Zylinderkopfdichtung undicht

Motor - zieht nicht mehr, ruckelt, springt nicht an, geht gleich wieder aus, hat nicht mehr die volle Leistung usw.Tipp !! >> Troubleshooting/unerklärliche Phänomene auf http://www.xt600.de
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Markus_w
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Re: Zylinderkopfdichtung undicht

Beitrag von Markus_w »

Henning34L hat geschrieben:
Mi 16. Aug 2023, 21:16
- neue Kopf- und Fußdichtung (ich weiss, die sind teuer!)
- neue Steigleitungsdichtungen, und zwar originale
- keine Dichtpaste, Pampe, etc.

Eine Dichtung dichtet so wie sie ausgelegt ist, da braucht es keine Pampe zusätzlich. Ich mache das immer wiefolgt:

- Dichtfläche abziehen
- entfetten
- Dichtung drauf
- mit dem richtigen Drehmoment bei unbeschädigten GEwinden anziehen

Dichtmasse nur dort, wo dies konstruktiv vorgesehen ist. D.h. bei der XT 600 zwischen den Gehäusehälften und am Zylinderkopfdeckel. Aber nur ganz wenig. Es gilt NICHT: viel hilft viel!
Hallo Henning, genau so habe ich das auch gemacht nicht nur bei der Tenere. Mich hat es nur gewundet das Moritz der ja schon sehr viel Erfahrungen hat Dichtmasse bei der Fuß und Kopfdichtung verwendet. :?:
Henning34L hat geschrieben:
Mi 16. Aug 2023, 21:16
Und ich kürze keine Schrauben, da muss was bei Dir vorher schief gelaufen sein.

Gruß Henning
Gekürtze Schraube ist nur drin weil wie gesagt das eine Gewinde im Zylinder ein Time-Sert hat, und damit leider nicht mehr die volle Tiefe.
Hiha hat geschrieben:
Do 17. Aug 2023, 07:14
Ich nehm die blechernen Kopfdichtungen manchmal auseinander, entlacke und reinige sie picobello und überneble hauchdünn die einzelnen Lamellen mit Alu-/Zinkspray. Dichtmasse kommt nicht an die Kopfdichtung.
Undichtigkeiten an der Ölsteigleitung liegen meistens an den glumperten Gummi"manschetten"dichtungen zwischen Zylinder und Kopf. Ich hab, der üblen Qualität überdrüssig, bei meiner TT600 einen passenden Silikon-Laborschlauch sauber rechtwinklig auf die richtige Länge geschnitten. Der hält dicht.
Gruß
Hans
Hallo Hans, warum nimmst Du die Metalldichtung auseinander? Ist wirklich nur die original Yamaha Kopfdichtung tauglich, eigentlich finde ich die Metalldichtungen gut?

Gummi"manschetten"dichtungen war wie gesagt Yamaha Original neu, daran kann es eigentlich nicht gelegen haben. Ich denke ich werde mir das ganz mal im demontierten Zustand genau ansehen. Muss aber noch etwas warten gerde liegt ein LC4 Motor auf der Werkbank.
Gruß Markus

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Hiha
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Re: Zylinderkopfdichtung undicht

Beitrag von Hiha »

Markus_w hat geschrieben:
Do 17. Aug 2023, 10:12

Hallo Hans, warum nimmst Du die Metalldichtung auseinander? Ist wirklich nur die original Yamaha Kopfdichtung tauglich, eigentlich finde ich die Metalldichtungen gut?
Mit Metalldichtung meine ich die aus drei Lagen bestehende Stahlblechdichtung, die gibts m.W. sowohl im Original, als auch in Dichtungssätzen von Athena und Konsorten. Die Originale ist meiner Erinnerung nach an ein paar Ecken punktverschweißt, diese Punkte kann man abbohren. Athenadichtungen waren immer mit Messing-Hohlnieten vernietet, da gehts leichter.
Auseinanderbauen tu ich sie, weil man sie sonst nicht gut genug reinigen kann.
Gruß
Hans

Henning34L
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Re: Zylinderkopfdichtung undicht

Beitrag von Henning34L »

Hallo Markus_w,

sorry, ich habe Deine Fragen übersehen.

Zitat: „Mich hat es nur gewundert das Moritz der ja schon sehr viel Erfahrungen hat, Dichtmasse bei der Fuß- und Kopfdichtung verwendet.“ Mich auch. Für mich ist das Gürtel und Hosenträger gemeinsam, aber mit allen Nachteilen, die die Schmiererei mit sich bringt. Wenn man die Dichtfläche richtig sauber macht, dann mit einem Ölstein abzieht und danach entfettet, dann ist das beim richtigen Drehmoment dicht. Noch was: Der große O-Ring muss neu!

Aha, das mit dem Time-Sert habe ich nicht gesehen, aber da habe ich schlechte Nachrichten für Dich: Ich liebe Time-Sert und verwende es auch oft, aber an dieser Stelle im Zylinder hält es nicht. Pulsierende dynamische Belastung! Wir haben das auch mal für eine Fernreise gemacht, es hat auch ca. 10.000 km gehalten (wir sind überwiegend nur gerollt, keine großen Belastungen). Aber zu Hause waren die Stehbolzen locker, weil sich die Time-Sert langsam aus dem weichen Aluminium-Guß des Zylinders herausarbeiten. Dann geht Dir die Kopfdichtung durch. Aber Du bekommst den Time-Sert nicht mehr heraus, d.h. der Zylinder bzw. das Guß-Zylinder-Hemd ist schrott. Die Büchse kannst Du ggf. noch umstecken in ein anderes Hemd. Besser sind an dieser Stelle Heli-Coil, aber die ganz langen. Durch deren Flexibilität passt sich das besser dem Alu an und verteilt die Kräfte besser.

Hallo Hans: Ich mache mir nicht die Mühe, ich verwende immer neue Zylinderkopfdichtungen. Das ist es mir wert in Bezug auf die Gefahr, dass es nicht hält. Weil der Aus- und Einbau einfach zu viel Arbeit ist. Da spendiere ich eine neue Dichtung und bin sicher.

Gruß Henning

Hiha
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Re: Zylinderkopfdichtung undicht

Beitrag von Hiha »

Henning34L hat geschrieben:
Di 22. Aug 2023, 09:04
Hallo Hans: Ich mache mir nicht die Mühe, ich verwende immer neue Zylinderkopfdichtungen. Das ist es mir wert in Bezug auf die Gefahr, dass es nicht hält. Weil der Aus- und Einbau einfach zu viel Arbeit ist. Da spendiere ich eine neue Dichtung und bin sicher.
Ich hab das zum ersten Mal für meinen auf 600ccm aufgebohrten XT500-Motor gemacht. Das Ausarbeiten der Kopfdichtungsbohrung um 8mm war so mühsam, das wollte ich vermeiden, wenns geht. Und so einen Rennmotor macht man ja öfter mal auf. Ich glaub, mittlerweile ist die Kopfdichtung zum 8.mal hergerichtet.
Bei anderen Motoren wars das "Mist, Sonntag, keine Dichtung mehr im Regal"-Problem...

Nachtrag zu den Helicoils: TimeSerts sind für den Zweck zu kurz, HeliCoils kann man auch stapeln, wenn man die ganz Langen nicht kriegt. 25mm sollten es auf alle Fälle sein.
Gruß
Hans

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Markus_w
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Re: Zylinderkopfdichtung undicht

Beitrag von Markus_w »

Hiha hat geschrieben:
Mi 23. Aug 2023, 07:24
Nachtrag zu den Helicoils: TimeSerts sind für den Zweck zu kurz, HeliCoils kann man auch stapeln, wenn man die ganz Langen nicht kriegt. 25mm sollten es auf alle Fälle sein.
Hallo Hans,

kannst Du die Gewinde überarbeiteten?
Oder wer kann das? Moritz?

Habe gerade den Ventildeckel runter genommen, die zwei Zylinderkopfschrauben auf der Steigleitungsseite waren leicht lose, nicht komplett aber zu wenig Drehmoment.
Konnte sie jetzt wieder mit 29Nm anziehen, aber fürchte das wird nicht lange halten.

Danke
Markus
Gruß Markus

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