Ventile "verstellt"...

Getriebe, Lager, Ventiltrieb, Kolben, mechanische Geräusche, Kupplung
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guest
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meble kuchenne Ruda Śląska Rybnik Tychy
Registriert: Mo 8. Nov 2010, 22:58

Ventile "verstellt"...

Beitrag von guest »

Hallo zusammen!

Hab mal wieder ne dummer Frage (irgendwie hab ich nur dumme Fragen...)

Meine XT, Bj. 93, hat vor kurzem so leicht zu "ticken" angefangen und da hab ich mir doch gedacht, stellst du mal die Ventile ein...

Gut, das hab ich jetzt gemacht und seitdem "tickt" sich noch mehr.

Was hab ich denn da jetzt fabriziert? Hab ich die Ventile noch mehr verstellt? Geht das? (Wahrscheinlich schon, oder?)

Oder hat das was mit der Steuerkette zu tun? (Aber an der hab ich ja eigentlich nix gemacht, also fällt die doch weg, oder?)

Wie stellt ihr denn die Ventile ein?

Mutter auf, Lehre rein, Einstellschraube festziehen und kontern? (Also so wie weiter unten im Link "Ventile einstellen" beschrieben?)

Helft mir, ich verzweifel langsam an dem Geschöpf! Es würde mich schon trösten, wenn ihr zugebt, beim erstem Mal Ventile einstellen auch noch nicht alles richtig gemacht zu haben...

Grüße, Michael

Tom_s
Beiträge: 217
Registriert: Mo 19. Apr 2004, 20:22

RE: Ventile "verstellt"...

Beitrag von Tom_s »

[font size="1" color="#FF0000"]LETZTE BEARBEITUNG AM 19-Mai-2006 UM 14:33 Uhr (GMT)[/font][p]Hallo Michael,
hast Du denn, als Du die Kurbelwelle auf OT gestellt hattest, vorher probiert, ob die Kipphebel ein wenig Spiel haben, bevor Du sie locker gemacht hast?
Die Kurbelwelle macht 2 Umdrehungen für einen Arbeitstakt. Möglicherweise hattest Du den "falschen" OT anstehen. Da werden dann die Einlassventile gerade wieder angesteuert. Diese müssten dann auf Spannung gewesen sein. Wenn Du die dann einstellst, dann klappern die zwangsläufig.
Am Besten ist es, VOR dem Lockern der Kontermuttern zu prüfen, ob die Nocken nach unten zeigen, und-oder ob die Ventile ein klein wenig Spiel haben.

Ansonsten: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen
;-)

guest
Beiträge: 19394
Registriert: Mo 8. Nov 2010, 22:58

RE: Ventile "verstellt"...

Beitrag von guest »

Hi Tom!
Ich war mir eben nicht ganz sicher, ob ich da den richtigen OT gefunden hatte. Wie erkenn ich denn am besten, wann die Kipphebel ein wenig Spiel haben?
Kann ich da einfach mit dem Finger dran wackeln? Und von wo seh ich denn die Nocken am besten?
Und kann ich eigentlich irgendwas kaputt machen, wenn ich die Kurbelwelle mehrmals drehe, um zu schauen, wann der richtige OT da ist???
Danke schonmal, Michael

Ach ja, wie stell ich den Bock denn eigentlich grade, wenn ich keinen Hauptständer hab? Bierkasten drunter? Denn auf dem Seitenständer stehend kommt mir ja das Öl entgegen? Und meine Freundin war dann schon irgendwann genervt, als sie meine Maschine die ganze Zeit halten musste...

Josi1970
Beiträge: 10
Registriert: Fr 2. Dez 2005, 12:57

RE: Ventile "verstellt"...

Beitrag von Josi1970 »

Hi,
wieso soll da Öl rauslaufen, wenn se auf dem Seitenständer steht. Da brauchst Dir keine Sorgen machen, geht auch auf dem Seitenständer stehend.
Ich denke ein gewisses Tickern gehört bei der XT einfach dazu; macht meine auch, obwohl Ventile richtig eingestellt.
Aber zur Sicherheit würde ich nochmals kucken, ob Du tatsächlich den richtigen OT gefunden hattest.
Man sollte sowieso nach dem Einstellen den Motor nochmal per Hand durchdrehen, und danach nochmal messen, da sich durch die Konterung evtl. noch mal das ganze ein klein wenig verstellt.

Gruß Josi

Tom_s
Beiträge: 217
Registriert: Mo 19. Apr 2004, 20:22

RE: Ventile "verstellt"...

Beitrag von Tom_s »

Also ich hab ne ausrangierte Wasserkiste, da kommt ein Stück Bohle (dickes Brett) drauf. Stell ich rechts neben mein Mopped, dann kippe ich sie über den Seitenständer und schieb den Kasten drunter.
Auf Höhe der Fußrasten steht sie da bombenfest, wenn ich das Vorderrad rausnehmen will und sie auf dem Kasten nach hinten zieh, dann wird es wegen dem großen Alu-Motorschutz ein wenig kippelig.
Wenn Du was perfektes willst, dann schau mal hier: http://www.xt-stammtisch.de/index.php?article_id=50
Leicht nachzubauen, und sehr praktisch.
Was das Einstellen der Ventile betrifft:
Auch auf dem Seitenständer sollte kein Öl rauskommen. Da muß Deine XT schon arg schräg liegen. Hast Du evtl. zu viel Öl drin?
Ich mach die Ventildeckel ab, die beiden Stopfen auf der Lima-Seite raus. Dann dreh ich sie zum OT. Mit den Fingern kannst Du die Kipphebel ein wenig bewegen, wenn sie am 'richtigen' OT steht, und wenn Du mit ner Taschenlampe in die hintere Öffnung reinleuchtest, dann siehst Du auch, wo die Nocken stehen.
Dann stell ich die Ventile ein. Danach dreh ich die Kurbelwelle ein paar mal, stell sie wieder auf OT und prüf die Einstellungen mittels Fühlerlehre nochmal.
Es macht nix, wenn Du die Kurbelwelle öfter drehst. Manchmal ist es ein wenig schwierig, die Kurbelwelle am OT zu halten, weil sie da ja am meisten verdichtet. Um das zu vermeiden, einfach die Zündkerze rausdrehen.
Wichtig: Wenn Du die vorderen Ventildeckel wieder draufmachst, nur ganz leicht anziehen, die reißen leicht ab.

guest
Beiträge: 19394
Registriert: Mo 8. Nov 2010, 22:58

RE: Ventile "verstellt"...

Beitrag von guest »

Ja, wahnsinn Jungs! Danke für die rasche Hilfe!

Ich hatte sie gestern auf dem Seitenständer und als ich den Deckel der Kurbelwelle ab hatte, lief da ein wenig Öl raus. Zu viel Öl hab ich nicht, denke das liegt eher an meinem ziemlich schiefen Seitenständer.

Aber stimmt es denn, das jede XT leicht tickt? Würde mich natürlich beruhigen, aber irgendwie darf das doch eigentlich nicht sein. Oder etwa doch???

Jetzt warte ich mal ab bis der Regen über Franken weitergezogen ist und dann versuch ich das erneut! Danke für die geile Bastelanleitung, langweilig wird mir wohl in nächster Zeit nicht!

Grüße, Michael

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motorang
Beiträge: 5357
Registriert: Mi 31. Dez 2003, 05:13

RE: Ventile "verstellt"...

Beitrag von motorang »

>Auch auf dem Seitenständer sollte kein
>Öl rauskommen.

Doch, das ist OK. In der Bohrung steht schon mal etwas Öl, das rinnt dann raus, so ein Teelöffelchen vielleicht.

>Danach dreh ich die Kurbelwelle
>ein paar mal, stell sie
>wieder auf OT und prüf
>die Einstellungen mittels Fühlerlehre nochmal.

Hab ich früher auch gemacht, aber ergebnislos - stimmte immer. Mir fiele jetzt auch kein Grund ein warum sich das Spiel nach einer Umdrehung verstellt haben sollte?
Inzwischen spare ich mir die Kontroll-Kontrolle.

> Manchmal ist
>es ein wenig schwierig, die
>Kurbelwelle am OT zu halten,
>weil sie da ja am
>meisten verdichtet. Um das zu
>vermeiden, einfach die Zündkerze rausdrehen.

Das geht am besten mit einem T-Griff statt ner Ratsche - dann kann man die Kurbelwelle nicht nur weiterdrehen sondern auch wieder abbbremsen. Oder man kann zum OT suchen den Dekohebel oben am Zylinderkopf drücken. Kerze rausschrauben ist natürlich auch nicht verkehrt, kann man sich so aber sparen.

>Wichtig: Wenn Du die vorderen Ventildeckel
>wieder draufmachst, nur ganz leicht
>anziehen, die reißen leicht ab.

Stimmt, deswegen auch nen Schuss Kupferpaste oder zumindest Motoröl aufs Gewinde tun ...

Gryße!
Andreas, der [link:www.xt-foren.de/cgi-bin/dbman/db.cgi?db ... he+Starten |motorang]
________________
Wer für eine Frage die Mühe einer Registrierung scheut, kann eigentlich auch nicht erwarten dass sich am anderen Ende jemand die Mühe einer Antwort macht ...
___
Hübsch aussehen alleine reicht eben nicht - man muss auch Bier trinken können.

peddaa
Beiträge: 44
Registriert: Mo 12. Jan 2004, 07:58

RE: Ventile "verstellt"...

Beitrag von peddaa »

hallo micha,
hast du ne kick-version mit dekozug? wenn ja, ist er richtig eingestellt oder verfälscht er die ventilspielkontolle durch zu enges spiel am auslasskipphebel?
gruss
peddaa

Tom_s
Beiträge: 217
Registriert: Mo 19. Apr 2004, 20:22

RE: Ventile "verstellt"...

Beitrag von Tom_s »


>>Danach dreh ich die Kurbelwelle
>>ein paar mal, stell sie
>>wieder auf OT und prüf
>>die Einstellungen mittels Fühlerlehre nochmal.
>
>Hab ich früher auch gemacht, aber
>ergebnislos - stimmte immer. Mir
>fiele jetzt auch kein Grund
>ein warum sich das Spiel
>nach einer Umdrehung verstellt haben
>sollte?
>Inzwischen spare ich mir die Kontroll-Kontrolle.

Ich gebe Dir da prinzipiell Recht, dass die Kontroll-Kontrolle eigentlich überflüssig ist, was die Ventileinstellungen betrifft. Schließlich sind die Einstellschrauben ja schon wieder fest gekontert. Da ich des öfteren auch mal Hand an Maschinen von Freunden und Bekannten lege, hab ich es mir trotzdem angewöhnt. Wenn nach dem Drehen der Kurbelwelle die Einstellwerte nicht mehr passen, dann deutet das auf ein eingelaufenes Nockenwellenlager hin. Und wenn die Nockenwelle dann mal anfängt, sich ins Material zu fressen, dann absorbiert der Motor ne Menge dieses Materials, was wiederum eine Generalsanierung bedeutet. Je früher man es feststellt, umso eher kann man Maßnahmen dagegen einleiten
>

>Das geht am besten mit einem
>T-Griff statt ner Ratsche -
>dann kann man die Kurbelwelle
>nicht nur weiterdrehen sondern auch
>wieder abbbremsen.

Ich verwende auch nen T-Griff und kann das auch so weiterempfehlen. Wenn die Kurbelwelle partout nicht da stehenbleiben will, wo sie soll, kann man den T-Griff mit nem Holzklötzchen gegen die Fußraste o.ä. abstützen.

>Oder man kann
>zum OT suchen den Dekohebel
>oben am Zylinderkopf drücken. Kerze
>rausschrauben ist natürlich auch nicht
>verkehrt, kann man sich so
>aber sparen.

Na ja, bei so nem Wartungsintervall gehört bei mir die Kontrolle der Zündkerze auch mit dazu. Wenn der Tank eh ab ist, ist es auch kein allzu schwieriges Unterfangen ;-)

>
>>Wichtig: Wenn Du die vorderen Ventildeckel
>>wieder draufmachst, nur ganz leicht
>>anziehen, die reißen leicht ab.
>
>Stimmt, deswegen auch nen Schuss Kupferpaste
>oder zumindest Motoröl aufs Gewinde
>tun ...
>
Kupferpaste ist auch bei mir auf fast allen Gewinden ein muß



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