Ist es der Vergaser? Ausbau bei TT600, Tipps für Laien

Motor - zieht nicht mehr, ruckelt, springt nicht an, geht gleich wieder aus, hat nicht mehr die volle Leistung usw.Tipp !! >> Troubleshooting/unerklärliche Phänomene auf http://www.xt600.de
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jensoliver
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Registriert: Do 8. Sep 2022, 17:56

Ist es der Vergaser? Ausbau bei TT600, Tipps für Laien

Beitrag von jensoliver »

"Spotzen", Zündausetzer und dann ging gar nichts mehr.

Erstmal die einfachen Möglichkeiten überprüfen: Benzinfilter durchlässig? Luftfilter sauber? Wackelkontakte oder korrodierte Kontakte am Kabelbaum?
Dann die TT 4GV Macken: Mit ähnlichen Symtomen hatte ich schon Kabelbruch unter dem Lenkkopf (deshalb auch Lichtausfall) und ein zerbröselndes Kästchen der Hauptsicherung (nähe Batterie).

Nach evtl. neue Kerze/Zündfunke prüfen, kommen langsam Vergaser und Lichtmaschine und ab hier fängt für mich das Expertenkönnen an.
In diesem Forum habe ich dannn den lesenswerten Thread "3TB mit Vergaserproblemen" gefunden.
Eine Vergaserrevision stand sowieso mal an (gelegentliches Überlaufen) und ich habe die Sache nach einem interessanten Telefonat Hennig34L übergeben.
Zum Ausbau muss ein Inbusschlüssel gekürzt werden, sonst kommt man nicht an die Schrauben der Ansaugstutzen. Der Vergaser kann nach dem Lösen aller Schrauben zur rechten Seite (Fahrtrichtung) samt der Ansaugstutzen heraus genommen werden.
Vorher den Ausgleichsbehälter der Hinterradbremse lösen, der ist im Weg.
Zur Sicherheit können die Gaszüge (auf/zu) gekennzeichnet werden.
Die original Ansugstutzen (Bj 95.) sind mir beim Ausbau schon zerbröselt, als Ersatz wurden Tourmax verbaut.
Entfernt man auch die Ansaugschnorchel (zum Luftfilter) ist zum Hantieren viel mehr Platz und es kann auch ein kritischer Blick auf Beschädigungen/Risse geworfen werden.
Läßt man die Schnochel drin, muss die Verklebung zum Luftflter nicht gelöst werden (ist so bei 4GV), es wird aber auch fummliger beim Einbau.
Ein Helfer ist gut, es geht aber auch alleine.
Der Vergaser kam zügig zurück zu mir geschickt, im Ultraschallbad gereinigt und sauber.
Henning hat alle Schrauben durch Inbus ersetzt, Dichtungen und Schläuche erneuert.
Gut gefallen hat mir das Protokoll, alle Einstellungen (Schwimmerstand u.ä.) und Veränderungen am Vergaser wurden aufgeführt und können nachvollzogen werden.
Vor dem Einbau sollten die Ansaugstutzen schon mit den Vergasern verbunden werden, gemeinsam lassen sie sich von der rechten Seite einbauen.Vorher die Ausrichtung der Stutzen prüfen. Am besten, die alten werden erst nachher weggeworfen, dann kann verglichen werden.
Damit die Dichtungen nicht aus der Nut im Stutzen rutschen, können sie mit Fett eingelegt werden.
Hat man auch die Ansaugschnorchel ausgebaut, sollten sie hinten (am Luftfilter) zuerst eingesetzt werden. Auf die Ausrichtung achten: Eine kleine Nase am Schnorchel muss in die entsprechende Aufnahme im Luftfilterkasten passen. Vorher mal darauf achten.
Ausgleichsbehälter der Bremse nicht vergessen!
Bei einem jahrzehntealten Motorrad, ist eine Komplettreinigung früher oder später mal dran.
Auch penibles Vergaserablassen bei längeren Standzeiten scheint Ablagerungen nur zu verzögern, Geländeeinsatz tut das Übrige.
Nach dem Einbau sprang die TT sofort wieder an und lief problemlos, eine längere Probefahrt steht aus Zeitmangel noch aus.

Beste Grüße

Jens

jensoliver
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Re: Ist es der Vergaser? Ausbau bei TT600, Tipps für Laien

Beitrag von jensoliver »

Zusatz zum letzten Beitrag

Die Werkshauptdüse der TT600 hat die Größe 145.
Warum immer wurde diese gegen eine 130er gewechselt, das Original kam nicht zu mir zurück.
Rücktausch nicht möglich, weitere Montage kostenpflichtig plus Material.

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