Getriebeausgangswelle - Gewinde

Getriebe, Lager, Ventiltrieb, Kolben, mechanische Geräusche, Kupplung
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motorang
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meble kuchenne Ruda Śląska Rybnik Tychy
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Re: Getriebeausgangswelle - Gewinde

Beitrag von motorang »

Wenn Du wirklich so fahren willst: Du kannst versuchen eine Querbohrung durch Mutter und Welle zu treiben um die Mutter mit einem Splint in der Welle zu sichern. Die Welle ist halt hart, aber mit der Führung durch das Loch in der weichen Mutter sollte das machbar sein mit einem guten Bohrer.

Besser als alle paar km nachzuschauen ...

Gryße!
Andreas, der motorang

stefan_xt
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Re: Getriebeausgangswelle - Gewinde

Beitrag von stefan_xt »

Auch eine Möglichkeit, mein Favorit ohne Ausbau wäre allerdings Dein ursprünglicher Vorschlag.
Sowas hier:
https://www.froehlich-maschinenelemente ... ringe.html
Leider hab ich keinen Zugang zu einer Drehbank, aber ich frag da mal mit ner Zeichnung an, ob die mir was fertigen können.
Wenn man sich so um Netz umschaut, scheint das Problem nicht ungewöhnlich.

Gruß
Stefan

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motorang
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Re: Getriebeausgangswelle - Gewinde

Beitrag von motorang »

Zu aufwändig, und trägt auch nur an zwei Stellen ...

Such Dir einen Betrieb der schweißen kann, idealerweise WIG.
Dann sollen die an einer Ritzelmutter seitlich ein dickwandiges Röhrchen mit innen 6,5-7 mm und außen ca. 12 mm anschweißen.

Das flext Du samt der halben Mutter mit einer Millimeterscheibe durch und hast dann eine Klemmutter die auch ins Gewinde greift, sich festziehen lässt und in der Endlage mit einer M6-Innensechskantschraube vernünftig klemmen lässt. Ich kann leider nur MIG/MAG, da ist mir das zu filigran :-)
Das Sicherungsblech muss als Abstandhalter trotzdem drunter, aber die Laschen braucht man nicht mehr umbiegen (kann aber).

Durch das Gewinde und die einseitige Klemmung, die effektiv die Mutter verkleinert im Umfang, sitzt das bombenfest.
Klemmritzelmutter.jpg
Unwucht könnte sicher wer rechnen (ich nicht), aber bei dem kleinen Radius wär das glaub ich vertretbar.

Du könntest Dir zu dem Zweck auch im Maschinenteilehandel eine Mutter M18x1 mit mehr Gewindehöhe besorgen, müsstest aber dann den Bund auf der Welle überbrücken, durch eine passende Beilage oder innen Ausdrehen der Mutter. Dann wäre die Schweißerei deutlich einfacher. Wichtig ist dass die Mutter aufs Ritzel drückt und nicht nur auf der Verzahnung der Welle reitet ...

(Gewindedimension ohne Gewähr, bitte nachmessen)

Gryße!
Andreas, der motorang

stefan_xt
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Registriert: Di 18. Mär 2008, 18:08

Re: Getriebeausgangswelle - Gewinde

Beitrag von stefan_xt »

Top Andreas, das müsste ich so auch selbst hinkriegen, bin zwar eher der Schweißgrobmotoriker, aber da kenn ich jemanden.
Ja, das Blech würde ich wegen dem Abstand auf jeden Fall drunter machen.
An die entstehende Unwucht hatte ich auch schon gedacht, rechnen werde ich das nicht können, aber eventuell überschlagen.
Am Ende - Versuch macht klug.

Vielen Dank für Deine Ausführung !!!

Gruß,

Stefan

Henning34L
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Re: Getriebeausgangswelle - Gewinde

Beitrag von Henning34L »

Lieber Svoeen,

danke für die Bilder.

Und liebe Bastler (= Schweißer und Kleber), bei solchen lebenswichtigen Verbindungen gibt es nur fachgerecht oder gar nicht. Weil hier im Forum hat noch niemand bedacht, was passiert, wenn es passiert. Das ist lebensgefährlich, nicht nur für den Fahrer, sondern auch für andere.

Deshalb die rhetorische Frage: Was ist Euch Euer Leben wert in Geld und Arbeitsstunden?

Gruß Henning

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christian78
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Re: Getriebeausgangswelle - Gewinde

Beitrag von christian78 »

Wenn was passiert...
Das weiß doch jeder selber. Wenn was passiert, zahlt die Versicherung, holt sich aber das Geld wieder. Biste mal eben pleite.
Es gibt viele, die sagen, dass ein Mopped ohne ABS ein Nogo ist. ABS ja oder nein, was ist dir deine Gesundheit wert?
Solche Argumentationen führen zu nichts.
Wie viele hier drin haben bei der grobverzahnten Welle geschweißt?

Ich würds bei meinem Mopped halt nicht machen, ich sitz da drauf :mrgreen:
Für den Rübenacker ja, aber nicht für die Straße.
Oder stell dir mal vor du nimmst jemanden mit und dem passiert was.
Ich wohn zwar nicht am Arsch der Welt, aber man kann ihn von hier aus hervorragend sehen!

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motorang
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Re: Getriebeausgangswelle - Gewinde

Beitrag von motorang »

Henning34L hat geschrieben:
Di 2. Mai 2023, 18:49
Und liebe Bastler (= Schweißer und Kleber), bei solchen lebenswichtigen Verbindungen gibt es nur fachgerecht oder gar nicht. Weil hier im Forum hat noch niemand bedacht, was passiert, wenn es passiert. Das ist lebensgefährlich, nicht nur für den Fahrer, sondern auch für andere.

Deshalb die rhetorische Frage: Was ist Euch Euer Leben wert in Geld und Arbeitsstunden?

Gruß Henning
Ja eh,
allerdings versagt hier leider die originale Verbindung, wenn man sie ein paarmal angezogen hat. Der Stefan hats rechtzeitig gemerkt, glücklicherweise. Mir ist auch zweimal die Ritzelmutter aufgegangen, beide Male an der (technisch identischen) SR500 Ritzelmutter. Da ist schlicht ein zu geringes Drehmoment fürs Anziehen angegeben, und wenn man höher geht damits nicht aufgeht überlebt das die Mutter nicht auf Dauer. Ich wechsel halt immer von Sommerkette (530, lang übersetzt) auf Winterkette (kurze 520er Übersetzung). Das geht etwa 5 Jahre gut, dann ist das Gewinde fertig.

Durch einen Tausch der Getriebewelle und Verwendung einer neuen Mutter kauft man sich Zeit. Mehr nicht.

Gryße!
Andreas, der motorang

lowrider82
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Re: Getriebeausgangswelle - Gewinde

Beitrag von lowrider82 »

Ich verstehe jetzt nicht, wie sich die Ritzelmutter lösen soll, wenn sie mit dem Blech gesichert ist.

Henning34L
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Re: Getriebeausgangswelle - Gewinde

Beitrag von Henning34L »

Hallo Lowrider82,

das Sicherungsblech heißt zwar so, erfüllt aber seine Funktion nicht. Das ist Gürtel und Hosenträger gleichzeitig, aber der Hosenträger funktioniert nicht. Bei den auftretenden Kräften hilft kein „Blechlein“, das ist hoffnungslos überfordert in Bezug auf die Sicherung der Schraube.

Das Gleiche passiert an der großen Mutter rechts auf der Kurbelwelle an hauptsächlich gewissen 3TB-Motoren. Da ist das Drehmoment zu klein, die Mutter löst sich trotz Blech und irgendwann explodiert der Motor, weil die Ausgleichswelle mit der Kurbelwelle kollidiert. Deshalb das vorgeschriebene Drehmoment aufbringen und es passt.

Aber ich will hier kein neues Thema aufmachen, sondern nur verweisen. Ich denke das Thema ist erschöpfend diskutiert, der Benutzer muss jetzt selbst entscheiden, was er macht!

Dass das Gewinde auf der Welle verschleißt, ist mir neu, aber kann sein. Weil bei dem Drehmoment schon eine heftige Reibung über die Gewindegänge übertragen wird.

Gruß Henning

lowrider82
Beiträge: 1398
Registriert: Di 16. Okt 2007, 11:17

Re: Getriebeausgangswelle - Gewinde

Beitrag von lowrider82 »

Danke Henning!

Ja, da könnte man jetzt noch viel philosophieren was die Materialeigenschaften betrifft. Passt hier aber jetzt nicht.

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