Maximaler Oeldruck und wo ist das Umgehungsventil?

Drosseln - entdrosseln und was in die anderen Motorkategorien nicht passt
Hiha
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Re: Maximaler Oeldruck und wo ist das Umgehungsventil?

Beitrag von Hiha »

Summerbreeze hat geschrieben:
Mo 17. Mai 2021, 10:02
Dann ist die Nockenwelle die einzige Stelle mit Gleitlagern?
Ja, aber diese Gleitlager sind nicht druckgeschmiert wie bei einem Gleitlagermotor. Da kommt einfach drucklos Öl in eine Nut, und das Lager baut seinen Ölkeil durch die Drehung selber auf.
Für diverse Suzukis, deren wälzgelagerte DR-Motoren ähnlich niedrige Öldrücke haben, gibts beim Hesseler im DR-BIG_Shop einen speziellen Öldruckschalter:
https://www.dr-big-shop.de/902.html

Gruß
Hans

Summerbreeze
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Re: Maximaler Oeldruck und wo ist das Umgehungsventil?

Beitrag von Summerbreeze »

Nein, in der Patrone selbst. Ein federbelasteter Deckel.
Jau. Wie kann man nur so auf dem Schlauch stehen? Danke :oops: [Wo ist eigentlich der Smiley, der sich an die Stirn schlägt? ;) ]

@Hiha
Ah, wieder was gelernt. :-)
Leider hat die DR wohl einen etwas höheren Minimaldruck als die XT. Deshalb ist das bei den Teneristi wohl auch am flackern.
Lt. Andi´s Moppedcafe liegt der minimalste zulässige Druck bei ~0,15 bar =~1,5 N/cm²
Wenn man das weiß, ist ja trotzdem alles in Ordnung. Diese 0,15 bar stellen für mich erstmal die unterste Verschleißgrenze der Pumpe dar.

Wenn das Lämpchen im Leerlauf nicht mehr flackert sondern dauernd leuchtet, sollte man sich wohl mal um den Oelkreislauf kümmern.
Mit gehts im Moment hauptsächlich darum,
a) Ich möchte die Drücke einfach nur Wissen. (Techn. Interesse von Berufswegen)
b) Ich möchte für alle Zukunft ausschließen, das ich plötzlich (aus welchem Grund auch immer) ohne Oeldruck fahre und dadurch unnötigerweise den Motor schrotte.
c) Ich erkenne u.U. Probleme in der Oelversorgung, bevor sie kritisch werden können.
d) Ich habe was zum Basteln. :D

Es wird auf Dauer wohl auf einen schlichten Druckschalter hinauslaufen, falls ich nicht einen schönen kleinen Manometer bekomme.
Jetzt aber erst mal den ersten Schritt. Adapter bauen.
Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.

Hiha
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Re: Maximaler Oeldruck und wo ist das Umgehungsventil?

Beitrag von Hiha »

Summerbreeze hat geschrieben:
Di 18. Mai 2021, 09:16
Wenn man das weiß, ist ja trotzdem alles in Ordnung. Diese 0,15 bar stellen für mich erstmal die unterste Verschleißgrenze der Pumpe dar.
Bitte glaubs mir -oder lass es-: Dein Ansatz ist falsch. Öldruck KANN es keinen vernünftigen geben, da nirgends ein nennenswerter Gegendruck besteht, da alle Ölbohrungen einfach nur zum Rumschlabbern ausgelegt sind. Der resultierende Öldruck hängt von Viskosität und Temperatur ab, er kann auch deutlich kleiner als 150mBar sein ohne dass was verschlissen oder defekt ist. Wie motorang schrieb, wäre ein Flowmeter viel sinnvoller als ein Druckmesser.
Das federbelastete Bypassventil im Ölfilter lässt einfach ungefiltertes Öl durch, welches -warum auch immer- nicht durch den Filter will. Unsere Mopeds haben also praktisch alle eine Nebenstromschmierung, auch wenn der Ölfilter im Hauptstrom liegt.
Kümmere Dich um ausreichend Öl im Tank, dann läuft das auch im Kreis, und mehr kann es garnicht tun.

Gruß
Hans

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Maybach
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Re: Maximaler Oeldruck und wo ist das Umgehungsventil?

Beitrag von Maybach »

@Hiha

Wohltuend klarer Hinweis! Genau das wollte ich mit meinem Post gesagt haben.
Aber ich bin ja nicht so ein Meister der Sprache ... :D

Maybach

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motorang
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Re: Maximaler Oeldruck und wo ist das Umgehungsventil?

Beitrag von motorang »

Ich habe in fast 35 Jahren XT, SR und Tenerefahrerei nur 5x richtig Probleme mit Öl gehabt.

1) Wissend, dass ich einen Ölverbrauch von ca. 0 - 0,1 Liter/1000 km habe, hab ich bei einer schnellen Tour mal 1500 km NICHT nach dem Öl geschaut und den Motor fast trockengefahren. Merke: bei höheren Drehzahlen kann der Ölverbrauch sprunghaft ansteigen.

2) Vibrationsbruch der aussenliegenden Ölleitung zum Zylinderkopf (SR500), da war zwar noch reichlich Öl im Umlauf, nur nicht mehr an der Nockenwelle leider. Ein Druckschalter hätte nicht rechtzeitig angeschlagen denk ich, denn es war WInter und das Öl recht dickflüssig, hat also reichlich Druck gehabt ...

3) Kolbenstegbruch, Überdruck im Gehäuse und es hat fast alles Öl über die Entlüftung in den Luftfilterkasten gedrückt. War am Ansprechverhalten des Motors problemlos zu bemerken :D

4) Tauschmotor, den Aussagen des Verkäufers vertraut. Fehler - er hatte am Getriebeausgang ein Lager ohne Dichtring verbaut. Ergo zu wenig Rückförderung in den Öltank, zu wenig Öl im Umlauf, ständig voller Motorblock und zu heiß. Druck war da, aber zu wenig Menge. Bei der Ölstandskontrolle und an der Öltemperatur leicht zu bemerken.

5) Selber am SR-Motor Ölpumpe überholt und neue Normschrauben verbaut - 20 mm statt 18 mm. Die Pumpe war zwar fest verschraubt aber gegen das Gehäuse nicht dicht, weil die Schrauben im Gewinde anstanden. Ergo kaum Förderung auf der Primärseite, bei der Inbetriebnahme kam sehr spät und kaum Öl aus der Kontrollbohrung am Ölfiltergehäuse. War leicht zu merken.

Gryße!
Andreas, der motorang

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motorang
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Re: Maximaler Oeldruck und wo ist das Umgehungsventil?

Beitrag von motorang »

Ach verdammt. Das sechste Mal hat sich die Ablassschraube vom Öltank während der Fahrt losgeschraubt und wurde verloren. 200m später ging der Motor fest. Hatte ich verdrängt. Vielleicht hätte da ein Ölschalter was gebracht :|

Gryße!
Andreas, der motorang

Hiha
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Re: Maximaler Oeldruck und wo ist das Umgehungsventil?

Beitrag von Hiha »

Maybach hat geschrieben:
Di 18. Mai 2021, 13:58
@Hiha

Wohltuend klarer Hinweis! Genau das wollte ich mit meinem Post gesagt haben.
Aber ich bin ja nicht so ein Meister der Sprache ... :D

Maybach
Es wurde zwar schon alles gesagt, aber halt noch nicht von Jedem :lol:
Gruß, auch an den Meister des Understatement,
Hans

Summerbreeze
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Re: Maximaler Oeldruck und wo ist das Umgehungsventil?

Beitrag von Summerbreeze »

Bitte glaubs mir -oder lass es-: Dein Ansatz ist falsch. Öldruck KANN es keinen vernünftigen geben, da nirgends ein nennenswerter Gegendruck besteht, da alle Ölbohrungen einfach nur zum Rumschlabbern ausgelegt sind. Der resultierende Öldruck hängt von Viskosität und Temperatur ab, er kann auch deutlich kleiner als 150mBar sein ohne dass was verschlissen oder defekt ist. Wie motorang schrieb, wäre ein Flowmeter viel sinnvoller als ein Druckmesser.
@Hiha
Ich glaubs Dir doch, das es keinen vernünftigen Druck gibt.
Irgendeinen wird es im Oelfiltergehäuse aber wohl geben?
Ich hatte mal geschaut und Druckschalter ab 0,1 Bar gibts ohne Ende.
Bei den Teneristi haben sie wohl welche von KTM etc. mit 0,3-0,4 Bar verbaut. Das der dann auch mal flackert, wundert mich halt auch nicht wirklich, wenn man von den niedrigen Drücken weiß.

Was die tatsächlich auftretenden Drücke angeht, wissen wir momentan wohl alle das gleiche? Nichts?
Ich gehe den Sachen halt gern auf den Grund und hänge da demnächst erstmal ein Manometer dran, fahr ne Runde damit und bin dann hoffentlich etwas schlauer.
Vielleicht ist es ja wirklich so, das selbst bei Nenndrehzahl nur 0,5 Bar oder sogar weniger auftreten?
Dann wäre ein Durchflussmesser wohl wirklich das beste.
Bevor man das aber nicht ausgemessen hat, ist das doch nur stochern im Nebel.

Ihr dürft ihr mich gern als bekloppt erklären, bin ich durchaus gewohnt. Ich will es aber zuerst einmal halt einfach nur Wissen.
Alles weitere wird sich finden.
Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.

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Maybach
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Re: Maximaler Oeldruck und wo ist das Umgehungsventil?

Beitrag von Maybach »

Hier noch ein nicht ganz ernst gemeinter Vorschlag für die Anbringung des Manometers, hier an einer alten 350er Enfield. :D
Im warmen Zustand zeigt die unter 0,1 bar Druck an. Wenn das Öl kalt ist, vielleicht 0,2 bar.
Zahnradpumpe und rollengelagert.

Maybach
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motorang
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Re: Maximaler Oeldruck und wo ist das Umgehungsventil?

Beitrag von motorang »

Bei Öldruck zuckt der Zeiger :D

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