Frage zu Ölfilter-Gehäusedeckel

nicht ganz dicht ? Gewinde oder Dichtung im Eimer ?
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Stuecki
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Re: Frage zu Ölfilter-Gehäusedeckel

Beitrag von Stuecki »

Ich nehm trocken 7-8nm , mit antiseize, keramikpaste etc noch etwas weniger
Grüße, Stücki :!:
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  • Yamaha XT 600E (BJ 1999)
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christian78
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Re: Frage zu Ölfilter-Gehäusedeckel

Beitrag von christian78 »

Um was gehts denn in dem Fall? Um die Schrauben möglichst fest anzuziehen, oder dass es dicht ist?
Der Deckel muss am Motor anliegen, dann ist die Dichtung maximal komprimiert. Ab dem Punkt passiert nichts mehr, wenn man fester zieht.
Ich wohn zwar nicht am Arsch der Welt, aber man kann ihn von hier aus hervorragend sehen!

lowrider82
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Re: Frage zu Ölfilter-Gehäusedeckel

Beitrag von lowrider82 »

Hallo Helmut,

wie hier bereits erwähnt wurde: Dicht machen hier die O-Ringe. Der Schraubensitz ist egal. Ich tippe hier auf einen O-Ring mit zu geringer Schnurstärke bzw. zu großem Durchmesser bei der Schraube. Dadurch dichtet diese nicht gegen den Schaft. Und Kupferring bitte weggeben, wenn der dort nicht hingehört.

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hwegsch
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Re: Frage zu Ölfilter-Gehäusedeckel

Beitrag von hwegsch »

Hallo Freunde,
vielen Dank für die rege Diskussion hier. Ich glaub ich bin der Lösung einen Schritt näher gekommen. Ich muss vorausschicken dass ich die XT (2RX, also 500ccm-Variante der 1VJ) erst seit zwei Jahren besitze. Damals hab ich gemeinsam mit einem Kollegen den Ölwechsel gemacht und dies ist mein erster Ölwechsel in Eigenregie.
Ich habe die Planheit des neuen Ölfilterdeckels und die Maßhaltigkeit der beiden O-Ringe überprüft.
Ich habe nun die drei Schrauben die den Deckel halten ohne Deckel ins Motorgehäuse hineingedreht und festgestellt dass bei den oberen Schrauben 8.5mm Abstand zum Gehäuse bleiben, bei der unteren jedoch 10mm. Das neue Gehäuse hat an der Stelle der untersten Schraube eine Dicke von 9.2mm. D.h. dass die Schraube vorher beim Gehäuse (oder beim Gewindeenede) ansteht bevor der Deckel fest wird. Wahrscheinlich hat einer der Vorbesitzer deswegen einen Dichtring beigelegt.
Darum jetzt meine Frage: wisst ihr wie lange die Ablasschraube sein muss? Meine sieht so aus (man sieht auch schön die Quetschung am Gewinde-Ende):
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vielen Dank im Voraus,
Helmut

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Steffen
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Re: Frage zu Ölfilter-Gehäusedeckel

Beitrag von Steffen »

Hallo Helmut.

Ich vermute mal, dass nicht Deine Spezialschraube - an der Stelle ist es immer eine spezielle Schraube, Maße folgen - das Problem ist, sondern dass das Gewinde im Kupplungsdeckel (dem Motorseitendeckel) nicht durchgehend und nicht tief genug ist. Entweder steckt etwas im Gewindeloch oder jemand hat eine geschlossene Gewindebuchse eingesetzt und ein Sackloch gebaut. Deswegen wurde bei Dir zwischen Ölfilterdeckel und Schraubenkopf auch ein Distanzstück in Form eines Kupferdichtrings eingebaut - da sonst die Schraube an dem Deckel gar nicht oder nur wenig anliegt. Soweit die Spekulation.

Hier ein paar Maße und Pics:

1) die Schraube hat eine Länge von 40mm, davon sind 15mm Gewinde M6 und 25mm dickerer Schaft mit 6,6mm Dicke. Der Schraubenkopf ist in der Länge nicht mitgemessen. Siehe Bild #1

2) der Ölfilterdeckel ist an der Stelle der unteren Schraube ca. 9mm dick. Siehe Bild #1

3) der Motorgehäusedeckel (= Kupplungsdeckel) hat ein Durchgangsloch; das Durchgangsloch hat zusätzlich Radialbohrungen, die Teil des Ölkreislauf sind. Die Schraube ist mit ihrem Schaft extra darauf ausgelegt und kann nicht durch eine Normschraube mit dünnerem M6-Schaft ersetzt werden! (siehe Punkt 1)
Das Gewinde im Deckel beginntnach ca. 19,5mm Tiefenmass, gemessen von der Dichtkante des Deckels aus. (siehe Bild #2 und #3)

Vergleich' einfach mal bei Dir, wie es in dem Deckel ausschaut. Dazu musst Du den Kupplungsdeckel nicht demontieren. Wenn Du die Maschine sachte auf einen weichen Untergrund (bspw. einen Teppich oder auf die Wiese)nach links legst, läuft Dir auch kein Öl aus. Den Tank vorher schliessen oder abbauen (wenn voll) und den Vergaser über die Ablass-Schraube leeren oder leer laufen lassen.

Bild #1
XT 600 Ölfilterdeckel Masse (5) - klein.jpg
Bild #2
XT 600 Ölfilterdeckel Masse (1) - klein.jpg
Bild #3
XT 600 Ölfilterdeckel Masse (3) - klein.jpg
Bild #4
XT 600 Ölfilterdeckel Masse (0) - klein.jpg
Schöne Grüsse

Stef

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motorang
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Re: Frage zu Ölfilter-Gehäusedeckel

Beitrag von motorang »

Das Ablassschraubenkonstrukt hat Yamaha an mehreren Modellen verbaut, und es gibt die Schrauben in unterschiedlichen Längen. Eventuell ist Deine Problemschraube nur optisch ähnlich, schaut auch nachgeschnitten aus ...
Ich hab meine an der 2RX mal mit 38 mm (ohne Kopf) gemessen.Wenn Du mir Deine Schraube schickst, dreh ich sie Dir passend nach meiner Originalschraube. Schick den Deckel mit, dann kriegst Du ihn auch verbessert zurück ... Weiteres per PN bei Interesse.

Gryße!
Andreas, der motorang

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hwegsch
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Re: Frage zu Ölfilter-Gehäusedeckel

Beitrag von hwegsch »

Hallo Steffen, Andreas plus der Rest ;) ,
also ich bin überwältigt von so viel Hilfsbereitschaft. Das ist mir in diversen Foren nur ganz selten passiert dass so schnell und fachlich kompetent geantwortet wurde.
Ich werde heute abend an meiner XT einmal die Gewindetiefen überprüfen.

herzlichen Gruß aus Ost-Österreich,
Helmut

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hwegsch
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Re: Frage zu Ölfilter-Gehäusedeckel

Beitrag von hwegsch »

Hallo geschätzte Experten,
ich glaube das Rätsel ist gelöst. Bei meinem Motorgehäuse (Kupplungsdeckel) beginnt das Gewinde bereits nach 14mm, nach 40mm ab Gehäusedicktfläche endet das Gewinde in einem Sackloch - ich gehe daher davon aus dass hier mal mit Helicoil gearbeitet wurde.
Das erklärt jetzt warum ich die Schraube nicht weit genug hineindrehen konnte und warum der Gewindeauslauf so verdrückt ist.
Ich werde daher mit passenden Unterlegschrauben unter dem Schraubenkopf sicherstellen dass das Gehäuse wieder gegen den Kupplungsdeckel gezogen wird.

Vielen lieben Dank für eure Hilfe hier, ihr seid echt einzigartig (so wie unsere XTs).

herzlichen Gruß,
Helmut

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Steffen
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Re: Frage zu Ölfilter-Gehäusedeckel

Beitrag von Steffen »

Hallo Helmut

Wenn es wirklich ein richtiges Helicoil ist - es gibt ja noch andere Gewindeeinsätze, bspw. von Würth - dann ist es eigentlich für ein Durchgangsloch vorgesehen! Der normale Helicoil-Einsatz sieht aus wie eine gewickelte Feder mit einem gebogenen Draht am schluss, sodass das ganze beinahe wie das Durchschnitts-Symbol in der Mathematik aussieht. Das "Schwänzchen" hat eine Sollbruchstelle und kann und soll nach der Montage abgebrochen werden. Leuchte mal rein, oder vielleicht hast Du so ein Mini-Endoskop. Und schau bei der Gelegengeit, ob die radialen Ölbohrungen offen geblieben sind.

Stef

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Stuecki
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Re: Frage zu Ölfilter-Gehäusedeckel

Beitrag von Stuecki »

Gute Idee vom Stef, sollte da das Zapferl innen am Helicoil noch vorhanden sein einfach mit einem Durchschlag sanft hämmern und es bricht (ist genau so vorgesehen)
Grüße, Stücki :!:
aus: Steiermark, Österreich

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