wenn unterwegs die Ladespule der CDI defekt geht

Zündaussetzer, Seitenständerschalter, Lichtmaschine usw.
Arne01
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wenn unterwegs die Ladespule der CDI defekt geht

Beitrag von Arne01 »

guten Morgen,

in 3 Wochen will ich mit meiner 43F nach Ungarn fahren. Zur Zeit überleg ich mir, was alles so ausfallen und wie man darauf reagieren könnte.

Nun scheint ja der Ausfall der Ladewicklung für die CDI doch schon öfter für Probleme gesorgt zu haben.
Ist das unterwegs provisorisch reparabel oder ist in dem Fall definitiv Schluss?
Meine XT hat 50.000km runter

Idee:
Funktioniert es, die defekte Ladewicklung frei zuschalten und die CDI parallel über die Lichtstromwicklung mit zuversorgen?
Falls das nicht funktioniert, weil die Wicklungen unterschiedlich dimensioniert sind, könnte man sich einen Trafo zu Hause selber wickeln um die notwendige Spannung zu erreichen.

ich häng nochmal eine Skizze zum besseren Verständnis ran.
Dateianhänge
xt600.png

Arne01
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Re: wenn unterwegs die Ladespule der CDI defekt geht

Beitrag von Arne01 »

ich habe noch recherchiert:

die beiden Wicklungen sind tatsächlich unterschiedlich dimensioniert.
ohmscher Widerstand:
Lichtspule: 0,2-0,6 Ohm
Ladespule: 160-240 Ohm

Also sind die Spannungen auch unterschiedlich.
Weiß jemand, welche Spannungen die Lima liefert? Ich kann hierzu nichts finden.
Dann könnte man einen Trafo dimensionieren.

Hiha
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Re: wenn unterwegs die Ladespule der CDI defekt geht

Beitrag von Hiha »

Die Idee ist gut, da hab ich bisher komischwerweise noch nie drüber nachgedacht. :idea:
Das Einzige was möglicherweise dagegenspricht, ist die Tatsache, dass der Regler je nach Last die Sinuskurven mehr oder weniger kurzschließt, nicht abschneidet, aber versuchen würde ichs. Was die Eingangsspannung in die CDI bei der 43F ist, weiß ich nicht genau, sie liegt bei den CDIs üblicherweise zwischen 250 und 400V. Ich würd mal mit einem Übertrager 1:20 anfangen, vielleicht reicht das ja schon.

Die Ladespule(n) der CDI wurden hier im Forum mal beschrieben. Es war von 3200Windungen mit 0,15er Draht die Rede. Im Alteisentreiberforum hat jemand grad seine (bei der 1VJ sind es zwei gegensinnig gewickelte) CDI-Ladespulen neu gewickelt, aber noch keine Langstreckenerfahrung damit.
https://forum.motorang.com/viewtopic.ph ... 30#p351216
Grundsätzlich sollte diese Reparatur auch in einer Ankerwickelei irdendwo in einer Drittweltstadt möglich sein.

Gruß
Hans

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motorang
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Re: wenn unterwegs die Ladespule der CDI defekt geht

Beitrag von motorang »

Servus, also wenn es nicht nur ums Spielen geht ...

Bei der XT600/Tenere ist ein Ausfall der Zünderei schon ein eher seltenes Phänomen. Ich hab mir damals für die Islandreise eine Ersatzstatorplatte und zwei Pickups mitgenommen aus einem Schlachtmopped. Vielleicht kriegst Du sowas günstig, kannst ja mal beim Motoritz anfragen. Der Tausch unterwegs ist schnell erledigt ...

Auch eine Alternative wär die Mitnahme einer Batteriezünderei a la Ignitech. Für eine Mongoleireise würd ich sowas andenken, aber für Ungarn? In Rechweite des ADAC, in einem EU-Land, mit einer Tenere-Szene? http://tenere.hu/

Ich würd mir da weniger Gedanken machen. Für welche Eventualitäten bist Du denn ansonsten gerüstet?

Gryße!
Andreas, der motorang

Arne01
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Re: wenn unterwegs die Ladespule der CDI defekt geht

Beitrag von Arne01 »

motorang hat geschrieben:
Di 7. Mai 2019, 09:38
aber für Ungarn? In Rechweite des ADAC, in einem EU-Land, mit einer Tenere-Szene? http://tenere.hu/
Ich würd mir da weniger Gedanken machen. Für welche Eventualitäten bist Du denn ansonsten gerüstet?
richtig, Ungarn ist nicht die Entfernung und ADACplus ist eh dabei, aber ich will natürlich Kleinkram selber reparieren und nicht abbrechen.
Ich bin auch nicht alleine unterwegs, wir sind 10 Leute. Werkzeug haben wir massenhaft mit, Bowdenzug Reparaturzeug, Schrauben, Muttern, Tape, Flüsigmetall, Kabelbinder, Kleber, Rödeldraht, Multimeter, Kabel u.s.w. ist mit. Damit müsste man auf Kleinigkeiten reagieren können. Nun hab ich eben auch oft gelesen, dass es Probs mit der Ladespule gegeben hat. Das Problem scheint ja auch plötzlich aufzutreten und kein schleichender Prozess zu sein.
Nur deshalb mach ich mir hierzu Gedanken, ob man sich einfach für den Fall vorbeireiten kann.

Arne01
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Re: wenn unterwegs die Ladespule der CDI defekt geht

Beitrag von Arne01 »

Das es für die XT600 eine Batteriezündig gibt, wusste ich gar nicht. Ca 130 Euro:
http://www.ignitech.cz/old/deutsch/nindex.htm

zum Trafo:
das könnte wirklich eine einfachen und günstige Möglichkeit sein und deshalb würde ich das gerne mal testen.
Auf Grund der Spannungen würde ich auch 1:20 tippen.
Welche Leistung müsste der Trafo haben? Die Kondensatorwicklung wird ja ausschließlich für den Zündfunken benötigt.

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motorang
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Re: wenn unterwegs die Ladespule der CDI defekt geht

Beitrag von motorang »

Zur CDI und Konsorten gibt es eine mächtige Bastelseite ...
http://qoe6rdttrncugsow.myfritz.net/bik ... eindex.htm

Gryße!
Andreas, der motorang

Arne01
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Re: wenn unterwegs die Ladespule der CDI defekt geht

Beitrag von Arne01 »

ich möchte das mit dem Trafo mal testen. So ein Ringtrafo könnte man für die Not immer dabei haben. Jedoch bin ich mir immer noch nicht bewusst, welche elektrische Leistung der Trafo haben muss, um die Zündung zu versorgen.
Ich hab schon ne Menge recherchiert, aber nichts gefunden.

Hat jemand eine Idee?

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motorang
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Re: wenn unterwegs die Ladespule der CDI defekt geht

Beitrag von motorang »

Hast Du mal die Links geklickt?
Vor allem die Menüpunkte FAQ und Yamaha scheinen Dir die nötigen Daten zu liefern.

Gryße!
Andreas, der motorang

Hiha
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Re: wenn unterwegs die Ladespule der CDI defekt geht

Beitrag von Hiha »

Man könnte das ausrechnen, ich kanns nur noch theoretisch. Der CDI-Kondensator hat ca. 1µF, und wird mit 400V geladen. Der Innenwiderstand der Spannungsquelle ist unbekannt, aber er wird bei einer Höchstdrehzahl von z.B. 8500/min innerhalb einer Umdrehung=7ms aufgeladen, und auch entladen (nicht komplett). Als aufgeladen gilt er, meiner Erinnerung nach, wenn seine (in einer logarithmisch flacher werdenden Kurve steigenden) Spannung auf irgendwas mit 72% der Maximalspannung angewachsen ist.(alles vergessen :roll: , steht aber im Buch :lol: ...)
Insgesamt klingt das nicht nach richtig viel Leistung. Ein Übertrager in Größe eines Klingeltrafos sollte locker reichen. Wie man die Primärspule an die 12V anpasst, weiß ich jetzt grad auch nicht auswendig. Die Frequenz der Eingansspannung ist vergleichsweise hoch, wobei ich die Anzahl der Pole dieser Lichtmaschine nicht auswendig weiß. Angenommen sie sei 12polig, stünden bei 8500/min 850Hz an. Bei einer DreiPhasenLiMa musst Du den Übertrager primärseitig übrigens zwischen zwei Phasen legen, und nicht zwischen Phase und Masse.

Gruß
Hans

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