: Schwingenachse quietscht beim Federn der XT 600 DJ02Hal

Beitrag von Hiha »

>
>daß die Schwinge wenn sie mit Soll-Drehzahl verschraubt
>
:+ :7
Schau erstmal um wieviel die Achs verbogen ist. Fühlerlehre und Richt-/Glasplatte. Die Lichtspaltprobe lässts immer wesentlich schlimmer aussehen als es ist.

Du durchschaust die Schwingenlagerung ja durchaus, wenn ich mir Deine postings durchlese, aber eines hast Du möglicherweise übersehen:
Klar ist, dass die Gesamtbreite der Schwinge mitsamt allen Blechdeckeln dem inneren der Rahmenbreite entsprechen soll.
Damit sich aber alles frei und ungehindert drehen kann, darf die eigentliche Spannung durch die Schwingenachse nur die inneren Lagerhülsen mitsamt den Blechkappen und dem hinteren Motorflansch klemmen. Die Schwinge selber muss dann noch ein minimales Seitenspiel haben, sonst klemmt sie auch.
Sind die Hülsen plus Motorflansch im geklemmten Zustand aber schmäler als die Schwinge, wird diese beim Spannen aber eingezwickt.
Überprüf also erstmal, ob die zwei Lagerhülsen auch wirklich beide länger sind als die zugehörigen Schwingenaugen. (z.B. mitsamt den Blechdeckeln in einen nicht allzuschlechten Parallelschraubstock einspannen, oder mit Gewindestange und ebenen dicken Beilagscheiben zusammenziehen, muss sich immer noch drehen lassen) Wenn ja, dann musst Du herausfinden WO Du die Distanzscheiben einsetzt, also zwischen Motorflansch und Schwinge, oder zw. Rahmen und Schwinge, links oder rechts...

Allens chlor?

Hans

XT Ritter
Beiträge: 13
Registriert: So 1. Jun 2008, 10:43

RE: Schwingenachse quietscht beim Federn der XT 600 DJ02Hal

Beitrag von XT Ritter »

Morgen Hans,

also,hab grad die Achs noch mal ausgebaut und den Schlag auf Platte gemessen: sind stramme 0,1 mm.

Hab vorher geguckt(bei vorschriftlich angezogener Achsmutter)und festgestellt,daß mittig am Motorflansch,links und rechts zu den Augen der Schwinge, noch reichlich Platz ist.
Das soll heißen: da liegen nur die Distanzhülsen auf, wie es sein soll.

Sollte die unrunde Achse keine Rolle spielen, kann es doch nur an den Distanzscheiben rechts liegen(eine oder zwei zu viel).Denn links sind ja ausser der Unterlegscheibe keine Distanzscheiben verbaut.
Würde man rechts noch mehr Scheiben verbauen, wird es sehr eng.
Ich sagte ja schon:
Bei den 4 Scheiben rechts und nicht angezogener Achsmutter messe ich 0,5 mm Spiel zwischen Schwingendeckel und Rahmen. Das ist laut Bucheli die goldene Mitte(0,3-0,7 mm)

Habe gestern auch rechts zwei Distanzscheiben weggenommen und probeweise eine links verbaut. Mit dem Gleichen Effekt, daß die Schwinge dann ab ca. 60 Nm super schwergängig, kaum von Hand zu bewegen war.

Frei beweglich bei 85 Nm war sie nur beim Verbauen der zwei Distanzscheiben rechts.

Bis denn

Dietmar

Hiha
Beiträge: 3320
Registriert: Di 1. Jul 2003, 09:15

RE: Schwingenachse quietscht beim Federn der XT 600 DJ02Ha

Beitrag von Hiha »

>Hab vorher geguckt(bei vorschriftlich angezogener
>Achsmutter)und festgestellt,daß mittig am Motorflansch,links
>und rechts zu den Augen der Schwinge, noch reichlich Platz
>ist.
>Das soll heißen: da liegen nur die Distanzhülsen auf, wie es
>sein soll.
>
Kapier ich nicht. Hab ich jetzt die falsche Explosionszeichnung im Kopf?
Die Hülsen müssen doch am Motorflansch auch anliegen?

Da stimmt was nicht..
Gruß
Hans

XT Ritter
Beiträge: 13
Registriert: So 1. Jun 2008, 10:43

RE: Schwingenachse quietscht beim Federn der XT 600 DJ02Ha

Beitrag von XT Ritter »

Hallo,

habe mich wohl falsch ausgedrückt.Ja, nur die Buchsen(Hülsen) haben links und rechts der Motorbefestigungs-Nabe Auflage, nicht die Drehzapfen der Schwinge(Schwingenaugen). Dazwichen ist ein messbares Spiel.

XT Ritter
Beiträge: 13
Registriert: So 1. Jun 2008, 10:43

RE: Schwingenachse quietscht beim Federn der XT 600 DJ02Ha

Beitrag von XT Ritter »

Hallo Zusammen.

Problem ist endgültig gelöst.
Habe fachlichen Rat hinzugezogen,
Es liegt nicht an einem seitlichen Schlag in der Schwingenachse, da dieser mit 0,1 mm noch im Toleranzbereich liegt.

Es ist tatsächlich so, wie ich Anfangs durch Experimentieren schon selbst vermutete:

Das Schwingenspiel war von Anfang an (bei Neukauf beim Händler) falsch
bemessen und falsch eingestellt. In der Schwinge wurden 4x 0,3mm Distanzscheiben verbaut, zwei zuviel. Dadurch wurde die Schwinge beim Verschrauben eingeklemmt und damit schwergängig.

Es gibt eine Formel zum Berechnen des korrekten Spiels:



A ist die gemessene Breite des Motorflansches(da wo die Schwingenhülsen mittig aufliegen)ca.63mm

B ist die gemessene Länge der Innenhüls(je eine pro Drehzapfen,also 2 insgesamt)74,9-75,0 mm, pro Hülse

C ist das Mass der Drehzapfenbreite(von einem äusseren Schwingenauge zum anderen) ohne Scheiben und Deckeln,ca 208mm.

D ist die gemessene Dicke der Unterlegscheibe im Deckel der beiden Schwingenaugen(1,9-2,0 mm , jeweils eine auf jeder Seite)

Die Berechnungsformel lautet: (A + Bx2) - (C + Dx2)

Aus dem so ermittelten Wert ergibt sich das tatsächliche Spiel in der Schwinge. Was jetzt zuviel ist,muss mit den besagten 0,3 mm dicken Distanzscheiben eingestellt werden.

Das Soll-Spiel ist: 0,4 -0,7 mm
Der untere Grenzwert von 0,3 mm Spiel darf nicht unterschritten werden,

Das heißt:

Sollten mit Hilfe der Messerei und der oben genannten Formel z.B. 1,0 mm Spiel gemessen werden, so wars bei mir, müssen zum Erreichen des korrekten Spiels, 2 Distanzscheiben verwendet werden.
Dann hätten wir ein Restspiel von 0,4mm und die Schwinge bewegt sich frei,verschraubt mit dem vorgeschriebenen Drehmoment von 85 Nm.


Grüsse

Dietmar





Antworten