Erneute Undichtigkeit am Lichtmaschinendeckel

nicht ganz dicht ? Gewinde oder Dichtung im Eimer ?
Benutzeravatar
2KFan
Beiträge: 618
meble kuchenne Ruda Śląska Rybnik Tychy
Registriert: Di 24. Mai 2022, 15:46

Erneute Undichtigkeit am Lichtmaschinendeckel

Beitrag von 2KFan »

Guten Abend,

vor gut 1200 Kilometern habe ich (unerfahrener Schrauber) die Dichtung des Lichtmaschinendeckels gewechselt. Leider ist die Dichtfläche durch einen der Vorbesitzer offenbar mit Schleifpapier behandelt worden, sodass leichte Riefen entstanden sind. Zudem waren nach dem Entfernen der alten Dichtung (hartgewordene platstikartige Fetzen) :roll:
…auch noch minimale Reste auf der Dichtfläche vorhanden. Ich habe dann so gut es geht die Reste entfernt und die neue eingefettete Dichtung eingesetzt. Nach der ersten Probefahrt ist mir direkt klargeworden, dass der Deckel nicht dicht ist. Also wieder die XT auf die Seite und erneut den Deckel ab.
Diesmal habe ich mit extrem feinen Schleifpapier die Riefen einigermaßen glattgeschliffen und die Reste versucht wegzubekommen. Da die Dichtung ja quasi neu war habe ich sie noch einmal benutzt.
Die Schrauben habe ich diesmal mit meinem neuen Drehmomentschlüssel angezogen.
Bei den darauffolgenden Fahrten stellte ich fest das die Dichtung hielt und der Bereich am Deckel komplett trocken schien. Die Freude war groß über meine erste (vermeintlich) erfolgreiche Arbeit. Das war vor eineinhalb Monaten.

Heute musste ich feststellen, das nach 1200 gefahrenen Kilometern und einer Woche Stillstand auf dem Seitenständer der tiefste Bereich (dort waren auch die stärksten Riefen) komplett ölig war. Tropfen waren am Boden noch nicht zu sehen aber mit einem Finger konnte man von der Dichtung und an den unteren Schrauben eine gute Messerspitze abtragen.

Ich bin echt frustriert :cry:

1. Entweder ich bestelle eine neue Dichtung und schleife die Dichtfläche vor dem Wechsel noch ordentlicher glatt. Habe nur Angst zu viel Material abzutragen.

2. Oder ich versuche mal die Dirko Dichtmasse dünn aufgetragen auf der Dichtfläche zusätzlich zu einer neuen Dichtung aus.

3. Ich beauftragte eine Fachwerkstatt.

Was würdet ihr mir raten?

Liebe Grüße
Tim
Grüße, Tim


Motorräder:
Yamaha XT 600 2KF (EZ: 08/1989, KM: ~26.000)
Yamaha XT 600 2KF (EZ: 09/1989, KM: ~42.000)

lowrider82
Beiträge: 1398
Registriert: Di 16. Okt 2007, 11:17

Re: Erneute Undichtigkeit am Lichtmaschinendeckel

Beitrag von lowrider82 »

Eigentlich solltest du die Dichtfläche planen. Denn wenn du nur an einer Stelle rumschleifst, bekommst du eine Vertiefung, welche die Dichtung mit dem vorgegebenen Drehmoment nicht mehr ausgleichen kann.
Planen wird eingebaut schlecht gehen. Ev. das Drehmoment erhöhen um 10Nm (was ist die Vorgabe?). Zuletzt neue Dichtung mit dem erhöhten Drehmoment. Rumschleifen würde ich in keinem Fall noch. Alte Dichtungen gehen mit Dichtungsschaber runter oder man nimmt ein Stück Holz zum Runterkratzen.

Benutzeravatar
Stuecki
Beiträge: 753
Registriert: Mo 28. Okt 2019, 20:02
Wohnort: Steiermark (Österreich)

Re: Erneute Undichtigkeit am Lichtmaschinendeckel

Beitrag von Stuecki »

Probiers zuerst mal mit Dichtmasse.
Es gibt auch so Abziehsteine die ziemlich plan sind, von sonstigem Schleifen würde ich eher abraten
Grüße, Stücki :!:
aus: Steiermark, Österreich

Motorräder:
  • Yamaha XT 600E (BJ 1999)
  • Kawasaki ZX-6R 636 Ninja (BJ 2003)

Benutzeravatar
2KFan
Beiträge: 618
Registriert: Di 24. Mai 2022, 15:46

Re: Erneute Undichtigkeit am Lichtmaschinendeckel

Beitrag von 2KFan »

Ok, also sollte ich versuchen ohne zu Schleifen die letzten Reste wegzubekommen. Dann eine neue Dichtung + dünn Dichtmasse auftragen.
Soll die Dichtmasse dabei auf beide Flächen? Also auf die Dichtfläche am Motor und am Deckel?

Sollte ich die Dichtung dann auch vorher einfetten oder einölen? Es gibt ja auch Alternativmeinungen bei denen sie trocken gelassen wird.

Und das Drehmoment etwas erhöhen. Ich meine vorgesehen sind 10 Newtonmeter.
Grüße, Tim


Motorräder:
Yamaha XT 600 2KF (EZ: 08/1989, KM: ~26.000)
Yamaha XT 600 2KF (EZ: 09/1989, KM: ~42.000)

Benutzeravatar
Svoeen
Beiträge: 446
Registriert: So 29. Apr 2018, 17:07
Wohnort: Hofheim in Unterfranken

Re: Erneute Undichtigkeit am Lichtmaschinendeckel

Beitrag von Svoeen »

Ich gebe immer beidseitig Dichtmasse auf die Papierdichtung. Zum einen sollte es die Dichtwirkung verbessern und der noch wichtigere Aspekt, die Dichtung hängt nicht mehr so fest an den Dichtflächen und lässt sich leichter entfernen und dann zur Not auch nochmal wieder verwenden.

Von erhöhtem Drehmoment würde ich abraten, zumindest für einen unerfahrenen Schrauber. Das sollte man mit Gefühl machen. Das sind alles bloß Alugewinde, die schnell ausgerissen sind. Wichtig ist, das überall die richtigen Schrauben drin sind. Es können gut und gerne 3-4 unterschiedliche Längen in einem Deckel sein, die sich teilweise nur um 5mm unterscheiden, da ist schnell mal die falsche drin und das Gewinde im Eimer. Sie sollten alle beim lose aufstecken ca 7-10mm herausschauen.

Wie die Vorredner schon gesagt haben, Schleifen ist da eigentlich tabu. Dichtungsreste gehören herunter geschabt. Zeig mal ein Bild von den Dichtflächen bevor du sie zusammen schraubst., dann können wir die vielleicht noch Tipps geben.
WR 450 F(06er), XT 600E 3UW offen, XTZ 660 3YF, XTZ 850 mit 3VD, XT 750 Scrambler, XV 750 SE Chopper Umbau, R 1100 GS

lowrider82
Beiträge: 1398
Registriert: Di 16. Okt 2007, 11:17

Re: Erneute Undichtigkeit am Lichtmaschinendeckel

Beitrag von lowrider82 »

Bei ursprünglich 10Nm würde ich ohne einem Feindrehmomentschlüssel nicht mehr rangehen. Welchen Drehmomentbereich deckt dein jetziger Drehmomentschlüssel ab?
Aus Eigeninteresse: sollte die Dichtung nicht trocken eingebaut werden, damit sie dann mit dem Öl etwas aufquellen kann und damit Unebenheiten ausgleicht?
Aber machs wie Svoeen dir empfohlen hat. Dichtmasse aber nur dünn aufstreichen. Den rausgedrückten Überschuss willst nicht im Ölkreis haben.

Benutzeravatar
2KFan
Beiträge: 618
Registriert: Di 24. Mai 2022, 15:46

Re: Erneute Undichtigkeit am Lichtmaschinendeckel

Beitrag von 2KFan »

Guten Morgen,
mein Drehmomentschlüssel ist ein Hazet 5110 (10-60 NM). Sollte ja bei dem Preis relativ genau und hochwertig sein.

Ja mit der Dichtmasse ist es nicht so einfach aus der Tube das so minimal aufzutragen, aber ich werde mein Bestes geben. Dirko scheint ja auch gutes Zeug zu sein.

Letztes Mal habe ich die Dichtung mit hochwertigem Fett eingeschmiert, vielleicht war das auch falsch…

Hoffentlich bekomme ich eine neue Dichtung zu Samstag an den Laden :roll:
Grüße, Tim


Motorräder:
Yamaha XT 600 2KF (EZ: 08/1989, KM: ~26.000)
Yamaha XT 600 2KF (EZ: 09/1989, KM: ~42.000)

Benutzeravatar
XTsucher
Beiträge: 1407
Registriert: Do 9. Jan 2014, 16:29
Wohnort: Kreis Karlsruhe

Re: Erneute Undichtigkeit am Lichtmaschinendeckel

Beitrag von XTsucher »

Dichtmasse auftupfen mit dem Finger - also wirklich nur sehr dünn auftragen.
Grüße, Frederik - der 1VJ fährt.
Original ist schön und gut - ich fahre lieber
50.523 km
Projekt 2024: FAHREN! FAHREN! FAHREN!

Hiha
Beiträge: 3205
Registriert: Di 1. Jul 2003, 09:15

Re: Erneute Undichtigkeit am Lichtmaschinendeckel

Beitrag von Hiha »

Wurde ja schon fast alles gesagt, aber noch nicht von Jedem. Keinesfalls irgendwelche Dichtflächen mit Schleifpapier bearbeiten, wenn dann mit auf einen wirklich ebenen Klotz flächig aufkleben, besser einen wirklich planen Ölstein nehmen.
Wenns eben ist, langt sogar ein niedrigeres Drehmoment zum Dichten. Wenns nicht eben ist, hilft auch ein höheres Drehmoment nix.

Gruß
Hans

Benutzeravatar
2KFan
Beiträge: 618
Registriert: Di 24. Mai 2022, 15:46

Re: Erneute Undichtigkeit am Lichtmaschinendeckel

Beitrag von 2KFan »

Ja, wie gesagt vom Vorbesitzer…oder von wem auch immer waren ziemliche Riefen auf der Dichtfläche. Ich selbst habe nur versucht diese Riefen mit 300er Schleifpapier vorsichtig zu glätten.
Grüße, Tim


Motorräder:
Yamaha XT 600 2KF (EZ: 08/1989, KM: ~26.000)
Yamaha XT 600 2KF (EZ: 09/1989, KM: ~42.000)

Antworten