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Re: Erneute Undichtigkeit am Lichtmaschinendeckel

Verfasst: Mi 23. Nov 2022, 19:09
von Henning34L
Ich muss Straßenschrauber und Maybach absolut 100 % recht geben. 6 Nm reichen. Das Gewinde im Alu macht sonst nicht lange mit. 10 und 12 Nm sind viel zu viel. Es muss nur dichten, da ist die aufgebrachte Kraft mit 6 Nm ausreichend.

Und noch was: Wer behauptet 6 Nm oder wie viel auch immer aus dem Handgelenk zu erzielen, der träumt. Handgelenk ist grob geschätzt, mehr nicht.
Man sollte sich mal die Frage stellen, warum es Drehmomentangaben gibt? Weil sie Sinn machen und eingehalten werden sollten für ein langes Motorleben.

Zum Thema Helicoil und TimeSert muss ich Maybach auch recht geben. Ich verwende nur TimeSert und es ist immer perfekt.

Und zum Drehmomentschlüssel von Hazet: Ich habe einen gekauft, ¼“ bis 40 Nm, den muss man nichtmehr zurückdrehen, sagt Hazet. Ich mach es trotzdem. Der war teuer, aber hält sicher bis zum Rest meines Lebens. Es gibt nicht ohne Grund gutes = teures Werkzeug.

Aber das Ganze hat nicht mehr viel mit dem ursprünglichen Thema: Undichtigkeit zu tun.

Gruß Henning

Re: Erneute Undichtigkeit am Lichtmaschinendeckel

Verfasst: Mi 23. Nov 2022, 19:28
von Stuecki
Noch kurz zum Drehmoment:
ich bezweifel irgendwie dass ein Drehmomentschlüssel der bist 60 Nm geht im untersten Bereich bei 10Nm und darunter auch wirklich genau genug ist (egal wie teuer der jetzt war).
Ich verwende Drehmomentschlüssel nicht am Rande des Einstellbereichs.

Für solch kleinen Drehmomente gibt es geeignete kleine Feindrehmomentschlüssel

Re: Erneute Undichtigkeit am Lichtmaschinendeckel

Verfasst: Mi 23. Nov 2022, 20:01
von lowrider82
Machen wir jetzt keine Raketenwissenschaft daraus.

Es wurde lt. Herstellerangabe mit einem Drehmomentschlüssel angezogen. Gab es keine Vorschäden, wird auch nichts kaputt gehen.

Re: Erneute Undichtigkeit am Lichtmaschinendeckel

Verfasst: Mi 23. Nov 2022, 23:17
von Steffen
Wer behauptet 6 Nm oder wie viel auch immer aus dem Handgelenk zu erzielen, der träumt. Handgelenk ist grob geschätzt, mehr nicht.
Dann ha ich ja bisher schwein gehabt: alles Dicht und nichts abgerissen.

Na, ich denke wir meinen das selbe: ob das nun bei mir 8 oder 11 sind, ist egal. Es funktioniert. Und wer seine sämtlichen losen Schrauben mit dem Drehmomentschlüssel anzieht, hat meiner Ansicht nach auch ne Macke weg. Das macht niemand, keine Werkstatt und auch kein Normalschrauber. Ausser die ganz Exakten und Verunsicherten - und die Maschinen laufen auch nicht länger oder besser.

Stef

Re: Erneute Undichtigkeit am Lichtmaschinendeckel

Verfasst: Do 24. Nov 2022, 10:27
von Straßenschrauber
Steffen, Du hast offenbar das richtige Gefühl für's Schrauben.

Viele Gewindeschäden bei Deckelschrauben in Alu sagen mir aber, daß es eine Menge "weniger sensibler" Schrauber gibt.
Da könnte ein Drehmomentschlüssel schon helfen.
8 bis 11 Nm an dieser Stelle halte ich nach wie vor für zu viel. Wenn es aber "gefühlte" 8 - 11 Nm sind, hast Du alles richtig gemacht :D

Re: Erneute Undichtigkeit am Lichtmaschinendeckel

Verfasst: Do 24. Nov 2022, 11:33
von Steffen
Ich glaub, was ich sagen will ist, dass man das mit den Drehmomentangaben an den meisten Schrauben nicht allzu ernst nehmen sollte, sobald man ein Gefühl dafür hat. Und das bekommt man einfach mit der Zeit, da braucht's nicht viel. Man merkt ja bereits beim Festziehen im Alu, wanns aufs Material geht.

Übrigens lösen sich die Schrauben nach einiger Zeit besser, wenn man sie mit Kupferpaste eindreht. Das bringt dann die Drehmomentdiskussion vollends durcheinander, aber ist in der Praxis bewährt. Nie wieder festkorrodierte V2A-Schrauben im Aluminium. Und ich benutze gerade bei den defekten Ölfilterdeckeln und auch am Ventildeckel sehr wohl Helicoils - dauerhaft. Bei mir drehen die sich auch nicht nach mehrmaligem öffnen wieder raus - da hat man dann sonst etwas falsch gemacht.

Stef

Re: Erneute Undichtigkeit am Lichtmaschinendeckel

Verfasst: Do 24. Nov 2022, 13:11
von Stuecki
Ich geh da auch konform dass ein gewisses Gefühl selbst mit Drehmomentangaben ein Muss ist.

Als Beispiel: in einem anderen Forum hat jemand mit wenig Erfahrung das Alu-Gewinde im Nockenwellenlagerbock ausgerissen weil er sich bei der Drehmomentangabe um eine Zeile verschaut hat.

Re: Erneute Undichtigkeit am Lichtmaschinendeckel

Verfasst: Do 24. Nov 2022, 17:17
von Steffen
Als Beispiel: in einem anderen Forum hat jemand mit wenig Erfahrung das Alu-Gewinde im Nockenwellenlagerbock ausgerissen weil er sich bei der Drehmomentangabe um eine Zeile verschaut hat.
Das hatte ich auch schon. Die Drehmomentangabe an den Nockenlagerböcken war für alle Schrauben gleich (Suzi Vierzylinder), aber eine war eine Hohlschraube für die Steigleitung. Aber das war vor 27 Jahren ...

Stef

Re: Erneute Undichtigkeit am Lichtmaschinendeckel

Verfasst: Do 22. Dez 2022, 08:00
von 2KFan
Hier die vermutete Schwachstelle
Hier die vermutete Schwachstelle
Update:

Hallo liebes Forum,

hier nochmal ein kleines Update zu meiner LiMa Deckel Undichtigkeit. Ich habe gestern meine XT von der Werkstatt (war wegen einem Vergaserproblem ca. 4 Wochen dort) abgeholt und musste zuhause dann feststellen, dass der Deckel leider nicht dicht hält und meine Aktion nicht erfolgreich war.

An der tiefsten Stelle des Deckels, an diesem „Runden Auge“ hat sich erneut ein kleiner Tropfen gebildet. Ich vermute mal die Schwachstelle ist die dünne Wand zum Ritzel hin, wo Motor- und Deckelseitig recht tiefe Riefen auf der Dichtfläche vorhanden sind.

Vielleicht habt ihr ja einen Rat wie ich nun weiter vorgehen sollte. Ich sehe erstmal 3 Möglichkeiten:

1. Schrauben nachziehen, vielleicht etwas stärker (12 NM statt 10 NM) und dann abwarten

2. Deckel erneut aufmachen und dort wo ich die Schwachstelle vermute, mit Dirko HT nachbessern

3. Neue Dichtung (vielleicht original Yamaha Dichtung, da eventuell dicker?) kaufen und Dirko etwas dicker auftragen, vielleicht auch direkt auf die Dichtfläche oder um die Schwachstellen besser zu treffen.

Ansonsten meinte der Werkstattmeister, gebe es noch die Möglichkeit die zerkratzen Dichtflächen zu bearbeiten. Entweder plan schleifen oder die tiefen Riefen mit flüssig Metall nachbessern. Ist aber natürlich mit höherem Aufwand und wahrscheinlich hohen Kosten verbunden.
Zudem meinte er noch, dass die originale Dichtung dicker als m Zubehör Dichtungen sei.

Was meint ihr?

Viele Grüße und eine schöne Weihnachtszeit, sowie einen guten Rutsch ins neue Jahr
Tim

Re: Erneute Undichtigkeit am Lichtmaschinendeckel

Verfasst: Do 22. Dez 2022, 08:51
von Steffen
Hallo Tim

Du kannst zwei Athena-Dichtungen übereinander legen, aber das halte ich für Blödsinn. Klar kannst Du dir eine Originaldichtung kaufen, vielleicht hast Du mit der mehr Glück. Ansonsten würde ich jetzt nochmal mit mehr Dirko an der Stelle testen und danach schlichtweg einen anderen Lichtmaschinendeckel ausprobieren. Sowas sollte für um die 50 Euro aufzutreiben sein, dann bestellst Du Dir bei Kedo noch 3-4 Dichtungen (die wirst Du früher oder später so wie so aufbrauchen) und probierst es so. Material auffüllen oder Planschleifen halte ich für zu aufwendig.

Nochmal zu dem "Auge": Du weisst,
- dass da Öl durchläuft
- dass da nebendran eine Buchse ist, die wenn sie Macken hat einen Spalt verursachen kann? (siehe Explosionszeichnung Pos. 3, 2fach). Die Buchsen sind dazu da, den Deckel genau auf das Gehäuse auszurichten
- dass es zwei O-Ringe innerhalb der Dichtung um die Ölführenden Leitungen gibt (siehe Explosionszeichnung Positionen 8, 2fach). Wie sehen denn Deine O-Ringe nach dem Ausbau aus? Rund, platt oder an einer Stelle gequetscht?

Bist Du dir denn ganz sicher, dass das Öl aus dem Deckel kommt? Es gab ja schon Schrauber - darunter ich selbst - die Ölundichtigkeiten behoben haben, die gar nicht an der vermuteten Stelle waren ;-)
Gutes Licht, Bremsenreiniger und Mehl oder Kreide und vor allem Geduld helfen bei der Spurensuche

Viel Erfolg

Stef
Motorgehäuse 2KF Explosionszeichnung.jpg