Reifendruck Tenere 1VJ, jetzt mal ehrlich ...

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Hiha
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Re: Reifendruck Tenere 1VJ, jetzt mal ehrlich ...

Beitrag von Hiha »

Nur eine Idee:
Könnten diese Unterschiede auch mit den beim Import montierten Reifen zusammenhängen? Soweit ich das weiß, kamen auf viele Japaner in Deutschland standardmäßig Metzeler Reifen, teilweise sogar typgebunden eingetragen, wie seinerzeit der "Enduro 3 Sahara" auf meiner 3AJ. Den MUSSTE man montieren, konnte auch nix anderes als diesen Drecksreifen eintragen lassen, weshalb ich die Tenere verkaufte. Die XT500 kam ab einem bestimmtem Baujahr mit den Enduro 1+2, die arme RD250AC mit ME22 und 77 oder so.
Wenn dann der Reifenhersteller dem Importeur anschafft was sein Reifen für einen Druck braucht, könnte der doch auch in die jeweiligen landesspezifischen Wartungsunterlagen gewandert sein?
Gruß
Hans

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motorang
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Re: Reifendruck Tenere 1VJ, jetzt mal ehrlich ...

Beitrag von motorang »

Davon steht nichts im Genehmigungsdokument (Typenschein) oder der Zulassung. Also nichts offizielles.

In der Betriebsanleitung steht als Empfehlung
Bridgestone Trailwing
Dunlop Trailmax

Was da neu drauf war weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr. In der Praxis kann das aber kein ganzes bar Unterschied ausmachen wenns ähnlich fahren soll. Meiner "Erfahrung" nach ist 1,5 zu wenig und 2,5 zu viel, für Normalbetrieb.

Gryße!
Andreas, der motorang

PS Bilder hab ich aber wie ich sie neu hatte, Erstbesitz, hab dann gleich mal ein Gepäcksystem gebaut. Jedenfalls kein Gemetzeler, schaut aus wie ein Dunlop Trailmax (auch wenn sich die Profile über die Jahre leicht ändern)
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fastfredy
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Re: Reifendruck Tenere 1VJ, jetzt mal ehrlich ...

Beitrag von fastfredy »

Hi, ich bin hier im Forum gelandet, weil ich mal wieder neue Reifen brauche. Dabei ist mir aufgefallen, dass sich der empfohlenen Luftdruck des Reifenherstellers stark von dem empfohlenen Luftdruck des Fahrzeugherstellers unterscheidet. Zugegeben sind dazwischen auch schon viele Jahre vergangen. Aber die Unterschiede sind so hoch, dass ich selber mal checken wollte, mit wieviel Reifen Luftdruck denn die anderen so fahren.

Hmm, falls was schief geht will ich hier nicht den Kopf hinhalten, und deshalb werde ich auch keine "Reifendruckempfehlung" geben.

Aber mal so viel: Eigene Erfahrungen weiterzugeben sollte unproblematisch sein, und kann damit auch weiterhelfen.

Die Reifendruckangaben im Handbuch der XT 600 sind mit 1,5 bar wirklich sehr niedrig. Keine Ahnung, ob man damit auch das Fahren im Gelände mit im Blick hatte. Nach meiner Erfahrung würde ich nur dort mit so einem niedrigen Luftdruck fahren.

Ich habe leider vor vielen Jahren die Erfahrung machen müssen, dass sich auf meiner alten XT 600 zwei mal der Vorderreifen auf der Felge gedreht hat. Dabei kam es zu einem Ventilabriss am Vorderrad was zu einem schlagartigen Verlust des Reifendrucks führte. Einmal war dies bei sehr niedriger Geschwindigkeit, was unproblematisch war. Das andere Mal aber bei einer Geschwindigkeit um die 100 km/h. Dabei kam ich schwer in´s Rudern, und nur mit viel Glück (Gott sei Dank war es auf gerader Strecke) habe ich mich nicht auf die Nase gelegt. Auffällig war, dass ich zu diesem Zeitpunkt mit dem Reifendruck lt. Handbuch um die 1,5 bar - allerdings nicht mit der Originalbereifung- gefahren bin. Seitdem fahre ich vorne nie unter 1,8 und hinten nie unter 2,0 bar Reifendruck. Zudem habe ich seitdem vorne einen Reifenhalter mit eingebaut. Seitdem gab es keine Probleme mehr mit Reifenverdrehungen auf der Felge. Nach dem einschneidenden Erlebnis bin ich vorgewarnt, und achte sehr genau darauf, dass ich z.B. nach der Saison nicht mit zuwenig Lufdruck fahre. Das Ventilschräubchen habe ich nach oben gedreht. Seitdem schaue ich öfter auf das Ventil, um eine Verdrehung des Schlauches rechtzeitig zu erkennen. Steht bei jemandem das Ventil nicht mehr gerade, kann ich von einer "normalen" Weiterfahren wegen der großen Gefahr eines Ventilabrisses nur dringend abraten.

Ich kann mich dem vorherigen Post nur anschließen. Ich fahre mit einem Lufdruck von vorne 1,8 bis 2,0 bar und hinten (je nach Beladung) von 2,0- 2,3 bar). Die XT 600 EZ: 95 fahre ich schon viele Jahre. Sie ist ein schnörkelloses, wirklich robustes, und zuverlässiges Brot- und Buttermotorrad. Über die Jahre habe ich auch schon einige Reifen ausprobiert. Eine Enduro gefällt mir mit Stollenprofil einfach besser als mit Straßenreifen. Deshalb fahre ich seit Jahren vorne mit dem Heidenau K 60 Front in 90/90-21 und hinten mit dem K 60 Scout M+S in 120/90-17. Die Trockenhaftung der Reifen ist gut. Aber! Vorsicht mit (Halb)Stollenreifen bei nasser Fahrbahn und Kurven auf geflickter (oder schlechter) Fahrbahn. Da kann der Grip unerwartet schnell nachlassen oder verloren gehen. Im Vergleich zu anderen, ähnlichen Reifen geht die Laufleistung mit über 10 000 km voll in Ordnung. Allerdings sind die Preissprünge in den letzten Jahren ein Wehrmutstropfen. Kurz vor Topspeed kommt Unruhe in´s Fahrwerk. Aber bei dem hohen Kilometerstand will ich das alte Schätzchen eh nicht mehr so jagen.

Grüße fasfredy

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