Pleuelauge und KW-Lager

Getriebe, Lager, Ventiltrieb, Kolben, mechanische Geräusche, Kupplung
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christian78
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meble kuchenne Ruda Śląska Rybnik Tychy
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RE: Pleuelauge und KW-Lager

Beitrag von christian78 »

Habe fürs Fräßen 170 bezahlt.
Das habe ich aber auch schon wesentlich günstiger gesehen - wollte es aber unbedingt bei dem machen lassen - die Qualität ist weit besser als neu.
Dichtfläche Planen habe ich auch lassen müssen.
Ventile habe ich gekauft:
Einlass je 10 Euro, Auslass je 20. Wer stellt sich da noch hin und schleift Ventile?

Hatte erst Bammel wegen der Ventilführungen - die Ventile hatten Spiel.
Nicht viel, aber es war deutlich zu fühlen.
Laut Motorenbauer waren die Führungen aber wie neu (nach 80tkm) und die Ventile wären auch ok gewesen.
Das mit Abstand fertigste Ventil war das rechte Auslassventil und der Sitz auch - das war stark undicht.

Schiss hatte ich vor den 3 - 4 hundertstel, wie der Motorenbauer meinen Zylinder geschliffen hat, es funktioniert - und wie!

Spar die die Arbeit von der Poliererei.
In der Praxis merkst du davon nichts. Der Motor wird dannach um andere Dimensionen besser werden, ohne Polieren auch.
(Klar, wenn Lochbilder versetzt sind, angleichen)
Die Karre kennst du dannach nicht mehr.
Ich wohn zwar nicht am Arsch der Welt, aber man kann ihn von hier aus hervorragend sehen!

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Steffen
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RE: Pleuelauge und KW-Lager

Beitrag von Steffen »

>>Da ich keine Möglichkeit habe diesen Rauheitswert zu ermitteln, def. herzustellen und zu prüfen, belasse ich es bei einer evtl. glatteren Oberfläche als beim originalen Gußkopf und bin zufrieden.

genau das wäre falsch. Schau kurz in das Buch, er rauht das später auf. Das ist auch das was andere Praxisberichte (bspw. MOTORRAD an einer GS 500) an Erfahrungen gemacht haben. Bücher sind dafür da, auf Erfahrungen anderer zurück zu greifen.

Dissertationen sind meines Erachtens zu wissenschaftlich, zu theoretisch um einen direkten Praxisbezug ableiten zu können. Es kann stimmen. Kann aber auch nicht. Schickst du mir mal den Link zu der Dissertation oder das PDF dazu, ich bin interessierter Leser.

*****

DAs oben gesagte würde ich unterschrewiben. Bei einer "gewöhnlichen" Motorüberholung würde ich das verbessern auch vernachlässigen. Für Arbeiten am Zylinderkopf sollte
1) ersteinmal alles andere 100% in ordnung sein
2) viel Geduld vorhanden sein
3) ein oder zwei Austauschköpfe vorhanden sein, um den unterschied direkt beurteilen zu können
4) am besten ein Prüfstand in der Nähe sein - inklusive jemandem, der den auch bedienen kann!

Weil "subjektiv besser" ist meine Xt auch schon lange ;-)

Will sagen: bevor du mit dem Dreml an die Kanäle gehst lass sie einfach, wie sie sind.

***

Christian78: sei doch so nett und mach' ein wenig Werbung und nenn' für die anderen Interessierten (und auch für mich) den Instandsetzungs-Betrieb. Wenn die so gut sind ist das doch eine prima Adresse. Falls du es warum auch immer nicht öffentlich machen möchtest schick' mir vielleicht eine Nachricht mit einer Kontaktadresse. Dank dir.

***

Noch kurz zu den Lagern: da alle Lager insgesamt nur knapp 80 Euro kosten würde ich auch alle tauschen - wo doch schonmal das Gehäuse geöffnet ist. Die wichtigsten Lager der KW solltest du so wie so machen und alle anderen kannst du selbst machen, da würde ich nicht an 4 Euro und 20 Minuten Arbeit für ein neues Lager sparen. Zum Lagereinbau war bei mir das Lesen von [link:www.motorang.com/bucheli-projekt/|Andreas' Seiten] sehr hilfreich. Er macht das zwar an einer SR 500 aber die Tipps sind Gold wert.
Zum Lager eintreiben hat sich ein Nusskasten (verschiedene Durchmesser der Nüsse zum Einschlagen) und die alten Lagerinnen- wie Aussenringe bewährt. Dazu musst du nur die alten Lager "knacken", dann hast du prima Einschlag- und Presswerkzeug. Dann noch eine Gewindestange M12 aus dem Baumarkt, Karosseriescheiben, Muttern und du bist bedient ;-)

Gutes Gelingen

Steffen


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christian78
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RE: Pleuelauge und KW-Lager

Beitrag von christian78 »

Habe hier meinen Zylinder und Kopf sehr gut bearbeitet bekommen:
http://www.gaenssle.de/FrmSetG01.htm
Du bekommst vorher den Preis genannt und dann kannst du entscheiden.
Ob jetzt jemand die Genauigkeit braucht oder nicht, sei jedem selber überlassen.
Aber die Sachen sind schon echt geil geworden :9

So gut war die Karre neu nicht.
Das Dremoment untenraus ist deutlich gestiegen - armes Getriebe...
Den Kicker bekomme ich ohne Deko nicht mit aller Kraft durchgetreten.
Stelle ich mich 5 minuten auf den Kicker, passiert gar nichts, der gibt nicht nach :7
Man hat fast das Gefühl der Zylinder ist mit Wasser voll.
Ich wohn zwar nicht am Arsch der Welt, aber man kann ihn von hier aus hervorragend sehen!

otschatterhand
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RE: Pleuelauge und KW-Lager

Beitrag von otschatterhand »

Danke für die Infos :)

PDF und Link habe ich nicht, da ich es in der Unibibo ausgeliehen hatte.
„Ursachen der Ablagerungsbildung auf den Einlassventilen von Verbrennungsmotoren“ recht alter Schinken.

Ich habe die Ventile kontrolliert, die polierte Fläche hört gottseidank genau an der Führung auf :D

Dann hat es mir heute beim Abziehen des Polrades die Kurbelwelle, samt Lager, leicht aus dem Gehäusesitz getrieben...4mm, das Polrad ist mir auf der anderen Seite 10cm entgegen gekommen :D
Dannach habe ich dann die Kurbelwelle samt Lager unter Erwärmung der Gehäusehälfte weich rausfallen lassen. Dabei war aber noch nicht die Temperatur von 100°C erreicht. Ist diese leichte Verschiebung und das Rausfallen bei rund 40°C bedenklich, bzw. was könnte ich überhaupt dagegen machen?

Abtriebswelle ist mit neuem 4. Gang versehen, nächste Woche wird dann die Antriebswelle gepresst.

Leider gab es noch einen Rückschlag. Im Sommer war die Ölpumpe noch i.O. Aber heute hat sie deutliche Scharten. Da sie aber noch die gleiche Nr. wie die Gehäusehälfte hat, 5Y1, bin ich nicht all zu traurig, da ich jetzt eine neue Rev. einbaue und mit ruhigen Gewissen unterwegs sein kann (ein Galgenhumor)

Da noch keine Tipps kamen... hat jemand gute Tipps zum öffnen und verschließen der Ansaugglocke? Auch habe ich mir überlegt am Ansaugblech einen Ringmagnet mittels Schraube zu befestigen und zu sicher, würdet ihr davon abraten?

Gruß, Max

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Henner
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RE: Pleuelauge und KW-Lager

Beitrag von Henner »

Hi Max,

das Lager sollte Dir eigentlich nicht entgegenkommen, da Du den Gegendruck auf die Welle setzen sollst und nicht auf das Motorgehäuse.

Die Ansaugglocke kannst Du vorsichtig aufbiegen, dann lassen sich die beiden Hälften trennen.

Viele haben eine magnetische Ablaßschraube, das ist einfacher, vor allem zum entfernen der Spähne.
Grüße, Henner

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otschatterhand
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RE: Pleuelauge und KW-Lager

Beitrag von otschatterhand »

Moin,

das Lager habe ich nicht ab abziehen direkt rausgetrieben. Den Abzieher habe ich mit Gegenhalter auch schon zum lösen der Mutter genommen. Er war dann noch Tischfest durch den Schraubstock verbunden. Als das Polrad dann abgesprungen ist, muss ein Teil des Stoßes nicht nur den Abzieher zu mir gebogen haben sondern auch das Lager die 4mm rausgestoßen. Rausgefallen ist die KW nicht von alleine. Ich gebe zu, das war keine elegante Lösung :D
Da ich leichte Laufspuren auf dem Lagersitz sehe, denke ich das ich es jetzt def. wechsele. Denkt ihr auch, dass dann das evtl. grenzwertige Spiel im Sitz zumindest kleiner wird?

Sollte die Glocke mit etwas Silikon gefügt werden? Ich habe das mit der Suchfkt hier einmal gelesen, aber sonst wurde nicht darauf verwiesen.

Gruß, Max

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Steffen
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RE: Pleuelauge und KW-Lager

Beitrag von Steffen »

>>"Ursachen der Ablagerungsbildung auf den Einlassventilen von Verbrennungsmotoren"
Habs gefunden, danke. Joachim Schommers hat auch ein Exemplar an meine Unibib gesendet ;-)

Wenn du noch weiteres über Zusammenhänge im Motor erfahren möchtest, sei dir ein wirklich alter Schinken ans Herz gelegt: Ludwig Apfelbeck, Wege zum Hochleistungs-Viertaktmotor

***********

Mit dem Sitz des linken Kurbelwellenlager musst du einige Threads hier suchen, es gab viele Reparaturmethoden für lose Lagerschalen, aber keine, von der ich ein angzeitergebnis weiss. Ansonsten konnte ich dem Vorgang nicht ganz folgen. Dir ist beim Abziehen des Polrades die Kurbelwelle samt linkem Lager aus dem Sitz gesprungen?

Die Ölsaugglocke nach dem Reinigen einfach wieder zubördeln. Eine magnetische Ablass-Schraube ist sicher gut (Neodyn-Magnet mit zus. Sekundenkleber), aber die Glocke fängt ja auch Schlamm und Dichtungsreste, Aluabrieb etc. auf. Es hat keine Redundanz

Poste mal ein Foto deiner Ölpumpe. Normale Kratzer und Riefen sind OK, für viele sieht das schon nach "verschlissen" aus. Das Foto kannst diu hier hochladen oder direkt an bender842(ät)webpunktde schicken.

Frohes Basteln

Steffen

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Henner
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RE: Pleuelauge und KW-Lager

Beitrag von Henner »

Sorry, das verstehe ich nicht ganz. Was hast Du wie angewendet ?
Hab noch nie erlebt, daß sich dabei das Lager aus dem Gehäuse löst.

Schau mal hier: http://motorang.com/motorrad/tenere_tips.htm#29
Damit passiert dir das nicht noch einmel.

Bloß kein Silikon !!!
Permatex Ultra Copper wäre meine erste Wahl, Hylomar oder Dirko die zweite. Du brauchst etwas, was die Temperaturen aushält und sich vor allem nicht auflösen / abrubbeln kann. Sonst haste genau den Gegenteiligen Effekt.
Grüße, Henner

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RE: Pleuelauge und KW-Lager

Beitrag von otschatterhand »

Danke für die Buchinfo, bis jetzt habe ich mich immer etwas um das Buch gedrückt.
Ich kann mir vorstellen das ihr euch das jetzt nicht vorstellen könnt :D . Ich habe einen Abzieher genommen an dem noch ein Hebel befestigt war um vorher das Polrad zu halten. Stellt euch jetzt einfach vor, das Motor und Abzieher (über den Hebel) fest mit dem Tisch verbunden waren. Als das Polrad abgesprungen ist, hat der Hebel zurückgefedert und das andere bewegliche Teil war eben die Kurbelwelle. Evtl. ist dann das Polrad zurück auf die Kubelwelle gefedert und die KW hat sich die paar mm bewegt. Wie shon gesagt, nicht sehr edel :D werde ich nächstes mal nicht mehr so machen ;)
Bilder der Ölpumpe habe ich angehängt.
Ich habe die Glocke geöffnet. Sie war halb voll mit blauen und roter Dichtmasse. Es ist ein Wunder, dass der Haufen nicht die Getriebespäne aufgehalten hat :D
Hénéré, meinst du die Dichtmasse für die Glocke oder allgemein?

Gruß, Max

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Henner
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RE: Pleuelauge und KW-Lager

Beitrag von Henner »

Machst Du uns mal ein Foto des Abziehers ?

Die Dichtmasse meine ich generell, gerade Permatex bleibt am Stück, so daß auch bei etwas zu dick aufgetragener Masse diese nicht im Motor anfängt Karusell mit dem Öl zu fahren. Was für Flächendichtungen geht, sollte auch für die Enterprise (Ansaugglocke) funktionieren.
Grüße, Henner

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