DAS Forum für Yamaha XT600 und XT600Z

Moin,

Bin gestern so 500km konstant 110 km/h gefahren in den Urlaub gefahren. Kleine Norwegentour. Bin jetzt in Bergen angekommen. Es ist eine offene XT600K BJ 92

Während der Fahrt wurde der Sound des Motors immer härter, so leicht rasselig hart.
Maschine fuhr aber normal und hat volle Kraft ebenfalls kein Ölverbrauch.

Ebenfalls war beim Gas Wegnehmen ein pfeifendes Geräusch zu hören, als ob da etwas eingesaugt wird.

Das einzige was nicht normal aussieht ist ein Schwitzen am linken Ansaugstutzen.

Heute gut angesprungen.

Gefühlsmäßig scheint der Motor etwas zu heiß zu werden. Kann aber auch Einbildung sein.

Was tun ? Wegignorieren und Urlaub genießen oder Urlaubstage für.Yamahabesuch und Rumfrickeln opfern?

Und was tun wenn Yamaha keine Ersatzteile.hat? Kann man ggfls den Ansaugstutzen mit Fahrradflickzeug behelfsmassig abdichten?

Oder den Ansaugstutzen mit Tesa Extrem Band umwickeln?

Was kann noch harten Sound verursachen?

Danke für Eure Ideen

Wenn Du den Ansaugstutzen im Verdacht hast: ja den würde ich umwickeln, mit was auch immer. Wenn Du ihn ausbaust um nachzusehen ob sich der Alustutzen aus dem Gummi schält: hab sowas auch schon mal mit Motorsilikon wieder zusammengeklebt, das hält eine Weile.

Ich würd noch nachschauen ob die Ansaug/Luftfilterstutzen ganz drauf und festgezogen sind, und der Benzinweg frei (Filter?). Abmagern kanns auch wenn zB das Filtersieb oberhalb vom Schwimmerventil verdreckt ist, da kommt man halt nur nach Vergaserausbau dran.

Hast Du ein Ölthermometer dran?

Etwas langsamer fahren schadet sicher nicht bis Du Zeit hast nachzusehen. Das mit dem Ölstand wurde aktuell überprüft? Manche Motoren brauchen normal fast kein Öl, aber auf Autobahnetappen saufen sie Öl ...

Gryße!
Andreas, der motorang

Ich habe leider kein Thermometer. Habe noch einmal kontrolliert, kein Ölverlust.

Hier ein Video von dem Motor nach dem Kaltstart mit gezogenem Choke.

Nach dem Kaltstart hatte ich schon immer ein Klacken des Kolben. Das vergeht nach ein paar Minuten. Mich beunruhigen die anderen rauhen, harten Geräusche.



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Yamaha tippt auf Kurbelwellenlager rechts.

Ich fahre erstmal vorsichtig weiter - die können akut das nicht beheben.

Das könnte vom Geräusch her der Primärtrieb sein.
Die Mutter auf der Kurbelwelle könnte sich gelöst haben - wäre auch vor Ort lösbar.
Nutz am besten Mal die Forensuche um dich da aufzuschlauen.

Ich würde auch auf losen Primärantrieb oder Kupplungskorb tippen. Das Moped nach links auf die Seite legen und einmal den Seitendeckel abnehmen, dann kannst du das prüfen.

Die Abdichtung kann dann auch mit Dichtmasse geschehen, das sollte zumindest zum fahren einigermaßen reichen.

Ich tippe auch auf die Verschraubung des Primärantriebs-Zahnrades auf der Kurbelwelle.

Du kannst die Geräuschursache vor der Demontage etwas genauer verorten, indem Du einen Schraubendreher - gerne in "groß" - mit der Klinge an die ensprechenden Stellen am Motor hältst und mit dem Ohr am Griff lauschst (PLastik- oder Holzgriff, ein Gummigriff ist eher hinderlich). Der Schall wird dadurch übertragen. So kannst Du nacheinander den Ventildeckel und die Motorseitendeckel und den Steuerkettenspanner abhören - ähnlich wie Dein Hausarzt das mit dem Stethoskop macht. So kannst Du Dir etwas sicherer sein, bevor Du auf Verdacht unterwegs Motordeckel öffnest.

Wenn Du Hilfe beim Vorgehen mit dem rechten Deckel benötigst, melde Dich hier wieder, der ein oder andere wird Dir sicher helfen können. Und die Papierdichtung vom Kupplungsdeckel nicht wegwerfen, wenn Du keine Neue zur Hand hast. Auch wenn sie leicht gerissen ist, kannst Du sie mit Dirko wieder einkleben. Das ist besser als nur Dichtmasse zu verwenden.

Viel Erfolg

Stef

Ich hoffe, dass die untere Schraube am Ölfilterdeckel passend gewählt bzw die Gewindereparatur richtig gemacht wurde.

Ein Kolbenkipper glaube ich nicht, der verhäklt sich anders aufs Gas.
Das klingt schon so ein bisschen von oben/Zylinder. Dieses helle Dengeln. Oberes Pleullager?

Losen Primärtrieb habe ich dumpfer in Erinnerung.

Hatte jetzt erst Gelegenheit mir das Video anzuhören. Beim Abstellen hört man das erwähnte Pfeifen. Ich tippe auf undichten Ansaugstutzen und dadurch verursachten Kolbenfresser, den man bei den 600ern leider recht häufig sieht. Das rechte Kurbelwellenlager, wie von der Yamahawerkstatt diagnostiziert, halte ich für abwegig, aber die Mutter mal zu kontrollieren ist sicher kein Fehler. Dem Urlaub tut ein eventueller Fresser keinen Abbruch, nur musst Du halt den Ölverbrauch im Auge behalten, der kann plötzlich ansteigen.
In der Hoffnung mich zu irren,
Hans

Die Schwarmintelligenz hier hatte Recht! Es war tatsächlich die Schraube auf der Kurbelwelle! Danke Euch!!! Durch den Tip konnte ich das Problem schnell angehen.

Bin durch Glück auf einen passionierten lokalen Schrauber mit 9 oder so Mopeds gestoßen, der mich mit in seine Werkstatt genommen hat.

Wir haben dann gesehen, dass die Mutter auf der Kurbelwelle lose ist und in der Folge ist dann wohl auch der Keil, der die beiden Zahnräder hält, zerscheert ist.

Wir sind grob nach dieser Anleitung vorgegangen und haben die XT im Liegen aufgemacht.
viewtopic.php?t=150821

Den Tank abbauen haben wir uns geschenkt, da ein Balken zur Hand war, auf den man den Motor legen konnte.

Wir habe zwei Bruchstücke des Keils, die man noch nutzen könnte, wieder eingesetzt und die Zahnräder und zwei noch gute Keilstücke mit Loctite 648 verklebt. Die Schraube wieder fest geschraubt nach Augenmaß. Weitere Schrauben waren nicht lose.

Die zerrissene Dichtung mit Silikon abgedichtet.

Der Motorsound ist zwar immer noch nicht ganz der alte - kann aber auch Paranoia meinerseits sein. Jedenfalls spüre ich die ganz üblen harten Vibrationen nicht mehr.

Bin heute 200 km gefahren.

Habe auch mit Schraubenzieher als Stethoskop den Motor abgehört und konnte das üble kratzende Geräusch nicht mehr finden.

Also, nochmals Danke an Euch!

Grüße Gerry