Gewinde im Zylinder ausgerissen - Wer kanns richten?

nicht ganz dicht ? Gewinde oder Dichtung im Eimer ?
Straßenschrauber
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Re: Gewinde im Zylinder ausgerissen - Wer kanns richten?

Beitrag von Straßenschrauber »

Jugend forscht! Interessant.
Danke!

Durchgangslöcher unbedingt vermeiden.
Hans hat das mal mit einer eingeklebten Madenschraube gedichtet.
~-o|-

Straßenschrauber
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Re: Gewinde im Zylinder ausgerissen - Wer kanns richten?

Beitrag von Straßenschrauber »

Zu den Unterlagscheiben, da hat YAMAHA immer mal was geändert.
Die neuen Scheiben sehen nicht nach Kupfer aus.
Alte Modelle 9020108609
alte Modelle
alte Modelle
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superseded by 90201080L7
Ersatz für die alten Scheiben
Ersatz für die alten Scheiben
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Neuere Modelle 90201085L3
ab 2KF
ab 2KF
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cr6 hat geschrieben:
Sa 14. Sep 2024, 18:02
Nein besser keine (reinen) Kupferringe verwenden.
Bei dynamisch belasteten Schraubverbindungen lieber nicht, da geht früher als später die Vorspannung flöten.
Also besser auch bei den alten Modellen die neuen Scheiben nehmen?
~-o|-

Hiha
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Re: Gewinde im Zylinder ausgerissen - Wer kanns richten?

Beitrag von Hiha »

Ja, schon. Ich hab mir seinerzeit bei anderen, ausgenudelten Köpfen der z.B. DR600 die schon stark deformierten Auflageflächen unter den Muttern/Schraubenköpfen plangefräst, und relativ dicke Scheiben auf der Drehbank gefertigt. Die sind dann wirklich plan, und dichten deshalb leichter als gestanzte Blechscheiben.
Gruß
Hans

Straßenschrauber
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Re: Gewinde im Zylinder ausgerissen - Wer kanns richten?

Beitrag von Straßenschrauber »

Wieso muß es an dieser Stelle dicht sein?
Das sind doch Sacklöcher, normalerweise.
~-o|-

Straßenschrauber
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Re: Gewinde im Zylinder ausgerissen - Wer kanns richten?

Beitrag von Straßenschrauber »

Wir wissen, daß die "normalen" Helicoils an dieser Stelle oft nicht halten.
Gibt es Erfahrungen mit längeren (24 mm) Helicoils? Oder mit aufeinandergestapelten?
Hier lese ich von Leuten, die das wissen müßten, daß die Sache halten KÖNNTE.

Wieso müssen an diese Stelle Dehnschrauben verbaut werden?
Könnten "normale" 8.8er reichen?
Ich weiß vom Hörensagen, daß es Leute ghibt, die die Gewindebohrungen und Gewinde verlängert haben und mit entsprechend abgelängten 8.8er Schrauben mit Vollgewinde schon länger fahren.
Da wären Erfahrungen damit über viele 10.000 km hilfreich.

Und wieso Flanschschrauben?
Reicht da nicht ein "normaler" Sechskantkopf mit U-Scheiben?
~-o|-

Hiha
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Re: Gewinde im Zylinder ausgerissen - Wer kanns richten?

Beitrag von Hiha »

Lange und übereinandergestapelte Helicoils halten jetzt schon sehr lang bei mehreren Zylindern die ich vor Jahren gemacht habe. Durch die geringere Gewindereibung der Coils mit dem Anzugsmoment unbedingt am unteren Rand der Toleranz bleiben. Heute bau ich grad mal wieder ein langes Coil in einen erbeuteten Zylinder mit Tuningkolben. :mrgreen:

Flanschschrauben lassen sich natürlich durch Normalkopfschrauben (besser Inbus) plus dicke und möglichst ebene Scheiben ersetzen, wobei der Scheibendurchmesser den Flanschen der Originalschrauben entsprechen sollte. Sonst ggf. die Planflächen der Schraubenkopfsitze nacharbeiten.
Warum bei den geringen Anzugsmomenten Dehnschrauben vorgesehen sind, weiß ich nicht, man müsste mal eine geeignete Vorrichtung bauen und die Dehnlänge der originalen Schrauben im angezogenen Zustand messen um rauszufinden ob die sich überhaupt dehnen. Allerdings: Man kann sogar abgelängte Gewindestangen mit Hutmuttern verwenden, wenn man die Stangen einklebt. Wurde auch schon erfolgreich gemacht.
Gruß
Hans

Straßenschrauber
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Re: Gewinde im Zylinder ausgerissen - Wer kanns richten?

Beitrag von Straßenschrauber »

Das hilft, danke!
Hiha hat geschrieben:
Mo 7. Okt 2024, 07:28
Planflächen der Schraubenkopfsitze nacharbeiten.
Der Instandsetzer macht das für kleines Geld, aber die sehen noch gut aus. Wie kann ich das bei Bedarf selbst machen? Ich habe nur eine Standbohrmaschine.

Rechts war bei dem bisher montierten 34K00-Zylinder eines der Gewinde ausgerissen, das andere rechts sieht auch verdächtig aus.
Beim Gasgeben war das gut hörbar :mrgreen:
Hier liegt jetzt ein Zylinder 34K00 mit vermutlich wenig Laufleistung auf der Werkbank.
Linksseitig (Steuerkettenschacht) hab ich die Bohrung auf über 40 vertieft und das Gewinde auf etwas über 35 verlängert.
Auf der rechten Seite sind die Bohrungen 30 tief, Gewindelänge ca 24. Tiefer geht nicht.
Rechts passen 105er Schrauben, deren Gewinde auf 24 mm greift.
Dort will ich 24er Helicoils setzen.
Links kommen 115er Schrauben der neueren Modelle rein, die auf ihrer gesamten Gewindelänge (soll 35 sein) greifen.
Sollte ich da zusätzlich noch Helicoils setzen (ich habe auch 16er und 24er da)?
~-o|-

Hiha
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Re: Gewinde im Zylinder ausgerissen - Wer kanns richten?

Beitrag von Hiha »

Moing Markus.
Auf der Standbohrmaschine nur wenn Du den Kopf festspannen kannst, die Drehzahl sich auf etwa 100/min runterregeln lässt, und Du einen passenden Schaftfräser besitzt, der stirnseitig plan ist. Evtl geht ein Zapfenflachsenker, nur sind die meistens zu klein im Durchmesser, bzw der Zapfen zu dick.
Zum Rest mag ich nix sagen. Mach wie Du meinst, Dein Bauchgefühl wirds richten. Normalerweise muss 3xD reichen, auch in dem mürben Aluguss. Vielleicht muss man wirklich Normschrauben auf der Drehbank mit einer Taille versehen, also Dehnschrauben draus machen? Ich weiß es nicht. Wahrscheinlich wären Dehnbolzen sicherer, die nur einmal in den Kopf geschraubt werden, und da dann auch bleiben. Am oberen Ende sitzt ein Sechskantloch für einen Inbusschlüssel, mit dem hält man beim Anziehen der Mutter gegen, wie das bei "anständigen" Motoren üblich ist, um lange Stehbolzen an Torsion zu hindern. Bei 90% der XT600-Fahrer reichten die Serienschrauben ein Leben lang :-)
Gruß
Hans

Hiha
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Re: Gewinde im Zylinder ausgerissen - Wer kanns richten?

Beitrag von Hiha »

Nachtrag: Weil ich besagten Zylinder grad da hatte, und in der Orthopädenwerkstatt ein edler Drehmomentschlüssel herumlag, hab ich die Gewinde mal getestet. Das Eine war eine vom Vorbesitzer verbaute, nach Ensatbuchse aussehende Gewindebuchse mit 35mm Gewindelänge, das Andere ein 3xD-Helicoil, also 24mm Gewinde. Ich hab eine M8-Schraube mit einer druckverteilenden Kegelpfannen/Kugelscheibenkombination genommen und ca. 10 hintereinander mit 27Nm angezogen, wieder gelöst, wieder angezogen. Es hat nix nachgegeben. Ich könnte mir vorstellen, dass eine Dehnschraube allfällige Wärmedehnungen des Zylinderkopfes ausgleichen kann, wogegen eine "normale" Schraube dafür zu steif ist, und das Gewinde rauszieht.
Gruß
Hans

Straßenschrauber
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Re: Gewinde im Zylinder ausgerissen - Wer kanns richten?

Beitrag von Straßenschrauber »

Hiha hat geschrieben:
Di 8. Okt 2024, 08:47
Ich könnte mir vorstellen, dass eine Dehnschraube allfällige Wärmedehnungen des Zylinderkopfes ausgleichen kann, wogegen eine "normale" Schraube dafür zu steif ist, und das Gewinde rauszieht.
Ja, das klingt plausibel.
~-o|-

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