Zylinderkopfdichtung undicht

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dercebe
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Re: Zylinderkopfdichtung undicht

Beitrag von dercebe »

@Christian:

Das mit der Dichtung für die Ölsteigleitung war mir bekannt, hatte extra die aus dem Athena Satz zur Seite gelegt und original Yamaha besorgt, sind auch noch flexibel.

Also was da gelegentlich raus kam, war definitiv Abgas, so nen Knall macht kein Öl bei dem geringen Öldruck. Aber es kam ja auch nur selten raus.
Mal nur ein "Schuss" oder bei Gas aufreißen dann eben mal 5 oder 10 und dann konnte auch wieder laaange ruhe sein, wenn man zurückhaltend mit dem Gas war. Sicher kam da Öl mit, aber wie man sieht keine Unmengen, den Bereich habe ich seit dem Motor Aufbau nicht gewaschen, das ist quasi alles was in 2000Km passiert ist. Ölverbrauch war da, aber minimal und hab ich auf Siff am Lima Deckel geschoben. Der war auch lange dicht und als das Geknatter los ging folgte das dann auch bald, ich hatte vermutet, es war den Druckwellen nicht gewachsen.

Fühlerlehre hab ich probiert, meine dünnste ist 0.03 und die bekomme ich nirgendwo dazwischen und es kippelt auch nix.
Den einzigen Spalt, den ich wirklich finden kann, ist dass der Bund der Laubuchse minimal unter dem Rest vom Kopf liegt, aber
auch nur so 3/100mm. Aber die Schrauben waren ja auch locker, unten Am Fuß auch noch eine von den Alu Schrauben. Das hab ich im Leben nicht alles vergessen gehabt, hatte ich doch alles mit DM Schlüssel und alles nochmal kontrolliert...

Drehmoment erhöhen wäre das letzte worauf ich käme, das eine Gewinde musste ich ja schon flicken, da hatte ich echt Schweiß auf der Stirn beim Anziehen und drei Kreuze gemacht, als es endlich klick machte....

Du meinst also ich sollte die original Yamaha Dichtung kaufen für 45 EU? Ich hatte halt Athena mit dünn Permatex dran auf Empfehlung hin.

Richtung Schacht hat ziemlich sicher was geblasen da war rußiger Siff im Schacht den ich weg wischen konnte, leider auch echt hart das Zeug.
Und um den ganzen ein drauf zu setzen, war der Steuerkettenspanner fest, warum auch immer, musste den regelrecht los brechen, jetzt geht er wieder relativ leicht, die Feder drückt ihr auf jeden Fall raus, der war vorher auch OK, als wäre da auch was rein gekommen...

Und als ob das nicht reichen würde, musste ich noch das hier finden:
Riefen im Kolben
Riefen im Kolben

Riefen in der Laufbuchse
Riefen in der Laufbuchse
Spaltmaß
Spaltmaß
Ich hätte je behauptet, ich war beim reinigen und Zusammenbau echt pingelig, aber das sieht anders aus. Die Riefen sind auch extrem schafkantig.
Hatte ja schon öfters Motoren auf, aber so eigenartig hab ich das noch nie gesehen. Ich kann ja damit leben, wenn das Ergebnis ist, dass ich halt
ein Depp war und damit alles erklärt ist. Aber so ganz verstehen kann ich es trotzdem nicht, ich bin echt am verzweifeln hier.
Wenn da echt was rum fliegt, muss ich auch alles wieder aufmachen.

Also zwei Möglichkeiten: Alles auf, alles Prüfen, neues Topend und weiter gehts... teuer und aufwändig.

Oder eben Zylinder planen ( wegen der Laufbuchse die etwas tief sitzt, Kopf lassen ( bekomme die Stehbolzen eh nicht raus ), alles wieder zusammen, frisches Öl rein und hoffen, evtl. mit neuen Schrauben und Yam Dichtung. Wenn die Schrauben wieder locker werden, kann
ich den Zyl eh in die Tonne kloppen..

Das Kolbenspiel ( ohne Ringe ) irritiert mich total, dabei sieht man am Kolben noch die Spuren vom
Drehen und im Zylinder den Kreuzschliff, da ist nichts weg gerimmelt... und hörte sich auch nicht dramatisch an.. siehe Video...
Und Ölkohle war schon echt viel, da hatte ich lange zu tun bis ich das wieder halbwegs sauber hatte und einiges war echt dick und bröselig, war wohl auch schon was von im Betrieb ab gebröselt. Die Riefen im Kolben sehen aber leider eher aus, als wäre was von unten gekommen.
Im Zweifelsfall Umweg übers Öl, die Nockenwellenlager haben es aber scheinbar überlebt, sieht aus wie vorher...

Danke auf jeden Fall für deine Tipps und Anteilnahme, ich bin echt ziemlich am Verzweifeln hier...

Gruß

Christoph

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christian78
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Re: Zylinderkopfdichtung undicht

Beitrag von christian78 »

wegen der Laufbuchse die etwas tief sitzt
Jetzt wirds interessant...

Sieht mir nach nem Kaltstartreiber aus.
Schleife die Aluschlieren aus dem Zylinder.
Das am Kolben ist noch harmlos.

Also wenn du 0,03mm hast, reicht auch die Athena Blechdichtung. Das macht die locker.
Meiner hatte deutlich durchgeblasen, der hatte 0,4mm :shock:
Ich wohn zwar nicht am Arsch der Welt, aber man kann ihn von hier aus hervorragend sehen!

dercebe
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Re: Zylinderkopfdichtung undicht

Beitrag von dercebe »

Hallo Christian.

Naja, das ist zumindest das einzige was ich mit meinen Mitteln sehen kann, aber ich werde da noch mal einen Bekannten konsultieren
der besser ausgerüstet ist, für meine 3/100 würde ich nicht die Hand ins Feuer legen.
Erklärt trotzdem zwei Dinge nicht:
Warum waren so viele Schrauben locker?
War das Knallen/Schlagen ( man spürt das "Geräusch" mit dem das Drama mal anfing auch ) von Anfang an das Problem? Aber der Kopf
war schon immer der gleiche, der Zylinder ist ein neuer, aber es könnten natürlich beide den gleichen Fehler haben... und ich hatte immer Athena DIchtungen drin ( bis auf Steigleitung und damals auch Ventilschaft, letzere sind jetzt aber auch Athena )

Das mit dem Kolben hätte ich auch erst mal so gemacht, zu meiner wenigen Ahnung wollte ich nicht noch viel Geld packen.

Hatte übrigens überlegt, den Kolben etwas flacher zu drehen um die Verdichtung zu senken, aber der ist nur 5mm dick, da nehme ich besser nix weg.... hatte nur gedacht, ich könnte die Lage so etwas entschärfen...

Danke & Gruß

Christoph

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christian78
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Re: Zylinderkopfdichtung undicht

Beitrag von christian78 »

Wasn das für ein Kolben?

Ich würde die Spuren am Kolben mit Schmirgel glätten, also nur die Berge, die Täler bleiben natürlich.
Beim Kolben in der Richtung der Drehspuren arbeiten.
Am Zylinder versuchen den Hohnschliff nachzuahmen. Mit 800er nass machst du nicht viel kaputt.
Die Aluspuren im Zylinder würde ich auf alle Fälle wegmachen, sonst schmiert der gleich wieder.
Man sieht ja genau bis wohin die Kolbenringe fahren.
2000km? Sieht eher nach 20000 aus.

Die Schrauben... keine Ahnung!
Auf alle Fälle in mehreren Schritten anziehen und den letzten Schritt wiederholen, weil das Material arbeitet.
Ich wohn zwar nicht am Arsch der Welt, aber man kann ihn von hier aus hervorragend sehen!

dercebe
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Re: Zylinderkopfdichtung undicht

Beitrag von dercebe »

Hallo Christian.

>Wasn das für ein Kolben?
Auf der Packung stand JE. Aber vielleicht war etwas von der Beschriftung ab und es sollte "Oje" heißen ;-)
Nein, im Ernst, den Hersteller gibt's wohl echt, wurde mir halt im Kit mit dem Zylinder verkauft.
Ist dann halt etwas über 620ccm und 10.5:1. Bevor ich Dichtungsprobleme hatte, klang das nach ner guten Idee ;-)
Ich denke, der ist weder besonders toll noch schlimm. Aber man braucht den unglaublichen Hulk um die
Kolbenbolzensicherung einzusetzen...sowas hab ich echt noch nicht erlebt. Was war eigentlich an Seegerringen nicht OK... :roll:

>Ich würde die Spuren am Kolben mit Schmirgel glätten, also nur die Berge, die Täler bleiben natürlich.
>Beim Kolben in der Richtung der Drehspuren arbeiten.
Habe ich schon, hatte so ein Schleiffließ genommen aber für den Fall ( Berge entfernen ) Könnte Schleifpapier gegen ne harte Oberfläche
evtl. besser sein, stimmt schon...

>Am Zylinder versuchen den Hohnschliff nachzuahmen. Mit 800er nass machst du nicht viel kaputt.
Voll die Kunst, ich hab auch mal gelesen, dass Leute das mit Natriumhydroxid entfernen, weil das Alu stark angreift, Stahl aber ( in kurzer Zeit )
kaum... ich werde mich bemühen da für Ordnung zu sorgen..
Kaltstart... ich bin zwar bei Minusgraden gefahren, aber ich starte immer und warte einen Moment bevor ich losfahre und lasse auch 10Km
bevor ich mehr aufreiße...
>Die Aluspuren im Zylinder würde ich auf alle Fälle wegmachen, sonst schmiert der gleich wieder.
wird gemacht ;-)

>Man sieht ja genau bis wohin die Kolbenringe fahren.
>2000km? Sieht eher nach 20000 aus.
Tja, wer kann, der Kann...lol :D
Mein letzer Kolben mit über 10tkm sah auf jeden Fall sogar leicht besser aus als das hier,
aber da bin ich durchaus bereit, mir selber die Schuld zu geben. Vielleicht ist mir ja beim Basteln Knoppers rein gefallen...

>Die Schrauben... keine Ahnung!
>Auf alle Fälle in mehreren Schritten anziehen und den letzten Schritt wiederholen, weil das Material arbeitet.
Habe ich, über zwei Tage verteilt, weil ich meinem geflickten Gewinde nicht getraut habe und das hat sich auch mehrfach gesetzt, der Rest
gar nicht. Erst als mehrfach an allen Stellen ( sowohl Fuß als auch Kopf ) über längere Zeit Ruhe war, hab ich weiter gemacht.
29Nm Kopf war doch richtig oder? und 42 für den Fuß?
Ich bin immer noch der Meinung, dass das nicht nur raus geblasen hat, sondern den Kopf dabei etwas anhebt, der hart zurück schlägt.
Aber vielleicht hab ich zu viel Phantasie...

Gruß

Christoph

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christian78
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Re: Zylinderkopfdichtung undicht

Beitrag von christian78 »

Hast du auch gerade das rosa Einhorn gesehen, das gerade durchs Bild gehuscht ist? :mrgreen:
Dieses wegätzen kann man bei beschichteten Zylindern machen.

Dremoment müsste ich selber suchen, mein ganzes Mopped hat noch nie nen Dremomentschlüssel gesehen...
Ich wohn zwar nicht am Arsch der Welt, aber man kann ihn von hier aus hervorragend sehen!

dercebe
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Re: Zylinderkopfdichtung undicht

Beitrag von dercebe »

Hallo

Das Einhorn möchte nicht thematisiert werden... ;-)
Außerdem, wenn das nicht stimmt, dann ist was mit der Kurbelwelle / LagerSitzen nicht OK, und da mag ich gar nicht dran denken...

Was meinst du mir beschichtet? Welche die aus Alu sind und dann ne harte Laufbahn quasi per Beschichtung erhalten?
Also Leichtmetalle reagieren nicht gut auf NaOH ( wobei das davon abhängt was man gut findet ), es endet meist recht wild,
daher sind auch kleine Alu Stückchen in manchen Rohrfrei Produkten ( das ist als Pulver gewöhnlich NaOH ), weil die Auflösung von
Alu in Natron Lauge viel Hitze frei setzt, das macht das Rohr frei.. oder kaputt... naja, auf jeden Fall läuft es dann ab.

Übrigens auch ein Verfahren um zugesetzte Feilen oder Fräser, wo sich Aufbauschneiden gebildet haben sauber zu bekommen. Allerdings nicht
ganz ungefährlich. Oder um aufgequollene Zink Guss Teile wieder etwas zu verkleinern...Drehkondensatoren z.B.
Auch wenn man es so kaufen kann, ist Natronlauge so aggressiv gegen menschliches Gewebe, dass man glatt mit Salzsäure nachspülen könnte, um es zu verbessern ;-)

Gruß

Christoph

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christian78
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Re: Zylinderkopfdichtung undicht

Beitrag von christian78 »

Genau, beschichtete Laufbahnen, Nikasil Zylinder zum Beispiel bei Stihl Sägen.
Bei Gußzylindern kannst du bedenkenlos schleifen.
Ich wohn zwar nicht am Arsch der Welt, aber man kann ihn von hier aus hervorragend sehen!

Hiha
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Re: Zylinderkopfdichtung undicht

Beitrag von Hiha »

Graugusszylinder werden, seitdem es sie gibt ,nach Verreibern geätzt. Bei Beschichteten wär ICH da vorsichtig. Egal.
J.E. macht gute Kolben, aber wenn ich Deinen so anschaue, hat er IMHO mehr als nur 10,5:1. Kannst den Brennraum ja mal auslitern. Da es ein Schmiedekolben ist, hat er deutlich mehr Spiel als ein Gusskolben.
Solche Kratzer einlasseitig kommen meist von verbliebenem Dreck im Motor, der von der Kurbelwelle dort hingeschleudert wird. Harte Brösel z.B. von Getrieberädern. Nicht schlimm.

Gruß
Hans

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christian78
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Re: Zylinderkopfdichtung undicht

Beitrag von christian78 »

Ja, der sieht schon gut nach Verdichtung aus...
Ich wohn zwar nicht am Arsch der Welt, aber man kann ihn von hier aus hervorragend sehen!

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