Cerasafe "Wundermittel" Motorölzusatz

Getriebe, Lager, Ventiltrieb, Kolben, mechanische Geräusche, Kupplung
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meble kuchenne Ruda Śląska Rybnik Tychy
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Cerasafe "Wundermittel" Motorölzusatz

Beitrag von guest »

[font size="1" color="#FF0000"]LETZTE BEARBEITUNG AM 30-Aug-2005 UM 13:41 Uhr (GMT)[/font][p]Hat jemand mit diesem "Wundermittel" Erfahrungen gemacht? http://www.cerasafecar.de/cerasafe_bike/body.html

Und etwas günstiger von anderem Hersteller: http://www.reducto.de/

XT600K, 3TB, `92, 18.000 km

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RE: Cerasafe "Wundermittel" Motorölzusatz

Beitrag von guest »

Klar ist sowas für den Motor gut.
Ist nur die frage ob solche Zusätze sich auch mit Nasskupplungen vertragen.Bei beiden Zusätzen steht nicht "für Nasskupplugen geeignet"Sonst hast du eine rutschende Kupplung und musst das Öl und die Kupplungsbeläge wechseln.Ist dann eine teures Experiment.

mfg
Ludger


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RE: Cerasafe "Wundermittel" Motorölzusatz

Beitrag von guest »

Meine Meinung: Sowas bringt nur dem Verkäufer was.
Ansonsten ist alles was ein Motor braucht in einer vernünftigen Zusammensetzung in einem normalen bzw. guten Öl drinn!!
Oder schlafen die Hersteller der diversen Öle auf den Bäumen?

ranman01
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RE: Cerasafe "Wundermittel" Motorölzusatz

Beitrag von ranman01 »

>Oder schlafen die Hersteller der diversen
>Öle auf den Bäumen?

Die wollen natürlich so viel wie möglich verkaufen und haben deshalb kein Interesse daran ein "unkapputtbares" Öl auf den Markt zu bringen!
Übrigens liegt es auch zu einem Großteil an den Ölkonzernen das es noch kein 3-Liter-Auto oder Wasserstoffantrieb oder sowas gibt, und nicht etwa an der fehlenden Nachfrage oder an der "noch nicht ausgereiften Technik". Noch vor ein paar Jahren war das mit dem 3-Liter-Auto in den Medien sehr aktuell, jetzt hört man höchstens noch was von 3 Litern Hubraum......... Zunehmens auch bei Motorrädern wie z.B. die Triumph Rocket und ähnliche, das ist dann mehr was für die verrückt gewordenen Opis, aber ich schweife ab............



[font color=?color? size=?2? face=?face?]FOADS GSCHEID BUAM!!![/font]

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RE: Cerasafe "Wundermittel" Motorölzusatz

Beitrag von guest »

Ich kann dazu nur sagen, dass ein Freund es grad ausprobiert hat.
Er meint festgestellt zu haben, das die Gänge leiser und leichter reinspringen. Über den Verbrauch weiß ich noch nichts.
Aber ob das nun 50EUR Extra pro Ölwechsel rentiert weiß ich nicht.
Geht ja schließlich auch ohne wunderbar.

Richtig ist einerseits, dass die Technik weiter ist als wir vermuten und z.B. Wasserstoffantrieb und geringerer Verbrauch kein großes Problem darstellen würden. Aber solange es noch genug Öl gibt hat man es ja nicht nötig ;-)

Andererseits wenn es durch so eine Motorölzugabe zu 10% Spriteinsparung käme, dann würde ein 3L-Lupo sowas sicherlich auch fahren. Auch bei 1% Einsparung.

Gruß


XT600K, 3TB, `92, 18.000 km

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RE: Cerasafe "Wundermittel" Motorölzusatz

Beitrag von guest »

Ich halte mich da lieber an (mehr oder weniger) unabhängige Tests.
Außerdem: Ich kippe mir keine Zusätze ins Mopedöl, wenn meine Kupplung darin badet. Soviel zum Thema Reibverminderer

guest
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RE: Cerasafe "Wundermittel" Motorölzusatz

Beitrag von guest »

Hallo,

ich habe selbst das Produkt getestet und bin nicht überzeugt, das sich die Investition lohnt. Anfänglich scheint das Getriebe leichtgängiger und der Motor "kräftiger" aber diese subjektiven Symptome verlieren sich nach einigen TKM und erst recht nach einem Ölwechsel. In der Literatur wird immer ein positiver Kompressiontest beigefügt, der sogar plausibel ist, da diese keramischen Feststoffe das bestehende Motoröl andicken und somit einen besseren Abschluss der Kolbenringe zum Zylinder ermöglichen (kurzfristig). Denn mittel- bis langfristig werden diese Feststoffe im Öl gebunden den dafür werden dem Motoröl Additive (u.a.Dispersanten) beigemischt. Diese halten die Stoffe dann in der Schwebe und die Anfangs gemachten Eindrücke zu nichte. Mir war für diesen Selbstversuch aber nur die Getriebeentlastung wichig auch hier ist durch die "Öleindickung" zuerst eine Verbesserung spürbar, die später nachläßt. Wesentlich bessere Erfahrungen habe ich mit vollsynthetischem Motorradöl ( Polo 10W-50 oder Shell 15-W50) gemacht, da habe ich diesen Efekt auch bis zum nächsten Ölwechsel.
Hier mal eine Abhandlung eines Schmierstofftechnikers, nur zum nachdenken:

Dabei handelt es sich um eine Feststoff-Suspension (CERATEC), auf der Basis hexagonalen Bornitrids, welches in Mineralöl gelöst ist. Mit "High-Tech-Keramik" hat das aber (glücklicherweise) wenig zu tun. Zusätzlich ist darin noch ein Reibwertverminderer enthalten. Deshalb, u. weil das Bornitrid wenigstens das Öl nicht in eine Schleifpaste verwandelt, geht dadurch wahrscheinlich auch nichts kaputt. In ein Motoröl gehört so etwas aber trotzdem nicht rein! Und wie die Bornitrid-Teilchen nun für einen Verschleißschutz sorgen sollten, wüßte ich auch nicht. Im besten Fall bleiben diese die ganze Zeit über im Öl eingebunden, so dass sie wenigstens nichts anstellen u. sich auch nicht ablagern können.
In den Faltbroschüren über die LM-Additive wird dargestellt, dass die kleinen Partikel sich in den mikroskopischen Unebenheiten der Metallflächen einlagern, u. dadurch diese Oberfläche glätten (auch die MoS2-Partikel sollen lt. dieser Bröschüre so funktionieren). Wollte man aber als Motorenkonstrukteur, dass diese glatter sind, würde man das gleich so machen. Eine gewisse Rauigkeitstiefe soll da ja vorhanden sein, damit das Öl daran überhaupt haften kann.
Die Wellen, die in den Gleitlagern laufen, werden eingeläppt, aber halt immer nur so, dass da auch noch das Öl haften kann. Weil die drehenden Wellen das von der Pumpe angelieferte Öl sozusagen mitreißen sollen u. dadurch einen sehr hohen Druck im Lager erzeugen. Und nur durch den kann sich da ein hydrodynamischer "Schmierkeil" zwischen Welle u. Lagerschale bilden. Ohne einen solchen würde ein Gleitlager überhaupt nicht funktionieren u. wäre nach wenigen km defekt.
Zylinder-Laufflächen werden extra noch mit speziellen Honbürsten bearbeitet, um dadurch eine hohe Freilegungsquote der feinen Graphitadern zu erreichen. Das sind dann kleine Einbuchtungen u. Lunker in der Oberfläche, wo das Öl einen zusätzlichen Halt findet. Bei einer spiegelglatten Zylinder-Lauffläche würde der Ölfilm reißen.
Aber glücklicherweise ist das bei diesen Feststoff-Zusätzen ja auch nicht der Fall. Diese haben ja gar keine polare Struktur - welche aber nötig wäre, damit sie überhaupt an einer Metallfläche haften könnten. Man muß nur mal versuchen, so ein Teilchen an einer Metallfläche zu befestigen. Aber einfach so bleibt das da nicht dran haften, und den Reibpartnern, wo hohe Drücke u. Scherkräfte herrschen haften diese Feststoffe erst recht nicht.
Diese Partikel sind im Öl eingebunden. Und im Idealfall, bleiben sie das auch bis zum nächsten Ölwechsel, wo sie dann zusammen mit diesem wieder aus dem Motor verschwinden. Und falls welche ausfallen, dann lagern die sich an "ruhigen" oder an Engstellen o. Winkeln im Ölkreislauf ab, oder kleben an Stellen, wo eh schon Ablagerungen vorhanden sind. Also z. B. im Bereich der Ringnuten an den Kolben. Wo sie sich aber garantiert nicht anhaften - sind alle Stellen wo Reibung herrscht!
Das gilt natürlich auch für alle anderen Ölzusätze mit Feststoff-Partikeln. Also auch für all die anderen Anbieter am Markt.
Im wesentlichen dürfte es sich bei allen PTFE (Teflon) und Keramik Zusätzen um ein Grundöl als Trägerflüssigkeit und den Feststoffen handeln. Diese Stoffe können evtl. das Additiv des Öls behindern, belasten es aber auf jeden Fall.
Einem Feststoff-Teilchen kann man nicht beibringen, statt an den Ventil-Tellern oder an den Ringnuten zu verbrennen, bzw. fest zu brennen, nur gezielt an den Reibflächen zu reagieren. Moderne, synthetische EP (Hochdruck)- u. AW (Verschleißschutz)-Additive u. auch Reibwertverminderer sind dagegen grenzflächenaktiv. Heißt: Reagieren nur an den Reibflächen u. dass auch nur bei Bedarf. Also bei einem Metall-/Metall-Kontakt, falls das Öl selbst die Reibpartner mal an einer Stelle nicht vollständig voneinander trennen kann.
Da wo ein solcher Kontakt stattfindet, entsteht eine höhere Temp. gegenüber der näheren Umgebung. Darauf, und genau an dieser Stelle (nur da) reagieren moderne EP/AW-Additive. Trennen die Reibpartner voneinander, und bilden genau an dieser Stelle eine zwar dünne, aber sehr widerstandsfähige, sehr gleitfähige Schutzschicht. Bei erneutem Bedarf werden diese Schutzschichten auch noch ständig erneuert (solange bis alle enthaltenen Additive verbraucht sind).
MOS2-, PTFE- u. Keramik-Teilchen können so etwas aber nicht! Lagern sich statt dessen nur irgendwo im Motor ab oder werden vorher von den Dispersanten neutralisiert, also eingefangen u. umhüllt.
Kurz gesagt: Zusätze mit Feststoff-Teilchen bringen zumindest in Verbindung mit einem modernen, hochwertigen Öl nicht nur keine positive Wirkung, sondern vermindern sogar dessen Leistungsfähigkeit. Deshalb würde auch jeder Fahrzeughersteller jegliche Garantie- o. Kulanzleistung ablehnen, wenn man bei einem Motorschaden davon Rückstände in einer Ölprobe (oder im Motor) finden würde.


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