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Funktionsweise der 4 Pickup-Magnete

Verfasst: Fr 20. Mai 2011, 12:09
von DL7JSK
Hallo,
auch wenn vielleicht niemand antwortet, versuche ich es:
Weiß jemand, wie aus den 4 Impulsen/Umdrehung, die von meinen 4(!) Pickup-Magneten erzeugt werden (3 kurze, ein langer), der Zündimpuls extrapoliert wird?
Meine Selbstbau-TCI läuft, so einigermaßen jedenfalls. Es werden halt 4 Zündimpulse pro Umdrehung erzeugt, was dazu führt, daß der Drehzahlmesser ca. 4000U/min im Leerlauf anzeigt. Die Gasannahme hakt auch etwas. Ich führe das auf die zuvielen Zündimpulse zurück. Wie macht das die original-TCI? Hätte ich eine zweite, würde ich einfach nachschauen....

73
Tom

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RE: Funktionsweise der 4 Pickup-Magnete

Verfasst: Fr 20. Mai 2011, 18:54
von Hiha
Mei, ich weiss es ungefähr, aber bin mehr so der Digitalzündungstyp. Da sind integratoren in der TCI (also was mit Kondensator aufladen und entladen) die dann in einer sinnreichen anal-ogschaltung den Zündzeitpunkt so hinschieben, wie der Hersteller es für leistungsförderlich gehalten hat. Genauer kann ichs Dir nicht sagen.

Viel Glück,
Hans

RE: Funktionsweise der 4 Pickup-Magnete

Verfasst: Do 26. Mai 2011, 02:11
von Henner

RE: Funktionsweise der 4 Pickup-Magnete

Verfasst: Do 26. Mai 2011, 07:15
von DL7JSK
Nützt mir nur nichts, das ist eine CDI, ich habe aber eine TCI. Mein Rotor sieht völlig anders aus, er erzeugt nämlich eine ganz andere Impulsfolge.
Die Transmic-Seite kenne ich schon lange, da gibts sehr viel Information, aber nichts für dieses Problem

73
T.

RE: Funktionsweise der 4 Pickup-Magnete

Verfasst: Do 26. Mai 2011, 07:25
von Hiha
Ich hab mich mit der TCI noch nicht genau beschäftigt, weiß daher nicht, in welchen Bereichen der Kolbenstellung die Magnetbuckel an den Pickups vorbeifliegen. Überlegungsmäßig unterscheidet sich die CDI von der TCI dadurch, dass die TCI eine Spulen-Ladezeit benötigt bevor gezündet werden kann. Bei der CDI wird praktisch im Moment der Impulsaulösung gezündet, weil da mittels Thyristor der CDI-Kondensator über den Zündtrafo (ist in diesem Fall also keine echte Zündspule) entladen wird.
Bei der TCI wird ein paar millisekunden vor dem Funken Strom auf die Zündspule gegeben, zünden tut sie, wenn der Strom abgeschaltet wird, wie bei einer herkömmlichen Unterbrecher-Batteriezündung auch.
Vermutlich wird das bei der TCI der Einfachheit halber über die Länge des langen Buckels erledigt, es könnt aber auch anders "errechnet" werden, was analog aber nicht ganz trivial ist. Und digital ist die TCI m.w. nicht.
Ich tippe also auf Folgendes:
Der lange Buckel bestimmt die Ladezeit der Spule, einer der drei Kurzen bestimmt den Zündzeitpunkt ab Drehzahl "null" und bis in den Leerlauf. Zwischen den beiden anderen Kurzen wird analog die Kennlinie drehzahlabhängig errechnet. Wie gesagt, Vermutung, da ich die genauen Positionen der Buckel zu den Pickups nicht kenne.

Gruß
Hans

RE: Funktionsweise der 4 Pickup-Magnete

Verfasst: Sa 17. Sep 2011, 20:40
von mkara
Hallo,

ich habe eine ähnliche Frage (4.9.11). Die XT600E hat anscheinend eine ähnliche TCI wie die XTZ660. Bist Du bei Deinem Problem weiter gekommen ?

Gruß
mkara

RE: Funktionsweise der 4 Pickup-Magnete

Verfasst: Sa 17. Sep 2011, 20:44
von mkara
Info von Motek

Die XTZ 660 und ihre E-Start-Schwestern (nur die!!) mit 600 ccm haben Transistorzündungen, deren Pickup 4 Impulse pro Umdrehung liefert in unterschiedlicher Länge.
Wenn man sich das Polrad anschaut, sieht man das sofort.
Der entscheidende der 4 Impulse beginnt bei etwa 10° vor OT und endet auf OT, die anderen drei folgen etwa alle 90°.

RE: Funktionsweise der 4 Pickup-Magnete

Verfasst: So 18. Sep 2011, 08:18
von DL7JSK
Ja, bin weitergekommen, allerdings ruht mein Projekt z.Z. wegen Weiterbildung.
Was ich mittlerweile sagen kann, ist, daß die Impuls_länge_ keine Rolle spielt, sondern der Abstand zwischen Positiv- und Negativimpuls, der beim langen Pickupmagnet signifikant ist.

73
Tom

RE: Funktionsweise der 4 Pickup-Magnete

Verfasst: So 18. Sep 2011, 09:12
von mkara
Hallo,

freut mich das Du weiter gekommen bist.
Immer wenn sich das magnetische Feld an der Zündimpulsgeberspule ändert, was hauptsächlich beim Eintauchen und Verlassen der Markierungen passiert, wird eine Spannung induziert. Schaut man sich die dazugehörigen Oszi-Bilder an, dann bekommt man beim Eintauchen einen positiven und beim verlassen einen negativen Puls. Z.B. kann man mit dem positven Puls ein Flip-Flop triggern (setzen) und mit dem negativen Puls diesen wieder zurücksetzen. Vergleicht man nun die Länge der entstehenden Pulse miteinander, dann kann man eindeutig unabhängig von der aktuellen Drehzahl, den relevanten Puls heraus suchen. Wenn Du Dir eines Deiner Bilder vom Rotor anschaust erkennst Du zwei Markierungen auf dem Rotor. Die eine Markierung ist die OT-Markierung die andere dient, soweit meine Recherchen stimmen, zur Kontrolle des Zündzeitpunkts bei ca. 1300 U/min. Was mit Hilfe einer entsprechend getriggerten Stroboskoplampe und guten Augen möglich sein sollte. Was jetzt noch fehlt ist die absolute Position der Zündimpulsgeberspule zu dieser Position...

Gruß
mkara

RE: Funktionsweise der 4 Pickup-Magnete

Verfasst: So 18. Sep 2011, 09:24
von DL7JSK
Du hast alles exakt richtig erkannt! :-) Die Pickuperkennung zur Detektierung des langen habe ich schon. Das größere Problem jetzt noch ist tatsächlich die richtige Position der Pickupspule, mit der man dann die richtigen Verzögerungswerte berechnen kann. Der letzte Stand meiner Entwicklung war, daß ich eine Art "Notlauf" programmiert habe, indem ich die Zündung auf den ersten kurzen nach dem Lagen gesetzt habe ohne jegliche Verzögerung. Damit ist der ZZP ca. 13° vor OT, aber halt ausschließlich. Bis 3000 U/min dreht der Motor ganz gut, dann wirds halt kritisch.

Wenn ich wieder Zeit habe, mache ich weiter

73
Tom