Nockenwelle Stufe2 klappert

Getriebe, Lager, Ventiltrieb, Kolben, mechanische Geräusche, Kupplung
Andy
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meble kuchenne Ruda Śląska Rybnik Tychy
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RE: Nockenwelle Stufe2 klappert

Beitrag von Andy »

Also gut hab heute mal den Zylinderkopfdeckel runtergenommen und nach Spuren gesucht wo die Kipphebel an den Kopf anschlagen aber da war nichts, anschließend hab ich die Kipphebel mit so ner art Knetgummi abgeklebt und den Motor durchgetreten doch die habn anscheinend genug Platz. Der Dekompresionshebel kann es auch nicht sein weil ich ihn bei laufenden Motor rausgezogen hab und es immer noch klapperte !

doch trotzdem vielen Dank für eure Tipps

gruß Andy


Torn
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RE: Nockenwelle Stufe2 klappert

Beitrag von Torn »

Ja, gute Frage - bei 292° hab ich natürlich an ne große Spreizung gedacht - ist ja vom Anschein auch größer als original oder Stufe2 - aber sieht noch realtiv harmlos aus. Natürlich kann man das mit bloßem Auge eh schlecht abschätzen, schon klar.
Wenn ich mich recht entsinne waren es etwa 7,3mm Nockenhub, das müßten ja grob >9,5mm Ventilhub sein. Im Vergleich zum Bild bei Megacycle erscheint mir aber die Aufnahme des Zahnrades bei meiner Welle massiver ausgeführt - war jedenfalls wesentlich mehr Material als an der originalen.

Bei Gelegenheit werde ich das Teil mal testen - habs halt geschenkt bekommen, Zustand soweit einwandfrei und da wartet noch nen Projekt auf mich wo die reinpassen könnte (das wußte der edle Spender wohl :D ) Für meine TT erscheints mir nicht so sinnig, da ich ja keine Rennen mit der fahre.

MfG,
Torn

Witschman
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RE: Nockenwelle Stufe2 klappert

Beitrag von Witschman »

Also wenn es mal um die gradzahlen geht!
ich fahre in meinem auto eine 268grad schrick und die dreht schon richtig gut ab 4 bis 8 tsd !
Und wenn ich mir vorstelle das du 292grad einbaust dann kommt da unter 5tsd bestimmt nicht mehr viel bzw dein standgas hängt irgendwo bei 2000 umdrehungen und was willste damit im straßenverkehr!
der Motor der xt ist auf drehmoment gebaut und nicht auf drehzahl!
Der fleigt bei den drehzahlen schön auseinander.Da bedarf es einer kompletten umkonstruierung des Motors!Sprich kauf dir ne ktm!

Meine Meihung bitte mich zu berichtigen!
XT600 43F ´84

Torn
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RE: Nockenwelle Stufe2 klappert

Beitrag von Torn »

Ich kenne die Stärken des Motors wohl - fahre seit über 10 Jahren auch bei sehr bescheidenem Wetter mit den Dingern.
Ne KTM ist ja auch nicht schlecht - hat nur den Riesennachteil der Wasserkühlung, die ich bei Einzylindern überhaupt nicht mag und den extrem kurzen Wartungintervallen.
Und du darfst deine 4-Zylinder Schricknocke eh nicht mit ner Einzylindernocke für große Hubräume vergleichen - die Steuerzeiten hängen ja extrem mit zur Verfügung stehenden Ventilquerschnitten zusammen und bei nem Mehrzylinder auch mit dem Zusammenwirken der Zylinder untereinander (z.B. Sog in die Abgasanlage).
Drehzahlen von 8000 verträgt meine TT zum Beispiel locker - die gute alte Dame hat noch keinen Begrenzer und wenns sein muß kann ich sie da halt mal hinquälen (auch die alte TT-Nocke ist da oben nicht so dolle) - man sollte vll. nur nicht mit solchen Drehzahlen 30km zur Arbeit heizen ;-)
Die Frage ist eigentlich wo diese Nocke die 292° haben soll - komplett ohne Ventilspiel? Dann wäre sie wahrscheinlich wie HiHa angedeutet hat bei 1mm VS auch nur bei ca. 270°(entspricht dann deiner Schricknocke nach deiner Theorie), je nach Art der Anlauframpe. Bevor ich das Teil verbaue muß ich sie eh mal genauer vermessen - hatte ja nur auf paar Vorabinfos gehofft, da man sich ja doch etwas Arbeit ersparen könnte. So werde ich wohl um nen Diagramm nicht rumkommen... und im Notfall hab ich ja noch originale 36A-Nocken, ne Stufe 2 oder besorg mir was anderes.

MfG,
Torn

Witschman
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RE: Nockenwelle Stufe2 klappert

Beitrag von Witschman »

Dann viel Spaß ich weiß das Nwellen ein nicht einfachen teil eines komplexen systems sind und das es nicht unbedingt vergleichbar ist zu nen mehrzylindermotor ich wollte es nur mal anmerken aber du kannst ja mal deine erfahrungen damit schildern!was für nen drehzahlmesser hast du an der tt?
XT600 43F ´84

Torn
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Registriert: Mi 28. Dez 2005, 14:55

RE: Nockenwelle Stufe2 klappert

Beitrag von Torn »

Ich hab mir mal nen Digitacho gegönnt, inkl. Drehzahlmesser (direkter Abgriff von der Zündspulenzuleitung) und Tempanzeige. Hatte es satt nach Waldfahrten (Wald - nicht Waldweg!) ständig neue Tachowellen zu kaufen :D Nach umrüsten auf LED-Blinker funktioniert der Tacho sagar im Stand mit Bremslicht - ohne Batterie klappte das nicht ;-)

MfG,
Torn

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crurer
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Re: Nockenwelle Stufe2 klappert

Beitrag von crurer »

Hallo XT Freunde,

nach entsprechender Suche greife ich das Thema noch mal auf. Ich habe einen SRX 600 Motor nach Gehäuseschaden wieder neu aufgebaut. Der Vorbesitzer verwendete einen CP Schmiedekolben mit 97,00 mm, höherer Verdichtung von 10,5 : 1 und sowie eine 266-00 Megacycle Nockenwelle, die aber ein paar Verschleißspuren hat und von mir mit einer 266-20 ersetzt wurde. Bei 1ster Inbetriebnahme fiel sofort das relativ laute Klappern vom Kopf auf. Ventilspiel prüfe ich noch mal, gehe aber davon aus, dass das i.O. ist. Im Kopf sind auch die für diese Nocke nötigen Sportfedern im Einsatz. Eigentlich so eine gar nicht so schlechte Kombination....jedoch das Klappern nervt.

Bild

Frage: es dürfte eigentlich nichts dagegen sprechen wieder die original Nocke zu verwenden, oder? Muss bei der höheren Verdichtung noch mehr beachtet werden - z.B. Düsen, Spritwahl oder Zündungsmäßig?

Gruß Chris

Hiha
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Re: Nockenwelle Stufe2 klappert

Beitrag von Hiha »

Moing,
wow, einen 11 Jahre alten Pfred auszugraben :shock: das grenzt ja schon an Archäologie ;-)

Da ich Deine schrauberischen Qualitäten nicht einschätzen kann, die Frage vorab: Hast Du das Ventilspiel im richtigen OT eingestellt?
Wenn ja, dann sollte da nicht viel klappern. Wenns doch klappert kommen folgende Punkte in Frage:
Kipphebelachslagerungen ausgenudelt,
Ventilfedern sind vom Federweg her doch nicht ausreichend. Das, und die zugerhörigen Federkräfte, muss man vorher immer prüfen.
Federteller schlagen auf Schaftdichtungen auf,
Ventilteller schlagen auf dem Kolbenboden auf, weil sie mit den Ventiltaschen nicht zusammenpassen,(immer mit Knete testen)
Ventilteller von Ein- und Auslass haben Kontakt untereinander (bei der XT600 und der -20er Megacycle eher unwahrscheinlich)
Ventilführungen sind locker (was bei Kampfnocken gelegentlich passiert)
Wenn R&D-Federn mit den tief eingezogenen Federtellern verbaut sind, kann es sein, dass die Kipphebelarme an den Federtellern anschlagen. Dann müssen die Innenradien der Kipphebelarme abgeschliffen und poliert werden.
Gelegentlich schlagen bei mehr Ventilhub die Einstellschrauben innen oben am Einstelldeckel an.

Oder der Schmiedekolben klappert, was aufhören sollte, wenn sie warm ist. Oder er hat schon gefressen, was nach einer Motorrevision gern mal vorkommt, wenn man die primäre Beölungszeremonie nicht einhält.

Wenn Du jetzt auf eine herkömmliche Originalnockenwelle umrüsten willst, wirst Du folgendes beachten müssen:
Die Verdichtung auslitern! Um Klingeln zu vermeiden, sollte die Verdichtung bei Verwendung einer Originalnockenwelle mit kurzen Steuerzeiten niedriger sein. 10,5:1 halte ich für viel, könnte aber beim Vierventiler mit seinem kompakten Brennraum gerade noch klappen.
Unter Umständen kann es sein, dass Du die Tuningventilfedern auf Original umbauen musst, da sie beim jetzt kleineren Ventilhub zu weich sind.

P.S: Wie sehen denn die Kipphebelgleitflächen aus, bzw. was für Kipphebel sind verbaut?

Gruß
Hans

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crurer
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Re: Nockenwelle Stufe2 klappert

Beitrag von crurer »

Hallo Hans,

es ist nicht der 1ste Motor den ich (erfolgreich) wieder aufgearbeitet habe. Ich hatte in der Tat mehr Probleme als bei allen anderen Motoren zuvor die Luft aus der Ölpumpe zu bekommen. Zum ersten Mal half nur etwas Pressluft um den Druck im Motorraum zu erhöhen damit endlich die Luft herausgedrückt wurde und Öl an der Entlüftungsschraube am Filterdeckel austrat. Das wurde aber alles Offline erledigt.
Den Motor habe ich beinahe so wieder zusammengebaut, wie ich ihn erhalten habe. Ein paar Lager wurden ersetzt und natürlich das Gehäuse. Lt. Vorbesitzer hatte der Motor einwandfrei funktioniert bis mangels Kickstarteranschlag das Motorgehäuse mechanisch zerstört wurde. Lediglich die Nockenwelle habe ich von 266-00 nach 266-20 ersetzt. Die Ventile baute ich aus, entfernte den Russ, ersetzte die Schaftdichtungen und schliff die Sitze mit entspr. Schleifpaste grob und fein noch mal etwas nach.
Ich werde den Ventildeckel wohl noch mal abnehmen müssen und mir das Ganze genauer anschauen. Vorher aber das Ventilspiel prüfen und ggf. nachbessern.
Die Aussage, dass auch mit der 266-20 NW nichts (laut) klappern dürfte ist aber schon mal hilfreich. Die Kipphebel muss ich noch mal genauer anschauen und mit Originalen vergleichen, ob die u.U. custom sind. Da habe ich ehrlich gesagt gar nicht weiter drauf geachtet.

danke und Gruß Chris

Hiha
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Re: Nockenwelle Stufe2 klappert

Beitrag von Hiha »

Schau Dir bei den Kipphebelgleitflächen auch die vom Nocken überlaufene Fläche an. Da sollte bei der -20er zwar nix fehlen, bei manchen besonders steilen Nocken kanns aber passieren, besonders bei den Hartblockhebeln, dass die Länge der Fläche nicht ausreicht, und die Nocken über die Kante streichen. Das kann dann auch hupfen, aber nur kurz, dann verschleißt es.

Zum Beölen gibts hier im Forum irgendwo gesammelte Tipps. Ich kippe meist das Moped möglichst weit nach rechts, fülle den Ölzulaufkanal so lange auf, bis nix mehr nachläuft, das reicht im Allgemeinen, dass die Pumpe sofort fördert. Gelegentlich bappt aber auch die Kugel im Gummiventil des rechten Motordeckels fest, da hilft dann Druckluft, oder abmontieren des Motordeckels, und der Kugel einen Schubs geben.

Gruß
Hans

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