Schwingenachse quietscht beim Federn der XT 600 DJ02

Räder, Federung, Höher- und Tieferlegung, Übersetzung, Kette, Ritzel
XT Ritter
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meble kuchenne Ruda Śląska Rybnik Tychy
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Schwingenachse quietscht beim Federn der XT 600 DJ02

Beitrag von XT Ritter »

Hallo Freunde!

Kann mir jemand helfen?
Bei meiner XT600 Bj.2002 kommt beim Ein-und Ausfedern ein hohes knarzendes Geräusch von der Schwingenachse.
Hab die Achse ausgebaut(bei montiertem Reifen und an ihrer Stelle einen Dorn nachgeschoben).Dann mit dick Fett wieder rein.(Hat ja leider seit einigen Jahren,Baureihen bedingt, keine Schmiernippel mehr an den Schwingenlagern)

Laut Bücheli soll die Mutter der Schwingenachse mit 85 Nm angezogen werden.

Nach dem Anziehen auf diesen Wert wurde das Geräusch noch stärker.Es schien mir, daß die Schwinge dann schwergängiger wurde.

Wenn ich nur mit 40 Nm anziehe ist das Quietschen dagegen ganz weg.
Kann es sein, daß es am falschen Drehmoment liegt?
Aber wieso, kann ich nicht verstehen.
Klemmt der Rahmen dann die Schwingenlager ein, wenn man zu fest anzieht?
Soll ich die Schwinge abbauen und die Lager und Buchsen kontrollieren, ob da was gefressen hat?
Am einfachsten wäre die Erklärung, daß Bucheli sich geirrt hat mit dem Anzugsdrehmoment.(Wäre nicht das erste Mal.Hab mir auf Grund dessen schon mal eine Schraube an der Kettenrad-Befestigung versaut)

Zu allem muß ich noch hinzufügen,daß meine XT erst 7500 km gelaufen ist und zudem in der Garage steht.
Wäre schön,wenn mir jemand helfen könnte.


Hiha
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RE: Schwingenachse quietscht beim Federn der XT 600 DJ02

Beitrag von Hiha »

Des klingt rostig.
Am Besten wär, Du tätest das ganze Lagerzeugl mal zerlegen, dann würdest Du den Grund schon sehen.
Die Funktion der Schwingenachse ist Folgende: Sie klemmt die inneren Lagerhülsen zwischen die Rahmenflächen und den Motor sodass sie sich nicht mehr drehen können. Auf diesen Hülsen laufen die Nadellager, die mit ihren Aussenringen in die Schwinge eingepresst sind.
Wenn da was knarzt, fehlts an Fett, oder sogar schon an Nadeln....
Allerdings muss ich zur Entwarnung sagen, dass die Federbeine gern selber mal knarzen. Sowohl die Augen, als auch die Kolbenstange kommen dafür in Frage.

Gruß
Hans

XT Ritter
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RE: Schwingenachse quietscht beim Federn der XT 600 DJ02

Beitrag von XT Ritter »

Hallo, danke für die schnelle Antwort.

Das Federbein kommt nicht in Frage.

Das Geräusch ist nur vorhanden, sobald ich die Achsmutter über 45 Nm anziehe.
Auf der Schwingenachse selbst habe ich winzige Rostspuren und aussen
leichte Metall-Fressspuren in Ringform gehabt, die ich aber weg-polierte.
Trotz jede Menge Lithium-Fett, daß ich vor der Achsmontage in die
Schwingen-Achsen-Aufnahme drückte, bleibt das häßliche Knarzen.
Lose Metallteile oder gar Nadeln des Lagers habe ich nicht entdecken können.
Aber das Alt-fett der Schwinge war von rostiger,dunkler Farbe und dünnflüssig.

Hiha
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RE: Schwingenachse quietscht beim Federn der XT 600 DJ02

Beitrag von Hiha »

Lies mein obiges Posting über den Aufbau der Lagerung nochmal durch. Die Hülsen kriegst Du erst raus, (und damit Gelegenheit die Nadeln zu sehen) wenn Du die Schwinge aus ihrer angestammten Position zwischen den Rahmenohren ziehst. DA muss fett rein, zwischen Hülsen und Nadellagern. Zwischen Achse und Hülsen hilft es nur vorbeugend gegen Korrosion, bewegen tut sich da normalerweise nix.

Gruß
Hans

XT Ritter
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RE: Schwingenachse quietscht beim Federn der XT 600 DJ02

Beitrag von XT Ritter »

Danke dir Hans,

habs verstanden. Werde die Schwinge ausbauen und mir mal genau unter der Lupe ansehen, bevor es im Sommer wieder auf Süd-Frankreich-Tour geht.

Kann natürlich sein, dass die Lager im A.... sind. Bin irgendwann mal im Winter durch Schnee und Salzlake gefahren. Vieleicht ist da was eingedrungen und hat Unheil angerichtet.

Wünsche alles Gute

Dietmar


Paul2
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RE: Schwingenachse quietscht beim Federn der XT 600 DJ02

Beitrag von Paul2 »

Hast du die Schwinge draußen gehabt? Evtl. hast du dann nämlich die Distanzscheiben falsch verteilt.
Unter den den beiden äußeren 'Lagerdeckelchen' sitzen Distanzscheiben, die für korrektes Spiel bei korrektem Anzugsmoment sorgen. Die kleben dort ziemlich unauffälig drin. Unter den 'mittleren' Deckel kommt keine Scheibe.
Beim Einfädeln der Schwinge fallen die Deckel mal gern zu Boden. Und wenn man das mit den Scheiben nicht weiß, steckt man die Deckel halt irgendwo wieder drauf. Sehen von außen ja auch gleich aus.
Wenn dann das 'mittlere' Deckelchen auch eine Scheibe abgekriegt hat, wird es beim Anziehen zu eng und erzeugt genau die von dir beschriebenen Symptome!

XT Ritter
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RE: Schwingenachse quietscht beim Federn der XT 600 DJ02

Beitrag von XT Ritter »

Hallo Paul,

nein, ich habe die XT 2003 als "Auslaufmodell" neu gekauft und bin somit Erstbesitzer.
Die Schwinge ist noch jungfräulich, vom Werk montiert und wurde von mir noch nicht ausgebaut.
Wartungsarbeiten wurden nur von mir an dem Fahrzeug vorgenommen.

Was natürlich nicht heißt, daß nicht vom Werk falsch montiert wurde und evtl. eine der besagten Distanzscheiben fehlt.
Ich werde mich zum Wochenende mal in die Schrauberklamotten werfen und mich um das Problem kümmern.

Werde am Ende über die Lösung des Problems, hier im Forum, berichten.

So long

Dietmar
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XT Ritter
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RE: Schwingenachse quietscht beim Federn der XT 600 DJ02

Beitrag von XT Ritter »

Hallo Freunde,

das Problem mit der Schwinge ist gelöst.

Als ich das Hinterrad ausgebaut und das Federbein von der Schwinge getrennt hatte, stellte ich fest, daß ab bei den besagten 40 Nm aufwärts, gemessen an der Schwingenachse, die Schwinge nur noch sehr schwergängig zu bewegen war. Die Geräusche waren extrem laut.

Nach der Demontage der Lagereinheiten links und rechts:

1. Die Lager, Buchsen und Kleinteile der Schwinge waren völlig trocken, also ohne Fett. Einer der äüsseren Lagerdeckel hatte von innen Rost angesetzt.
Auf den Lagerbuchsen hatten die Nadellager Grübchen gebildet,(kleine Vertiefungen in Nadelform) die von mir dann fein poliert wurden.Alles wurde dann gut gefettet mit Lithium-Seifenfett wieder eingebaut.
Die Buchsen drehte ich von innen nach aussen, so daß die Stellen mit der Grübchenbildung nicht mehr an den Nadellagern liegen.

Nach dem Einbau der Original-Teile stellte ich fest, daß das Quietschen zwar verschwunden war, jedoch die extreme Schwergängigkeit der Schwinge oberhalb von 40 Nm noch genau wie vorher war.

2. Ich baute alles wieder aus.

Im linken Schwingen-Lagerdeckel (aussen) befindet sich eine dicke Unterlegscheibe.
Im rechten Schwingen-Lagerdeckel (aussen) befindet sich die gleiche dicke Unterlegscheibe plus vier 0,3 mm dicke Distanz-Scheiben.

Nach dem Weglassen zweier dieser Distanz-Scheiben geht die Schwinge, eingebaut mit dem Soll von 85 Nm, an der Schwingenachse, weich wie Butter und am Schwingenende befindet sich kein messbares Spiel.

Fazit:

Die Schwinge wurde von Werk aus falsch und ungefettet verbaut.(Erst 7500 Original-Km und Garagenfahrzeug)

Die zu vielen Distanz-Scheiben rechts bewikten, daß die Lager-Buchse mittig am Motor fast keine Auflage mehr hatte und bei zu hohem Anzug der Schwingenachse, die Schwinge selbst Schleifkontakt mit der mittigen Motorführung bekam.

Ich hoffe, mein Beitrag hilft euch bei weiteren Problemlösungen.

So long, Freunde

Dietmar

Hiha
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RE: Schwingenachse quietscht beim Federn der XT 600 DJ02

Beitrag von Hiha »

>Fazit:
>
>Die Schwinge wurde von Werk aus falsch und ungefettet
>verbaut.(Erst 7500 Original-Km und Garagenfahrzeug)
>
So hab ich mir das vorgestellt.

Allerdings nochmal ausdrücklich obacht geben: Die Schwinge muss mitsamt sämtlicher Scheiben möglichst spielfrei zwischen die Rahmenohren passen. Wenn sie Seitenspiel hat, und Du den Rahmen mittels Schwingenachse und Mutter zusammenziehst, ist das ungesund. Bei anderen Mopetten reisst die Achse dann gern mal ab.

Gruß
Hans

XT Ritter
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RE: Schwingenachse quietscht beim Federn der XT 600 DJ02

Beitrag von XT Ritter »

Grüß dich, Hans

verstehe was du meinst. Hab auch schon lang drüber nachgedacht.
Habe erst eine der 0,3 mm Distanzscheiben weggelassen und dann eingebaut.
Schwinge war leichgängig bis 60 Nm (Schwingenachse).
Bei 85 Nm (Sollwert) konnte man die Schwinge kaum Auf und Ab bewegen.

Erst beim Weglassen der 2. 0,3 mm Scheibe geht die Schwinge, wie im
Bucheli beschrieben, bei 85 Nm, leichtgängig.

Das sind insgesamt 0,6 mm Unterschied.Und bewegliche Teile sollen sich ja schliesslich leicht bewegen lassen.

Eingebaut ist am Schwingenende kein Seitenspiel messbar.

Dietmar

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