Zylinderkopfdichtung undicht

Motor - zieht nicht mehr, ruckelt, springt nicht an, geht gleich wieder aus, hat nicht mehr die volle Leistung usw.Tipp !! >> Troubleshooting/unerklärliche Phänomene auf http://www.xt600.de
dercebe
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Zylinderkopfdichtung undicht

Beitrag von dercebe »

Statt mein eines Problem zu lösen hab ich ein frisches. Ist auch viel besser als das alte, das hier kann ich nämlich sehen.
Es fängt an zwischen Zylinder und Kopf durch zu blasen. Eher bei kaltem Motor, wenn ich im Stand Gasstöße gebe oder eben
unter Last. Die Kiste rennt trotzdem ziemlich gut und spring auch recht gut an. Jetzt hab ich trotzdem Sorge, dass ich noch mehr kaputt mache, wenn ich das so noch mal fahre... also evtl. Kopf beschädige. Es bläst rechts durch, in etwa von da wo die Öl Steigleitung ist bis vorne.
Ich hatte das schon befürchtet, da ich mir da nen Zylinder mit defektem Gewinde hab andrehen lassen, das dann selber versucht habe zu flicken ( vermutlich hab ich das nicht gut gemacht, also damit jetzt mein Problem ). In Kombination mit einem 10,5:1 Kolben war
das ja ein Rezept für Probleme... aber hinterher ist man immer schlauer. Es darf gerne gelacht werden ;-)

Um mehr zu wissen muss ich es eh aufschrauben, am Ende ists noch was ganz anderes... bis dahin ein kurzes Video, wo ich versucht habe
den Effekt zu zeigen. Scheinbar filtert mein Handy aber den Knall der dabei jedes Mal entsteht sehr effektiv raus... aber man kann evtl. die
Dichtmittelreste sehen, die es schon raus geblasen hat. Klingt fast schon zu gut.. ;-)



Ich weiß, Videolinks sind nicht so toll, aber da er zum Verständnis des threads nicht wirklich notwendig ist hab ich mir das mal erlaubt...

Kernfrage zum Schluss: Auf keinen Fall mehr einen Meter fahren, oder halb so schlimm, laufen lassen solange sie mitspielt?
PPS: evtl. war das die ganz Zeit mein "Neues, etwas lauteres Geräusch beim Beschleunigen??? Ganz schön ähnlich zu vorher... und da hatte nix
durch geblasen, das hätte ich gesehen bei der Demontage denke ich, gerade noch mal Fotos angeschaut..

Gruß

Christoph

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XTsucher
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Re: Zylinderkopfdichtung undicht

Beitrag von XTsucher »

Ich höre und sehe nix. Wenn die Kopfdichtung oder die Dichtung der Ölsteigleitung durch ist,. dann sieht man das deutlich an schönen, siffenden Ölspuren.
Grüße, Frederik - der 1VJ fährt.
Original ist schön und gut - ich fahre lieber
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Hiha
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Re: Zylinderkopfdichtung undicht

Beitrag von Hiha »

Wenns pfurzt und knattert ists wohl schon die Kopfdichtung, bzw vermutlich das Gewinde. Kopfdeckel runter, wenn sich die Kopfschrauben nachziehen lassen, wirds das wohl sein.

Gruß
Hans

dercebe
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Re: Zylinderkopfdichtung undicht

Beitrag von dercebe »

@XTsucher
Ja, ich muss gestehen, das Video gibt es nicht gut wieder, vermutlich dank Unterdrückungsfunktion im Audio und weil das Geräusch extrem
kurz und recht laut ist, wie ein kleiner Schuss. Real kann man es als leichte Wolke sehen, bei 38 Sekunden sieht man kurz einen Schleier im Bild, das ist die Wolke. Ist erstaunlich trocken, nur ganz dünn Öl auf den Kühlrippen. Naja, egal, das Problem ist leider real aber ich sehe ein,
dass das Video eher taugt um die Kiste zu verkaufen als best startende XT aller Zeiten ;-)

@Hiha Knattern oder Knallen beschreibt es ganz gut, mein Ohren sind etwas doof, deswegen mag meine Wahrnehmung da etwas off sein.
Ich frag mich nur, obs das die ganze Zeit schon war und die Vibration, die ich zu spüren glaube, einfach das Zurück schlagen von Kopf und Zylinder gegen einander ist wenn der Knall vorbei ist... das wäre schon echt schräg.
Evtl. war das auch das ( sehr seltene ) quietschen was ich früher hatte schon...

Heute leider keine Zeit gehabt, morgen gibt mehr Fakten hoffe ich. Danke auf jeden Fall schon mal fürs Feedback.

Gruß

Christoph

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christian78
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Re: Zylinderkopfdichtung undicht

Beitrag von christian78 »

Wird halt der typische Klatterradatsch sein. Kopf verzogen oder Gewinde ausgerissen.
Der Kopf wird auf alĺe Fälle verzogen sein und will plangechliffen werden.
Ich wohn zwar nicht am Arsch der Welt, aber man kann ihn von hier aus hervorragend sehen!

dercebe
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Re: Zylinderkopfdichtung undicht

Beitrag von dercebe »

Heute kann ich erst mal nur ein kleines Update geben:
Also Ventildeckel ist unten, also hab ich die 4 Schrauben, die den Kopf von oben halten mal geprüft. Eigentlich wollte ich das mit Drehmoment
Schlüssel machen, hatte ich aber heute nicht hier... nach etwas Hadern dachte ich, einfach mal ne Nuss mit etwas Verlängerung dran probieren als
"Knebel", aber ohne Ratsche und versucht zu drehen.. fest / locker.. mit sehr wenig Aufwand, also einfach so aus dem Handgelenk kamen beide rechten Schrauben los, also schnell die anderen beiden auch, da musste ich mich dann aber schon was rein hängen... also
irgendwie locker geworden. Die in meinem geflickten Gewinde fühlte sich wenigstens noch an wie ein Gewinde , die andere total teigig. Wobei das Gewinde in meiner Hülse eh nicht ausreißt bei dem Drehmoment, habe die aus hochfestem Alu gemacht und eine zerstörend getestet und bin erst weit drüber ans ausreißen gekommen. Wenn überhaupt ists das Gewinde im Zylinder, der bohrte sich nämlich als würde man in nen Keks bohren.

Die anderen beiden OK. Außerdem ist die von unten haltende M8 Mutter am Stehbolzen ( oder Hängebolzen ;-) nur noch
handfest, die hintere noch fest. Ich hab damals nen guten, kalibrierten Drehmomentschlüssel benutzt und in mehreren Durchgängen fest gezogen und nen Tag später noch mal geprüft ( die geflickte Hülse hatte sich da noch gesetzt ) und auch die Hutmuttern versucht recht identisch fest zu setzen, auf jeden Fall viel fester als jetzt. Auch die Schrauben am Auspuff waren nicht mehr wirklich fest... ich muss annehmen, dass sie das los
gerüttelt hat, hatte ich noch nie und ich hatte den Kopf schon mehrfach ab in den fast 25 Jahren die ich die Kiste fahre...
Dass ich mal ne Schraube vergesse, OK kann passieren.. aber hier hat sich was gelöst im großen Stil.
Ich hab den Kopf jetzt mal noch nicht entfernt, ich hole mir morgen nen guten Schlüssel und prüfe erst mal, ob ich die Schrauben überhaupt wieder mir den 40Nm festziehen könnte oder ob ich dann gleich die Gewinde in der Hand habe, ist denke ich besser das jetzt zu prüfen.

Danke & Gruß

Christoph

dercebe
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Registriert: Do 16. Apr 2009, 21:32

Re: Zylinderkopfdichtung undicht

Beitrag von dercebe »

So, heute kam der Kopf runter.

Vorher hab ich noch versucht die Schrauben mit den 29Nm festzuziehen und nach ner viertel Stunde noch mal geprüft, nur eine ließ sich
minimal nachziehen... keine Ahnung ob das schon gut ist, aber definitiv nicht totaler Schrott. Meine Hülse scheint an Ort und Stelle geblieben zu sein und die zähen Gewinde wohl eher ein Ergebnis von Dreck, den es da rein geblasen hat..
Etwas irritiert hat mich: meine Schrauben sind 115mm lang ( ab Kopfunterseite ) und haben 45mm Gewindelänge. Im Kedo Katalog steht zu der
Bauform: "Nur für Modelle mit dem späten Typ der Zylinderkopfdichtung" ... ich hätte gesagt, ich hab die "alte" mit einer Schraube weniger
am Kettenschacht...drin waren die aber schon immer. Und evtl. sollte ich da auch mal frische kaufen.. war jetzt 3 mal auf inzwischen.

Hier ein Paar Bilder:
Der Kopf :
Kopf Unterseite
Kopf Unterseite
Man kann denke ich erkennen, dass es in Fahrtrichtung rechts ölig ist, und Richtung Steuerkettenschacht scheint es auch durch geblasen zu haben
Das würde auch erklären, warum der Motor schonmal Öl raus geblasen hat, wenn man Vollgas gefahren ist...

Hier noch mal mit Dichtung:
Kopf Unterseite mit Dichtung dran
Kopf Unterseite mit Dichtung dran
Wenn ich das richtig sehe, scheint es auf der einen Seite über, an der anderen unter der Dichtung durch geblasen zu haben.

Der obere Rand der Laufbuchse hat ringsrum etwas Ablagerungen, aber das ist auf ganzem Umfang in etwa gleich
Oberkante Laufbuchse
Oberkante Laufbuchse
Zu guter Letzt finde ich, für ca. 2000 gefahrene Km ist das ganz schön viel Ölkohle, es ging wohl nicht nur raus, sondern auch rein...
Ölkohle
Ölkohle
Spätestens um das richtig sauber zu machen muss der Topf auch runter, sonst brösel ich nur alles voll und hab am Ende noch nen Klemmer...

Tja, Verzug: ich hatte nur normale Stahllineale zur Hand, da sehe ich erst mal nix, aber Handbuch sagt 0.03mm, das ist ja selbst mir Haarlineal
schon ne Ansage. Ob ich den Gewinden und Schrauben jetzt trauen kann, kann ich schwer einschätzen, ich vermute ich muss es riskieren
und mit planen und neuen Dichtungen versuchen ob es dann hält...mal sehen was ich da organisieren kann.
Was mir weiterhin Sorgen macht, warum war da so viel Locker... vibriert sich das los, wenn der Kopf in Bewegung kommt? Und das muss
er ja, sonst könnte er nicht manchmal dicht und manchmal undicht sein abhängig vom Druck den anliegt, auch wenn es nur 100tel sind.

Ist es realistisch, das obere Ende wieder zusammen zu bauen, ohne den Lima Kram auf zu machen? Position von OT steht ja auch am Schauloch an,
nur ob ich die Kettenschiene wieder in die Nase unten bekomme, bin ich etwas unsicher...

Danke für eure Tipps auf jeden Fall mal, morgen kommt der Zylinder runter, war schon zu dunkel eben.

Gruß
Christoph

dercebe
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Re: Zylinderkopfdichtung undicht

Beitrag von dercebe »

Kleiner Nachtrag, hatte das Bild vom Zylinder selber vergessen, der Vollständigkeit halber :
Zylinder.png
Gruß

Christoph

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christian78
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Re: Zylinderkopfdichtung undicht

Beitrag von christian78 »

Das war an der Ölbohrung undicht. Nimm die beiden O Ringe original Yahama!
Bin mir nicht sicher, ob der geblasen hat, weil eigentlich wäre die ganze Fläche der Dichtfläche dann braun - wie zum Steuerkettenschacht - hier hat er etwas durch gelassen.
Der innere verfärbte Rand ist abhängig von der verwendeten Dichtung.

Der Kopf verformt sich meistens im Bereich zwischen den Auslässen nach unten - da wo der vordere Bolzen ist.
Der lange Weg zum Steuerkettenschacht kann auch Ärger machen, besonders bei der alten Version.
Mach die Dichtflächen sauber und lege den Kopf auf den Zylinder und probiere, ob sich die Fühlerblattlehre einschieben lässt.
Ich behaupte mal, dass du ab 1/10 Probleme sicher bekommst. 0,03...0,04...0,05...0,06 könnte noch durchgehen.
Probiere nicht durch das Erhöhen der Anzugsdremomente das dicht zu bekommen - es geht nicht.

Versuche nicht den Kopf auf Schmirgel und ner Glasplatte selber zu planen => das wird nur noch schlimmer!
Lieber nichts machen.
Die original Yamaha Dichtung hat eine silber/graue Beschichtung, die sich festbrennt. Ich glaube, dass die mehr verzeiht, als diese Blechdichtungen. Wobei die Blechdinger top sind, wenn die Teile einigermaßen plan sind.
Ich wohn zwar nicht am Arsch der Welt, aber man kann ihn von hier aus hervorragend sehen!

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christian78
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Re: Zylinderkopfdichtung undicht

Beitrag von christian78 »

Wobei am Steuerkettenschacht (zylinder) ist ja ein dünner sauberer Kreis zu sehen => hier hat die Dichtung angelegen.
Ich glaub gar nicht, dass der geblasen hat. Ich seh nur Öl...
Ich wohn zwar nicht am Arsch der Welt, aber man kann ihn von hier aus hervorragend sehen!

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