Frage zu Ölfilter-Gehäusedeckel

nicht ganz dicht ? Gewinde oder Dichtung im Eimer ?
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hwegsch
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Frage zu Ölfilter-Gehäusedeckel

Beitrag von hwegsch »

Hallo liebes XT-Kollegen,

ich habe kürzlich einen Ölwechsel mit Austausch des Ölfilter-Gehäusedeckels (von Kedo - original Yamaha) durchgeführt. Leider habe ich nach dem Tausch an der untersten Schraube massiven Ölverlust feststellen müssen. Durch Vergleich mit dem alten Deckel habe ich herausgefunden dass der neue Gehäusedeckel an der Stelle wo die Schraubenköpfe aufliegen nicht bearbeitet ist (siehe angehängtes Foto). Kann das der Grund für den Ölverlust sein? Ich habe sämtliche Dichtungen erneuert und die Schrauben mit 8Nm festgezogen - mehr traue ich dem Magnesium-Motorblock nicht zu.

Vielen Dank im Voraus,

Helmut

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Steffen
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Re: Frage zu Ölfilter-Gehäusedeckel

Beitrag von Steffen »

Hallo Helmut.

Die unbearbeitete Fläche unter dem Schraubenkopf ist eher nicht für den Ölaustritt verantwortlich. 8NM sind auch genug an der Stelle. Ist der Deckel vielleicht veruogen? Lege ihn mal auf eine Festerscheibe. Ansonsten war einfach die Gummidichtung darunter mist - zu klein.
Den Kupferring kannst Du "reaktivieren", indem Du ihn aufglühst und im Wasserglas abschreckst. Danach ist er wieder weich und dichtet.

gutes Gelingen

Stef

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motorang
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Re: Frage zu Ölfilter-Gehäusedeckel

Beitrag von motorang »

Das schaut schon so aus als ob die Stelle uneben wäre. Wo bist denn daheim? Das könnte man mit einem Fräser planen. Ich bin halt in Österreich ...
Schaden täte es jedenfalls nix. Jemand der GUT mit einer Flachfeile ist kriegt das auch planparallel hin (ich nicht).

Die Schrauben vertragen die angegebenen 10 Nm wenn man sie nicht fettet sondern trockene und saubere (oder leicht geölte) Gewinde vorliegen hat. Der Tipp mit dem Weichglühen ist aber Schritt 1, das hat Erfolgsaussichten!

Gryße!
Andreas, der motorang

Hiha
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Re: Frage zu Ölfilter-Gehäusedeckel

Beitrag von Hiha »

Du hast an der unteren Schraube eine Kupferdichtung, aber da gehört keine hin. Gedichtet wird da durch den Silikon-O-Ring der unterm Deckel sitzt und gegen den Schraubenschaft abdichtet.
Gruß
Hans

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motorang
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Re: Frage zu Ölfilter-Gehäusedeckel

Beitrag von motorang »

Stimmt auch ... Ersatzteilnummer 63210-07135

Laut Kedo-Seite hat der die Abmessungen
7,3x2,3mm

Gryße!
Andreas, der motorang

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Stuecki
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Re: Frage zu Ölfilter-Gehäusedeckel

Beitrag von Stuecki »

Ich tippe auch drauf dass der kleine O-Ring innen fehlt. (Gutes Auge vom Hans)
Den brauchts weil da die Ölablaufbohrung außerhalb vom Bereich des großen O-Rings sitzt und der die Bohrung somit nicht abdichtet.
Wenn du von außen einen Kupferring verwendest dichtet der zwar die Schraube ab, es saftelt dir aber zwischen Deckel und Gehäuse raus weil eben dort unten die Ölablaufbohrung sitzt.

Kupferring sitzt oben an der Entlüftungsschraube (Sechskant) einer, da ist der Tipp mit dem Weichglühen und Abschrecken super. Dort oben wirds aber eher nicht undicht sein.

EDIT:

hier ein Bild weils grad passt:
IMG_3829_1.png
Grüße, Stücki :!:
aus: Steiermark, Österreich

Motorräder:
  • Yamaha XT 600E (BJ 1999)
  • Kawasaki ZX-6R 636 Ninja (BJ 2003)

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christian78
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Re: Frage zu Ölfilter-Gehäusedeckel

Beitrag von christian78 »

An den Schrauben reichen 0,5Nm.
Der untere O Ring muss weich sein und auch radial am Schraubenschaft abdichten, weil auch Öl aus dem Gewinde kommt.

Ich tippe aber auf die Entlüfterschraube.
Das Öl läuft dann in der Gehäusesicke nach unten und die Schraube ist eben an der untersten Stelle.
Die Entlüfterschraube kannst du auch mit Loctite einkleben, die brauchst du nicht. Diese dient nur zur Kontrolle, ob die Pumpe fördert. Zum Beidpiel nach dem ersten Start nach Motorausbau.
Ich wohn zwar nicht am Arsch der Welt, aber man kann ihn von hier aus hervorragend sehen!

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hwegsch
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Re: Frage zu Ölfilter-Gehäusedeckel

Beitrag von hwegsch »

Hallo geschätzte Kollegen,
vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Ich hatte auch den kleinen O-Ring unter der untersten Schraube erneuert.
Am Montag nehme ich den Deckel in die Firma mit, da haben wir eine sehr gut ausgestattete Mechanische Werkstätte mit Fräsen etc. und lasse mir da den Deckel passend machen.

wünsch euch ein wunderschönes Wochenende,
Helmut

Straßenschrauber
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Re: Frage zu Ölfilter-Gehäusedeckel

Beitrag von Straßenschrauber »

christian78 hat geschrieben:
Sa 25. Feb 2023, 14:23
An den Schrauben reichen 0,5Nm.
Jo.
Da ziehen fast alle mit 10 Nm an, steht ja so in den Tabellen.

Aaber:
Schrauben sind geschmiert, - 20%. Gewinde in altem Alu, wahrscheinlich schon sehr oft viel zu stark belastet (10 Nm, jaja ...) minus 50 %.
Und die Schrauben sollen an dieser Stelle nur einen kleinen leichten Deckel festhalten.

Etwas mehr als 0,5 Nm sind wohl ok, ganz wenig Vorspannung dürfen die Schrauben schon haben.
~-o|-

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Steffen
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Re: Frage zu Ölfilter-Gehäusedeckel

Beitrag von Steffen »

christian78 hat geschrieben:
Sa 25. Feb 2023, 14:23
An den Schrauben reichen 0,5Nm.
Als nächstes erzählt ihr mir noch, dass Ihr die Deckel nur noch auflegt oder was? Also Alu oder Magnesium Druckguss hält zwar keine Schläge oder 50Nm aus, aber ein bisschen mehr als handfest trägt das allemal. Dauerhaft. Und auch wiederholbar. Also quasi lebenslänglich.

Kaputte Gewinde gibts ja meinstens bei schräg angesetzetn oder vernudelten Schrauben, die noch etwas Streusalz am Gewinde kleben haben, weil sie 2x auf den Gehweg heruntergefallen sind und sich keiner die Mühe setzt, sie danach sorgfältig sauber zu machen.

Stef

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